F1-Fahrerkarusell 2016


desl

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So richtig drunter und drüber ging es in der Sommerpause beim F1-Fahrerkarusell diesmal nicht. Das liegt vermutlich auch daran, dass sich bei den sogenannten Top-Teams eher weniger tun wird.

Rückblick auf 2015:

- McLaren wollte einen Top-Motor im Heck und Honda forderte einen Top-Fahrer der davor sitzt. Man wollte Fernando Alonso haben, der auf Dauer keine Lust mehr hatte, immer wieder im Ferrari die WM kurz vor Schluss zu verlieren. Alonso ist zwar der Top-Verdiener in der F1, aber dafür lockt er Santander als Sponsor an und die Honda-Motoren gibt's zu nem günstigen Preis. Ob die irgendwann mal top sind, wird sich zeigen. Bis dahin kriegt Alonso viel Geld für viel Frust. Magnussen wurde hingegen zum Ersatzfahrer degradiert.

- Max Verstappen schlug in der F3 ein wie eine Bombe und wurde nach den Wochenenden in Spa und Nürburgring sofort von den Top-Rennställen und ihren Nachwuchsprogrammen belagert. McLaren, Mercedes, Ferrari, RedBull ... alle wollten ihn haben. Letztlich stellte sein Management die Forderung nach einem F1-Cockpit. Das konnte nur RedBull mit Toro Rosso bieten. Dafür musste Jean-Eric Vergne gehen. Kwjat fuhr bis dahin in der 2014-Saison konstant gut und Vergne konnte erst später auftrumpfen.

- Vettel hatte schon früh erklärt, dass er gerne eines Tages in einem Ferrari sitzen würde. Da er letzte Saison nicht in den Top3 der Fahrerwertung war, konnte er eine Ausstiegsklausel ziehen und verließ das RedBull-Team, wo er 2014 eh hinter Ricciardo hinterher fuhr. Kleine Anekdote: Vettel dachte beim Ferrari-Angebot, dass das angebotene Gehalt für die gesamte Vertragslaufzeit wäre und nicht jährlich. Als er erfuhr, dass die Summe sein Jahresgehalt sein würde, zögerte er nicht mit der Unterschrift.

- RedBull hatte plötzlich ein Cockpit frei, das es mit einem der Fahrer aus dem eigenen Kader zu besetzen galt. Vergne konnte es nicht werden. Jener war zwar mal als nachrückender Fahrer vorgesehen, wenn Vettel gehen sollte ... aber das war, bevor Verstappen geholt wurde. Nun wollte man sich bei RedBull nicht die Blöße geben und einen Fahrer ins TopTeam holen, den man vorher bei ToroRosso vor die Tür gesetzt hatte, weil er einem zu alt wurde. Pech für Vergne, dass er vormals nicht alt genug war ... er hat die gleichen Karrierestationen und Erfolge erzielt wie der ein Jahr ältere Ricciardo vor ihm. Vergne wurde Ferrari-Testfahrer und in der Formel E tätig. Kwjat erfuhr ebenso plötzlich, dass er 2015 im RedBull fährt und konnte sein Glück kaum fassen.

- Carlos Sainz ärgerte sich tüchtig, dass Danii Kwjat - den er 2011 geschlagen hatte - 2013 in der GP3 deutlich mehr Punkte sammelte und somit den Sprung in die F1 schaffte, nachdem Ricciardo den Webber ersetzte. 2014 wurde er den Erwartungen an ihn gerecht und siegte in der Formel Renault. Damit wurde er der logischte Nachfolger von Kwjat im Toro Rosso.

- Der Sauber-Rennstall hatte für 2015 mit diversen Fahrern Verträge geschlossen. Mit Bianchi, Sutil, van der Garde, Ericsson und Nasr. Bianchi konnte nicht fahren und Gutierrez' Vertrag war ausgelaufen. Sutil und van der Garde musste man jedoch aus ihren Veträgen raus kaufen ... wogegen sich van der Garde lange wehrte, bis für ihn eine Ausgleichszahlung von 15 Millionen Euro raussprang. Ericsson und Nasr müssen viel Geld mitbringen.

