F1-Fahrerkarusell 2014


desl

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Die Formel 1 ist mal wieder in ihrer kleinen innereuropäischen Somemrpause, bevor es mit Spa und Monza weitergeht und dann die Koffer für die Rennen in Asien gepackt werden.

Dies ist wieder einmal die Zeit der "Silly Season" ... also wenn wilde Transfergerüchte die Runde machen.

Letztes Jahr war die "große Nummer", dass Schumachers Vertrag nicht verlängert wurde und stattdessen Hamilton zu Mercedes kam ... was sich als richtige Entscheidung heraus stellen sollte. Dadurch folge eine Lawine mit der Perez das McLaren-Cockpit von Hamilton bekam, Hülkenberg den Sauber-Sitz von Perez erntete und mit Sutil konnte schließlich nach dem Hülkenberg-Weggang ein Fahrer wieder in die F1 zurück kehren.
Andere Cockpit-Wechsel hatten gerne fianzielle Hintergründe ... wie bei Sauber (Gutierrez), Caterham und Marussia.

Das Geld wird auch kommende Saison eine Rolle spielen.

Nächstes Jahr wird mit Turbomotoren, einem Auspuff, einer Turbine im Abgasstrahl, mehr ERS-Batterie-Power und so weiter gefahren ... wer genau in welches Lenkrad greift, ist aber noch unklar.


Red Bull Racing

Webber hat keine Lust mehr. Nach diversen Jahren in der Formel1 (im Minardi, im Williams ... und natürlich die meiste Zeit im Jaguar/RedBull-Team) möchte er nicht mehr so sehr auf die Reifen gucken ... und Benzin sparen will er auch nicht.
Ihn zieht es zu den Sportwagen. Vor der Formel 3000 hatte er schon eine kurze Karriere in der GT1-Meisterschaft, wo er 1998 Vizemeister wurde. Legendär ist sein Unfall beim WarmUp von Le Mans 1999, als sich Webber überschlug ... aber verglichen mit Teamkollege Peter Dumbreck noch einen vergleichsweise glimpflichen Unfall hatte.

Das freie Cockpit bei RedBull ist natürlich eines der begehrtesten. 3 Kandidaten werden derzeit am meisten gehandelt.
Daniel Ricciardo ist einer davon. Er könnte seinen Landsmann bei RedBull bewerben und wäre damit der zweite Pilot aus dem RedBull-Junior-Programm, der es in das Red-Bull-Formel1-Team schafft. Ricciardo fuhr dieses Jahr beim Young-Driver-Test und hat dabei eine gute Figur gemacht. Gegenüber seinem Teamkollegen Vergne hat er den Vorteil, dass er mehr Erfahrung in der F1 hat (dank seiner Zeit bei HRT) und dass er im Qualifying zumeist schneller ist.

Kimi Raikkönen wird auch als Kandidat gehandelt. Sowohl in seiner Comeback-Saison, als auch dieses Jahr fährt Raikkönen mit um den WM-Titel. Seine Beweggründe das Lotus-Team zu verlassen wären relativ klar. Die Chancen bei einem anderen Top-Team sein Gehalt rechtzeitiger zu bekommen, stehen gut. Das Genii-Team hat sich massiv verschuldet und tut sich schwer Raikkönen sein Gehalt pünktlich zu überweisen. Das hängt womöglich auch damit zusammen, dass Lotus als Sponsor nicht das Vereinbarte zahlte und der Deal mit Honeywell wie eine Seifenblase platzte.
Letztlich musste man schon James Allison ziehen lassen und man hat wohl noch eine finanzielle Gegenleistung von Ferrari angenommen, so dass Allison dort seine Arbeit schon beginnen kann und nicht erst eine Sperrfrist abwarten muss.
Dass Vettel und Raikkönen sich besser leiden können als Vettel und Webber wird aber wohl keine Rolle spielen.

Fernando Alonso wird auch als Kandidat gehandelt ... aber sein Wechsel zu RedBull ist unwahrscheinlich. Alonso ist zwar unglücklich darüber, dass Ferrari ihm kein Weltmeister-Auto hinstellt ... aber andererseits möchte er sicher auch nicht wieder eine Situation haben wie 2007 im McLaren-Team.
Dann doch vielleicht lieber die klare Nummer 1 im Team und ein Wasserträger nebenan.


Die Fahrerentscheidung soll jedenfalls noch während der Europa-Rennen fallen.


Ferrari

Bei Ferrari wird man Alonso sicherlich behalten. Unklarheiten ranken sich um Massa. Nach mehreren enttäuschenden Jahren (2010, 2011, 2012) ist er dieses Jahr etwas besser in die Saison gestartet ... aber die letzten Rennen fällt er doch eher wieder durch Dreher oder Kollisionen auf.
Bei Ferrari möchte man einen Fahrer, der regelmäßig punktet ... aber trotzdem sich klar als Nummer 2 einreiht. Eigentlich möchte man einen zweiten Barrichello, denn mit Massa war man in den letzten Jahren nur einmal besser als 3ter in der Konstrukteurs-WM geworden ... weil der McLaren 2012 so unzuverlässig war.
Unter der Vermutung, dass Alonso auch nächstes Jahr bei den Roten fahren wird, konzentriert sich die Hoffnung von potentiellen Ferrari-Kandidaten auf das Massa-Cockpit. Nur Schumacher ist mehr Rennen bei Ferrari gefahren als Massa ... der Brasilianer hat also eine gewisse Lobby ... aber dafür hat Alonso in halb so vielen Rennen mehr Punkte geholt wie Massa (ok ... auch dank der Änderung der Punkteverteilung).

Gehandelt werden in erster Linie zwei Namen.

Zum einen Jules Bianchi, welcher das Rennen um das Force India Cokpit gegen Sutil zwar verloren hatte, aber ein Marussia-Cockpit holen konnte, weil Luis Razias Sponsoren nicht zahlten (Bianchis Geldgeber schon). Dort fährt er Max Chilton recht klar davon.

Und auch Nico Hülkenberg wird als potentieller Ferrari-Fahrer genannt. Nach Williams und Force India wird "Hulk" auch bei Sauber möglicherweise nur ein Jahr fahren. Wegen der finanziellen Schwierigkeiten des Teams hat Hülkenberg seinen Vertrag gekündigt und hätte keine Steine im Weg, wenn es ihn woanders hinziehen sollte.


Mercedes

Hamilton und Rosberg haben Verträge für das nächste Jahr und scheinen mit ihren Cockpits glücklich zu sein ... andersrum sieht es wohl genauso aus.


McLaren

Hier wird sich vermutlich auch nichts bewegen. Perez fährt zwar rabiat ... aber zuweilen zeigt er auch einen achtbaren Speed.


Lotus

Hier hängt viel davon ab, ob Raikkönen im Team bleibt ... und ob man sich Raikkönens Gehalt noch leisten kann. Schließlich hat man letzte und diese Saison in Enstone so seine Schwierigkeiten den Finnen rechtzeitig zu bezahlen ... und das gilt auch für so manch anderes Teammitglied.

Denkbar also auch, dass man sich nach einem Fahrer umschaut der Geld mitbringt (z.B. Petrov) oder der schnell, aber günstiger ist (z.B. Hülkenberg).

Grosjean bringt Geld mit und seine Formkurve zeigte zuletzt nach oben ... so gibt es derzeit aus Richtung Team Stimmen, dass man nächste Saison "am liebsten weiter mit Kimi und Romain" fahren möchte.
Bis dahin bleibt aber auch die Frage, wie man die finanzielle Schieflage in Ordnung bringt.


Force India

Im Gegensatz zum Vorjahr wird Paul di Resta nicht mehr mit Top-Teams in Verbindung gebracht ... auch wenn man ihn in die Richtung vermutlich ziehen lassen würde. Sutil träumt sicherlich auch noch von einem Top-Rennstall ... aber konkret liegt nichts auf dem Tisch und unterm Tisch darf er ja schon glücklich genug sein, überhaupt wieder erfolgreich in die F1 zurück gekehrt zu sein.

Ziemlich wahrscheinlich ist bislang nur, dass James Calado bei Force India zum Freitagsfahrer wird.
Davide Valsecchi, der 2012 GP2-Champion wurde aber dieses Jahr keine Renneinsätze hat, wird sich dann wohl woanders umschauen.

