O-Scoring: Charles Martin vs. Anthony Joshua (inkl. Rahmenprogramm & Nachbesprechung)


wicked

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Doch doch, das war schon ein Statement.
Martin war zwar ein Witz-Titelträger, aber trotzdem war er ein legitimer (knapper) Top10 oder Top15 Mann, dazu auch physisch einigermassen auf Augenhöhe mit Joshua. Unabhängig vom Papiertitel war es einfach kräftiger Step-up in der Gegnerschaft des "Talents". Und er hat das Ding wirklich "in Style" gerockt. Hut ab!
Ob es gegen die besten des HW's auch klappt? Spekulation. Der 'eye-Test' stimmt jedenfalls, als dass man Joshua gegen eigentlich jeden im HW favorisieren könnte (aber selbstverständlich nicht müsste ;)).

Potenzial hin oder her, das hätte auch der belächelte Wilder geschafft. Und der wäre für das Matchup wahrscheinlich gesteinigt worden.

Hätte er? Stiverne ist der bisher einzige Wilder Gegner, der vllt besser als Martin war. Wilder wäre nur belächelt worden, wenn er die Titelvereinigung der viel gefährlicheren Pflichtverteidigung (Povetkin) vorgezogen hätte.
Und bin mir überhaupt nicht sicher, ob Martin für Wilder so einfach gewesen wäre. Eine solche ansatzlose, unausgeholte, rechte Gerade hat bspw. Wilder nicht. IMO hat Joshua schon ganz fundamental eine viel bessere Grundschule.....
 

Savi

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ein absoluter ruler ist derzeit nicht zu benennen. Klitschko ist mittlerweile definitiv schlagbar und ich glaube nicht nur von Fury. Das Alter macht sich halt bemerkbar. Man kann nur vermuten. Joshua hat gegen whyte denke ich zumindest bewiesen dass er wohl kein glaskinn hat. Aber man hat ja auch bei WK gesehen, dass man trotz eklatanter Schwächen in einigen (wenigen?) bereichen 10 jahre dominieren kann. Wie ich schon mal irgendwann geschrieben habe: das HW lebt und das is doch geil. Es wird spannende kämpfe geben und das auch noch allesamt WM kämpfe. In 1 bis 2 Jahren wird man dann sagen können wer die neue nr 1 ist
 

ODDA1

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Bin gespannt was nun von Joshua kommt.
Weiß jemand, wer in Kürze PflichtHerausforderer werden könnte?
Die IBF ist ja darin sehr konsequent.

Ja, ab Mai findet, wenn ich es richtig verstanden habe, eine Art Mini-Turnier der IBF statt.

Kubrat Pulev vs Dereck Chisora am 07. Mai und zwei Wochen später Joseph Parker vs Carlos Takam. Die Sieger aus den beiden Kämpfen dürften dann im Spätsommer/Herbst gegeneinander antreten, um den nächsten IBF-Pflichtherausforderer für Joshua zu ermitteln.
 

moo

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Doch doch, das war schon ein Statement.
Martin war zwar ein Witz-Titelträger, aber trotzdem war er ein legitimer (knapper) Top10 oder Top15 Mann, dazu auch physisch einigermassen auf Augenhöhe mit Joshua. Unabhängig vom Papiertitel war es einfach kräftiger Step-up in der Gegnerschaft des "Talents". Und er hat das Ding wirklich "in Style" gerockt. Hut ab!
Ob es gegen die besten des HW's auch klappt? Spekulation. Der 'eye-Test' stimmt jedenfalls, als dass man Joshua gegen eigentlich jeden im HW favorisieren könnte (aber selbstverständlich nicht müsste ;)).

Sorry, aber ein Kreuzbandriss macht keinen Top15-Mann. Das wäre vom Gegner her der einzige Sieg, der solch eine Einstufung gerechtfertigen würde. Beim anschauen seiner Kämpfe sehe ich auch technisch oder athletisch nichts großartiges, weswegen man ihn so hoch einstufen könnte.