- Marussia heißt wieder Manor (so wie bei der ursprünglichen Bewerbung, bevor Virgin einstieg) und schaffte so gerade eben den Verbleib in der F1. Stevens kam von Caterham, Merhi aus der Formel Renault 3.5.


http://sportforen.de/threads/f1-fahrerkarusell-2015.59360/



Und nun der Stand für 2016 ... der derzeitige ... vermutliche.


Mercedes

Hier wird sich nichts ändern. Nach langen Verhandlungen hat Hamilton im Mai seinen Vertrag für weitere 3 Jahre verlängert. Sicher lässt er sich seine Leistungen ordentlich vergüten.


Ferrari

Bis zum 19. August hat es gedauert, dann war bekannt gegeben worden, dass Ferrari den Vertrag mit Räikkönen verlängert. Seit dessen Wechsel von Lotus zu Ferrari fährt der Finne seinen Teamkollegen ein Stück weit hinterher ... aber man möchte dennoch an ihm festhalten, obgleich Räikkönen wohl einer der bestverdienenden Fahrer im Feld ist.
Vielleicht ist Ferrari das gute Verhältnis zwischen Vettel und Räikkönen lieber als zwei Streithähne, die etwa gleich auf sein.


Williams

Nachdem Räikkönens Vertragsverlängerung bei Ferrari bekannt wurde, wurde auch bekannt, dass Bottas um eine Verlängerung mit Williams verhandelt. Bottas galt als einer der Kandidaten für Ferrari, falls man sich von Räikkönen trennen sollte.
Am 3. September wurde bekanntgegeben, dass Bottas und Massa auch 2016 für den Rennstall aus Grove fahren werden.


Red Bull

So hundertprozentig klar ist derzeit noch nicht, ob das Team nächste Saison antreten wird. Zumindest droht man gerne mit einem Ausstieg, falls man keinen Motor bekommen sollte. Den Vertrag mit Renault hat man gekündigt, den Honda-Motor möchte man ungerne haben (und Ron Dennis wäre auch wenig begeistert) und Mercedes will RedBull nicht beliefern.
Es bleibt eigentlich nur Ferrari. Dort signalisiert man Interesse ... aber ob was drauß wird?
Vielleicht zieht sich RedBull auch zurück und ein Käufer fährt mit dem Team mit 2014-Motoren unter Sponsor-Namen (vgl. der Renault-Rückzug in den 90gern).

Ricciardo wurde mal als Räikkönen-Nachfolger gehandelt ... aber er hat einen Vertrag mit RedBull für 2016 und die Ferrari-Sache hat sich eh geklärt. Er wird wohl bleiben.

Beim zweiten Cockpit herrscht noch Unklarheit. Kwjat fährt zwar wohl gut, aber es gibt auch Gerüchte, dass Verstappen ins Top-Team geholt werden könnte.


Force India

Hülkenberg hat früher jährlich das Cockpit gewechselt und damit meistens einen guten Griff gelandet. Nachdem es für Sauber für 2014 finanziell düster aussah und Maldonado ihm das Lotus-Cockpit vor der Nase wegkaufte, fand Hülkenberg einen Platz bei Force India, den er schon früher mal innehatte.
Die Erfolgsaussichten bei Force India sind zwar beschränkt (auch wenn Frentzen mit dem ehemaligen Jordan-Team 1999 um die WM kämpfte), aber Hülkenberg fühlt sich wohl bei Force India "heimisch", wie er sagt. Anfang September wurde bekannt, dass er bis 2017 verlängert hat.

Um das zweite Cockpit ranken sich noch Gerüchte.
Angeblich schielt Perez auf das Lotus/Renault-Cockpit von Grosjean. Würde er gehen, so könnte Mercedes versuchen Pascal Wehrlein hier unterzubringen.


Lotus/Renault

Renault hat eine Absichtserklärung unterzeichnet, den Rennstall aus Enstone wieder zurückzukaufen. Ein paar Details müssen aber wohl noch ausgearbeitet werden.

Lange hing dadurch auch die Personalie Maldonado in der Luft, weil jener zwar viel Geld einbringt, aber mit manch Unfall auch einige Kosten verursacht. Ok, zugegeben, diese Saison hat Maldonado auch häufig technische Probleme erwischt.
PDVSA hat daher Sponsorzahlungen für 2016, die man jetzt bereits vorstrecken sollte, zurück gehalten. Das Team kam daher abermals in finanzielle Notlage.
Letztlich wurde Maldonados Vertrag verlängert und das PDVSA-Geld fließt wieder.

