Karrieren , die zu spät endeten....


Devil

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Hier fallen mir Ali und (leider) auch Tyson ein.Ali hörte mit 38 Jahren auf und war schon lange , lange unter seinem normalen Niveau.Er hatte, glaube ich , schon erste Anzeichen für das Parkinson-Syndrom.So steckte er noch Prügel von Holmes , der aufgrund Alis Leistung ratlos war , und Berbick ein.Mike Tyson hätte (abgesehen von den finanziellen Gründen) nach seinem Gefängnisaufenthalt aufhören müssen.Wenn bedenkt was Tyson für ein Mythos war und sieht was heute aus ihm geworden ist , muß man sagen , daß er seine Karriere besser nicht fortgesetzt hätte.Sein katastrophales Gewicht im letzten Kampf läßt darauf schließen , daß er nicht mehr unbedingt Champion werden will , sondern noch ein bißchen leichtes Geld zum Abschluß seiner Karriere machen will.
 

hoerbi

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sicher ein düsteres kapitel in der boxgeschichte. am meisten in erinnerung hat man natürlich die leute, die noch heutzutage boxen:
duran, hearns, leonard, holmes, chavez, camacho etc. oder auch holyfield.
aber auch wie angesprochen: ali, oder ray robinson(!), joe louis etc.

ein vorbild für alle boxer wäre sicher marvin hagler, der nach dem leonard kampf (ziemlich am höhepukt seiner karriere) sich vom boxsport zurückzog. zu beachten: er hatte den kampf äusserst umstritten verloren und wiederstand trotzdem allen verlockungen, seine karriere mit einem sieg zu beenden.
 
E

Employee #41283

Guest
Andere negative Beispiele:
in Deutschland: Lothar Abend, Markus Bott
in Frankreich: Jean-Claude Bouttier (der letzte Kampf gegen Nessim "Max" Cohen war überflüssig)
in den USA: Greg Page, Tyrell Biggs, James Jeffries (hätte nie und nimmer ein Comeback gegen Jack Johnson versuchen sollen) usw.usf.
 

Eric

Maximo Lider
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Joe Bugner hätte auch ruhig das eine oder andere Jahrzehnt früher aufhören können.

Man darf dabei aber nie vergessen, dass das Finanzielle eine grosse Rolle spielt. Wer will schon eine Millionenbörse sausen lassen? Da fällt es einem Holyfield leicht doch noch den einen oder anderen Kampf dranzuhängen. Ali zB hatte mehrere Scheidungen hinter sich, immer auf grossem Fuss gelebt und sich einen ganzen Stall von Jublern geleistet die er mit durchgefüttert hat. Für den Kampf gegen Holmes hat er 7 Millionen Dollar bekommen, das war damals ne ganze Menge und wäre es für die meisten Fighter auch heute noch. Ich hab mal gelesen dass Ali heute neben TV-Auftritten usw. von den Börsen lebt die er in seinen letzten Kämpfen gemacht hat. Die meisten Boxer sind ja keine Finanzgenies, und selbst Legenden wie Louis standen am Ende manchmal ohne jeden Penny in der Gosse. Da ist es doch klar, wenn man versucht soviel wie möglich mitzunehmen, auch wenns lächerlich wirkt. Tyson, der ja enorme Schulden haben soll, mag jetzt sich zu einer zweifelhaften Nummer entwickelt haben, aber er macht noch immer Millionen mit seinen Kämpfen. Wenn er nicht boxen würde, wie sollte er dann sein Geld verdienen? Auf dem zweiten Bildungsweg doch noch Atomphysiker werden? Boxen ist nicht nur ein Sport, sondern auch Entertainment, und solange es Leute gibt die die alten Helden sehen wollen, wird es Boxer geben die als Schatten ihrer selbst durch den Ring wanken.
 

hannes

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Er hatte, glaube ich , schon erste Anzeichen für das Parkinson-Syndrom.So steckte er noch Prügel von Holmes , der aufgrund Alis Leistung ratlos war , und Berbick ein.

Wie war den Ali's Leistung gegen Berbick. Ich habe nur den Holmes Kampf gesehen, und da hat ihn Larry ja geschont um ihn nicht ausnknocken zu muessen.
War Berbick ähnlich großzügig, oder nur einfach schlechter als Holmes ?
 

Fürst

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Den Ali-Berbick Kampf sah ich mal kurz im Fernsehen. Ali hatt mit 108 kg sein höchstes Gewicht und war schon von Medikamenten ziemlich aufgedunsen. Er zeigte nichts mehr, nur die Show beherrschte er noch. Berbick war ähnlich gnädig wie vor ihm Holmes.
Der Kampf fand auf den Bahamas statt, weil Ali in den USA keine Lizens mehr bekam!

Gruß

Igor
 

Der alte Mann

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Die Liste wird unendlich lang! Viele der großen Boxer haben ihr Geld durchgebracht oder sind an dubiose Promoter geraten, so daß sie im tiefsten Winter ihrer Karrieren noch in den Ring zurück mußten und Prügel bezogen.
Andere haben einfach das Leben außerhalb des Rampenlichts nicht begreifen können und zeihen deshalb die Handschuhe immer wieder an.
 

