BORUSSIA DORTMUND 2014/2015 - Rückschritt, Stagnation oder Fortschritt...?


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Omega

Fußball-Moderator a.D.
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IEs ist keine Leistung, Anhänger eines erfolgreichen Vereins zu werden.

Es ist aber auch keine Leistung Fan eines anderen Vereins zu werden. Fan zu werden beruht häufig auf einer sehr frühen, teilweise irrationalen, Entscheidung. Ich merke das in dem Fußballvereins meines Sohnes, dass kann bis dahin gehen, dass die Jungs einen Spieler cool finden, der die gleichen Fußballschuhe trägt und deswegen sind sie Fan seines Vereins. Blödsinnig, aber erkläre das mal einem Siebenjährigen.

Dieser dauernde Vorhalt an Bayernfans: Du bist ja nur Fan, weil die so erfolgreich sind...

ist doch absurd. Und wenn, ist ein anderer Grund "besser"?

Und wenn ich lese, X-Fans sind besser als Bayernfans, weil die Stimmung im Stadion ach so toll ist, dann trifft dies auch nur auf die Fans zu, die wirklich Stimmung machen. Nein, das färbt nicht auf die Fans des Vereins ab, die sich die Spiele auf Sky anschauen.

Und hinsichtlich des "Neids": Ich fände es auch cool, wenn Gladbach mal wieder Meister würde ud finde es zumindest doof, dass ein Lewandowski nicht einmalin Erwägung zieht, nach Gladbach statt nach Bayern zu wechseln. Denn auch wenn hier ein Formel 1 Wagen gegen Golf 2 antritt, dann will der Golf trotzdem gewinnen.

Und wenn dauernd geheult wird, dass die bösen Bayern "uns" zerstören wollen, dann ist zumindest bei Manchen die nötige Distanz zu dem Verein verlorengegangen.

Fußball ist herrlich irrational, man kann sich wunderbar ärgern, freuen und welche Emotionen sonst noch möglich sind. Aber letztendlich kann man ja nichts ändern, deswegen sollte man den Frust, der auch enstehen kann, nicht zu nah an sich heranlassen.

Und natürlich ist es ein Naturgesetz, das Bayernfans an einer wohl unheilbaren Geschmacksverirrung leiden, aber trotzdem kenne ich eine Menge Bayernfans, die mir aber tausendmal lieber sind als etliche Gladbachfans, die ich kenne. Das sind aber viel "bessere" Fans, weil die enorm viel Aufwand betreiben, um zu Spielen zu fahren etc. Sind die aber der Maßstab, dann bitte Gladbach vom Spieltbetrieb abmelden. Und das gilt für Dortmund vs. Bayern genauso.
 

mass

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Komm Omega, lass dat politisch korrekte Gesülze: Was Du sagen wolltest ist: Es gibt nur eine wirkliche wahre Borussia:laugh2:

@Xer

Netter Versuch:rocky:
 

Guback

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Ich bin weit davon entfernt, xEr in jedem (oder auch nur in vielen) seiner Punkte Recht zu geben. Aber dieses Neidgesabbel hab ich auch noch nie verstanden. Auf was konkret soll ich denn neidisch sein? Dass sich jemand anders den erfolgreichsten Verein Deutschlands ausgesucht hat - und ich mir nur Germania Hintertupfingen? Es ist keine Leistung, Anhänger eines erfolgreichen Vereins zu werden. Niemand kann mich daran hindern, morgen zu sagen, ich bin jezt auch Fan von Real Madrid. Oder eben vom FC Bayern. Und durch diese selektive Entscheidung soll ich dann plötzlich nicht mehr derjenige sein, der neidisch ist - sondern alle anderen sind nun neidisch auf mich?

Es geht doch nicht um Neid gegenüber den Fans, sondern um Neid/Missgunst gegenüber dem Verein.

Die Arroganz von Rummenigge, die kriminelle Energie von Hoeness, die Sprüche von Sammer und auch die getätigten Transfers würden doch keinen interessieren und Bayern zum Hassobjekt für die meisten gegnerischen Fans machen, wenn Bayern nicht zugleich so erfolgreich wäre. Da gibt es national und international genug andere, die ähnliche Vergehen vorzuweisen haben und trotzdem nicht solche Reaktionen auslösen.