Die Teamverantwortlichen würden sehr gerne auch Grosjean behalten ... aber Grosjean möchte gerne weiter. Letzte Woche äußerte sich Grosjean, dass er sich entschieden habe ... aber nicht wofür.
Angeblich liebäugelt er mit einem Wechsel zum Haas-Rennstall, um deren Verknüpfung mit Ferrari eventuell als Sprungbrett für eine Räikkönen-Nachfolge zu nutzen.
Das wäre riskant ... aber andererseits geht bei Lotus auch nicht viel vorwärts und wer weiß, ob sich dies mit Renault ändern wird.


Toro Rosso

Max Verstappen hat einen langjährigen Vertrag mit RedBull ... so zumindest die Aussage von Vater Jos Verstappen. Das kann im Prinzip für beide Teams gelten ... sofern diese auch nächstes Jahr dabei sind. Aufgrund der Verträge, die Redbull mit der FOM hat, gilt dies als durchaus wahrscheinlich ... auch wenn sich z.B. Honda, Toyota und BMW trotz andauernder Verträge recht kurzfristig zurückgezogen hatten.

Wie auch immer, Sainz möchte zumindest weiter bei Toro Rosso mitmachen. Einen Vertrag für nächste Saison hat er jedoch noch nicht. Andererseits wurden auch keine andere Namen im Sommer mit Toro Rosso in Verbindung gebracht.

Im Red Bull junior Kader ist derzeit auch keiner der sich aufdrängt, nachdem Alex Lynn zu Williams gewechselt ist.


Sauber

Sauber hat im Juli die Vertragsverlängerung mit Nasr und Ericcson bekannt gegeben. Die sind aber sicherlich nur solange gültig, wie keiner aufkreuzt und deutlich mehr Geld bietet. Vielleicht kramt Sirotkin sein Geld nochmal zusammen...


McLaren

Alonso ist zwar bei McLaren derzeit nicht sehr glücklich ... aber er wird wohl weiter bleiben, in der Hoffnung, dass man irgendwann erfolgreich sein wird.
Es gäbe sonst eh kein Team, das ein Cockpit für ihn hätte und sich sein Salär leisten kann.

Alonso wünscht sich auch, dass Button sein Teamkollege bleibt ... aber jener hat noch keinen Vertrag für 2016. Japanische Medien wollen wissen, dass Button in Suzuka sein Karriereende bekannt geben wird.

Vielleicht pokert Button auch, denn wenn McLaren die Option auf ein weiteres Jahr zieht, dann ist in Buttons Vertrag für diesen Fall wohl verankert, dass dessen Jahresgehalt um 6,5 Millionen auf 19,5 Millionen Dollar ansteigt.

Boullier äußerte sich, dass man Button behalten möchte ... aber es bleibt abzuwarten, ob es dazu kommt.
Wenn Button rausfällt, dann geht der zweite Sitz wohl an Magnussen oder Vandoorne

Manor

Hier gibt es noch keine Verträge für die nächste Saison. James Boot äußerte sich, dass man noch dabei sei die verschiedenen Optionen auszuloten.
Dazu gehört vielleicht auch das Gerücht, dass Mercedes das Team nächste Saison nicht nur mit Motoren, sondern auch mit einem Pascal Wehrlein beliefert.


Haas

Ziemlich sicher scheint bislang nur zu sein, dass eines der Cockpits an einen Ferrari-Fahrer gehen wird. Damit kommen Vergne und Gutierrez in Betracht.
Vergne hat die besseren Leistungen gezeigt, Gutierrez bringt jedoch Sponsoren und vielleicht noch ein paar mehr Anhänger aus dem Nachbarland des Haas-Heimatlandes.

Bei Haas möchte man gerne erfahrenere Piloten und weil man die bei den US-Amerikanern nicht sieht, wird wohl auch kein US-Fahrer (wie z.B. Alexander Rossi) kommen.

Grosjean, Magnussen und Chilton sollen beispielsweise Interesse haben. Die Liste ist aber wahrscheinlich noch ein gutes Stück länger.