Sofern man kann, würde man bei Force India die Fahrerpaarung wohl beibehalten.


Sauber

Letztes Jahr zu dieser Zeit hatte das Sauber-Team gut 10 Mal so viele Punkte. Diese Saison verläuft eher enttäuschent. Momentan versucht man z.B. mit einem RedBull-/Lotus-Auspuff Zeit zu finden.
Nachdem man 3 russische Investoren an Land gezogen hat, scheint die fianzielle Zukunft des Teams gesicherter zu sein. Mit an das Geld ist aber wohl ein Cockpit für Sergei Sirotkin geknüpft. Die Frage ist nur, ob man es hinbekommt Sirotkin bis zum Saisonstart nächstes Jahr eine Superlizenz zu besorgen.

Bei Sauber würde man Hülkenberg aufgrund seines Könnens gerne behalten. Aber wenn für den ein Platz in einem Top-Team frei wird, dann zieht Hülkenberg gewiss weiter. Gutierrez wurde geholt, um Perez' Nachfolge als Telmex-Millionen-Bringer zu spielen ... aber die mexikanischen Millionen fließen nun wohl nicht mehr und Gutierrez überzeugt auf der Strecke nicht gerade.
Es kann also sein, dass man nächstes Jahr mit einer komplett neuen Fahrerpaarung an den Start geht.

Jules Bianchi wird als möglicher Kandidat genannt, sollte Sauber weiter mit Ferrari zusammen arbeiten.


Toro Rosso

Sicher scheint das Cockpit von Vergne zu sein ... den will man - bislang - wohl nicht austauschen. Ansonsten stellt sich die Frage, ob Ricciardo zu Red Bull aufsteigt, oder ob jemand anders den Vorzug bekommt.
Geht Ricciardo, dann bekäme vermutlich Felix da Costa sein Cockpit.


Williams

Bei Williams wird man wohl seine Fahrer behalten wollen. Mit der Hoffnung, dass mit Pat Symonds alles besser wird, hofft man darauf, dass man 2014 mindestens so konkurrenzfähig sein wird wie 2012 ... und nicht wie in 2011 und 2013.
Maldonado bringt gut Geld und crasht nicht mehr so oft ... Bottas fährt auch recht solide.


Marussia

Chilton bringt Geld und Bianchi fährt gut .. letzterer sorgte auch dafür, dass Marussia derzeit noch vor Caterham in der Konstrukteurs-Wertung steht. Von Marussia-Seite aus gäbe es keinen Grund etwas an der Fahrerpaarung zu ändern ... es sei denn natürlich das Chilton-Geld fließt nicht mehr und Bianchi fünde woanders ein Cockpit.


Caterham

Charles Pic hat einen Vertrag und hat dem Team die Renault-Partnerschaft gesichert, aus der z.B. ein Sportwagen hervorgehen soll.

Unsicher ist noch das zweite Cockpit, das momentan Giedo von der Garde hat. Alexander Rossi und Felipe Nasr könnten daran interessiert sein.
Allerdings bringt von der Garde wichtiges Geld mit ... weswegen Heikki Kovalainen beispielsweise bei Caterham höchstens (Freitags-)Testfahrer bleiben wird.





FAZIT

Die folgenden Punkte werden u.A. interessant sein:

- Wer kriegt Webbers Cockpit bei RedBull?
- Hält Ferrari weiter an Massa fest?
- Kriegt Genii die Finanzen des Rennstalls in den Griff oder muss man Paydriver holen?
- Bekommt Sirotkin eine Superlizenz? Muss Sauber den Rennbetrieb einstellen wenn nicht?
- Schaffen es Fahrer wie Bianchi, Hülkenberg, Ricciardo in ein Top-Team?
 

karmakaze

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Ich erbarme mich mal, als erster diesen sehr guten, aber bisher unkommentierten Post zu kommentieren:
Webber hat keine Lust mehr. Nach diversen Jahren in der Formel1 (im Minardi, im Williams ... und natürlich die meiste Zeit im Jaguar/RedBull-Team) möchte er nicht mehr so sehr auf die Reifen gucken ... und Benzin sparen will er auch nicht.
Ich finde es etwas unglücklich, das so stehen zu lassen. Natürlich hat das mitgeschwungen, aber die Fragen Anerkennung und Bezahlung waren sehr viel stärkere Triebfedern als Reifenschonerei und Turbo-Motoren.
Fernando Alonso wird auch als Kandidat gehandelt ... aber sein Wechsel zu RedBull ist unwahrscheinlich. Alonso ist zwar unglücklich darüber, dass Ferrari ihm kein Weltmeister-Auto hinstellt ... aber andererseits möchte er sicher auch nicht wieder eine Situation haben wie 2007 im McLaren-Team.
Ich weiß nicht, was immer alle mit 2007 haben. Das wurde alles viel zu sehr aufgebauscht und war auch beileibe nicht "nur" die "Schuld" eines Alonso, sondern auch eines Hamilton und eines Dennis. Von daher finde ich es blöd, es hier wieder so klingen zu lassen, als wäre Alonso vor irgendwas geflüchtet. Ich wüsste auch zu gern mal, wie Vettel sich verhält, wenn ihn ein Teamkollege mal dauerhaft auf gleicher Ebene begegnet und nebenbei im Team bevorzugt wird. Das hat er selbst mit Webber 2010 nicht durch.
Hier hängt viel davon ab, ob Raikkönen im Team bleibt ... und ob man sich Raikkönens Gehalt noch leisten kann. Schließlich hat man letzte und diese Saison in Enstone so seine Schwierigkeiten den Finnen rechtzeitig zu bezahlen ... und das gilt auch für so manch anderes Teammitglied.

Denkbar also auch, dass man sich nach einem Fahrer umschaut der Geld mitbringt (z.B. Petrov) oder der schnell, aber günstiger ist (z.B. Hülkenberg).

Grosjean bringt Geld mit und seine Formkurve zeigte zuletzt nach oben ... so gibt es derzeit aus Richtung Team Stimmen, dass man nächste Saison "am liebsten weiter mit Kimi und Romain" fahren möchte.
Bis dahin bleibt aber auch die Frage, wie man die finanzielle Schieflage in Ordnung bringt.
Hier werden ein paar Sachen durcheinander gehauen. Lotus war schon früher mit "Pay Drivern" angetreten (Petrov, Senna). Auch sehe ich Grosjean nicht als "Pay Driver" - er bekommt mit ca. 1 Million Euro etwa gleich viel wie Hülkenberg und mehr als Di Resta. Jeder Fahrer bringt durch seine Connections und seine Nationalität Geld mit. Da macht auch Roman keine Ausnahme. Durch seine "gespaltene" Nationalität und die dahinter liegenden Interessen zweifle ich aber daran, dass das vergleichsweise "fette Fische" sind, die man in gleicher Weise mit einem Russen oder einem Brasilianer bekommen kann.
Gutierrez wurde geholt, um Perez' Nachfolge als Telmex-Millionen-Bringer zu spielen ... aber die mexikanischen Millionen fließen nun wohl nicht mehr und Gutierrez überzeugt auf der Strecke nicht gerade.
Es kann also sein, dass man nächstes Jahr mit einer komplett neuen Fahrerpaarung an den Start geht.
Auch das hast du sicherlich richtig gemeint, wird aber aus dem Kontext gerissen: Gutierrez wurde von Sauber schon recht lange gefördert. Wie Monisha Kaltenborn nicht müde wird zu betonen, ist es also eher so, dass man ihn zunächst erstmal deswegen geholt hat und erst dann wegen Telmex. Ein "Pay Driver" ohne Hintergrund zum Team (vgl. Sirotkin oder Petrov) ist er beileibe nicht.
 

desl

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Ich finde es etwas unglücklich, das so stehen zu lassen. Natürlich hat das mitgeschwungen, aber die Fragen Anerkennung und Bezahlung waren sehr viel stärkere Triebfedern als Reifenschonerei und Turbo-Motoren.
Hm ... wenn Webber die Anerkennung fehlt, dann wäre er schon früher gegangen. Ihm gehts im eigenen Team sicherlich nicht wie einem Perry McCarthy.
Webber ist seit langem Teil des Teams aus Milton Keys und ich denke, dass er durchaus Anerkennung z.B. bei den Mechanikern genießt ... mehr als es in den Medien hierzulande nach außen transportiert wird, was auch daran liegt, dass die RedBull-Kanäle nach außen eher Christian Horner und Helmut Marko sind. Letzterer beansprucht nunmal für sich das Vettel-Nest gebaut zu haben.

