Neuerscheinungen: Warnungen und Kaufempfehlungen


theGegen

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@torben74

Ich bin für das ganze Album immer noch unschlüssig über 8/10 hinaus, dafür hat es mMn zuviele Filler.

Es sind die 3 Höhepunkte, die herausragen. Dies sogar in dem von Dir und mir (in einem anderen Thread) verlinkten Live-Concert im Kontext älterer Hits.
 

Bombe

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SLASH - Orgy of the Damned

Ich muss nach langer Zeit einfach wieder einen Tipp raushauen. Gleich mal vornweg eine Watsch'n für @theGegen, der auf meine Nachfrage, warum er beim GP keine Punkte für Slash gegeben hat, in etwa antwortete: "ich mag das Gitarrenspiel von Slash nicht". Das zeigt natürlich wieder, dass selbst alte Haudegen und Musikgurus voll von Voruteilen stecken. Das Gitarrenspiel auf diesem Album hat nix, aber auch gar nix mit Slash zu tun. Aber nun gut

Slash holte sich eine Horde Gastsänger ins Studio und performte mit denen einen alten Blues Titel nach dem Anderen. Es geht schon überragend los mit The Pusher feat. Chris Robinson (Black Crowes), gefolgt vom nächsten Höhepunkt Crossrads mit Gary Clark Jr.. Clark zeigt hier, was für ein überragender Gitarrist und Sänger er ist. Im Zusammenspiel mit Slash ist das eine Orgie an geilem Sound. Die nächste Nummer mit Billy F. Gibbons fällt da direkt etwas ab, ist aber immer noch gut.
Anschliessend beehrt uns Chris Stapleton, eine Gitarrenorgie vom Feinsten, während Dorothy bei Key to the Highway den nächsten bluesigen Übersong rausjagt. Ein Song besser als der Andere. Iggy Pop mit seinem lässigen Gesangspart erfreut uns ebenso, während Paul Rodgers das Niveau nicht ganz halten kann.
Demi Lovato (kannte ich gar nicht) sorgt im Zusammenspiel mit Slash für den absoluten Höhepunkt des Albums. Mit Papa was a Rolling Stone überzeugen die Beiden auf ganzer Linie, interpretieren das Stück sehr Soul orientiert. Gänsehautgarantie. Brian Johnson ist bei Killing Floor kaum zu erkennen, Steven Tyler spielt die Mundharmonika - herrliches Stück Blues Geschichte neu interpretiert. Klasse. Es soll übrigens eine AC/DC mäßige Version des Songs geben, die zu gegebener Zeit veröffentlich wird.
Tash Neal kann das Niveau ähnlich wie Rodgers nicht ganz halten, Beth Hart zeigt bei Stormy Monday das ganze Spektrum weiblicher Gesangkunst in Sachen Blues und Rock. Slash spielt unaufgeregt, fast unterwürfig seine Gitarre und lässt ihr die Show. Ein Traum.
Und dann kommt dann doch einmal das Slashmässige Spiel bei dem selbstgeschriebenen Instrumental. Die Scheibe geht damit schön zu Ende.

Fazit: ich habe selten so ein in sich stimmiges Album eine Künstlers mit diversen Gastmusiker gehört. Der Protagonist nimmt sich weitgehend zurück und spielt seine Soli da, wo sie angebracht sind. Kein wildes Gefidel. Der Sound ist einfach Klasse, Mike Clink, der praktisch alle relevanten Alben der Gunners sein Appetite produziert hat, war hier am Werk. Ich würde mal locker eine 10/10 geben.

Papa was a Rolling Stone
Oh Well
Crossroads
 
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Max Power

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Unleash the Archers - Phantoma

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Unleash the Archers wurden bereits 2007 gegründet, aber so richtig auf dem Schirm habe ich sie, wie viele andere auch, erst seit ihrem starken 2017er Werk "Apex", das mit Songs wie "Awakening" aufhorchen ließ. Nach einer schönen Cover-EP ("Northwest Passage") schloss das 2020er Album "Abyss" inhaltlich an den Vorgänger an, fiel für mich persönlich aber doch etwas enttäuschend aus. Nach vier Jahren und Babypause kehren die Kanadier jetzt mit einem neuen Konzeptalbum zurück.

"Phantoma" spielt in einer dystopischen Zukunft, in der Menschen die Erde im Prinzip zerstört haben und nun in Glaskuppeln leben, in denen sie sich von Androiden alles zum Arsch tragen lassen. Eine dieser AIs ist das Modell Ph4/NT0mA, das eine verzerrte Vorstellung über die Menschen hat und diese aus der Distanz bewundert. Als es eine Datenübertragung anderer Maschinen ("The Collective") abfängt und diese als Bedrohung für die Menschheit auffasst, bricht es aus ihrem Code aus, um die Menschen vor dieser Gefahr zu warnen. Als Ph4/NT0mA von diesen aber nicht ernst genommen wird und jetzt sieht, wie die Menschheit wirklich ist, bricht für die AI eine kleine Welt zusammen. Sie beginnt, eigene Anhänger um sich zu scharren und steht im Kampf zwischen Menschen und Maschinen zwischen den Fronten ... und schlägt am Ende beide Lager nieder, um sich zur "Blood Empress" hochzuschwingen und letztlich über "blood and oil" zu herrschen. So oder so ähnlich habe ich die Geschichte zumindest verstanden :D