Und natürlich wurde Dortmund allgemein auch noch nach ihren letzten Erfolgen noch als höchst sympatisch angesehen. Das lag aber nur daran, dass es eben nur zwei Jahre waren und man eben als Underdog den verhassten FCB ein Schnippchen schlagen konnte. Würde Dortmund über einen längeren Zeitraum dominieren, würde die Beliebtheit bei den "neutralen" Fans auch abnehmen. Tatsächlich ist es doch bereits jetzt so, dass so mancher aus der zweiten oder dritten Reihe nicht ganz unglücklich darüber ist, dass der BVB wieder ein wenig auf den Boden zurückgeholt wird (so zumindest meine Wahrnehmung in meinem Freundeskreis).
 

pojo

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@Omega:

Du verstehst mich falsch. Es ging mir nichtmal im Ansatz darum zu sagen, dass Bayernfans alle böse Modefans wären, die sich den erfolgreichsten Verein ausgesucht haben. Wenn ich das höre, muss ich selbst regelmäßig mit den Augen rollen.

Es geht mir ausschließlich um den ständig wiederkehrenden, nöligen "Ihr seid ja nur neidisch auf uns" Vorwurf. Den halte ich eben für total bescheuert. Neid basiert darauf, dass es eine Schranke gibt, die verhindert, dass ich das materielle oder immaterielle Objekt X bekomme, das irgendjemand anders besitzt. Diese Schranke existiert aber nicht bei der Wahl des Fußballklubs. Es sei denn man argumentiert mit Nick Hornby-Pathos und dass die Beziehung mit dem Verein eine vorherbestimmte, unauflösliche Verbindung bis in die Ewigkeit ist.

Wenn jemand sagt, dass er Bayern doof findet, dann ist er vielleicht einfach nur pissig, weil die eigene Mannschaft der Bayern-Elf sportlich gerade nicht das Wasser reichen kann. Den Gegner zu verwünschen, weil man sportlich 3:0 auf die Ohren bekommen hat, ist aber kein Ausdruck von Neid. Es ist Frust, Ärger, meinetwegen Missgunst, wenn man den anderen Verein nicht leiden kann. Bei einem erfolgreichen Verein wie München spielt oft auch der gleiche Wunsch mit rein, dass auch der Klassenprimus mal eine Klausur verkackt. Vielleicht gibt es aber auch ganz, konkrete Gründe, Bayern nicht gut zu finden. Wegen gewissen Verantwortlichen, Spielern oder einigen Fans, die jeden Anflug von Kritik mit dem Neidvorwurf niederknüppeln wollen.
 

Jiri

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Die Arroganz von Rummenigge, die kriminelle Energie von Hoeness, die Sprüche von Sammer und auch die getätigten Transfers würden doch keinen interessieren und Bayern zum Hassobjekt für die meisten gegnerischen Fans machen, wenn Bayern nicht zugleich so erfolgreich wäre. Da gibt es national und international genug andere, die ähnliche Vergehen vorzuweisen haben und trotzdem nicht solche Reaktionen auslösen.


Da hast du auf jeden Fall Recht, das eben sämtlicher Kram bzgl. der Bayern in den Medien extrem breit getreten wird, was halt viel mit deren Erfolg zu tun hat.
Ich hab letztens irgendwas über Martin Kind (Präsident von H96) im TV gesehen...da haben sie ihn in seine Firma begleitet und er hat nen bissken Traraaa gemacht und den netten Chef gespielt. Der Typ war mir innerhalb von 3 gesprochenen Sätzen sowas von unsympathisch...da wusstest Du sofort, in welcher Firma du niemals arbeiten möchtest. Über den bekommt man nur nicht so viel mit, weil er für die Medien halt nicht ganz so interessant ist, wie ein Hoeneß oder ein Watzke...die Themen lassen sich momentan auch einfach besser ausschlachten ^^
 

pojo

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@Guback:

Neid auf einen Verein an sich ist etwas, was nach meinem Verständnis nicht funktioniert. Ich kann auch nicht neidisch auf Apple, Siemens oder die Telekom sein.
 

Apollo Schwabing

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Weiss ich nicht.
Tatsächlich ist es doch bereits jetzt so, dass so mancher aus der zweiten oder dritten Reihe nicht ganz unglücklich darüber ist, dass der BVB wieder ein wenig auf den Boden zurückgeholt wird (so zumindest meine Wahrnehmung in meinem Freundeskreis).