Bezahlung? Ok, Vettel kassiert wahrscheinlich mehr, aber ich rechne nicht damit, dass Webber im Porsche nächstes Jahr mehr Kohle machen wird.

Ok, vielleicht steige ich etwas zu sehr darauf ein, wie Webber sich bei Top Gear über die Zukunft der Formel 1 geäußert hat und lieber Sportwagen fahren möchte, weil er da z.B. nicht so die Reifen schonen muss.

Vielleicht ist es unterm Strich auch einfach die Motivation.
Ich weiß nicht, was immer alle mit 2007 haben. Das wurde alles viel zu sehr aufgebauscht und war auch beileibe nicht "nur" die "Schuld" eines Alonso, sondern auch eines Hamilton und eines Dennis. Von daher finde ich es blöd, es hier wieder so klingen zu lassen, als wäre Alonso vor irgendwas geflüchtet. Ich wüsste auch zu gern mal, wie Vettel sich verhält, wenn ihn ein Teamkollege mal dauerhaft auf gleicher Ebene begegnet und nebenbei im Team bevorzugt wird. Das hat er selbst mit Webber 2010 nicht durch.
Ich weiß ja nicht, was du zwischen den Zeilen zu lesen glaubst, oder was ich deiner Ansicht nach versuche "klingen zu lassen" ... aber unterm Strich denke ich nunmal einfach, dass sich Alonso bei McLaren nicht wohl gefühlt hat und deswegen nach nur einem von ursprünglich 3 geplanten Jahren zu Renault zurück ging.
Eine "Schuld" habe ich bei Alonso garnicht gesucht. Ich bin halt einfach der Ansicht, dass er annahm als Nr.1-Fahrer bei McLaren anzufangen (danach sah es mit einem Pedro de la Rosa als Teamkollegen ja auch lange Zeit aus). Dann bekam er Hamilton als Teamkollegen, welcher schon eine lange Verknüpfung zum Team hatte und schon früh in seiner F1-Karriere starke Leistungen zeigen konnte und gleich im Debüt-Jahr um den WM-Titel fuhr.
Ich halte Alonso für einen genialen Rennfahrer ... aber auch ein Stück für eine Diva. Ehrlich ... es hat schon seine Gründe, warum er einer der größten Befürworter von Felipe Massa ist.

Vettel? Der würde keineswegs in ein Team gehen, wo er wie eine Nummer 2 behandelt werden würde. Dazu hat er während fast seiner kompletten F1-Karriere (außer vielleicht bei BMW-Sauber) zu viele Streicheleinheiten genossen.

Hier werden ein paar Sachen durcheinander gehauen. Lotus war schon früher mit "Pay Drivern" angetreten (Petrov, Senna). Auch sehe ich Grosjean nicht als "Pay Driver" - er bekommt mit ca. 1 Million Euro etwa gleich viel wie Hülkenberg und mehr als Di Resta. Jeder Fahrer bringt durch seine Connections und seine Nationalität Geld mit. Da macht auch Roman keine Ausnahme. Durch seine "gespaltene" Nationalität und die dahinter liegenden Interessen zweifle ich aber daran, dass das vergleichsweise "fette Fische" sind, die man in gleicher Weise mit einem Russen oder einem Brasilianer bekommen kann.
Von der Historie des Teams (die ja immerhin bis Toleman zurück reicht) fallen mir spontan erstmal nur Petrov und Senna als Paydriver ein. Diese beiden haben aber schon den Geschmack hinterlassen, wie der Wind in der F1 mittlerweile wieder weht. Vor 5 Jahren galt der "Paydriver" eher als Randerscheinung (wie Nakajima beispielsweise). Heute können sich Fahrer wie Frijns und Kovalainen keine allzu großen Hoffnungen auf ein F1-Cockpit machen.

Gewiss, dass Grosjean die GP2, die GP2-Asia und die AutoGP überlegen gewonnen hat spielte gewiss seine Rolle. Aber wenn Grosjean keine Sponsoren im Rücken hätte, dann wäre das Cockpit womöglich bei Senna oder Petrov geblieben.
Auch das hast du sicherlich richtig gemeint, wird aber aus dem Kontext gerissen: Gutierrez wurde von Sauber schon recht lange gefördert. Wie Monisha Kaltenborn nicht müde wird zu betonen, ist es also eher so, dass man ihn zunächst erstmal deswegen geholt hat und erst dann wegen Telmex. Ein "Pay Driver" ohne Hintergrund zum Team (vgl. Sirotkin oder Petrov) ist er beileibe nicht.
Nun, wenn dem so sein sollte, dann hat Gutierrez erstrecht ein Problem ... nämlich, dass seine Leistungen bislang relativ ernüchternd sind.
Sicher, es ist keine dankbare Aufgabe in der Debüt-Saison gegen einen Nico Hülkenberg antreten zu müssen ... aber auch abseits davon kann Gutierrez bislang fahrerisch nicht überzeugen ...

Wenn Gutierrez nicht genug Geld bringt, um seine Leistungen dauerhaft zu kompensieren, dann wackelt sein Cockpit doch bedächtig, sofern die Nummer mit Sirotkin tatsächlich steigt ... auch dann, wenn Hülkenberg gehen sollte.
Sauber hat auch andere Talente in der Förderung wie Frijns oder Kimiya Sato.
Und Jules Bianchi als Teil einer Sauber-Ferrari-Conection verbleibt ja auch in der Gerüchteküche.
 

karmakaze

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Hm ... wenn Webber die Anerkennung fehlt, dann wäre er schon früher gegangen. Ihm gehts im eigenen Team sicherlich nicht wie einem Perry McCarthy.
Webber ist seit langem Teil des Teams aus Milton Keys und ich denke, dass er durchaus Anerkennung z.B. bei den Mechanikern genießt ... mehr als es in den Medien hierzulande nach außen transportiert wird, was auch daran liegt, dass die RedBull-Kanäle nach außen eher Christian Horner und Helmut Marko sind. Letzterer beansprucht nunmal für sich das Vettel-Nest gebaut zu haben.
Natürlich geht es um die Anerkennung bei mehr als Mechanikern und anderen Fahrern, außer die von Vettel halt. Nicht umsonst ist Webber einer der beliebtesten und honoriertesten Fahrer der WM, allerdings eben nur intern. Es hat sicherlich mit der Art von PR zu tun, die Marko und co. betreiben, es ist aber meiner Lesart internationaler Zeitschriften nicht nur in Deutschland ein Problem. Vettel wird von der generellen Öffentlichkeit überschätzt, Webber unterschätzt.
Bezahlung? Ok, Vettel kassiert wahrscheinlich mehr, aber ich rechne nicht damit, dass Webber im Porsche nächstes Jahr mehr Kohle machen wird.
Man nagt auch in einem Porsche nicht am Hungertuch. Es ist klar, dass die Summen auf den ersten Blick vielleicht nicht so gigantisch aussehen wie in der Formel 1, aber man bekommt dafür auch mehr Freizeit und die Möglichkeit, andere Dinge nebenbei zu machen.
Ok, vielleicht steige ich etwas zu sehr darauf ein, wie Webber sich bei Top Gear über die Zukunft der Formel 1 geäußert hat und lieber Sportwagen fahren möchte, weil er da z.B. nicht so die Reifen schonen muss.
Ich finde seine Aussagen ja vollkommen legitim und stimme ihm ja sogar zu. Es ändert aber nichts daran, dass das für einen bald 37-Jährigen in meinen Augen nicht entscheidend war.
Ich weiß ja nicht, was du zwischen den Zeilen zu lesen glaubst, oder was ich deiner Ansicht nach versuche "klingen zu lassen" ... aber unterm Strich denke ich nunmal einfach, dass sich Alonso bei McLaren nicht wohl gefühlt hat und deswegen nach nur einem von ursprünglich 3 geplanten Jahren zu Renault zurück ging.
Eine "Schuld" habe ich bei Alonso garnicht gesucht. Ich bin halt einfach der Ansicht, dass er annahm als Nr.1-Fahrer bei McLaren anzufangen (danach sah es mit einem Pedro de la Rosa als Teamkollegen ja auch lange Zeit aus). Dann bekam er Hamilton als Teamkollegen, welcher schon eine lange Verknüpfung zum Team hatte und schon früh in seiner F1-Karriere starke Leistungen zeigen konnte und gleich im Debüt-Jahr um den WM-Titel fuhr.
Oh, falls ich dich da missverstanden habe: Perdoname. Dann sei das für die anderen geschrieben, die diesem RTL-Märchen aufgesessen sein sollten.
Ich halte Alonso für einen genialen Rennfahrer ... aber auch ein Stück für eine Diva. Ehrlich ... es hat schon seine Gründe, warum er einer der größten Befürworter von Felipe Massa ist.
Wie schon mal in einem anderen Thread gesagt, wer ist/war das nicht? Vettel ist in meinen Augen noch schlimmer und ein richtiger Kotzbrocken, wenn ihn jemand zu nahe kommt. Die weitere Liste ist auch lang, Senna, Prost, Lauda, Schumacher, Fittipaldi etc. sind allesamt alles Diven gewesen. Läuft es nicht, sind ganz schnell andere Schuld. Erstaunlicherweise gehören in diese Kategorie auffallend wenig Engländer (Hamilton?, Button, Hill, Mansell).
Gewiss, dass Grosjean die GP2, die GP2-Asia und die AutoGP überlegen gewonnen hat spielte gewiss seine Rolle. Aber wenn Grosjean keine Sponsoren im Rücken hätte, dann wäre das Cockpit womöglich bei Senna oder Petrov geblieben.
Naja, es ist in meinen Augen schon ein Unterschied, ob ich einen kleinen Sponsor (was bringt Grosjean eigentlich mit?) oder z.B. Petrobas (Senna) in der Hinterhand habe.

