GS-Begebenheiten im Vergleich - einst und heute


elpres

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@elpres: korrekt, dass man mehr laufen muss wenns langsamer zugeht. aber man muss auch erstmal an die bälle kommen bzw. hinter den ball :D wenns rasant zugeht. und genau das ist federers problem, speziell gg leute die mehr (vor allem beidseitig) power/zug entwickeln, wie nadal, djokovic, delpo, wawrinka oder auch zuletzt im finale gg alexander zverev. da konnte man es über weite strecken gut erkennen.

Nunja...klar kann er nicht mehr so verteidigen wie früher, die Lösung des späten Rogers ist ja die, alles auf Angriff zu setzen, um nicht mehr so viel verteidigen zu müssen. Und diese Taktik funktioniert nun mal unter schnellen Bedingungen am besten, ganz egal wie gut die Gegner sind. Ich denke aber, so wie Roger spielt, ist sowieso mehr Varianz in den Leistungen zu erwarten, als bei defensiver agierenden Spielern. Siehe die beiden 5 Satzspiele zu Anfang. Da hat er im ersten Satz gegen Youzhny Tennis wie vom anderen Stern gespielt, in einer Variabilität die seines gleichen suchte, nur um 30 Minuten später garnichts mehr auf die Kette zu bekommen. Alles auf Angriff kann halt schnell nach hinten losgehen.
 

gentleman

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Die neuen Court Pace Index (CPI)-Daten für das Jahr 2017 sind veröffentlicht wurden, und es zeigt sich: bei quasi allen Turnieren 2017 wurden die Plätze wieder langsamer im Vergleich zum Jahr 2016. Sicher ein Umstand, der Rafa nicht ungelegen gekommen ist. Auch sehr interessant: Die Australian Open sind das schnellstes GS, Wimbledon folgt erst auf Platz 2, danach die US Open und dann die French Open.

http://www.spox.com/de/tennisnet/tu...eit-langsamer-roger-federer-rafael-nadal.html

Mit Hilfe des Hawk Eye's wurden nun die Daten für die Saison 2017 veröffentlicht. Unterschieden wird dabei zwischen schnellen (>45), mittel-schnellen (40-44), mittel (35-39), mittel-langsamen (34-30) und langsamen Plätzen (<29).

Es fällt auf, dass der CPI bei allen 1000er-Turnieren abgenommen hat. Nur Monte Carlo war in diesem Jahr schneller als 2016. Montréal hat keinen Vergleichswert, da die Herren im Vorjahr in Toronto Station machten.

Passend zu den genannten Vorlieben holte sich Roger Federer beim schnellsten Masters in Shanghai (42,9) den Titel. Rafael Nadal blieb sich ebenso treu und triumphierte beim langsamsten "1000er" der Saison - seinem Heimspiel in Madrid (20,9).

Bemerkenswert: Die Australian Open (42,0) sind das schnellste Grand-Slam-Turnier des Jahres. Erst danach folgt der Rasenklassiker in Wimbledon (37). Die US Open (35,7) und das Sandplatzspektakel in Roland Garros (21) reihen sich dahinter ein.
 

Whizkid

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Bin gespannt ob es 2018 dann noch etwas langsamer wird, gleich bleibt oder wieder etwas raufgeht. Vorallem bin ich gespannt ob Rafa/Roger dieses Wahnsinns-Jahr 2017 wiederholen können. 2018 kann kommen
 

Sith-Lord

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Nebenbei:

Jetzt hat Federer Laver was Major Titel angeht wirklich überholt.

MAJOR TITEL:
Laver: 19 (11 Grand Slams + 8 Pro Slams)
Federer: 20 Grand Slams

Die Pro Slams werden auch las Major Titel geführt da auch alles Best of Five.

Pro Slams gehört nicht zu echten Slams. LOL Bei Wikipedia und überrall in der Statistik "Meiste GS-Titel aller Zeiten) führt Roger mit 20 an der Sonne.

Most Grand Slam-Titles (All-time)


1. Roger Federer 20
2. Rafael Nadal 16
3. Pete Sampras 14
4. Roy Emerson 12
5. Novak Djokovic 12
6. Rod Laver 11
6. Björn Borg 11
8. Bill Tilden 10
9. Fred Perry 8
9. Ken Rosewall 8
9. Jimmy Connors 8
9. Ivan Lendl 8
9. Andre Agassi 8
 

Drago

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Heinz Becker Land
Pro Slams gehört nicht zu echten Slams. LOL Bei Wikipedia und überrall in der Statistik "Meiste GS-Titel aller Zeiten) führt Roger mit 20 an der Sonne.