Forza Rossa

Ok, Forza Rossa hätte schon 2015 mitmachen dürfen und war auch für 2016 vorgesehen ... aber ist unwahrscheinlich, dass aus dem Projekt etwas wird. Es ist ja auch ganz schön still drum geworden.
Der Versuch Teile von Caterham Sports Limited zu übernehmen war wohl die Basis für das Projekt ... aber das ging ja letztlich schief.
 

desl

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Button wurde mittlerweile bei McLaren für die nächste Saison bestätigt.

Er wird damit nach Barrichello und Schumacher der dritte Fahrer sein, der die Marke von 300 Grand-Prix-Teilnahmen erreicht.

Nach etwas längeren Gesprächen mit Ron Dennis habe dieser wohl erkannt, dass Button noch hungrig sei. Es bleibt wohl auch bei den Konditionen wie im ursprünglichen Zweijahres-Vertrag festgelegt, soll heißen, Button bekommt nächstes Jahr ein signifikant höheres Gehalt als diese Saison.

http://www.auto-motor-und-sport.de/formel-1/mclaren-bestaetigt-jenson-button-vertrag-9988845.html


Damit könnte Grosjean der einzige sein, der zur nächsten Saison hin das Cockpit wechselt.

Als eine der spannendsten Fragen gelte damit, wer dessen Platz beim künftigen Renault-Werksteam einnimmt. Joylon Palmer, der wie Giogio Pantano und Pastor Maldonado in seiner vierten GP2-Meisterschaft in jener Serie Meister wurde, hofft gewiss darauf, vom Test- zum Einsatzfahrer aufzusteigen.
Ex-F1-Piloten wie Vergne und Buemi werden auch als Kandidaten gehandelt, wobei Vergne vielleicht auch bei Haas unterkommt (wegen der Ferrari-Verbindung).
Auch Matthieu Vaxivière wird als Kandidat gehandelt. Er liegt auf Platz zwei in der Formel Renault 3.5, deren Ausrichtung Renault an die Firma RPM abgeben wird.
 

desl

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Aktualisierter Stand

Mercedes

Hamilton, Rosberg

Ferrari

Vettel, Räikkönen

Williams

Bottas, Massa

Red Bull

Ricciardo und Kwjat wurden beide als Fahrer für die kommende Saison bestätigt. Unklarheit herrscht weiterhin darüber, mit welchem Motor man an den Start geht.
Mercedes möchte nicht, da man bereits 4 Teams beliefert ... mehr soll man laut Regeln auch nicht. Und starke Konkurrenz will man auch nicht.
Ferrari möchte nur Vorjahresaggregate liefern, wogegen sich die FIA ausspricht. Die Regeln erfordern ab nächster Saison Motoren des gleichen Jahrganges für alle ... was die Sache nicht leichter macht.
Honda würde RedBull beliefern, aber Ron Dennis hat sein Veto eingelegt ... McLaren hat sich eine exklusive Belieferung durch Honda zugesichert und hält daran fest.

Eigentlich bleibt nur Renault. Derzeit wird diskutiert, dass Red Bull mit Renault-Motoren startet, ohne dass deren Namen groß genannt wird. Renault will sich dieses Entgegenkommen (dafür, dass Red Bull ja Renault vor die Tür setzen wollte) entsprechend vergüten lassen. Die Motoren würden nicht mehr zum Sonderpreis kommen und die Renault-Sponsoren Infinity und Total würden weniger zahlen ... dürften 2016 aber noch auf dem Red Bull verbleiben.
Aber das sind auch mehr oder weniger nur Gerüchte...


Force India

Perez wurde Ende September für ein weiteres Engagement bei Force India bestätigt.
Derzeit laufen Überlegungen, dass Aston Martin als Hauptsponsor bei Force India einsteigt. Hinter den Kulissen würde sich wohl nichts ändern, aber das Team könnte einen neuen Namen erhalten (ähnlich wie "Lotus" als Sponsor des Teams von Genii Investment).
Mercedes-AMG hält übrigens 5% der Anteile an Aston Martin ... vielleicht kommt von der Ecke ein Teil dieser Überlegungen.