Nun, wenn dem so sein sollte, dann hat Gutierrez erstrecht ein Problem ... nämlich, dass seine Leistungen bislang relativ ernüchternd sind.
Richtig. Ich denke auch, dass er nächste Saison weg ist.
Wenn Gutierrez nicht genug Geld bringt, um seine Leistungen dauerhaft zu kompensieren, dann wackelt sein Cockpit doch bedächtig, sofern die Nummer mit Sirotkin tatsächlich steigt ... auch dann, wenn Hülkenberg gehen sollte.
Sauber hat auch andere Talente in der Förderung wie Frijns oder Kimiya Sato.
Und Jules Bianchi als Teil einer Sauber-Ferrari-Conection verbleibt ja auch in der Gerüchteküche.
Ich würde sogar soweit gehen und darauf wetten, dass Sauber nächste Saison mit zwei Pay Drivern antritt - z.B. Sirotkin (bezahlt das Chassis) und Bianchi (bezahlt den Motor). :) Natürlich nur im übertragenen Sinne... Im Endeffekt kann Gutierrez dann punkten, wenn er exakt gleich viel wie die besten Angebote mitbringen kann, auch wenn er vielleicht bessere Resultate erzielen kann. Sauber kann es sich schlicht nicht leisten, auch nur einen Cent nicht anzunehmen, egal wie die Fahrer fahren.
 

desl

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Wie schon mal in einem anderen Thread gesagt, wer ist/war das nicht? Vettel ist in meinen Augen noch schlimmer und ein richtiger Kotzbrocken, wenn ihn jemand zu nahe kommt. Die weitere Liste ist auch lang, Senna, Prost, Lauda, Schumacher, Fittipaldi etc. sind allesamt alles Diven gewesen. Läuft es nicht, sind ganz schnell andere Schuld. Erstaunlicherweise gehören in diese Kategorie auffallend wenig Engländer (Hamilton?, Button, Hill, Mansell).
Hill und Mansell waren auch nicht immer glücklich, wenn es mal nicht lief.

Hill tat sich 1999 mit den Rillenreifen schwer und während sein Teamkollege Frentzen (der ihn zuvor 1997 bei Williams ersetzt hatte) im Jordan eine lange Zeit lang mit um den WM-Titel kämpfte, fuhr er selbst - in Relation zu Frentzen - eher hinterher und beendete zum Saisonende seine Karriere.

Mansell, der letzte Fahrer, der von Enzo Ferrari vor dessen Tod für das Ferrari-F1-Team ausgewählt wurde, wurde 1990 unzufrieden. Berger (1989 bei Ferrari) und Prost (1989 bei McLaren) hatten die Cockpits getauscht. Prost war 1990 besser als Mansell unterwegs, hatte im Team den Vorteil fließend Italienisch zu sprechen und Mansell fühlte sich benachteiligt.
Besonders sticht da das Rennen in Großbritannien hervor. Ohne es ihm zu sagen, hatte das Team seines und das Auto von Alain Prost getauscht, da Prost der Ansicht war, dass Mansell den schnelleren Boliden habe (Prost war zu dem Zeitpunkt zweiter im WM-Klassement hinter Senna ... nach dem Rennen führte er die Tabelle an). Zudem überholte Prost ihn im Rennen, was wohl entgegen der Teamorder gewesen sein soll.
Mansell schied mit Getriebedefekt aus und erklärte frustriert nach dem Rennen, dass er seine Karriere nach der Saison beenden werde.
Frank Williams überredete ihn dann weiterzumachen und überzeugte Mansell davon, dass er ihm ein konkurrenzfähiges Auto hinstellen werde.

Nachdem er Wind davon bekommen hatte, dass Frank Williams Alain Prost ins Team holt, verließ der frischgebackene Weltmeister Mansell das Team und wechselte zur CART, weil kein anderes konkurrenzfähiges F1-Team einen Platz frei hatte.

Gewiss, bei Prost fällt damals auf, dass er 1993 eine Klausel im Vertrag hatte, die es Williams verbat Senna im gleichen Jahr auch noch mit ins Boot zu holen. Die Klausel galt nicht für 1994 ... Senna kam, Prost wollte nicht (wieder) im gleichen Team mit Senna fahren und ging.
Prost wirkte da gewiss wie eine Diva ... andererseits muss man ihm zugute halten, dass der viermalige Weltmeister und viermalige Vizeweltmeister in seiner Karriere viele frühere oder spätere Weltmeister als Teamkollegen hatte (Senna, Mansell, Rosberg, Lauda, Hill) und dabei häufig mehr Punkte holte.

Naja, es ist in meinen Augen schon ein Unterschied, ob ich einen kleinen Sponsor (was bringt Grosjean eigentlich mit?) oder z.B. Petrobas (Senna) in der Hinterhand habe.
Ich hab mal gehört, dass Total dem Team 10 Millionen Euro einbringt, aber genau weiß ichs nicht.
Total ersetzte damals elf beim Renault/Lotus-Team, als Grosjean 2009 als Test-/Ersatzfahrer dazu stieß. Zwar verblieb man auch in den Jahren (2010, 2011) als Sponsor als Grosjean keine F1-Rennen fuhr, aber ich könnte mir vorstellen, dass Total damals andere Summen gezahlt haben soll.

Jedenfalls soll das Drängen von Total vor 2012 mit einer Rolle gespielt haben, dass Grosjean als Fahrer verflichtet wurde.

Sauber kann es sich schlicht nicht leisten, auch nur einen Cent nicht anzunehmen, egal wie die Fahrer fahren.

Wenn tatsächlich 400 Millionen Euro aus Russland in Richtung Hinwill fließen (wie behauptet), dann wäre das Sauber-Team finanziell im Nu aus dem Schneider und müsste nicht mehr jeden Cent zwei Mal umdrehen. Aber ich zweifle, dass tatsächlich solche Summen zusammen kommen.
Auch andere Teams nahmen schon durch Sponsor-Verträge nicht so viel Geld ein, wie sie vielleicht hofften (Genii: Lotus, Burn; Brawn: Virgin...).


Apropos russische Paydriver. Williams verkündete letztens, dass man einen neuen jungen Fahrer aufbauen will, der auch Testfahrten und so absolviert (Susie Wolff ist eh in erster Linie zu PR-Zwecken im Team ... auch wenn sie selbst das vielleicht nicht wahr haben will).
Daniel Juncadella gilt da als heißester Kandidat. Aber auch Artem Markelov aus Russland wird als Kandidat für ein Williams-Förderprogramm genannt ... wenn auch für niedrigere Nachwuchs-Rennserien (derzeit fährt Markelov in der deutschen Formel 3).
 

karmakaze

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Hill und Mansell waren auch nicht immer glücklich, wenn es mal nicht lief.