Doch das tun sie! Sowohl Grand Slam als auch Pro Slam fallen unter Major Titel.

https://en.wikipedia.org/wiki/Major...ments_before_the_Open_Era#Professional_Majors
Da ging s überwiegend auch Best of Five.

Oder schau mal bei Rod Laver:
https://en.wikipedia.org/wiki/Rod_Laver
Rechts unter seinem Foto sind die ganzen Titel aufgelistet, davon Grand Slams und Pro Slams.

In den Jahren 1963 bis inklusive 1968 waren Pro Slams fast mehr Wert als Grand Slams, weil bei den Grand Slams nur die Amateure antreten durften, Spieler wie Roy Emerson z. B., der 12 GS holte aber von Profis wie Laver und Pancho Gonzalez schwer auf die Mütze bekam, und in der ATG Deballte deshalb - trotz 12 GS Titel - nie wirklich als Maßstab galt.

Du hast Recht, dass wenn man nur GS Titel wertet, es so aussieht:
Federer: 20
Nadal: 16
...
Laver/Borg: 11

Wertet man aber allgemein Major Turnier sind das Grand Slam und Pro Slam, und dann ist es so:
Rosewall: 23 (8 Grand Slam, 15 Pro Slam)
Federer: 20 Grand Slam
Laver: 19 (11 Grand Slam, 8 Pro Slam)
Nadal: 16 Grand Slam
Sampras: 14 Grand Slam
P. Gonzalez: 14 (2 Grand slam, 12 Pro Slam)
etc.

Und wenn Du s immer noch nicht glaubst, lies den Eröffnungsblock der englischen Wiki Seite des Deutschen Hans Nüsslein. Während Gottfried von Cramm und Henner Henkel in den 1930ern den Grand Slam French Open zwei bzw. ein mal gewannen, gewann Nüsslein vier Titel bei Pro Slam Turnieren:
2* French Pro
1* US Pro
1* Wembley Pro
Bei Wiki steht zu Nüsslein:

Hans "Hanne" Nüsslein (German pronunciation: ['hans ˈnʏslaɪ̯n]; 31 March 1910 – 28 June 1991) was a German tennis player and coach and former World professional number 1 tennis player who won four professional Majors singles titles during his career.


Wie gesagt, ich finde Big3 passt besser, Murray ist mit den anderen Drei nicht wirklich vergleichbar. Er ist irgendwo zwischen den Big3 und den anderen.

mit Murray jemanden der ohne diese brutale Konkurrenz wohl auch in Richtung 10 Slams gekommen wäre und dann würden wir da auch von einem ATG top15 Spieler sprechen

Glaub ich nicht, der ist überbewertet.
Prime for Prime unter den unterschiedlichsten GS Bedingungen die es je gab, den 90ern (ich erweitere es bis in die frühen 2000er Jahre), nur persönliche Einschätzung:

Prime Murray vs Prime Samrpas:
AO -> Sampras, im besten Fall für Andy ausgeglichen
FO -> Murray
Wi -> Sampras
USO -> Sampras

Prime Murray vs Prime Agassi:
AO -> Agassi
FO -> Agassi
Wi -> Murray
USO -> Agassi

Prime Murray vs Prime Becker:
AO -> Becker, bestenfalls für Andy ausgeglichen
FO -> Murray
Wi -> Becker
USO -> ausgeglichen

Prime Murray vs Prime Kuerten:
AO -> Murray
FO -> Kuerten
Wi -> Murray
USO -> Murray

Prime Murray vs Prime Kafelnikov:
AO -> Kafelnikov
FO -> Kafelnikov
Wi -> Murray
USO -> Murray

Prime Murray vs Prime Safin:
AO -> Safin
FO -> Murray
Wi -> Murray
USO -> Safin (im besten Fall ausgeglichen, sehe Marat in Bestform hier aber stärker als Andy)


Das waren diverse Nr. 1 Spieler dieser Zeit, wenn auch nicht alle.
Murray erzielt gesamt gesehen nur gegen Guga nen eindutigen Sieg, gegen die anderen maximal ein Unentschieden, gegen Sampras und Agassi Niederlagen, und Agassi hat 8 GS Titel.
Murray hätte in keiner starken Ära auf ca. 10 GS Titel kommen können, vlt in einer anderen auf 6-7 wie Becker und Edberg bzw. McEnroe und Wilander, maximal 8 wie Agassi oder Lendl.
 