So sieht es aus, ist um Grunde aber auch normal. Eben auch weil man halt in der Liga jetzt einer von den "Bösen/Reichen/Grossen" ist und das Moralgehabe und die Selbstverliebtheit der Hauptprotagonisten mittlerweile eher unglaubwürdig sind und jetzt eben zum Bumerang werden.

Hätte Dortmund in den Jahren 2010-2013 keinen Erfolg gehabt, würde dieser aktuelle Platz 18 eher mitleidig aufgenommen, jetzt aber klopfen sich natürlich viele neutrale Beobachter auf die Schenkel vor Lachen und halten jetzt z.B. Gladbach für den sympathischeren Underdog der Bayern Paroli in der Liga bieten könnte (resp. konnte ;) ).
 
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Guback

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@Guback:

Neid auf einen Verein an sich ist etwas, was nach meinem Verständnis nicht funktioniert. Ich kann auch nicht neidisch auf Apple, Siemens oder die Telekom sein.

Natürlich geht das. Du musst Dich nur mit einem Konkurrenten identifizieren, dann ist kein Problem. Anders als in der Geschäftswelt ist diese Identifikation beim Fußball oder beim Sport generell etwas ganz natürliches - teilweise ist man ja sogar Mitglied beim jeweiligen Verein. Da werden ganz schnell mal dem anderen Verein (oder gar dem großen Konkurrenten) die Erfolge geneidet. Geht mir auch so.
 

Francois

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Es wird ja gerade viel analysiert (verständlich) aber ich finde die Erklärung für den sportlichen Niedergang recht simpel. Die verfehlte Transferpolitik und damit die Verantwortlichen für die Transfers. Da wurde insgesamt viel Geld in die Hand genommen und wenn man jetzt schaut bringt quasi keiner das was man sich versprochen hat und wie schon andere das angesprochen haben waren das z.T. einfach Mißgriffe mit Ansage.

Wenn Dortmund wieder da unten raus will und eine ähnlich konkurrenzfähige Mannschaft wie 2010-2013 aufbauen will müssen sich die Transferverantwortlichen gnadenlos ihre Fehler vor Augen halten und daraus lernen.
 

flix91

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Das ist viel zu oberflächlich und einfach. Sicherlich spielen die Transfers eine Rolle, sind aber nur ein Faktor.
 

heiko2183

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Natürlich kann man auch über die Transfers sprechen. Ginter spielt erbärmlich, Immobile und Kagawa tun sich sehr schwer und Ramos (der bisher noch den besten Eindruck hinterlassen hat) hat hinten öfter Aussetzer produziert als vorne begeistert...

Aber es wird ja wohl keiner der Meinung sein, dass in erster Linie mangelnde Qualität der Spieler zu dieser Krise geführt hat. Da gibts ganz andere Gründe: Die CL Spiele belegen doch, dass da durchaus auch 2-3 Leute Fussball spielen können. Und mal ehrlich: Man sieht es ja auch in der Liga. Gab sicher nie einen Tabellenletzten der im Verhältnis zur Punkteausbeute so oft seinen Gegnern überlegen war.

Da darf man den Zufallsfaktor auch nicht unterschätzen. Der BVB müsste trotz einiger schwachen Spielen deutlich mehr Punkte auf dem Konto haben. Der Spruch "das gleicht sich über eine Saison aus" ist Quatsch aber mittelfristig wird die Diskrepanz zwischen Ergebnissen und Leistungen sicher nicht so weitergehen. Allein die Tatsache, dass sich das einpendeln wird reicht schon aus um sicher zu sagen, dass Dortmund am Ende nicht im Tabellenkeller stecken wird.

Zum Pech auf dem Rasen kommt dann noch die Verletztenliste. Andere Clubs haben auch Ausfälle aber Dortmund war da mal wieder ordentlich betroffen und vor allem hatte man das Pech, dass oftmal die Kreativabteilung betroffen war. Das grundsätzliche taktische Problem in der Liga will ich gleich ansprechen denn es ist ja offensichtlich dass man sich gegen tiefstehende Gegner natürlich doppelt schwer tut wenn Hummels, Reus und (weiterhin) Gündogan oder auch Sahin nur auf der Tribüne sitzen.