Hill tat sich 1999 mit den Rillenreifen schwer und während sein Teamkollege Frentzen (der ihn zuvor 1997 bei Williams ersetzt hatte) im Jordan eine lange Zeit lang mit um den WM-Titel kämpfte, fuhr er selbst - in Relation zu Frentzen - eher hinterher und beendete zum Saisonende seine Karriere.
Hill wechselte nach seinem Titel zu Arrows, um endlich einmal wirklich gut bezahlt zu werden. Das gab er nachher als vielleicht möglichen Fehler an. Es entspricht meines Wissens nach aber der Realität. Im Vergleich zu anderen Fahrern dieser Zeit verdiente er nicht übermäßig viel. Was danach im Jordan noch kam, war sicherlich nach seiner Zeit. So viel Selbstreflektion würde ich aber auch einigen Fahrern heutiger Zeit wünschen. Von einem divenhaften Charakter zeugt das aber nicht.
Mansell, der letzte Fahrer, der von Enzo Ferrari vor dessen Tod für das Ferrari-F1-Team ausgewählt wurde, wurde 1990 unzufrieden. Berger (1989 bei Ferrari) und Prost (1989 bei McLaren) hatten die Cockpits getauscht. Prost war 1990 besser als Mansell unterwegs, hatte im Team den Vorteil fließend Italienisch zu sprechen und Mansell fühlte sich benachteiligt.
Besonders sticht da das Rennen in Großbritannien hervor. Ohne es ihm zu sagen, hatte das Team seines und das Auto von Alain Prost getauscht, da Prost der Ansicht war, dass Mansell den schnelleren Boliden habe (Prost war zu dem Zeitpunkt zweiter im WM-Klassement hinter Senna ... nach dem Rennen führte er die Tabelle an). Zudem überholte Prost ihn im Rennen, was wohl entgegen der Teamorder gewesen sein soll.
Mansell schied mit Getriebedefekt aus und erklärte frustriert nach dem Rennen, dass er seine Karriere nach der Saison beenden werde.
Frank Williams überredete ihn dann weiterzumachen und überzeugte Mansell davon, dass er ihm ein konkurrenzfähiges Auto hinstellen werde.
Mansell unterschrieb seinen Vertrag bei Newman-Haas so weit mir bekannt bereits im August 1993 - also bevor er den Titel sicher hatte oder ein lukratives Angebot bekam. Im Nachhinein sagte Nigel Mansell übrigens, dass er die F1 wegen der sportlichen Möglichkeiten bei den Carts verließ. Das klingt nicht so wirklich nach Diva.
Ich hab mal gehört, dass Total dem Team 10 Millionen Euro einbringt, aber genau weiß ichs nicht.
Total ersetzte damals elf beim Renault/Lotus-Team, als Grosjean 2009 als Test-/Ersatzfahrer dazu stieß. Zwar verblieb man auch in den Jahren (2010, 2011) als Sponsor als Grosjean keine F1-Rennen fuhr, aber ich könnte mir vorstellen, dass Total damals andere Summen gezahlt haben soll.
Warum sollte der gebürtige und Wahl-Schweizer Grosjean für Total so interessant sein? Total ist auch nicht wirklich ein riesiges Unternehmen.
Wenn tatsächlich 400 Millionen Euro aus Russland in Richtung Hinwill fließen (wie behauptet), dann wäre das Sauber-Team finanziell im Nu aus dem Schneider und müsste nicht mehr jeden Cent zwei Mal umdrehen. Aber ich zweifle, dass tatsächlich solche Summen zusammen kommen.
Auch andere Teams nahmen schon durch Sponsor-Verträge nicht so viel Geld ein, wie sie vielleicht hofften (Genii: Lotus, Burn; Brawn: Virgin...).
Sehe ich genauso. Wir wissen beide, dass diese potenziellen Deals der Realität oft genug nicht gerecht werden.
Apropos russische Paydriver. Williams verkündete letztens, dass man einen neuen jungen Fahrer aufbauen will, der auch Testfahrten und so absolviert (Susie Wolff ist eh in erster Linie zu PR-Zwecken im Team ... auch wenn sie selbst das vielleicht nicht wahr haben will).
Daniel Juncadella gilt da als heißester Kandidat. Aber auch Artem Markelov aus Russland wird als Kandidat für ein Williams-Förderprogramm genannt ... wenn auch für niedrigere Nachwuchs-Rennserien (derzeit fährt Markelov in der deutschen Formel 3).
Die Namen der Fahrer sind Schall und Rauch. Was wirklich zählt ist, wie viel die Konzerne im Endeffekt auszugeben gedenken. Und da ist ein Total (ca. 130 Mrd. Umsatz) einfach ein kleinerer Fisch als Petrobas (ca. 300 Mrd.) und Statoil (ca. 630 Mrd.). Nicht umsonst sind es aufstrebende Länder und damit Unternehmen, die kräftig investieren. Aber das ist zu spekulativ, um das nachhaltig zu klären. We will see.
 

desl

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Hill wechselte nach seinem Titel zu Arrows, um endlich einmal wirklich gut bezahlt zu werden. Das gab er nachher als vielleicht möglichen Fehler an. Es entspricht meines Wissens nach aber der Realität. Im Vergleich zu anderen Fahrern dieser Zeit verdiente er nicht übermäßig viel. Was danach im Jordan noch kam, war sicherlich nach seiner Zeit. So viel Selbstreflektion würde ich aber auch einigen Fahrern heutiger Zeit wünschen. Von einem divenhaften Charakter zeugt das aber nicht.
Soweit ich weiß überlegte Williams schon 1995 Frentzen zu holen, aber Hill hatte nen Vertrag für 1996 und Villeneuve war schon "gesetzt". Frentzen war ja auch ein Kandidat für Sennas Cockpit nach dessen Unfalltod, jedoch entschied er sich Sauber loyal zu bleiben.

Hill hätte auch einen Platz bei einem F1-Team bekommen können, dass 1995/1996 konkurrenzfähiger war als Arrows bzw. Footwork. Beispielsweise bei Sauber (Tausch mit Frentzen) oder bei Jordan (statt Fisichella der von Minardi kam).
Tom Walkinshaw hatte ihn halt mit nem Millionenvertrag geködert ... aber Hill verzichtete sicherlich nicht freiwillig auf den Platz im Williams.


Dass Hill nicht zu den Topverdienern gehörte lag auch irgendwo daran, dass er vor 1994 nicht zu den "kommenden Stars" gehörte. In der Formel3000 fuhr er nicht für die Top-Teams und konnte seine Teamkollegen dort (z.B. Gary Brabham, Vincenzo Sospiri) auch nicht gerade in die Tasche stecken.

Immerhin, während Sospiri und Brabham in traurigen Teams wie Lola und Life gelandet waren, konnte Hill 1991 einen Platz als Williams-Testfahrer ergattern, während er noch sein erfolgreichstes Jahr in der F3000 hatte.

92 ergatterte er dann den Platz bei Brabham, nachdem die Sponsor-Gelder von Giovanna Amati nicht kamen, die ja - im Gegensatz zu Hill - mit Teamkollege Eric van de Poele nicht ansatzweise mithalten konnte.

1993 wurde Hill dann ja eher zufällig zum Stammfahrer bei Williams. Mansell, Prost und Senna ... alle waren Kandidaten für das dominierende Team. Patrese schaute sich nach einem neuen Cockpit um und wurde bei Benetton fündig, wo er überraschend Martin Brundle ersetzte.
Prost kriegte den Platz bei Williams. Prost wollte nicht mit Senna, Mansell wollte nicht mit Prost ... das Cockpit für Test/Ersatzfahrer Hill war quasi zufällig frei.