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Jones

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Doch das tun sie! Sowohl Grand Slam als auch Pro Slam fallen unter Major Titel.

https://en.wikipedia.org/wiki/Major...ments_before_the_Open_Era#Professional_Majors
Da ging s überwiegend auch Best of Five.

Oder schau mal bei Rod Laver:
https://en.wikipedia.org/wiki/Rod_Laver
Rechts unter seinem Foto sind die ganzen Titel aufgelistet, davon Grand Slams und Pro Slams.

In den Jahren 1963 bis inklusive 1968 waren Pro Slams fast mehr Wert als Grand Slams, weil bei den Grand Slams nur die Amateure antreten durften, Spieler wie Roy Emerson z. B., der 12 GS holte aber von Profis wie Laver und Pancho Gonzalez schwer auf die Mütze bekam, und in der ATG Deballte deshalb - trotz 12 GS Titel - nie wirklich als Maßstab galt.

Du hast Recht, dass wenn man nur GS Titel wertet, es so aussieht:
Federer: 20
Nadal: 16
...
Laver/Borg: 11

Wertet man aber allgemein Major Turnier sind das Grand Slam und Pro Slam, und dann ist es so:
Federer: 20
Laver: 19 (11 Grand Slam, 8 Pro Slam)
Nadal: 16
etc.



Wie gesagt, ich finde Big3 passt besser, Murray ist mit den anderen Drei nicht wirklich vergleichbar. Er ist irgendwo zwischen den Big3 und den anderen.



Glaub ich nicht, der ist überbewertet.
Prime for Prime unter den unterschiedlichsten GS Bedingungen die es je gab, den 90ern (ich erweitere es bis in die frühen 2000er Jahre), nur persönliche Einschätzung:

Prime Murray vs Prime Samrpas:
AO -> Sampras, im besten Fall für Andy ausgeglichen
FO -> Murray
Wi -> Sampras
USO -> Sampras

Prime Murray vs Prime Agassi:
AO -> Agassi
FO -> Agassi
Wi -> Murray
USO -> Agassi

Prime Murray vs Prime Becker:
AO -> Becker, bestenfalls für Andy ausgeglichen
FO -> Murray
Wi -> Becker
USO -> ausgeglichen

Prime Murray vs Prime Kuerten:
AO -> Murray
FO -> Kuerten
Wi -> Murray
USO -> Murray

Prime Murray vs Prime Kafelnikov:
AO -> Kafelnikov
FO -> Kafelnikov
Wi -> Murray
USO -> Murray

Prime Murray vs Prime Safin:
AO -> Safin
FO -> Murray
Wi -> Murray
USO -> Safin (im besten Fall ausgeglichen, sehe Marat in Bestform hier aber stärker als Andy)


Das waren diverse Nr. 1 Spieler dieser Zeit, wenn auch nicht alle.
Murray erzielt gesamt gesehen nur gegen Guga nen eindutigen Sieg, gegen die anderen maximal ein Unentschieden, gegen Sampras und Agassi Niederlagen, und Agassi hat 8 GS Titel.
Murray hätte in keiner starken Ära auf ca. 10 GS Titel kommen können, vlt in einer anderen auf 6-7 wie Becker und Edberg bzw. McEnroe und Wilander, maximal 8 wie Agassi oder Lendl.

Nicht nur nachdem Laver ins Profilager wechselte waren die Profis stärker als die Amateure, denn jeder sehr gute Amateur ist zu den Profis gewechselt und musste dort immer erstmal etwas Lehrgeld bezahlen. Deswegen ist der erste GS von Laver nicht viel Wert. In 62 alle Amateure an die Wand gespielt und zu den Profis gewechselt und gegen Hoad stand es schnell 0:8 und gegen Rosewall 2:11.
Eben jener Rosewall sollte auch nicht vergessen werden wenn es um ATG geht. Mit 4 Amateur Slams, 15 Pro Slams und 4 in der Open era hat er mit die beeindruckendste Bilanz. Zwischen den 15 Pro Slams die er gewann lagen übrigens nur 7 wo er antrat und nicht gewann in einer Zeitspanne von 57 - 66.