Lotus/Renault

Nachdem Grosjean bekannt gegeben hat, dass er das Team verlässt, wurde über mehrere mögliche Nachfolger spekuliert.
Den Platz bekommt letztlich Jolyon Palmer, der - ebenso wie Kollege Maldonado - in seiner vierten GP2-Saison die Meisterschaft gewinnen konnte. Das war 2014 und nach dem Titel darf man in der GP2 nicht mehr mitmachen. Für manche ist der Sieg des GP2-Titels damit mehr oder weniger eine Sackgasse (Pantano, Valsecchi, Leimer). Palmer wurde immerhin Lotus-Testfahrer und hatte nun mehr oder weniger Glück, dass Grosjean ging. Valsecchi war übrigens vor ihm Testfahrer bei Lotus.

Weiterhin bleibt abzuwarten, ob Renault das Team übernimmt, oder nicht. Man unterstützt den Enstone-Rennstall in Maßen (damit er nicht auseinanderfällt), aber noch gibt es keine Unterschrift auf einem Vertrag.
Für 2016 entwickelt man daher zweigleisig ... sowohl für einen Renault-, als auch für einen Mercedes-Antrieb.
Letztlich wird dennoch erwartet, dass Renault in Abu Dabhi die Übernahme bekannt gibt.


Toro Rosso

Toro Rosso hat nach wie vor nicht bekannt gegeben, wer 2016 für das Team fahren wird. Man ist aber mit Sainz und (besonders) mit Verstappen sehr zufrieden und im RBR-Junior-Kader drängt sich nicht wirklich jemand auf.
Gasly und Stoneman fehlten da 2015 die entsprechenden Ergebnisse.


Sauber

Nasr, Ericsson


McLaren

Button wurde Ende September/Anfang Oktober für ein weiteres Jahr bei McLaren bestätigt. Knackpunkt war vermutlich das Gehalt ... in seinem Vertrag war verankert, dass dieses im zweiten Jahr seines Zwei-Jahres-Vertrages beträchtlich steigen würde. Worauf sich Button und Dennis nun genau geeinigt haben, ist unklar. Bekannt ist auf jeden Fall, dass McLaren eine Option hatte, den Vertrag vorzeitig aufzulösen ... was man nicht gemacht hat.

Kevin Magnussen hatte keine Lust weiter Ersatzfahrer zu sein und will wieder Rennen fahren. Neben Mitch Evans und Oliver Turvey bemüht er sich um das Cockpit von Niko Hülkenberg im WEC-Porsche. Hülkenberg kann nächstes Jahr nicht in Le Mans starten, da am selben Wochenende ein F1-Rennen stattfindet.

Magnussens Platz als McLaren-Ersatzmann nimmt Stoffel Vandoorne ein, der bereits jetzt als GP2-Meister feststeht. Auch Vandoorne wird die GP2 als Meister verlassen müssen. Und da er in der Formel 3.5 V8 schon erfolgreich war (Vize-Meister in der Debüt-Saison), bleibt bei vergleichbar schnellen Monoposto-Rennwagen eigentlich nurnoch IndyCar oder Super Formula. Vandoorne wird jedenfalls an kommenden Super-Formula-Testfahrten teilnehmen ... und immerhin gibt es dort ja auch Turbo-Motoren und ein ERS.


Manor

Bei Manor bleibt einiges unklar. Booth (Gründer von Manor) und Lowdon verlassen das Team wohl zum Jahresende und gehen zum Langstreckensport. Es gibt wohl Uneinigkeiten mit Teammiteigner Fitzpatrick.
Der Zug kommt überraschend ... Booth ist für Manor das, was Sauber und Williams für die ihren Teams sind.
Gleichzeitig mehren sich Gerüchte, dass Tavo Hellmund (Promoter der Rennen in Austin und Mexiko) mit einer Investoren-Gruppe die Anteile von Stephen Fitzpatrick kaufen möchte. Hellmund setzt Vertrauen in den kommenden Mercedes-Antrieb und währe beispielsweise für eine Fortführung von Alexander Rossis Engagement beim Team.

Bei so viel drunter und drüber ist es eigentlich noch nichtmal genau klar, ob der Rennstall nächste Saison wirklich dabei sein wird.