Obgleich Hill später neben Teamkollegen wie Coulthhard, Mansell und Villeneuve durchaus gezeigt hat, dass er ein guter Rennfahrer ist, haftete ihm doch immer das Image an nur ein Ersatz zu sein, der in das Top-Team reinstolperte ... auch dank seines Nachnamens.
Damit wird man seinem Können nicht gerecht ... aber Hill wird letztlich doch zufrieden gewesen sein mit seinen finanziellen Einnahmen ... vor seiner F1-Karriere war er ja glücklich, wenn er überhaupt irgendwo fahren konnte.
http://www.grandprix.com/ft/ft00115.html


Mansell unterschrieb seinen Vertrag bei Newman-Haas so weit mir bekannt bereits im August 1993 - also bevor er den Titel sicher hatte oder ein lukratives Angebot bekam. Im Nachhinein sagte Nigel Mansell übrigens, dass er die F1 wegen der sportlichen Möglichkeiten bei den Carts verließ. Das klingt nicht so wirklich nach Diva.
1993? Da fuhr Mansell doch garnicht in der Formel1. Meinst du 1992?
Die Verhandlungen zwischen Williams und Mansell scheiterten schon zur Saisonmitte 1992. Mansell wollte mehr Geld und es stand bereits fest, dass Prost kommen würde.
Ob er den Titel schon sicher hatte oder nicht (er dominierte die Saison bis dahin übermäßig) spielte doch weniger eine Rolle, ob Mansell Williams verlassen wollte, oder nicht.

So dominierend Mansell war, so wollte er - wenn er den 1993 in der F1 bliebe - ein konkurrenzfähiges Fahrzeug pilotieren.

Der Ferrari von 1992 war eine kaum fahrbare Enttäuschung. Senna und Berger mühten sich im McLaren zu ein paar Siegen (zumeist wenn Mansell ausschied), landeten aber hinter Schumacher.

Jordan konnte Mansell gewiss nicht das bezahlen, was jener gerne gehabt hätte.

Mansells Entscheidung zur CART-Serie zu gehen war letztlich richtig ... Pole und Sieg im ersten Rennen, Meistertitel als Rookie. War schon interessant damals die IndyCars bei Eurosport zu sehen. Ich erinnere mich an eine Szene, bei der Mansell vorwärts in einen Reifenstapel rutscht ... zunächst steigt er aus und klettert auf den Reifenstapel, dann entscheidet er sich doch dazu seinen Boliden ein Stück rückwärts zu schieben und fährt dann weiter.
Vielleicht verwechsle ich da auch was ... jedenfalls ein solches stabiles Fahrzeug - dessen Frontflügel mal eben einen Crash mit dem Reifenstapel verzeit - hätt sich damals vielleicht manch F1-Pilot gewünscht.
1995 versuchte er es ja nochmal mit McLaren, hatte aber schnell die Lust am "nicht konkurrenzfähigen" Boliden verloren.
Warum sollte der gebürtige und Wahl-Schweizer Grosjean für Total so interessant sein? Total ist auch nicht wirklich ein riesiges Unternehmen.
Unterm Strich fährt Grosjean immernoch mit französischer Flagge rum ... das zählt wahrscheinlich für Total.

Und hey ... ein Juncadella (Spanier) wird z.B. von Astana (Kasachstan) gefördert.

Gewiss haben viele Fahrer Sponsoren, die aus dem gleichen Land stammen wie sie selbst (Sutil: Medion, Capri Sonne; Maldonado: PDVSA; Alonso: Santander) ... aber zwingend erforderlich ist dies nicht.
Achja ... zu "Total ist auch nicht wirklich ein riesiges Unternehmen" ein Zitat von Wikipedia:

"Mit einem Umsatzvolumen von 131,327 Mrd. Euro und einem Reingewinn von 7,6 Mrd. € (Stand: 2009) ist Total S.A. das viertgrößte Mineralölunternehmen und das insgesamt achtgrößte Industrieunternehmen der Welt."

So klein kann Total also doch nicht sein ;)


BTW, laut der "Fortune 500" macht Total einen größeren Umsatz als z.B. Petrobas, Statoil und PDVSA:
http://money.cnn.com/magazines/fortune/global500/2012/full_list/
 
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desl

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Mal zurück zum Thema ... also zur nächsten Saison.

In den finnischen Boulevard-Blättern hält sich hartnäckig das Gerücht, ein Wechsel von Kimi Raikkönen zurück zum Ferrari-Team sei beschlossene Sache.

Ich halte das eher für ausgeschlossen, haben sich Raikkönen und Ferrari doch damals nicht gerade im positiven voneinander getrennt. Schließlich hatte man ja damals Alonso geholt und Raikkönen aus dem Vertrag rausgekauft.
Trotz jüngerer Wortgefechte zwischen Alonso und Montezemolo glaube ich auch nicht unbedingt, dass Alonso von Ferrari weg will.

Jedenfalls hat man bei Ferrari auch gleich wieder dementiert, dass es irgendwelche Einigungen mit Raikkönen oder so gäbe.

Kann natürlich auch sein, dass Raikkönen und sein Management sich in eine bessere Verhandlungsposition bringen wollen angesichts von Vertragsverhandlungen mit Genii/Lotus oder einem möglichen Wechsel zu RedBull. Etwaige Gerüchte können da förderlich sein.


http://www.spiegel.de/sport/formel1/formel-1-raeikkoenen-wechselt-angeblich-zu-ferrari-a-916540.html
http://www.motorsport-total.com/f1/...poker-ferrari-dementiert-erneut-13081410.html
 

karmakaze

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Soweit ich weiß überlegte Williams schon 1995 Frentzen zu holen, aber Hill hatte nen Vertrag für 1996 und Villeneuve war schon "gesetzt". Frentzen war ja auch ein Kandidat für Sennas Cockpit nach dessen Unfalltod, jedoch entschied er sich Sauber loyal zu bleiben.

Hill hätte auch einen Platz bei einem F1-Team bekommen können, dass 1995/1996 konkurrenzfähiger war als Arrows bzw. Footwork. Beispielsweise bei Sauber (Tausch mit Frentzen) oder bei Jordan (statt Fisichella der von Minardi kam).
Tom Walkinshaw hatte ihn halt mit nem Millionenvertrag geködert ... aber Hill verzichtete sicherlich nicht freiwillig auf den Platz im Williams.


Dass Hill nicht zu den Topverdienern gehörte lag auch irgendwo daran, dass er vor 1994 nicht zu den "kommenden Stars" gehörte. In der Formel3000 fuhr er nicht für die Top-Teams und konnte seine Teamkollegen dort (z.B. Gary Brabham, Vincenzo Sospiri) auch nicht gerade in die Tasche stecken.

Immerhin, während Sospiri und Brabham in traurigen Teams wie Lola und Life gelandet waren, konnte Hill 1991 einen Platz als Williams-Testfahrer ergattern, während er noch sein erfolgreichstes Jahr in der F3000 hatte.

92 ergatterte er dann den Platz bei Brabham, nachdem die Sponsor-Gelder von Giovanna Amati nicht kamen, die ja - im Gegensatz zu Hill - mit Teamkollege Eric van de Poele nicht ansatzweise mithalten konnte.

1993 wurde Hill dann ja eher zufällig zum Stammfahrer bei Williams. Mansell, Prost und Senna ... alle waren Kandidaten für das dominierende Team. Patrese schaute sich nach einem neuen Cockpit um und wurde bei Benetton fündig, wo er überraschend Martin Brundle ersetzte.
Prost kriegte den Platz bei Williams. Prost wollte nicht mit Senna, Mansell wollte nicht mit Prost ... das Cockpit für Test/Ersatzfahrer Hill war quasi zufällig frei.