Es gibt halt viele großartige Errungenschaften in der über 100 jährigen Geschichte dieses Sport. Von daher weiß ich nicht ob man so schnell top 5 all time wird
 

Noxx

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Schweres Thema, weil man natürlich nie wissen wird, wieviel Titel ein Spieler durch Verletzungen verpasst hat und wieviel Schaden die Verletzungen auch dem Körper zugefügt haben. Ich finde aber schon, dass man die Verletzungen von Nadal als Handicap in seiner Karriere aufführen kann. Er hat hierdurch schon einige Turniere verpasst und bei seiner Leistungsfähigkeit wären hier vllt auch etwas mehr Titel drin gewesen.

Dazu, dass da mehr für ihn drin gewesen wäre hat sich Rafa ja selbst nach seinem Ausscheiden geäußert:
„Insgesamt kann ich mich aber über meine Karriere nicht beklagen. Ich mehr gewonnen als fast jeder. Aber wenn ich nicht all diese Verletzungen gehabt hätte, wer weiß...“

Bzgl. seiner Kritik an den Bodenbelägen stimme ich ihm insofern zu, dass die Böden vielleicht härter geworden sind und damit sicher nicht gesundheitsfördernder. Dafür sprechen eben auch die vielen Verletzen aktuell, wie z.B. Stan, Murray, Nishikori. Das Argument, dass es allein oder gar primär vom Rutschen auf HC käme scheidet für mich insofern aus, da Nole kaum verletzt war und er damit den Gegenbeweis darstellt. Er hat das "Sliden" quasi eingeführt und extrem betrieben. Von daher spielt die Konzeption des Bodens mAn sicherlich eine Rolle.
 
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Jones

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Bzgl. seiner Kritik an den Bodenbelägen stimme ich ihm insofern zu, dass die Böden wohl härter geworden sind und damit sicher nicht gesundheitsfördernder. Dafür sprechen eben auch die vielen Verletzen aktuell, wie z.B. Stan, Murray, Nishikori. Das Argument, dass es allein oder gar primär vom Rutschen auf HC käme scheidet für mich insofern aus, da Nole kaum verletzt war und er damit den Gegenbeweis darstellt. Er hat das "Sliden" quasi eingeführt und extrem betrieben. Von daher spielt die Konzeption des Bodens mAn sicherlich eine Rolle.

Welche Böden sind denn die Böden?
Grundsätzlich sind die Hartplätze weicher geworden, wenn man an die Hartplätze der 90er denkt, welche an Beton erinnern.

Einen einzigen Spieler als Gegenbeweis zu nehmen ist sehr dürftig. Was der eine Körper verträgt muss der andere noch lange nicht vertragen.

Murray ist vom Rasen in Wimbledon gehumpelt, auch Djokovic und Wawrinka haben dort ihr letztes Spiel 2017 bestritten. Also diese Verletzungen jetzt mit plötzlich härteren Böden im Zusammenhang zu bringen klingt für mich erstmal sehr abenteuerlich.
 

Drago

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Eben jener Rosewall sollte auch nicht vergessen werden wenn es um ATG geht. Mit 4 Amateur Slams, 15 Pro Slams und 4 in der Open era hat er mit die beeindruckendste Bilanz. Zwischen den 15 Pro Slams die er gewann lagen übrigens nur 7 wo er antrat und nicht gewann in einer Zeitspanne von 57 - 66.

Absolut der gehört auch zu den Großen!
Rosewall (Rosenmauer :D) gewann 15 Pro Slams und 8 Grand Slams.
 

Drago

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Bzgl. seiner Kritik an den Bodenbelägen stimme ich ihm insofern zu

Welche Böden sind denn die Böden?
Grundsätzlich sind die Hartplätze weicher geworden, wenn man an die Hartplätze der 90er denkt, welche an Beton erinnern.

