O-Scoring: Matthysse vs. Provodnikov & Crawford vs. Dulorme (inkl. Nachbesprechung)


treize

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Matthysse hat sich sehr gut der Situation angepasst und einen variablen Kampf gemacht, den ich ihm in dieser Form nicht ganz zugetraut hätte. Wie konsequent er gejabbt und den Rückwärtsgang geboxt hat war sehr klug und erforderte Einiges an Disziplin. Der hat von vornherein den Plan gehabt Provodnikov zu boxen was schonmal der erste Schritt zum Sieg war. Provo nötigt den Gegner mit seiner offenen und immerverfügbaren Art natürlich auch regelrecht dazu alle möglichen Schläge zu landen aber Lucas hat die Lücken auch von Anfang an präzise ausgeguckt und sowohl Tempo als auch Winkel schön variiert. Vorallem den beidhändigen Uppercut fand ich stark gerade weil man ihn auch noch nicht allzuoft bei Matthysse gesehen hat der bei Provodnikov tiefem Abknicksen aber eigentlich für jeden Gegner ein MUSS sein sollte. Der passte genau richtig zwischen Handschuhe und Kinn bei Ruslan.

Dann muss man auch bedenken dass Matthysse 75% seiner Hände aus dem Rückwärtsgang schlug also sowohl vor als auch nach dem Abladen immer umschalten musste um sich erstmal richtig zu postionieren und anschließend wieder möglichst schnell die Distanz zu verlängern. Das erfordert auch schon ein gewisses Maß an Koordination und Balance bei der Beinarbeit wenn die Schläge dabei noch genug Zug haben sollen. Von Anfang an auch sehr geschicktes taktisches Klammern von Matthysse um Provodnikovs Rhythmus immer mal wieder zu verschleppen. Das war schon enorm gut adaptiert, wenn man bedenkt wie der Argentinier sonst so kämpft.

Erst hintenraus geriet er dann zunehmend ins Schwimmen und wurde auch eindimensionaler mit seinen Schlägen. Denke er musste einfach dem enorm hohen Tempo und Aufwand Tribut zollen nach etwa 9 Runden. Zumal er sich angeblich auch die Schlaghand verletzt haben soll in Runde 6. War schon ziemlich brenzlich als Ruslans Schläge dann in Serie reinknallten und Matthysse Tempo und Distanz kaum noch kontrollieren konnte. Dafür hat er dann aber die Meisterprüfung in Sachen Toughness und Nervenstärke bestanden.

Ruslan meinte ja nachdem Kampf auch dass Matthysse der härteste Puncher seiner bisherigen Gegner war und das hat dem Argentinier denk ich irgendwo auch geholfen sich zumindest hier und da ein bisschen Freiraum zu verschaffen. Auch wenn Provodnikov den ganzen Abend marschierte musste er sich irgendwann doch zunehmend mehr auf seine Defensive konzentrieren und konnte nicht so arglos schalten und walten wie gegen Algieri oder Alvarado wo er teilweise Hands-down auf die Gegner zugeschlendert kam. Wie aggressiv und zielgerichtet er den Gegner allerdings trotz härtester Treffer den ganzen Abend gestalkt und gejagt hat ist immernoch erschreckend genug.

De La Hoya: Fight Was Not Close, Matthysse Moving On

Rematch gibts wohl nicht was ich leztendlich auch begrüße, obwohl ich den Kampf sehr eng sah. Matthysse-Garcia 2 ist aus politischen Gründen wohl in sehr weite Ferne gerückt. Schade dass Lucas seine Möglichkeiten im 1. Kampf nicht voll ausgeschöpft hat und zu sehr auf seine Power versteift war. Der Danny vom letzten Wochenende wäre gestern nicht über die Runden gekommen.

:thumb:

Wesh, mon pote...

Ich sagte ja immer schon, dass Matthysse auch ein guter Boxer und nicht der tumbe Haudrauf ist, den viele aus ihm machen wollen.

Er ist sehr powerverliebt, das stimmt, aber er ist auch ein richtig guter Boxer.