Obgleich Hill später neben Teamkollegen wie Coulthhard, Mansell und Villeneuve durchaus gezeigt hat, dass er ein guter Rennfahrer ist, haftete ihm doch immer das Image an nur ein Ersatz zu sein, der in das Top-Team reinstolperte ... auch dank seines Nachnamens.
Damit wird man seinem Können nicht gerecht ... aber Hill wird letztlich doch zufrieden gewesen sein mit seinen finanziellen Einnahmen ... vor seiner F1-Karriere war er ja glücklich, wenn er überhaupt irgendwo fahren konnte.
http://www.grandprix.com/ft/ft00115.html
Sicherlich spielt das alles irgendwo hinein, aber es ändert nun mal nichts daran, dass Williams ihm nach seinem Titel deutlich weniger Geld bot als Arrows und er sich dann für dieses Experiment entschied. Divenhaft, um zum Thema zurückzukommen, ist das allein nicht.
1993? Da fuhr Mansell doch garnicht in der Formel1. Meinst du 1992?
Die Verhandlungen zwischen Williams und Mansell scheiterten schon zur Saisonmitte 1992. Mansell wollte mehr Geld und es stand bereits fest, dass Prost kommen würde.
Ob er den Titel schon sicher hatte oder nicht (er dominierte die Saison bis dahin übermäßig) spielte doch weniger eine Rolle, ob Mansell Williams verlassen wollte, oder nicht.
Ja, stimmt, 1992. Ich verwechsel Prost- und Mansell-Titeljahr häufiger. Aber auch hier spielt vordergründig Geld und Reputation eine Rolle. Dass er Prost oder Senna aus dem Weg gehen will, ist nicht belegt und spricht ebenfalls für einen fehlenden Diven-Charakter. Im Grunde haben 1992-1997 vor allem die Namen gewechselt, weil Williams es sich damals leisten konnte, frustrierten Exzellenzfahrern ein WM-Top-Favorit-Cockpit zu geben, ohne die großen Summen fließen zu lassen. Nicht umsonst sind nacheinander Mansell, Prost, Senna, Hill und Villeneuve im Team gelandet. Insbesondere erstere 3 waren einfach nur titelgeil und waren bereit, dafür gewisse Einstriche hinzunehmen. Dazu gibt es auch ein bemerkenswertes Interview mit Pat Head, das ich leider nicht mehr finden kann. Die Situation ist durchaus vergleichbar mit RB dieser Zeit. RB kann es sich durchaus leisten, aufgrund der Attraktivität des RB und Newey's Können, frei zu wählen und dabei Fahrer nicht überbezahlen zu müssen.
Mansells Entscheidung zur CART-Serie zu gehen war letztlich richtig ... Pole und Sieg im ersten Rennen, Meistertitel als Rookie. War schon interessant damals die IndyCars bei Eurosport zu sehen. Ich erinnere mich an eine Szene, bei der Mansell vorwärts in einen Reifenstapel rutscht ... zunächst steigt er aus und klettert auf den Reifenstapel, dann entscheidet er sich doch dazu seinen Boliden ein Stück rückwärts zu schieben und fährt dann weiter.
Vielleicht verwechsle ich da auch was ... jedenfalls ein solches stabiles Fahrzeug - dessen Frontflügel mal eben einen Crash mit dem Reifenstapel verzeit - hätt sich damals vielleicht manch F1-Pilot gewünscht.
1995 versuchte er es ja nochmal mit McLaren, hatte aber schnell die Lust am "nicht konkurrenzfähigen" Boliden verloren.
Das waren noch Zeiten.
Unterm Strich fährt Grosjean immernoch mit französischer Flagge rum ... das zählt wahrscheinlich für Total.
Sicherlich, aber was zieht hier wen an - Grosjean Total oder Renault Total oder Lotus Total? Wir sollten hier nicht vergessen, dass Benetton/Lotus durch seine Vergangenheit durchaus immer Frankreich-nahe war. Daher habe ich meine Zweifel, dass es an Grosjean liegt, zumal dieser in Frankreich meines Wissens nach weder bekannt noch populär ist.
Und hey ... ein Juncadella (Spanier) wird z.B. von Astana (Kasachstan) gefördert.

Gewiss haben viele Fahrer Sponsoren, die aus dem gleichen Land stammen wie sie selbst (Sutil: Medion, Capri Sonne; Maldonado: PDVSA; Alonso: Santander) ... aber zwingend erforderlich ist dies nicht.
Sagt auch keiner. Oft genug sind die Beziehungen aber eindeutig auf die Nationalität des Fahrers zurückzuführen.
Achja ... zu "Total ist auch nicht wirklich ein riesiges Unternehmen" ein Zitat von Wikipedia:

"Mit einem Umsatzvolumen von 131,327 Mrd. Euro und einem Reingewinn von 7,6 Mrd. € (Stand: 2009) ist Total S.A. das viertgrößte Mineralölunternehmen und das insgesamt achtgrößte Industrieunternehmen der Welt."

So klein kann Total also doch nicht sein ;)


BTW, laut der "Fortune 500" macht Total einen größeren Umsatz als z.B. Petrobas, Statoil und PDVSA:
http://money.cnn.com/magazines/fortune/global500/2012/full_list/
Das sind Amerika-Zahlen, soweit mir bekannt. In der Realität hat z.B. Petrobas deutlich größere Umsatzsteigerungen und "Spielgelder" als Total, von Statoil ganz zu schweigen. Und Amerika ist nicht der große Markt der Formel 1. Mir geht es im Grunde auch weniger um die Unternehmen als vielmehr um die Länder dahinter - Frankreich als wirtschaftlich rezessives Land und zum Vergleich Brasilien und Russland. Ein Unternehmen wie Total kann von Glück sprechen, dass die arabischen Staaten und China ein weit weniger großes Interesse an der Formel 1 haben. Hätten die auch noch vernünftige Fahrer, würde Total (so sie denn überhaupt wegen Grosjean auf dem Lotus prangern) auch Konkurrenz aus diesen Ländern haben.

Um es noch einmal deutlicher zu machen: In der Formel 1 ist es kein Problem, überhaupt Sponsoren zu finden. Es ist ein Problem, Sponsoren zu finden, die einen möglichst großen Betrag überweisen. Und da man seinen Boliden nicht einfach mit Sponsoren zukleistern kann (Sponsoren wollen ja eine gewisse Prominenz und Exklusivität haben) und es deswegen auch allgemein nicht möglich ist, mehrere Sponsoren aus einem Feld in einem Team unterzubekommen, ist das Maximum oftmals viel wichtiger als die schiere Existenz. Zwangsläufig sucht man dann nach den besonders potenten Unternehmen oder nach Unternehmen, die extrem viel investieren wollen. Die findet man aber vorrangig dann, wenn man etwas in der Hinterhand hat, dass dem Sponsor besonders viel Anerkennung und Bekanntheit im Stammland des Unternehmens bringt. Und genau da zweifle ich an der Grosjean-Total-Analogie. Wäre Petrov für z.B. Statoil genauso interessant wie Senna für Petrobas, würde Petrov ganz schnell wieder im Lotus sitzen. Lotus braucht es ja. :)
 
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sabatai

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Mutige Entscheidung. Man gönnt Vettel aber auch keine Verschnaufpause. Kaum kündigt ATG Webber seinen Abschied an, holt Red Bull den Weltklasse-Mann Ricciardo ins Boot. Ich glaube wir können uns auf teaminterne Duelle a la Senna vs. Prost freuen.

Hamilton klopt an... Alonso biedert sich an... Raikkönen wird diskutiert... Button wird diskutiert... es wird... Ricciardo. Beeindruckend.
 

Boedefeld

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Mutige Entscheidung. Man gönnt Vettel aber auch keine Verschnaufpause. Kaum kündigt ATG Webber seinen Abschied an, holt Red Bull den Weltklasse-Mann Ricciardo ins Boot. Ich glaube wir können uns auf teaminterne Duelle a la Senna vs. Prost freuen.

Hamilton klopt an... Alonso biedert sich an... Raikkönen wird diskutiert... Button wird diskutiert... es wird... Ricciardo. Beeindruckend.

Das liegt dran, weil jeder mit ein bisschen Ahnung weiß, dass Vettel gegen jeden der genannten (ausser Ricciardo) den kürzeren ziehen müsste. Und da man Jahrelang Super-Sebb + Image aufgebaut hat, kann das ja nicht plötzlich durch einen Top-Fahrer zerstört werden. Also wieder den einfachen Weg für den 4-maligen Weltmeister.
 