Hat sich Nadal denn wirklich bzgl der Böden geäussert?
Ich fand nur eine Beschwerde dass "das Wetter in Melbourne am Mittag ist für uns Spieler gefährlich", sprich Nadal sprach sich für aus bei der Hitze nicht um 12-13 Uhr Mittags zu spielen.
Von Kritik am Hartplatz hab ich nichts gefunden...
 

Noxx

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@Drago:
"Zu viele Spieler sind verletzt, und es gibt ein Leben nach dem Tennis. Ich weiß nicht, was in unserer Zukunft passiert, wenn wir auf diesem sehr, sehr harten Untergrund weiterspielen."

Er muss ja wissen worauf er spielt und daher nehme ich seine Einschätzung erstmal ernst.
 

Jones

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@Drago:
"Zu viele Spieler sind verletzt, und es gibt ein Leben nach dem Tennis. Ich weiß nicht, was in unserer Zukunft passiert, wenn wir auf diesem sehr, sehr harten Untergrund weiterspielen."

Er muss ja wissen worauf er spielt und daher nehme ich seine Einschätzung erstmal ernst.

Da steht aber nichts davon, dass die Plätze jetzt härter sind als vor 5 oder 10 Jahren und das man die jetzt vorhandenen Verletzungen mit härter gewordenen Hartplätzen in Verbindung bringen kann.

Die Hartplätze sind hart und werden nicht umsonst Hartplätze genannt.

Ein vernünftiger Teppich bei den letzten verbliebenen Inddors könnte ja in diesem Bereich für Nadal Abhilfe schaffen.:D
 

Drago

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Heinz Becker Land
Noch ein kleiner Nachtrag für @Sith-Lord , ich hab den Beitrag auf der Vorderseite zwar paar mal Editiert und Sachen dazu gemacht, aber die werden vlt nicht mehr gesehen.

Hier der letzte Beweis, dass sowohl Grand Slams als auch Pro Slams als Major Titel bzw. Slams geführt werden:

https://en.wikipedia.org/wiki/100_Greatest_of_All_Time#List

Nimm die Tennis Doku von 2012 mit den 100 Greatest Players, da werden die Slams in "Grand Slam" und "Pro Slam" unterteilt. Schau in die dort aufgelistete Tabelle.
Im Gesamtpaket sieht es da so aus:

1) Rosewall 23 (8 GS, 15 PS)
2) Federer 20 (GS)
3) Laver 19 (11 GS, 8 PS)
4) Nadal 16 (GS)
5) Sampras 14 (GS)
6) P. Gonzalez 14 (2 GS, 12 PS)
usw.

Aber damit Du nicht eingeschnappt bist als Federer Fanboy ;):
Rosewall - der mit 83 Jahren viel gesehen hat - hält den Schweizer für den GOAT, und sagt er fordert jeden heraus der das bezweifelt:
"According to the former Australian player, Federer is the greatest player of all time. 'Definitely! I would challenge anyone to say the contrary. Roger is the best in any area of the court and in every circumstance. He is perfect, with and without his racket in hands."

http://www.tennisworldusa.org/tenni...derer-would-win-playing-with-wooden-rackets-/
 

Pete512

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Nein, mein alter Freund. Heute genauso wenig wie vor 1, 2 oder 6 Jahren. Die vernichtenden Niederlagenserien, die Federer in den letzten Jahren (seinen besten Jahren) erlitten hat, können mit halbgaren "Triumphen" in Zeiten der sportlichen Dürftigkeit nicht ausgeglichen werden. Ich erkenne aber klar an, dass er seinen tennishistorischen Rang hinter Djokovic und Nadal zumindest gefestigt hat. Aber mit minderwertigen GS Siegen kührt man sich 2018 genauso wenig wie 2007 zum Größten. Das mag dem einen oder anderen vielleicht ein wenig hart erscheinen, aber hier geht es ja um den Gewinn von Erkenntnis und da muss gerade in einer solchen Stunde der verklärenden Hysterie eine Gegenposition ins Feld gestellt werden, welche mit klarem Kopf und kühlem Herzen gewonnen wurde.