Ich musste immer lachen wenn die "Experten" schwadronierten, dass dem BVB in der Liga die Motivation fehlt und man nur in der CL ordentlich fightet... Es ist doch eigentlich nicht zu übersehen, dass das keine Frage des Wettbewerbs sondern eine Frage der gegnerischen Taktik ist. Wenn der Gegner Räume anbietet sieht das Spiel beim BVB trotz Verletzungen und allen anderen Faktoren ja ganz ordentlich aus. Gegen tiefstehende und gut organisierte Gegner hat man sich schon immer schwer getan und das nutzen die Gegner in der Liga aktuell auch gut aus. Sieht man ja auch daran, dass selbst Gladbach als "CL Kandidat" beim Absteiger nicht das Spiel machen will sondern sich zurückzieht und lauert.
Wenn dann wie angesprochen die Kreativabteilung öfter verletzt ausfällt oder gerade von einer Verletzung zurückkommt ist das für den BVB schwer zu kompensieren und da tun sich dann auch die Neuzugänge schwer weil entweder zuviel Druck entsteht (Kagawa, auch teilweise Ginter) oder aber auch weil gerade die Stürmer auf kreative Momente der Kollegen angewiesen wären.

Die Verletzenliste führt dazu, dass die "Wunschelf" nur ganz selten aufgeboten werden konnte und natürlich bei dem ganzen personellen Hin und Her und den schlechten Ergebnisssen keine Ruhe reinkommen kann. Zumal viele Abläufe sich sowieso verändern mussten weil mit Lewandowski ein spezieller Spieler verloren ging.

Natürlich war das "kreative Problem" schon vor der Saison klar. Man kann jetzt sagen, dass "nur" Kagawa bzw Ginter als (eigentlich) spielstarker Innenverteidiger nicht ausreichend waren und die Mannschaft zuviele Arbeiter und Sprinter hat aber es ist ja jetzt auch nicht so als hätte man im Sommer für ein wenig Kleingeld dann mal eben noch 2-3 Spieler holen können die das Problem sofort beheben und den BVB zu einer dominanten Ballbesitzmannschaft machen. So einfach ändert man das Profil nicht. Das Bespielen von Gegnern ist ja selbst bei klassischen "Ballbesitzteams" oftmals schwierig. Die haben auch Phasen wo die Durchschlagskraft fehlt wenn nur wenige Stützen der gewohnten Mannschaft wegfallen.

Für mich sind diese Probleme alle noch im Rahmen des "Normalen"... Was dann Sorgen bereitet und auch dafür sorgt, dass man jetzt ganz unten gelandet ist, ist die Tatsache dass auch die Basics nicht mehr funktionieren. Verteidigen von Standards, generell das defensive Umschalten oder auch das Zweikampfverhalten darf eigentlich nicht unter den oben aufgeführten Punkten leiden. Da kommt natürlich die Psyche ins Spiel und der Druck wirkt sich dann negativ aus aber das ist dann halt der Bereich wo man sich keine Aussetzer erlauben sollte um wieder einigermassen in Tritt zu kommen. Habe viel von Liverpool gesehen und die sind nach Abgang von Suarez, vielen Neuzugängen die nun kritisch gesehen werden und der Sturrigde Verletzung in einer ähnlichen Situation und konnten wie auch Dortmund ihr typisches Spiel nicht mehr durchziehen.... Dort hat man zuletzt nun einfach die Favoritenrolle ignoriert und sich auch gegen schwächere Gegner erstmal auf Verteidigen und Basics konzentriert... Waren dann teilweise sehr lahme Spiele und man dachte immer "warum greifen sie denn jetzt nicht mal ordentlich an und rücken nach?" aber man hat den Eindruck, dass das Sicherheit gebracht hat und auch die Ergebnisse dann langsam besser wurden. Nicht entsprechend den Ansprüchen aber zumindest so, dass man sich über Wasser halten kann bis Selbstvertrauen zurückkommt, Abläufe besser passen und die neue Mannschaft auf dem Rasen zueinanderfindet.