Fürst

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@ Henry Maske

Bei Schmeling ist das etwas anderes. Er hat immer solide gelebt. Auch hatte er nur eine Frau. Von seinen Kampfbörsen kaufte er sich ein Landgut in Pommern. Durch den Krieg hat er dieses verloren ( liegt im heutigen Polen ). Somit stand er vor dem Nichts, ohne eigene Schuld.

Gruß

Igor
 

Jünter

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@hannes



Wie war den Ali's Leistung gegen Berbick. Ich habe nur den Holmes Kampf gesehen, und da hat ihn Larry ja geschont um ihn nicht ausnknocken zu muessen.
War Berbick ähnlich großzügig, oder nur einfach schlechter als Holmes ?



aliposberbick.jpg


Ali wog unaustrainierte 107 Kg mit leichtem Bauchansatz und rundlichen Hüften, Berbick dagegen war mit knapp 99 Kg austrainiert. Als Referee Zac Clayton beim "stare down" seine endlosen Ausführungen losließ, fing Ali gelangweilt mit Schattenboxen an, aber Ali war trotzdem nur noch ein Schatten seiner selbst, die Koordination der Beine stimmte nicht mehr, die Schläge kamen im Zeitraffer, praktisch alles Dinge, mit denen Ali vor seiner Suspendierung berühmt würde, einzig und allein seine (langsam gewordenen) Kombinationen in Verbindung mit seinem guten Jab ließen erahnen, welch großartiger Techniker dieser Boxer einmal gewesen sein musste. Übrigens war diese Leistung keineswegs so katastrophal, wie sie von Vielen im Nachhinein hingestellt wurde (wahrscheinlich kennen die Meisten den ganzen Kampf garnicht, sondern nur dessen Ende), denn Ali landete trotz seiner Koordinationsschwierigkeiten etliche gute Treffer, nur hatten diese auf Grund des fehlenden Punches keine entsprechenden Auswirkungen. Eines ist aber auch klar: Gegen einen Puncher hätte Ali keine Runde im Ring gestanden, seine offene Deckung konnte er im Vergleich zu früher nicht mehr durch seine Schnelligkeit kompensieren, aber Berbick war ob seiner begrenzten boxerischen Mittel auch nicht in der Lage, dies entscheidend auszunutzen. Berbick landete besonders in den hinteren Runden die besseren und härten Treffer, dies hat wohl letztendlich den Ausschlag zu seinen Gunsten ergeben, jedenfalls war es keinesfalls eine Demontage von Ali, wie oft von sogenannten "Fachjournalisten" geschrieben wurde, denn er war mindestens eine Klasse besser als gegen Holmes, der ja Berbick kurze Zeit vorher in einem 15-Runden-Kampf besiegt hatte.
Nach dem Kampf ging Berbick voller Hochachtung zu Ali und schrie mehrere Male so laut, dass jeder Umstehende es verstehen konnte:"You're (a) great man!".

Die Scorecards Berbick vs. Ali lauteten: 97-94, 99-94, 99-94.
 
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hannes

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Wow Ralf, welch umfaßende Reportage eines eigentlich unbekannten Kampfes. Vielen Dank.
Interessant, daß er scheinbar sogar besser als gegen Holmes war, trotz fortgeschrittenerem Alter und/oder beginnendem Parkinson.
 

Schlonski

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bei diesem thread kann man nicht die Quarry-Geschwister vergessen.Ein trauriges Box-Kapitel.
 

Van de Wiele

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:laugh2: ich bin ja relativ neu hier und schreib mal ne antwort nach 7 jahren
JULIO CESAR CHAVEZ
mit seiner ersten niederlage war eigtl schon klar dass er den zenit überschritten hat und dann die 2 unsäglichen ko niederlagen gegen oscar de la hoya das hätte nich mehr sein müssen
 

Kenshiro

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Ich frage mich wie z.b ein Joe Louis kurze Zeit nach seiner Kariere Pleite geworden ist:confused: ???

Joe Lois war zu diesem Zeitpunkt 11 Jahre WM und soll dabei sehr gut verdient haben.Trotzdem kam er nochmal zurück und boxte wegen des Geldes Marciano.

Wie kann man da Pleite gehen?Das ist doch unglaublich!

Zum Thema.Ich glaube das die meisten Boxer wegen des Geldes wieder in den Ring steigen.Undzwar nicht freiwillig sondern gezwungenermaßen weil man nicht genug verdient hat damit es bis zum Lebensende reicht oder wenn man mit Geld nicht umgehen kann.Das ist meiner Meinung nach der Grund warum soviele Boxer ihre Karriere zu spät beendet haben.
 
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Ray

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Ich bin der Meinung das einige zu spät aufhören weil sie das Boxen einfach lieben
 

-=Christian=-

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Für mich eindeutig Roy Jones jr.

hätte er bloß einfach nach dem Ruiz Fight aufgehört...dann wäre er bei uns allen der größte und beste Boxer aller Zeiten! Unbestritten!!

Die DQ Niederlage gegen Griffin hat seiner legacy nie geschadet..
 
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