Ich schreibe diese Zeilen auf den Marmorklippen, von wo aus ich in den letzten 12 Monaten einen guten Blick auf den atemberaubenden Niedergang eines ganzen Sports hatte und die Dinge frei von irgendwelchen fanatischen Leidenschaften, wie sie hier ja so gerne kultiviert werden, sortieren konnte.
Man kann soweit gehen und sagen, dass Tennissport auf dem höchstem Level welches uns jahrelang erfüllte, bereits seit etwas über einem Jahr nicht mehr existiert. Ich habe das an gleicher Stelle vor etwa 12 Monaten mehrmals prophezeit. Das allerdings wahrhaft eine Zeit anbrechen wird, in der sich die Carreno Bustas und Ken Andersons dieser Welt in den einst bedeutungsvollen und ehrwürdigen GS Finals und Halbfinals tummeln, während die Größten aller Zeiten sich vom Lazarett aus auf den Platz schleppen und die sogenannte neue Generation abgestorben ist bevor sie je erblühte, derartigen Schreckensszenarien habe selbst ich mich innerlich verweigert.
Dass alle Siege und Ergebnisse, die in dieser Zeit erzielt werden von geringer Bedeutung sind und ausschließlich formalen Wert haben, ergibt sich daraus von selbst. In den Annalen der Tennisgeschichte werden es später leere Seiten sein. In einer Epoche, die einen so horrenden Mangel an Grundqualität hat, ist es natürlich auch kategorisch ausgeschlossen, dass sich irgendwelche Änderungen am Ranking der Allzeitgrößen ergeben.

Das sind also in etwa die Hintergrundkulissen und Bedigungen vor denen Federer sich nun seit einigen Monaten noch einmal aufschwingt, um zumindest die größten Wunden und Narben aus den den letzten Jahren notdürftig zu lindern, bevor er sie mit in den Ruhestand nimmt. Wie bereits 2006-07 in der 1. großen Zerfalls- und Schwächephase des Sports seit der Jahrtausendwende, fängt er an zu dominieren und glänzen, wenn das allgemeine Niveau am Boden liegt und ohnehin kaum oder keine konkurrenzfähigen Gegner existieren. Das alles ist natürlich keine zufällige Fügung sondern eine Grundachse in Federers Spiel- und Wesensart. Er ist da wenn das Schicksal ihm schönes Wetter macht und kostet die Sonnenstrahlen genussvoll aus wie kein anderer. Und so ist es auch kaum verwunderlich und wenig beeindruckend, dass er nun gerade wieder einen erneuten Rausch der Illusionen erzeugt.
Aber was geschah als 2 junge Spieler mit ATG Format in ihrer Prime auf die Bühne traten und ihn zum 1. Mal wirklich konstant herausforderten? Wie souverän war seine Position in den Jahren, als der Tennissport auf dem Zenit seiner Existenz stand? Was waren er und sein schöngeistiges Spiel wert, als sie sich in den stürmischen und sauerstoffarmen Gipfelregionen der absoluten Elite bewähren mussten? Ganze 2 von 24 möglichen Grand Slam Titeln ... v-e-r-n-i-c-h-t-e-n-d. Dazu noch in jüngerer Vergangenheit die Niederlagenserie von 4 verlorenen GS Spielen gegen Djokovic plus 1 WTF Finalniederlage. Kein einziges Spiel davon ging über die maximale Satzanzahl.
Wie das Ganze spielerisch aussah, hat man hier wohl noch besser in Erinnerung als es dem einen oder anderen lieb ist. Federers Ästhetizismus und Spielweise wurden entblößt, entzaubert und völlig dekonstruiert. Es waren diese Jahre und Spiele in denen der GOAT Status für Federer in nicht mehr zu erreichende Sphären gerückt ist und deren Eindrücke er nimmermehr widerlegen kann. Durch sein empfindsames Naturell ist ihm das auch deutlich bewusster als dem Großteil seiner Fans und so waren es auch heute die traumatischen Erinnerungen vom AO Finale 2009 die ihn auf der Bühne überwältigt und zum Weinen gebracht haben. Die Tränen hatten nichts mit banaler Glückseeligkeit zu tun sondern selbst in dieser Stunde des Sieges hat die Vergangenheit Federer wieder eingeholt.