Ich würde so auch beim BVB rangehen... Nicht weiter wie wild anrennen nach dem Motto "wir brauchen sofort Punkte wir müsssen den CL Rückstand aufholen" sondern sich durchaus auch weiterhin mal zurückziehen, den Gegner spielen lassen, sich über einfache Aktionen Sicherheit holen und im Zweifelsfall mit einem Unentschieden nach Hause fahren. (Funktioniert natürlich auch nur wenn man sich dann nicht in der Anfangsphase gleich ein dämliches Gegentor einfängt)

Trainerdiskussion halte ich für absoluten Quatsch. Dortmund soll sich bis zum Winter auf die Basics (und vor allem die Defensivarbeit) konzentrieren und einige Punkte einfahren. Im Winter eine ordentliche Bestandsaufnahme und dann in der Rückrunde nochmal ein Angriff auf die internationalen Plätze. Ich traue dem BVB locker noch Rang 4 zu. Gladbach und Wolfsburg spielen ne gute Hinserie aber müssen das Level erstmal halten. Leverkusen und Schalke haben ja selbst so ihre kleinen Krisen... Vielleicht hat der BVB Pech und 3 von diesen Teams marschieren durch so dass man den Vorsprung nicht aufholen kann aber kann mir bei all diesen Teams einen Einbruch vorstellen und dann könnte es sogar noch für Dortmund reichen wenn die Rückrunde richtig läuft....

Es braucht keine Revolution und keinen kompletten Umbruch um sich da rauszuhauen...
 
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xEr

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Natürlich kann man auch über die Transfers sprechen. Ginter spielt erbärmlich, Immobile und Kagawa tun sich sehr schwer und Ramos (der bisher noch den besten Eindruck hinterlassen hat) hat hinten öfter Aussetzer produziert als vorne begeistert...

Aber es wird ja wohl keiner der Meinung sein, dass in erster Linie mangelnde Qualität der Spieler zu dieser Krise geführt hat. Da gibts ganz andere Gründe: Die CL Spiele belegen doch, dass da durchaus auch 2-3 Leute Fussball spielen können. Und mal ehrlich: Man sieht es ja auch in der Liga. Gab sicher nie einen Tabellenletzten der im Verhältnis zur Punkteausbeute so oft seinen Gegnern überlegen war.

Da darf man den Zufallsfaktor auch nicht unterschätzen. Der BVB müsste trotz einiger schwachen Spielen deutlich mehr Punkte auf dem Konto haben. Der Spruch "das gleicht sich über eine Saison aus" ist Quatsch aber mittelfristig wird die Diskrepanz zwischen Ergebnissen und Leistungen sicher nicht so weitergehen. Allein die Tatsache, dass sich das einpendeln wird reicht schon aus um sicher zu sagen, dass Dortmund am Ende nicht im Tabellenkeller stecken wird.

Zum Pech auf dem Rasen kommt dann noch die Verletztenliste. Andere Clubs haben auch Ausfälle aber Dortmund war da mal wieder ordentlich betroffen und vor allem hatte man das Pech, dass oftmal die Kreativabteilung betroffen war. Das grundsätzliche taktische Problem in der Liga will ich gleich ansprechen denn es ist ja offensichtlich dass man sich gegen tiefstehende Gegner natürlich doppelt schwer tut wenn Hummels, Reus und (weiterhin) Gündogan oder auch Sahin nur auf der Tribüne sitzen.

Ich musste immer lachen wenn die "Experten" schwadronierten, dass dem BVB in der Liga die Motivation fehlt und man nur in der CL ordentlich fightet... Es ist doch eigentlich nicht zu übersehen, dass das keine Frage des Wettbewerbs sondern eine Frage der gegnerischen Taktik ist. Wenn der Gegner Räume anbietet sieht das Spiel beim BVB trotz Verletzungen und allen anderen Faktoren ja ganz ordentlich aus. Gegen tiefstehende und gut organisierte Gegner hat man sich schon immer schwer getan und das nutzen die Gegner in der Liga aktuell auch gut aus. Sieht man ja auch daran, dass selbst Gladbach als "CL Kandidat" beim Absteiger nicht das Spiel machen will sondern sich zurückzieht und lauert.
Wenn dann wie angesprochen die Kreativabteilung öfter verletzt ausfällt oder gerade von einer Verletzung zurückkommt ist das für den BVB schwer zu kompensieren und da tun sich dann auch die Neuzugänge schwer weil entweder zuviel Druck entsteht (Kagawa, auch teilweise Ginter) oder aber auch weil gerade die Stürmer auf kreative Momente der Kollegen angewiesen wären.

Die Verletzenliste führt dazu, dass die "Wunschelf" nur ganz selten aufgeboten werden konnte und natürlich bei dem ganzen personellen Hin und Her und den schlechten Ergebnisssen keine Ruhe reinkommen kann. Zumal viele Abläufe sich sowieso verändern mussten weil mit Lewandowski ein spezieller Spieler verloren ging.