Joshua hat hier ohne großen Stepup einen Papiertitel gegen einen Aufbaugegner eingefahren. Die Art und Weise war jedoch die einen potentiellen Champions. Joshuas Explosivität ist ganz stark und in meinen Augen ist sowas dann auch viel mehr Wert als einfach nur rohe Kraft. Da sind andere in meinen Augen stärker. Aber die Physis kombiniert mit einer guten boxerische Ausbildung, seiner Explosivität, hartem Punch und einem scheinbar ganz brauchbar arbeitendem Denkorgan, dass sind schon mal Grundvoraussetzungen, die großes erwarten lassen.

Und Charles Martin war chancenlos, aber die Art, wie er asugestiegen ist, war schlicht lächerlich und erbärmlich. Wenn er chancenlos ist und nicht mehr Prügel einstecken will für ne verlorene Sache, meinetwegen. Mich kotz das Geschrei der Sesselfurzer immer an, wenn mal jemand keine Lust hat, sich für ihre Unterhaltung in einem aussichtlosen Kampf massakrieren zu lassen. Aber dann soll er auch zu seiner Chancenlosigkeit stehen und nicht so ein Geäffel aufführen.
 

Roberts

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Ja, ab Mai findet, wenn ich es richtig verstanden habe, eine Art Mini-Turnier der IBF statt.

Kubrat Pulev vs Dereck Chisora am 07. Mai und zwei Wochen später Joseph Parker vs Carlos Takam. Die Sieger aus den beiden Kämpfen dürften dann im Spätsommer/Herbst gegeneinander antreten, um den nächsten IBF-Pflichtherausforderer für Joshua zu ermitteln.

Darauf kann man sich nur freuen. Sehr schöner Sieg von Joshua gegen einen Gegner, der taktisch erbärmlich geboxt hat. Was mir eine Notiz wert erscheint:
Man konnte erkennen, dass Joshua und sein Team Lehren aus den Fehlern im Whyte-Kampf gezogen haben. In einer Zeit, in der eine große Zahl an Schwergewichtsboxern weitgehend ringintelligenzlos und als taktische Legastheniker unterwegs sind, ist das nach Fury eine weitere positive Überraschung.
 

wicked

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Sorry, aber ein Kreuzbandriss macht keinen Top15-Mann.

Ich finde, man tut Martin unrecht, wenn man Glazkov Kreuzbandriss so sehr ins Zentrum rückt. War der vor dem ersten Niederschlag bereits 'gehandicapt'? Und schon vorher sah Martin eigentlich ziemlich gut aus. Der hat seine Pflicht getan und gewonnen.
Finde es [im mittelmässig besetzten HW] absolut korrekt ihn als Top15 oder sogar knapper Top10 Mann gesetzt zu haben.... war er auch auf den üblichen Boxseiten.

Die Weise wie Martin ausgestiegen ist (und das jetzige obligatorische Beschweren) ist natürlich absolut lachhaft. Der hat aber auch gecheckt, dass er gegen den Bullen absolut chancenlos ist.... ist ja auch eine Form von Dominanz.
Wie auch immer. Martin's Ausstieg soll die Leistung Joshua's nicht schmälern.

BTW.: sehr sehr 'badass'iges Lachen von Joshua direkt nach dem ersten Niederschlag. So jung, Hoffnunsträger, ein Titelkampf vor einer so mächtigen Kulisse, dementsprechender Druck und dann beim ersten Niederschlag eine so selbstverständliche Reaktion, finde ich ziemlich abgekocht.
 

moo

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Ich finde, man tut Martin unrecht, wenn man Glazkov Kreuzbandriss so sehr ins Zentrum rückt. War der vor dem ersten Niederschlag bereits 'gehandicapt'? Und schon vorher sah Martin eigentlich ziemlich gut aus. Der hat seine Pflicht getan und gewonnen.
Finde es [im mittelmässig besetzten HW] absolut korrekt ihn als Top15 oder sogar knapper Top10 Mann gesetzt zu haben.... war er auch auf den üblichen Boxseiten.