Die Geschichte wird chronologisch erzählt und das zeigt sich auch in der Grundstimmung der Songs. Als sich Ph4/NT0mA zu Beginn auf ihre Reise begibt, ist das hochtreibender und euphorischer Power Metal ("Ph4/NT0mA", "Buried in Code"), doch später im Album kommt doch viel Melancholie durch. "Gods in Decay" ist im Prinzip ein Abgesang auf die Menschheit, die schmalzige Standard-Power Ballade "Give It Up or Give It All" bekommt im Album-Kontext einen SEHR finsteren Ton, wenn man bedenkt, dass sich die titelgebende AI hier zu einer blutigen Rebellion mit folgendem Genozid aufmacht. Musikalisch ist das Album recht vielfältig ausgefallen, wobei der Bandsound grundsätzlich weiter im Power Metal verankert bleibt und mit großen Riffs und schönen Refrains punkten kann. "Phantoma" bringt mit all den Synths aber noch deutlich mehr 80s mit als die Vorgänger, was ich zu 100 Prozent auf die Habenseite verbuchen würde. Über all dem schwebt ohnehin das Organ von Brittney Slayes, und über die Dame gibts nicht viel mehr zu sagen als "überragend". Ganz locker eine der besten Stimmen im Business.

Nachdem ich von "Abyss" doch enttäuscht war, ist "Phantoma" eine ganz große positive Überraschung für mich geworden. Ein paar kleine Schwächen sind drin ("Give It Up or Give It All" ist zB definitiv zu lang geworden und "Human Era" ist als Opener ziemlich zahnlos), aber im Großen und Ganzen hat mich das Ding sehr gut abgeholt. Ob es bei mir langfristig mit "Apex" mithalten kann, wird man dann sehen, aber so oder so, "Phantoma" ist mein erstes Album-Highlight 2024 (y)

Ph4/NT0mA, Green & Glass, Gods in Decay, Ghosts in the Mist, Seeking Vengeance
 

le freaque

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Villagers - That golden time

Hier brauche ich nicht lange rumdaddeln:
Conor O'Brien und seine Mitstreiter haben hier einen wahren Schatz erschaffen!

"Fever dreams" aus 2021 war schon richtig gut.
Ein fast traumhaftes Album voll Opulenz und schöner Melodien.
Jetzt wird es sogar noch besser.
"That golden time" ist voller Glanz und Schönheit, aber auch weitaus ruhiger als der Vorgänger.
Und vor allem ist es noch mehr konzentriert auf Conor O'Brien selbst.
Hier merkt man, dass er an jeder Note, jeder Melodie "gebastelt" hat und sein ganzes Können in dieses Album gelegt hat.
All das ist ihm auch letztlich wunderbar gelungen. Schöner geht es schon fast nicht.
Ein Album, das eine unheimlich wohlige und fast ergreifende Stimmung mit der Zeit erzeugt und das man immer und immer wieder anhören möchte.
Es gibt nur 2 Dinge, die ich bemängeln muss.
Zum einen ist es mit knapp 44 Minuten viel zu schnell vorbei und zum anderen hätte es vielleicht besser in einen lausigen Herbst bzw. eiskalten Winter gepasst ;)

Villagers: That Golden Time - Live | ARENA Villagers Special | RTÉ

Villagers - I Want What I Don't Need (Live@VRT Radio1 Duyster)

Villagers - You Lucky One (Live@Vrt Radio1 Duyster)

...
Das ist schön, gefällt mir wie der Vorgänger gut. Ich bin eigentlich kein Fan seiner Stimme/Intonation (die ist für mich einen Tick zu akzentuiert für die Songs, sie sollte - wie soll ich das sagen - etwas "weicher/smoother" sein, so ein bisschen James Taylor Vibes - aber das Songwriting ist immer stark und ich mag sein Picking und die Atmosphäre, die er "generiert" sehr gern.
 

Bombe

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Ich gebe dann mal ein 1. Statement ab für

Kings of Leon - Can we please have Fun

Kings-Of-Leon-Can-We-Please-Have-Fun.jpeg


Ich habe mich teilweise schon mal etwas durch geskippt, bei einigen Fillern zwischendrin.
Das Album hat jedenfalls 3 absolute Highlights:

Mustang (auf dem Krachsektor)

Split Screen

Seen

Bei diesen Titeln bleibe ich immer hängen, denn die sind 9/10 und zweimal 10/10.

Für die 10/10 Songs starte ich gerne einen Hypetrain zu "Kandidat zu Song des Jahres".

Das Album selbst ist eventuell vielleicht nur 8/10 - ich habe aber vielleicht noch nicht alle Perlen entdeckt.
Danke für diesen Tipp.
Kenne die Band im Grunde gar nicht, bestenfalls ihre großen Charthits.

Aber das ist ja richtig coole Mucke, teilweise mit Punk Anleihen. Mustang hab ich natürlich schon gekannt, cooler Song.

Super Album jedenfalls (y)
 

theGegen

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Danke @Bombe :knuddel:

Mir tut es wirklich etwas leid, dass ich Slash beim letzten GP vielleicht etwas Unrecht angetan hatte, denn bei dem von Dir empfohlenen Album sind wirklich prima Zusammenkünfte dabei. (y)

Neuestes Video von KoL ist für

Kings of Leon - Rainbow Wall

Auch einer der besseren Songs des Albums, aber die 3 anderen erwähnten Songs ragen mMn einfach heraus.

"Only by the Night" war ein Überflieger mit all den Hits, aber auch auf den weniger erfolgreichen Nachfolge-Alben waren immer ein paar gute oder hervorragende Songs zu finden.
Ich mag den Sound des Bassisten.
 
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