Natürlich war das "kreative Problem" schon vor der Saison klar. Man kann jetzt sagen, dass "nur" Kagawa bzw Ginter als (eigentlich) spielstarker Innenverteidiger nicht ausreichend waren und die Mannschaft zuviele Arbeiter und Sprinter hat aber es ist ja jetzt auch nicht so als hätte man im Sommer für ein wenig Kleingeld dann mal eben noch 2-3 Spieler holen können die das Problem sofort beheben und den BVB zu einer dominanten Ballbesitzmannschaft machen. So einfach ändert man das Profil nicht. Das Bespielen von Gegnern ist ja selbst bei klassischen "Ballbesitzteams" oftmals schwierig. Die haben auch Phasen wo die Durchschlagskraft fehlt wenn nur wenige Stützen der gewohnten Mannschaft wegfallen.

Für mich sind diese Probleme alle noch im Rahmen des "Normalen"... Was dann Sorgen bereitet und auch dafür sorgt, dass man jetzt ganz unten gelandet ist, ist die Tatsache dass auch die Basics nicht mehr funktionieren. Verteidigen von Standards, generell das defensive Umschalten oder auch das Zweikampfverhalten darf eigentlich nicht unter den oben aufgeführten Punkten leiden. Da kommt natürlich die Psyche ins Spiel und der Druck wirkt sich dann negativ aus aber das ist dann halt der Bereich wo man sich keine Aussetzer erlauben sollte um wieder einigermassen in Tritt zu kommen. Habe viel von Liverpool gesehen und die sind nach Abgang von Suarez, vielen Neuzugängen die nun kritisch gesehen werden und der Sturrigde Verletzung in einer ähnlichen Situation und konnten wie auch Dortmund ihr typisches Spiel nicht mehr durchziehen.... Dort hat man zuletzt nun einfach die Favoritenrolle ignoriert und sich auch gegen schwächere Gegner erstmal auf Verteidigen und Basics konzentriert... Waren dann teilweise sehr lahme Spiele und man dachte immer "warum greifen sie denn jetzt nicht mal ordentlich an und rücken nach?" aber man hat den Eindruck, dass das Sicherheit gebracht hat und auch die Ergebnisse dann langsam besser wurden. Nicht entsprechend den Ansprüchen aber zumindest so, dass man sich über Wasser halten kann bis Selbstvertrauen zurückkommt, Abläufe besser passen und die neue Mannschaft auf dem Rasen zueinanderfindet.

Ich würde so auch beim BVB rangehen... Nicht weiter wie wild anrennen nach dem Motto "wir brauchen sofort Punkte wir müsssen den CL Rückstand aufholen" sondern sich durchaus auch weiterhin mal zurückziehen, den Gegner spielen lassen, sich über einfache Aktionen Sicherheit holen und im Zweifelsfall mit einem Unentschieden nach Hause fahren. (Funktioniert natürlich auch nur wenn man sich dann nicht in der Anfangsphase gleich ein dämliches Gegentor einfängt)

Trainerdiskussion halte ich für absoluten Quatsch. Dortmund soll sich bis zum Winter auf die Basics (und vor allem die Defensivarbeit) konzentrieren und einige Punkte einfahren. Im Winter eine ordentliche Bestandsaufnahme und dann in der Rückrunde nochmal ein Angriff auf die internationalen Plätze. Ich traue dem BVB locker noch Rang 4 zu. Gladbach und Wolfsburg spielen ne gute Hinserie aber müssen das Level erstmal halten. Leverkusen und Schalke haben ja selbst so ihre kleinen Krisen... Vielleicht hat der BVB Pech und 3 von diesen Teams marschieren durch so dass man den Vorsprung nicht aufholen kann aber kann mir bei all diesen Teams einen Einbruch vorstellen und dann könnte es sogar noch für Dortmund reichen wenn die Rückrunde richtig läuft....