Die Weise wie Martin ausgestiegen ist (und das jetzige obligatorische Beschweren) ist natürlich absolut lachhaft. Der hat aber auch gecheckt, dass er gegen den Bullen absolut chancenlos ist.... ist ja auch eine Form von Dominanz.
Wie auch immer. Martin's Ausstieg soll die Leistung Joshua's nicht schmälern.

BTW.: sehr sehr 'badass'iges Lachen von Joshua direkt nach dem ersten Niederschlag. So jung, Hoffnunsträger, ein Titelkampf vor einer so mächtigen Kulisse, dementsprechender Druck und dann beim ersten Niederschlag eine so selbstverständliche Reaktion, finde ich ziemlich abgekocht.

Bis zum unglücklichen Ende hat sich Martin gegen Glazkov nicht schlecht geschlagen, das stimmt. Aber die paar Runden sind zu wenig und Glazkov ist jetzt auch kein überragender Mann, der auch dank einiger fragwürdiger Urteile steht, wo er steht.

Klitschko
Fury
Haye
Pulev
Wilder
Povetkin
Takam
Szpillka
Ortiz
Cunningham
Jennings
Glazkov
Chagaev
Browne
Scott

Das sind schon mal 15 Boxer, die zwar fast alle auch nix großartiges sind, aber zumnindest mehr bewiesen haben als Martin. Andere Talente, die ich vor Martin ranken würde, habe ich weggelassen. Es gibt auch noch mehr Boxer aus der 3. Reihe wie Duhaupas oder Chisora, die meiner Meinung nach mehr bewiesen haben als Martin. Und wenn man Martin boxen sieht, dann schaut er auch nicht gerade besser aus als die beiden eben genannten oder eben andere Boxer aus der 3. Reihe. Dass sein Kampfstil über die volle Distanz gegen gute Leute funktionieren kann, das muss er erst mal beweisen. Ich behaupte einfach mal, dass Martin ohne Titel auch mit glücklichem Glazkov-Sieg nicht groß von jemandem gerankt worden wäre. Klar, gegen viele genannten kann man gewichtige Argumente vorbringen, aber was hat gerade Martin an Argumenten denen groß entgegenzusetzen, so dass man ihn vor denen ranken müsste. Da kann man eher Parker oder Joshua an Hand von angedeuteten Potential in die Top10-Top15 stecken, was auch schon genug übers schlecht besetzte HW aussagt, denn bis jetzt sind beide einen Kampf gegen einen erprobten Mann von internationalem Format schuldig geblieben, was sich zum Glück bald ändern wird.
 

KhaosaiGalaxy

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Von Wilder ha
Darauf kann man sich nur freuen. Sehr schöner Sieg von Joshua gegen einen Gegner, der taktisch erbärmlich geboxt hat. Was mir eine Notiz wert erscheint:
Man konnte erkennen, dass Joshua und sein Team Lehren aus den Fehlern im Whyte-Kampf gezogen haben. In einer Zeit, in der eine große Zahl an Schwergewichtsboxern weitgehend ringintelligenzlos und als taktische Legastheniker unterwegs sind, ist das nach Fury eine weitere positive Überraschung.

Sorry, aber wo in nicht mal zwei Runden mußte Joshua denn jetzt unbedingt TAKTISCH was zeigen ? Wenn da irgendwas zu erkennen war, sollte man dabei jedoch auch nicht die Kirmesboxer-Fehler von "Prince Charles" Martin unterschlagen. WM-unwürdiger geht`s eigentlich nicht mehr. Viiielleeeeicht KÖNNTE es ja auch sogar sein, daß Martin einfach (noch) schlechter als ein Dillian Whyte ist (der zumindest eine gewisse Warrior-Mentalität gezeigt hat) ? :D
 

Roberts

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In den nicht mal zwei Runden war deutlich zu erkennen, dass Joshua den Kampf mit einer kontrolliert offensiven Taktik angeht. Gegen Whyte war er sehr offen und hat sich folgerichtig Konter eingefangen. Whyte kam auch öfter zum Erfolg weil Joshua viel zu statisch war. Das war im Kampf gegen Martin anders und zwar unabhängig davon, was Martin alles falsch gemacht hat und wie lange der Kampf ging.
 

wicked

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Bis zum unglücklichen Ende hat sich Martin gegen Glazkov nicht schlecht geschlagen, das stimmt. Aber die paar Runden sind zu wenig und Glazkov ist jetzt auch kein überragender Mann, der auch dank einiger fragwürdiger Urteile steht, wo er steht.