Haas

Nachdem Grosjean seinen Wechsel zu Haas bekannt gegeben hat (mit der Hoffnung auf ein Karriere-Sprungbrett in Richtung Ferrari), wurde - wie erwartet - als zweiter Fahrer einer aus dem Ferrari-Kader verpflichtet. Es ist Esteban Gutierrez, der passenderweise beim Mexiko-Wochenende als Grosjeans kommender Teamkollege präsentiert wurde.
Gutierrez hat bei Sauber neben Hülkenberg und Sutil zwar nicht unbedingt begeistert, aber für einen Platz bei Ferrari hat's dennoch gereicht. Und der und vermutlich auch seine Nationalität bringen ihm den Haas-Sitz.
 

desl

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Gerüchten zufolge war Kevin Magnussen letzte Woche in Enstone, um über ein Engagement zu reden. Magnussen hat Testfahrten bei Porsche und in der DTM absolviert, weil er nach einer Saison als McLaren-Testfahrer wieder Rennen fahren will.

Nach dem Wechsel der venezuelanischen Regierung und dem Ölpreisverfall soll wohl das Sponsoring durch PDVSA unsicher sein, wodurch Pastor Maldonado sein Cockpit verlieren könnte.
 

desl

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Schon lange bekannt, aber hier nochmal erwähnt: Magnussen ersetzt in der Tat Maldonado bei Renault. Durch den Ölpreis-Verfall und den Regierungswechsel in Venezuela kann Maldonado nicht mehr die üppigen PDVSA-Sponsormillionen bieten. Magnussen soll ein knapp 2-stelliges Millionen-Sponsorenpaket geschnürt haben und kehrt damit nach einem Jahr Abwesenheit (als McLaren-Testfahrer) in die F1 zurück.
Das erinnert mich ein wenig an Nico Hülkenberg, der nach seinem Rookie-Jahr sein Cockpit bei Williams verlor (wegen der dick gefüllten Brieftasche von Maldonado).


Bei Manor soll nun einer der Piloten feststehen. Angeblich ist der Deal zwischen Mercedes und Manor auch in der Hinsicht unter Dach und Fach, dass Pascal Wehrlein nächstes Jahr für den Motoren-Kunden ins Lenkrad greift.
Der zweite Fahrer steht noch nicht fest. Rossi und Stevens werden Chancen eingeräumt, Roberto Merhi eher nicht.
Gerüchteweise soll auch GP2-Fahrer Rio Haryanto dank üppiger Sponsoren zu den Kandidaten gehören ... aber ich wüsste nicht, wie er an eine Superlizenz kommt, ab 2016 gilt hierfür das Punktesystem und das letzte Mal, dass Haryanto einen F1-Boliden gesteuert hat, war - glaube ich - 2012.

http://www.motorsport-total.com/f1/...ehrlein-startet-2016-fuer-manor-16021003.html
 

desl

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Manor hat heute Haryanto als zweiten Fahrer bestätigt ... obgleich ich immernoch überrascht bin, dass er eine Superlizenz hält.
Vielleicht übersehe ich auch etwas. Ich hätte gedacht, die Lizenz gilt nur 3 Jahre, wenn man nicht aktiv in der F1 fährt ... und Haryanto erwarb sie (so dachte ich jedenfalls) 2012 durch die Testkilometer-Regelung.

Obgleich ab 2016 neue Regeln gelten für die Superlizenz-Vergabe, machen beide Rookies (Wehrlein, Haryanto) noch Gebrauch von den alten Regeln, da sie ihre Superlizenz vorher erworben haben...


Edit:
Ich hab grad erst gesehen, dass Haryanto beim 2015-Reifentest vor ein paar Monaten in Abu Dabhi dabei war ... sonst hätten seine früheren Testfahrten für Manor/Marussia/Virgin von 2012 und 2010 wahrscheinlich nicht mehr viel genützt.
Somit hat er noch kurz vor knapp die Superlizenz nach 2015-Regeln sicher gestellt, bevor das Punktesystem zuschlägt.

Jordan King, Adderly Fong, Alfonso Celis jr, Sergeii Sirotkin ... da sind noch andere Fahrer, die mal 300km mit einem F1-Wagen zurück gelegt haben, aber nicht auf die 40 Punkte kommen. Vielleicht kaufen sich noch andere schnell ein F1-Cockpit, bevor es dafür nicht mehr die Gelegenheit gibt.
 
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