Dass er nun angesichts der Umstände wieder zu seinen Wurzeln zurückkehren kann und mit der Domination 2. klassiger Gegner noch ein paar Titel von zweifelhaftem Wert seiner beachtlichem Sammlung von eben diesen hinzufügt ist natürlich bis zu einem gewissen Grade bewundernswert und ein beseelender Trost für ihn und das ein oder andere geschundene Fanherz. Da schließt sich gewissermaßen ein Kreis. Nur ändert das nichts daran, dass er in den tennishistorischen Machtkämpfen der wirklichen Giganten als es Prime gegen Prime ging unterm Strich nicht bestehen konnte. Er und seine Spielphilosophie wurden dort gewogen, gemessen und in den meisten Fällen für nicht gut genug befunden.
Bei aller Vergangenheitsbewältigung sollten Federer und seine Geniekultanhänger sich in ihrem aktuellen Eifer und Elan aber auch bewusst sein, dass jeder neue Titelgewinn und ist er auch noch so zweifelhaft und glanzlos die entsprechenden Siege Nadals und Djokovics noch zusätzlich aufwertet. Konnten die Maestroianer sich bei früheren Zerstörungen noch auf die Schutzbehauptung zurückziehen, dass Federer ja körperlich schlicht nicht mehr über die Ressourcen verfüge um sich auf allerhöchstem Niveau zu erwehren, so wird dieser Narrativ nun in eindrucksvoller Art und Weise vom mittlerweile 36 jährigen Roger selber pulverisiert. Es manifestiert sich immer mehr die Erkenntnis, dass Federer in den großen Spielen, welche er regelmäßig verlor, tatsächlich rein qualitativ und deutlich weniger physisch unterlegen war.

Allerdings bin ich überzeugt davon, dass dieser Gedanke sich schon vor einigen Monaten auch im Lager der Fedex Jünger nachhaltig festgesetzt hat. Dem aufmerksamen Beobachter der tennisgesellschaftlichen Entwicklungen fällt auf, dass die Wellen der restaurativen Euphorie auf Seiten der Federerbewegung längst nicht mehr die früheren Höhen erreichen. Auch ihren heutigen Versuchen das kollektiv-öffentliche Gedächtnis durch Demagogik und Agitation im Sinne ihrer Tennisideologie zu beeinflussen fehlt es an der früheren Durchschlagskraft. Selbst ihre Jubelarien in einer solchen Stunde wirken blut- und geistesleer.
Es ist die morbide Stimmung des Verfalls, die das Tennis überwältigt hat und der sich auch die aktuellen Nutznießer nicht entziehen können. In Kombination mit der von Federer verkörperten Ästhetisierung des Sports wirkt sie toxisch und erstickt jede Form von Sturm und Drang. Talent ist vorhanden aber diesen neuen Generationen fehlt es an mentalem Format und Aggressivität. Es sind keine Kriegernaturen. Sie haben sich mit Federer den Falschen zu ihrem Meister gewählt oder viel eher wurde er ihnen durch eine über Jahre und Jahrzehnte gesteuerte Medienpropaganda aufgezwungen und indoktriniert. Zverev hat alle Anlagen aber in der hiesigen von Federer Mystifizierungen geschwängerten Atmosphäre wird ihm jeden Tag ein wenig mehr das Rückgrat gebrochen und so kann er, wenn es darauf ankommt, nicht aufrecht seinen Mann stehen. Hier würde nur noch eine Übersiedlung nach Osteuropa unter die Fittiche Safins die innere und spielerische Befreiung bringen. Dimitrov und Thiem sind schon lange verloren, sie haben sich vom einhändigen Maestrokult verführen und die Flügel brechen lassen. Sie werden nicht die Letzten bleiben.