Klitschko
Fury
Haye
Pulev
Wilder
Povetkin
Takam
Szpillka
Ortiz
Cunningham
Jennings
Glazkov
Chagaev
Browne
Scott

Das sind schon mal 15 Boxer, die zwar fast alle auch nix großartiges sind, aber zumnindest mehr bewiesen haben als Martin. Andere Talente, die ich vor Martin ranken würde, habe ich weggelassen. Es gibt auch noch mehr Boxer aus der 3. Reihe wie Duhaupas oder Chisora, die meiner Meinung nach mehr bewiesen haben als Martin. Und wenn man Martin boxen sieht, dann schaut er auch nicht gerade besser aus als die beiden eben genannten oder eben andere Boxer aus der 3. Reihe. Dass sein Kampfstil über die volle Distanz gegen gute Leute funktionieren kann, das muss er erst mal beweisen. Ich behaupte einfach mal, dass Martin ohne Titel auch mit glücklichem Glazkov-Sieg nicht groß von jemandem gerankt worden wäre. Klar, gegen viele genannten kann man gewichtige Argumente vorbringen, aber was hat gerade Martin an Argumenten denen groß entgegenzusetzen, so dass man ihn vor denen ranken müsste. Da kann man eher Parker oder Joshua an Hand von angedeuteten Potential in die Top10-Top15 stecken, was auch schon genug übers schlecht besetzte HW aussagt, denn bis jetzt sind beide einen Kampf gegen einen erprobten Mann von internationalem Format schuldig geblieben, was sich zum Glück bald ändern wird.

Mit dem Beweisen ist's so eine Sache. James Toney hat auch 100mal mehr bewiesen, aber es würde ihn heute trotzdem niemand über Martin favorisieren ;) [extra überspitztes Beispiel um meinen Punkt zu erklären].
Die Pre-Demolition-of-Joshua-Version von Martin würde ich (von deiner Liste) über Szpillka, Cunningham, Glazkov, Browne, Chagaev favorisieren. In Kämpfen vs. Takam oder Scott könnte ich mich auf keinen Favoriten einigen.

Hätte Dir gerne ein paar Rankings von den bekannten Seiten (Transnational Boxing Rankings, boxingscene, fightnews) bereitgestellt, doch die waren verdammt schnell mit ihren Update. Aber so weit ich mich erinnern kann, war Martin jeweils in der Top10. The Ring hatte ihn jedenfalls auf der 9.
 
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moo

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Habe genug Rankings mit ihm in der Top10 gesehen, musste mir nicht zeigen. War damit auch da schon nicht einverstanden. Der einzige, auf den das Toney-Argument zutrifft, ist Haye, bei dem ist wirklich alles 7136418724 Jahre her. Der Rest hat in den letzten 2-3 Jahren den Nachweis erbracht, das ist aktuell genug. Martin gegen einen der von dir genannten wäre ein guter Gradmesser dafür gewesen, ob er in die Top15 gehört. Aber im Normalfall renkt man doch allerhöchstens die absoluten Top-Prosepects so hoch, wenn überhaupt, selbst wenn man dem ein oder anderen Talent zutraut, die nächste Hürde zu überwinden. Und mehr als ein Prospect sind zum jetzigen Zeitpunkt weder Joshua noch Martin, auch wenn der Brite auch dank dem immernoch schwachen HW jetzt als rankbares Toptalent durchgeht.
 