Es braucht keine Revolution und keinen kompletten Umbruch um sich da rauszuhauen...


richtig starker Beitrag :thumb:, hätte von mir sein können :saint:
Nur Platz 4 sehe ich eig nicht mehr als erreichbar an. Da müssten schon ziemlich wilde Dinge passieren. EL würde ich aber im Zweifel auch lieber mitnehmen als gar nichts (und auch das wird jetzt schon schwer genug). Nicht wegen dem sportlichen Stellenwert, sondern einfach, um auch nächstes Jahr den Rhythmus beizubehalten und genug Spielzeit für den Kader zu haben. Bei nem kleinen Team ist/ wäre es wohl oft vorteilhaft auf EL-Belastung zu verzichten, aber mit ~ 22 Spielern, die den Anspruch haben zu spielen, ist nur Bundesliga zu wenig.
 

Omega

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Das Problem, das man bei Dortmund immer noch hat, ist auch, dass sich keiner (weder Verantwortliche, noch Fans, noch Außenstehende) wirklich vorstellen können, dass man da unten festhängen bleibt. Ähnlich wie Leverkusen 2002/03. Es ist ja auch menschlich, denn man muss sich nur die unbestrittene Klasse der Spieler anschauen.

Ich sehe es wie heiko, dass der wichtige Schritt die Stärkung der Defensive ist, fraglich ist, ob das so einfach ist.

Ich schlate ja normalerweise bei Erik Meijer auf sky um, wenn der loslegt, aber gegen Arsenal hat er eione Szene finde ich gut analysiert, als die IV nicht herusrückten, sondern den "sichereren Weg" gingen und hinten blieben. Führte aber dazu, dass der Gegner mit Tempo auf die IV zulaufen konnte Sie hatten aber Angst schon ganz früh ausgespielt zu werden und "dumm" auszusehen.

Gerade in der Defensive kommt halt viel zusammen: Hummels, Bender und teilweise Piszcek häufig nicht fit, Subotic auch von der Verletzung wiedergekommen und er braucht jemanden, an dem er sich ausrichten kann in der Abwehr. Neben einem fitten Hummels kann er seine Stärken zeigen, neben einem unfitten Hummels sieht man deutlich seine Schwächen. Und auch Weidenfeller sieht schlechter aus, weil er viel häufiger in Situationen kommt, in denen er nicht so stark ist. Auf der Linie und im 1 gegen 1 etwa 10 Meter vor dem Tor ist er super, wahrscheinlich auch immer noch. Muss er Flanken abfangen oder mit Tempo aus dem Tor, ist es manchmal hanebüchend. Und klar, Transfers waren jetzt nicht toll, aber das erklärt max. ein Abrutschen aus den internationalen Plätzen.

Noch eine Frage: Was ist eigentlich mit Kagawa los. Ich verstehe, dass er 2 Jahre wenig gespiet hat, anderes System, andere Rolle etc.. Ich habe auch verstanden, dass ihm am Anfang die "Wettkampfhärte" inkl. Kondition gefehlt hat.

Abre ich verstehe nicht, warum er jetzt immer noch konditionelle Probleme zu haben scheint. Er hat bei der WM nur in der Vorrunde gespielt und er hat bei ManUnited die Vorbereitung mitgemacht. Jetzt spielt er seit dem 3. (?) Spieltag. Trotzdem wirkt er nach 70 Minuten platt.

Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten:
a) das täuscht, er könnte danach noch einen Marathon laufen
b) er "verplempert" in den 70 Minuten seine Kraft, weil er zu viel will/macht

Zum Saisonziel: Für PLatz 4 bräuchten Dortmund normalerweise noch mindestens 49 Punkte, dann muss es schon gut laufen. Wenn es richtig gut läuft, schafft man in der Rückrunde etwa 40 (ich weiß, dass sie in den letzten Jahren Halbserien mit 47 und 43 hatten), aber dann müssen in der Hinrunde mind. 9 her.
c) er ist nicht fit
 
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JamiLLX

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Und Reus will sich seine Ausstiegsklausel nicht abkaufen lassen. Hat eventuell bald keine Lust mehr auf wahre Liebe sondern steht mehr auf echte Trophäen
 

Mr.Mijagi

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Es ist einfach eine **********e Rückrunde...