Es wird die Erblast Federers und der über ihn verbreiteten Mythen und Verklärungen sein. Schöngeistige Tennisästheten denen es an Standfestigkeit und Killerinstinkt fehlt werden die Zukunft prägen. Wenn es sich bewahrheitet, dass Djokovic seine alte Rolle als Schutzpatron des Sports nie wieder annehmen kann und sich auch keine anderen adäquaten Freiheitskämpfer finden, wird die aktuelle Verfallsdynamik sich fortsetzen und das was wir aktuell als Tiefpunkt empfinden auf Jahre der neue Standard sein. Auch die, die jetzt noch naiv freundetrunken lärmen und sich berauschen werden die faden Früchte des jahrelangen Federer Primats in der Tenniskultur zu schmecken bekommen.
Vielleicht male ich mein Bild hier in zu dunklen Farben, denn natürlich ist auch Leistungssport wie das ganze Leben sich ständig wandelnden Zyklen unterworfen. Aufstieg und Niedergang wechseln einander ab und vielleicht gibt es wie bereits am Ende des letzten Jahrzehnts nach einer dunklen Periode voller Irrationalität und Mystik wieder ein aufgeklärtes Tenniszeitalter mit wirklicher Qualität und Fortschrittlichkeit. Aber zumindest am heutigen Tag gilt wohl für jeden aufrechten und wahrheitsliebenden Anhänger des Sports der bekannte Vers -'Denk ich an Tennis in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht'.
Ganz ehrlich, sehe Federer Overall schon deutlich vor Nadal, der gewissermassen so etwas wie ein One-Tricky Pony ist und brutalst damals von der Vereinheitlichung der Platzverhältnisse bei den GS-Turnieren profitiert hat, als Wimbleydon wieder schneller wurde, hat er da eig. nichts mehr gerissen und ist regelmässig gegen 2-klassige Spieler rausgeflogen. Ähnlich trifft auch auf Djokovic zu bezüglich Verheitlichung der Platzverhältnisse. Nadal hat auf seinem Paradebelag Sand, 10 seiner 16 GS gewonnen und 6 wo anders. Federer 8 auf Gras und 12 wo anders. Das spricht doch alles eine deutliche Sprache. Federer hat doch nur eine negative Bilanz gegen Nadal weil sie so oft auf Sand gegeneinander gespielt haben , auf Hardplatz und Gras hat er sogar eine positive Bilanz gegen ihn. Zudem war Federes Prime nicht in den letzten Jahren von 2012 wie du schreibst , wo er deutlicher unkonstanter war sondern Mitte 20, wo fast jeder auf seinem körperlichen Höhepunkt ist.
 

chalao

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Es muss halt immer eine Minderheit geben die was großartiges, einmaliges, durchweg positives für die Geschichtsbücher, in diesem Fall eine Person, nicht anerkennen kann. Das ist leider so, Menschen sind halt verschieden. Würde mir nur wünschen das diese Minderheit anstatt zu nörgeln und Jammern hält am besten einfach gar nichts schreiben würde.

Es ist aber doch oft nicht weniger peinlich wie eine Minderheit der Federer Fans auf Kritik an ihm reagiert und überhaupt keine Argumente gegen ihn zulässt. Man hat doch nur noch das Gefühl, dass man Federer huldigen muss. Alles andere darf man nicht mal im Ansatz ansprechen.

Also die übertriebene Kritik an jedem Makel und das komplette Schlechtreden von Federers Leistung ist genauso schwachsinning wie das Gejammer über fehlende Anerkennung von Federer.
 

Tuco

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Es ist aber doch oft nicht weniger peinlich wie eine Minderheit der Federer Fans auf Kritik an ihm reagiert und überhaupt keine Argumente gegen ihn zulässt. Man hat doch nur noch das Gefühl, dass man Federer huldigen muss. Alles andere darf man nicht mal im Ansatz ansprechen.

Also die übertriebene Kritik an jedem Makel und das komplette Schlechtreden von Federers Leistung ist genauso schwachsinning wie das Gejammer über fehlende Anerkennung von Federer.


Es ist vor allem deshalb albern, weil Federer und Nadal sich ja offensichtlich gut verstehen. Die finden es wahrscheinlich ziemlich lächerlich, was zwischen ihren Fans abgeht, und das ist es auch. Aus meiner Perspektive gibt es (nicht nur auf Sport bezogen) auch kaum eine nervigere und "extremere" Fangemeinde, als Nadal sie hat. Das was du in Bezug auf Federer-Fans schreibst, hätte ich 1 zu 1 genauso über meinen Eindruck von Nadal-Fans schreiben können... ;)
 

chalao

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Ja, aber das ist beim Fußball auch nicht anders als beim Vergleich zwischen C. Ronaldo und Messi. Manche haben zu ihren Idolen schon so eine "vernebelte" Sichtweise, dass sie 0 andere Meinungen mehr akzeptieren können und sich sofort angegriffen fühlen. Und das sehe ich bei beiden Fanlagern im Fußball wie im Tennis. Und das ist dann eigentlich schade, da bei vernünftigen Diskussionen genug interessanter Diskussionsstoff da ist.
 
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