Versts

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»Kampf« ist ja beinahe schon übertrieben ;-) Von Martin kam doch bis auf Geplänkel / Gestocher, wilde Schwinger in der falschen Distanz sowie ein paar andere gerade Luftlöcher und einige harmlose Treffer in der Nahdistanz nix. Mit den ersten Treffern hatte Joshua ihm den Schneid schon endgültig abgekauft. Kein Nachsetzen nix.
Kein Wunder dass Joshua nach dem Niederschlag grinsen musste. (Ein wenig von Haye vs Harrison hatte das Ganze).
 

Easy

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Also ich finde den Gesamteindruck den Joshua im Schwergewicht derzeit hinterlässt, den bisher besten seit Klitschkos Niederlage. es haben ja immer alle davon geredet, das dadurch endlich wieder Bewegung ins Schwertgewicht kommen soll... Joshua ist jung, hat ziemlich schnell nen WM Gürtel er"kämpft" und ebenfalls Top trainiert. Von ihm verspreche ich mir mehr als von Fury.

Martin hat schon nach dem 1. Niederschlag gemerkt, dass der Betonklotz, der ihm da vor den Kopf gehauen wird richtig weh tut und daher beim 2. MAl versucht Sperenzchen zu machen und wurde folgereichtig ausgezählt.

Was hat der eignetlich zur Niederlage gesagt?
 

Das Böse

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Joshua hat überzeugt durch seine Physis, Schlaghärte und Speed. Martin ist der unwürdigste Weltmeister, den ich je gesehen habe. Ich sage das nicht gerne und nicht oft, aber: "Was für eine Pfeife!"
Ich leite einen Boxkurs im Hobby-Bereich (!) und wenn einer meiner Jungs so einen Schlag nehmen würde - ohne Meidbewegung, ohne Schritt zurück, ohne Deckung - und das auch noch 2x hintereinander, würde ich sagen: "Junge, zurück in den Anfängerkurs, so kannst du hier kein Sparring mitmachen!"
 
G

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In den nicht mal zwei Runden war deutlich zu erkennen, dass Joshua den Kampf mit einer kontrolliert offensiven Taktik angeht. Gegen Whyte war er sehr offen und hat sich folgerichtig Konter eingefangen. Whyte kam auch öfter zum Erfolg weil Joshua viel zu statisch war. Das war im Kampf gegen Martin anders und zwar unabhängig davon, was Martin alles falsch gemacht hat und wie lange der Kampf ging.

Das sehe ich auch so, auf Whyte ist er "losgestürmt", vermutlich weil er ihn schnell wegräumen wollte. (vllt. auch Emotionen wegen der Vorgeschichte und dem Scharmützel nach Runde 1)
Das ging in Runde 2 fast schief, danach hat es etwas gedauert bis er wieder die volle Kontrolle hatte. (sonst glaube ich wäre der Kampf schneller zu Ende gewesen)
Gegen Martin fing er ganz sachte an aus der Distanz, das sah schon gut überlegt aus, eigentlich schade das wir nicht wenigstens 5 Runden gesehen haben...
 

speedclem

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Joshua hat überzeugt durch seine Physis, Schlaghärte und Speed. Martin ist der unwürdigste Weltmeister, den ich je gesehen habe. Ich sage das nicht gerne und nicht oft, aber: "Was für eine Pfeife!"
Ich leite einen Boxkurs im Hobby-Bereich (!) und wenn einer meiner Jungs so einen Schlag nehmen würde - ohne Meidbewegung, ohne Schritt zurück, ohne Deckung - und das auch noch 2x hintereinander, würde ich sagen: "Junge, zurück in den Anfängerkurs, so kannst du hier kein Sparring mitmachen!"

tja, Boxer nehmen Schläge, auch gutausgebildete. nur würde die pfeife, jeden, aber auch jeden im hobbybereich wegklatschen, so schnell kann keiner gucken.
und die pfeife hätte sicher an diesem Abend den einen oder anderen profiboxer aus der… sagen wir mal 2. reihe… abgeschossen. nun war er in einer komischen form, körperlich metal, hosentechnisch (darauf möchte ich nochmal hinweisen, die Hose, die macht mmn 10% seiner schnellen Niederlage aus), das kann ich ihm ankreiden, dass er anscheinend nicht 100% da war, physisch und psychisch.
anonsten sagt sich das sehr schnell, mit meidbewegungen etc, wenn da ein Hammer mit mach 3 ankommt.
 