Es fing mit Verletzungen an, was das Mannschaftszusammenspiel enorm beeinträchtigte und zieht sich eigentlich die ganze Hinrunde.
Hinzu kamen die unglücklichen Niederlagen, die man dann auf Teufel komm raus vergessen machen wollte und es lieft wiederum schief ( Gück-Modus an ).
Die Eckpfeiler der Mannschaft waren lange ausser Gefecht bzw. öfters verletzt, was sich negativ in der begonenen Wettkampfpraxis wiederspiegelte.
Die Mannschaften haben auch gelernt gegen den BvB so lange zu mauern, bis man die beste Gelegenheit hat zu kontern ( auch hier Glück-Modus an ).
Die Neueinkäufe konnten auch nicht mit der besten Elf und der nötigen Ruhe aufgebaut werden, hierzu würde ich auch noch Shinji dazu zählen.

Was müsste man ändern ?

Mikky würde ich gerne auf der Gündogan Position sehen, ggf auf den Flügeln
Unruheherde wie Gündogan mal die Grenzen aufzeigen
Reus soll sich bekennen, oder gehen... dieses Spielchen könnte auch das Mannschaftsklima belasten
 

Bischoff

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Man sollte die vielen Fehlgriffe ins Klo bei der Mannschaftszusammenstellung jetzt nicht weiter verniedlichen.

Es ist schon ein Leistung, wenn man Spieler einkauft, die 10 , 20 und mehr Millionen Euros kosten und dann nach der Hinrunde hinter einer "Billigtruppe" wie Augsburg zu stehen.
 

flix91

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Niemand verniedlicht etwas. Aber die Neuzugänge sind nur ein Problem und würde es allgemein nicht dermaßen besch.ssen laufen würden sie wohl auch besser spielen.
 

Buster D

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Dortmund sollte schleunigst aufhören, sich einzureden, dass die Qualität der Spieler einfach zu hoch ist und man allein deshalb unten irgendwann heraus kommt. Sonst erwischt es sie wie die Hertha damals nach der "fast Meisterschaft" unter Favre. Zwar hat Dortmunds Kader natürlich deutlich mehr Klasse, aber die Spieler dürften der Situation ebenfalls nicht gewachsen sein. Viele von denen sind es einfach nicht gewohnt, häufig zu verlieren und im Abstiegskampf zu stecken. Der Druck ist ein anderer als wenn man in der CL oder um die Meisterschaft spielt. Gerade wenn eine Mannschaft unten steht, von der es keiner erwartet hat.
 

liberalmente

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Dortmund sollte schleunigst aufhören, sich einzureden, dass die Qualität der Spieler einfach zu hoch ist und man allein deshalb unten irgendwann heraus kommt. Sonst erwischt es sie wie die Hertha damals nach der "fast Meisterschaft" unter Favre. Zwar hat Dortmunds Kader natürlich deutlich mehr Klasse, aber die Spieler dürften der Situation ebenfalls nicht gewachsen sein. Viele von denen sind es einfach nicht gewohnt, häufig zu verlieren und im Abstiegskampf zu stecken. Der Druck ist ein anderer als wenn man in der CL oder um die Meisterschaft spielt. Gerade wenn eine Mannschaft unten steht, von der es keiner erwartet hat.

Du bist da zu sehr als Hertha Fan geprägt. Die "deutlich mehr Klasse", die du selbst postulierst, spielt da eine entscheidende Rolle. Dortmund ist am ehesten mit Leverkusen Anfang der 2000er zu vergleichen, ein Beispiel, das Omega (?) hier eingebracht hat.

Außerdem, jetzt auf die Hertha bezogen: welche Spieler waren für die "Fast-Meisterschaft" entscheidend? Richtig. Simunic, Pantelic, Voronin. Alle drei hat Hertha im Jahr darauf verloren und konnte sie nicht ansatzweise ersetzen. Beim BVB ist es "nur" Lewa, und der BVB kommt nicht "nur" von einer "Fast-Meisterschaft", sondern vom (unter dem Strich unglücklichen Ausscheiden im) CL Viertelfinale.
 

Devil

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Ich würde Dortmund trotzdem raten eher positiv zu denken. Ich glaube nicht dass sie Probleme mit dem Klassenerhalt kriegen. Natürlich sind 13 Spieltage immerhin schon mehr als ein Drittel der Saison, aber spätestens in der Rückrunde wird sich das wohl normalisieren. Darüber hinaus hat Dortmund gute Chancen zumindest ins Viertalfinale der Championsleague zu kommen und den Pokal gibts auch noch. Ich halte es jedenfalls für nichts so sinnvoll sich jetzt schon die schlimmsten Szenarien nd von selbst zu verkrampfen, auch wenn es sicher keine einfache Situation ist.
 
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