Cybeth1

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Darauf würde ich keine Wette eingehen. Alonso würde ich auch nicht holen, was will man mit einem Stinkstiefel. Bei Button ist der Lack längst ab, der fährt wie auf Rente. Raikkönen wäre okay, aber bei dem weiß man nie, wann er die Schnauze voll hat und wieder Rallye fährt oder doch lieber in der Kneipe abhängt. Ricciardo ist ein Nachwuchs Talent aus dem Hause Red Bull. Ist zwar kein Ansporn für Vettel, aber auf Dauer wahrscheinlich die beste Lösung.
 

karmakaze

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Darauf würde ich keine Wette eingehen. Alonso würde ich auch nicht holen, was will man mit einem Stinkstiefel.
Ja, man hat ja schon einen im Team. :D
Bei Button ist der Lack längst ab, der fährt wie auf Rente. Raikkönen wäre okay, aber bei dem weiß man nie, wann er die Schnauze voll hat und wieder Rallye fährt oder doch lieber in der Kneipe abhängt.
Gibt es eigentlich irgend ein RTL-Stereotyp, dass du nicht aufgesaugt hast? :) Button fährt wieder eine starke Saison. Sein Bolide ist nur nicht auf der Höhe. Und Räikkönen ist eben ein Querdenker, der gern auch mal andere Sachen macht. Was soll daran falsch sein? Er wäre ja auch keine langfristige Lösung.
Ricciardo ist ein Nachwuchs Talent aus dem Hause Red Bull. Ist zwar kein Ansporn für Vettel, aber auf Dauer wahrscheinlich die beste Lösung.
Red Bull ist ein Marketing-Unternehmen, das angeblich Flügel verleiht. Da wäre es kontraproduktiv, Fahrer zu holen, die Team Red Bull Flügel verleihen. Es ist aus Marketing-Sicht durchaus clever, wieder einen jungen Fahrer aufzubauen, von dem die allgemeine Öffentlichkeit dann denkt, er hätte durch Team Red Bull Flügel verliehen bekommen. :) Über das Talentlevel von Ricciardo würde ich nicht voreilig urteilen. Vettel war am Anfang seiner RB-Zeit ja auch talentiert, aber durchaus auch umstritten, nicht ganz ohne Grund...
 

desl

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Hamilton klopt an... Alonso biedert sich an... Raikkönen wird diskutiert... Button wird diskutiert... es wird... Ricciardo. Beeindruckend.

Ricciardo ist die logische Wahl. Das eigene Junior-Programm nützt ja nur wenig, wenn man nur eine Blüte zur Frucht werden lässt. Der Helmut Marko will ja auch nicht, dass ihm irgendwann nachhängt nur einen Glücksgriff mit Vettel gelandet zu haben, während andere Fahrer früher oder später wieder aussortiert werden (Buemi, Alguersuari, Wickens, Hartley, Coletti, Juncadella, Vernay)***.


Hamilton? Steht bei Mercedes bis 2015 unter Vertrag.
Alonso? Der hat wahrscheinlich nur ein bisserl gepokert für seine Verlängerung bei Ferrari.
Raikkönen? Mal mehr mal weniger motiviert ... teuer.
Button? Eigentlich eher im Herbst seiner Karriere.


Ricciardo hat sich in den Nachwuchsserien durchaus gut präsentiert. Meister- und Vizemeister-Titel in Formel Renault 2.0, Formel Renault 3.5, britische Formel 3...
Bei Testfahrten im RedBull (z.B. bei Young-Driver-Tests) war er flott unterwegs.
Zudem soll er gut im Simulator arbeiten ... bei RedBull ein signifikanter Punkt, auch in Hinblick auf die nächste Saison, wenn sich einiges ändert. Das spricht z.B. gegen Raikkönen.
Außerdem zeigt er regelmäßig schnellere Qualifying-Runden als sein Teamkollege ... und eine gute Startposition ist beim RedBull-Team durchaus wichtig.

Achja ... natürlich spricht (aus RedBull-Sicht) für Ricciardo auch, dass er bei Aufholjagden von Vettel (kam ja letztes Jahr durchaus vor, dass der mal durchs Feld muss ... z.B. Brasilien und Abu Dabhi) gezeigt hat, wie schnell er den Heppenheimer vorbei lassen kann, während er mit Toro-Rosso-Topspeed manch andere Piloten durchaus hinter sich hielt.

Es spricht also durchaus manches für Ricciardo und dafür, dass man ihm eine Chance geben kann oder sollte.


Klar, auf der anderen Seite wird Vergne vielleicht sagen: "Er steht zwar in der Startaufstellung öfter vor mir, aber in den Rennen bin ich schneller, ich hab 2012 und 2013 mehr WM-Punkte als er. Bei meiner ersten kompletten Saison in der Renault World Series habe ich deutlich mehr Punkte gesammelt als er, der seine dritte Saison fuhr. Ich bin schneller als er!"

Laut RedBull ist die Entscheidung für Ricciardo und gegen Vergne letztlich einfach dadurch gefallen, dass Ricciardo ein (!) Jahr Vorsprung hat ... und damit mehr Erfahrung, quasi. Er war ein Jahr vor Vergne in der Formel Renault 2.0, ein Jahr vorher in der brit. Formel 3, ein Jahr vorher in der Formel Renault 3.5 und er war ein Jahr vor Vergne in Formel-1-Rennen unterwegs (wenn auch nur im HRT).

Natürlich mag es Vergne nun nicht schmecken, dass Ricciardo trotz nur eines Jahres Unterschied einen Vertrag bei RedBull für drei Jahre bekommen haben soll.

Das muss aber nicht unbedingt durchgezogen werden ... je nach dem, welche Leistungen Vergne und Ricciardo nächste Saison zeigen, könnte es auch sein, dass sie irgendwann ihre Plätze tauschen.
Apropos Leistung. Für Vergne, der Toro Rosso erhalten bleibt, wirds sicherlich auch interessant, wer als Teamkollege kommt. Felix da Costa war als Top-Favorit in die diesjährige Saison der Renault World Series gestartet ... derzeit ist er aber "nur" 5ter. Wenn er in den verbleibenden 6 Rennen gute Leistungen zeigt, sitzt er nächstes Jahr im Toro Rosso.

Die beiden Konkurrenten um den freien Platz sind die RedBull-Junior-Piloten in der GP3, Carlos Sainz jr. und Dannil Kvyat, die jüngst beim Young-Driver-Test einen ordentlichen Eindruck hinterließen.



*** Übrigens, nicht alle, die beim RedBull-Junior-Programm aussortiert wurden, verschwanden danach im nichts.
Wickens kämpft dieses Jahr um den DTM-Meistertitel.
Coletti führt derzeit die Meisterschaftswertung in der GP2 an.
Juncadella startete in der F3-Euroserie durch.
Vernay holte sich den Titel bei den Indy Lights.
Aleshin holte den Titel in der Renault World Series 3.5.
Bortolotti wurde Meister in der Formel 2.
 
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sabatai

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Dass Hamilton jetzt keine Option mehr war, ist mir völlig klar. Er hat vor dem Mercedes-Deal angeklopft, aber Red Bull wollte ihn nicht. Ob das mit Vettels Aussage ("Gefällt mir nicht!" auf die Frage, ob ihm Hamilton im Red Bull-Overall gefällt) zusammenhängt - keine Ahnung. Es ist aber offensichtlich, dass man kein Interesse an einem epischen Duell hat. Irgendwie dämlich, denn das würde tatsächlich gut zu Red Bulls propagiertem Image passen. So wählt man halt die sichere Route und baut auf einen Fahrer. Wobei ich Ricciardo für klar besser halte, als Webber.
 

desl

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Felipe Massa hat schonmal via Twitter bekannt gegeben, dass er nächste Saison nicht für Ferrari fahren wird.

https://twitter.com/Felipe1Massa/status/377502694640201728


Der Weg für einen Nachfolger wäre also frei. Ob nun für einen Top-Star wie Raikkönen, einen aufstrebenden Fahrer wie Hülkenberg, oder für einen aus der Ferrari Academy wie Bianchi, oder auch für einen der eigenen Test-Fahrer wie Rigon (was aber unwahrscheinlich wäre)
 

GitcheGumme

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Das ist die dümmste Entscheidung, die man treffen konnte.
Ich freue mich schon, wenn sich Ferrari sein eigenes Grab schaufelt, in dem man den Mann wieder holt, den man wegen dem anderen rausgeschmissen hat. :D
 

desl

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Es ist übrigens 60 Jahre her, dass Ferrari das letzte Mal zwei Weltmeister im F1-Team hatte.

Damals, 1953, waren es Giuseppe Farina und Alberto Ascari.
Farina war nach dem Ausstieg von Alfa Romeo 1952 zur Scuderia gewechselt. Ascari wurde 1952 Weltmeister und verteidigte den Titel im Folgejahr.

Ascari wechselte dann zu Lancia, weil Enzo Ferrari seinen Freund und Teamkollegen Villoresi entlassen wollte.



Der heißeste Kandidat für das nun freie Lotus-Cockpit ist Hülkenberg, auf den Teamchef Boullier große Stücke halten soll.
Der Witz der im Monza-Fahrerlager kursierte: "Wenn Hülkenberg zu Lotus wechselt, bekommt er dann noch mehr Gehalt nicht ausgezahlt als bei Sauber?"
 
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