KhaosaiGalaxy

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Es ist doch völlig verständlich bzw. nur allzu menschlich(boxerisch), daß man von einem Joshua viel mehr hält als z. B. von einem Fury. Selbst Leute, die viel Ahnung von der Materia haben, lassen sich auch gerne mal vom optischen EINDRUCK verleiten, nicht zu vergessen die STILfrage. Ich persönlich schaue mir auch lieber alte Foreman-Kämpfe an als irgendwas von Bernard Hopkins, wenn ich z. B. nur die Wahl zwischen diesen beiden hätte, jetzt mal unabhängig von der Gewichtsklasse. Ich bevorzuge ja auch fürs Auge attraktives Offensivboxen mit einer klaren KO-Entscheidung gegenüber taktischem Minimalismus. Insofern kann ich die pure Begeisterung hier für Joshua durchaus nachvollziehen.
Wirklich objektiv kann das aber nicht sein, WENN man das - wie hier schon mehrmals angedeutet - scheinbar völlig losgelöst von der Gegnerfrage beurteilen will. Und da hat nun mal ein Fury mit seinem - nur noch mal zur Erinnerung an alle hier - geradezu für unmöglich gehaltenen Punktsieg über einen zwar alternden, aber keineswegs shotten Klitschko die Nase weit vorn. Sogar Ortiz (gg. Jennings) hat da mehr bewiesen. Charles Martin war eine Lachnummer, im wahrsten Sinne des Wortes, vielleicht sogar über seinen eigenen Bodenbesuch erfreut, LOL. Aber Joshua hat noch Zeit (z. B. im Gegensatz zum "alten Sack" Ortiz). In einem Jahr schon kann alles ganz anders aussehen, vielleicht noch besser für Joshua. Aber er ist noch seeeehr weit von einem Dominator entfernt. Na ja, zumindest hat er schon etwas mehr bewiesen als der genauso gehypte Joseph Parker. Nicht schlecht.
 

mjones19851

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Ich finde, dass hier im Forum generell eine Vielzahl von Boxexperten sehr gut durchdachte und präzise Beiträge schreiben. Was mir aber negativ auffällt ist die teils übertrieben kritische bzw. pessimistische Betrachtung einiger weniger Boxer, namentlich Wilder und Joshua. Was über die beiden hier teilweise vom Stapel gelassen wurde ist unter aller Sau. Das ist mir insbesondere klar geworden nach den beeindruckenden K.O. Siegen von Molina und Duhaupas vor einigen Wochen. Gegen Wilder waren das die Oberluschen und eines WM Kampfes nicht würdig und sobald Sie in späteren Fights Ihre Klasse unter Beweis stellen wird wieder alles so relativiert, wie es den eigenen Argumenten am besten passt. Deshalb würde ich generell für Anthony Joshua und Deontay Wilder ein Petitum vorschlagen, dass man Ihnen mal eine faire Chance gibt.

Die beiden haben jetzt zusammen 51 Siege und 50 Knockouts bei 0 Niederlagen. Und solange Sie nicht verlieren und Ihre Gegner ausknocken würde ich mir wünschen, dass die ungerechtfertigte Kritik zurückgefahren wird. Als Au0enstehender wirkt es nämlich ziemlich blöd, wenn man bei jedem Wilder Kampf von denselben Personen liest, was für ein Bum Wilder ist, und er trotzdem immer beeindruckend gewinnt.
Und bei Joshua das Gleiche, der Junge ist Olympiasieger und als Profi bei 15-0 und 15 Knockouts. Was bilden sich die Leute ein dem Jungen sagen zu wollen, dass er plattfüßig ist oder keine Dynamik besitzt.

Generell sollte man auch mal aktzeptieren können, dass Erfolg immernoch das beste Argument im Boxsport ist. (gekaufte Urteile wie bei Sturm mal ausgenommen)
 
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