Zusätzlich war ich selten froher danebenzuliegen, ihn boxen und eine, seine boxerische Linie voll durchziehen zu sehen, ohne dass er in einen 'trademode' gekommen wäre.

Dass er hintenraus getroffen wurde, ist seinem Schlagoutput geschuldet gewesen, da er 1034 Schläge abfeuerte.

Bis auf etwaige Jabs, waren die meisten der Schläge ja auch 'with intention', somit keine kraftsparenden Alibipunches.

Ich sah den Kampf nach Punkten auch nicht annährend so eng, wie die Punktrichter.

Zu Garcia - Er hat den letzten Kampf, trotz KD, ja auch nur knapp gewonnen - gegen einen 'aufgräumten' Matthysse geht er baden.
 

Tyson 2fast Fury

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Wesh, mon pote...

Ich sagte ja immer schon, dass Matthysse auch ein guter Boxer und nicht der tumbe Haudrauf ist, den viele aus ihm machen wollen.

Er ist sehr powerverliebt, das stimmt, aber er ist auch ein richtig guter Boxer.

Zusätzlich war ich selten froher danebenzuliegen, ihn boxen und eine, seine boxerische Linie voll durchziehen zu sehen, ohne dass er in einen 'trademode' gekommen wäre.

Dass er hintenraus getroffen wurde, ist seinem Schlagoutput geschuldet gewesen, da er 1034 Schläge abfeuerte.

Bis auf etwaige Jabs, waren die meisten der Schläge ja auch 'with intention', somit keine kraftsparenden Alibipunches.

Ich sah den Kampf nach Punkten auch nicht annährend so eng, wie die Punktrichter.

Zu Garcia - Er hat den letzten Kampf, trotz KD, ja auch nur knapp gewonnen - gegen einen 'aufgräumten' Matthysse geht er baden.

Das du den kampf nicht annähernd so eng hat, ist eher deiner scorer unfähigkeit als dem kampf geschuldet :(.
 

Tyson 2fast Fury

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Ja, Danny Garcia...

Wenn ich mich über's Punkten oder Boxen informieren will, dann frag' ich das nächste mal ganz sicher dich.

Versprochen.

Guck dir mal die scores an , z.B espn und dann sagst du , du hast den kampf nichtmals so eng wie die punktrichter...
Das hat auch nichts mit meinem Namen Danny garcia zu tun, wenn ich mich recht erinnere, hat er damals matthysse geschlagen, richtig ?
Schweige..
 
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sabatai

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Matthysse hat den Kampf klar gewonnen. 8:4 oder vielleicht mit viel Wohlwollen 7:5. Trotzdem klar, weil er den Kampf kontrolliert hat. Provodnikov ist nicht von dieser Welt. Richtig krasser Typ. Unfassbares Kinn.

Matthysse ist für mich die #1 im Superleicht.

Zu Crawford fällt mir nicht mehr viel ein. Was der Typ macht, ist für mich Kunst. Es war auch ein Genuss Roy Jones zuzuhören. Er hat Crawford perfekt umschrieben. Alles was Crawford macht, hat seinen Grund. Er ist unfassbar smart und ruhig. Er erinnert mich an Toney (nicht vom Stil her, aber von seiner Art). Ich bin ein großer Fan. Super Typ und IMO P4P Top 5.
 

treize

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Laber 'ne Parkuhr oder ein Stopschild voll, Garcia, die können nicht weglaufen...

sabatai schrieb:
Matthysse hat den Kampf klar gewonnen. 8:4 oder vielleicht mit viel Wohlwollen 7:5. Trotzdem klar, weil er den Kampf kontrolliert hat. Provodnikov ist nicht von dieser Welt. Richtig krasser Typ. Unfassbares Kinn.

Matthysse ist für mich die #1 im Superleicht.

Zu Crawford fällt mir nicht mehr viel ein. Was der Typ macht, ist für mich Kunst. Es war auch ein Genuss Roy Jones zuzuhören. Er hat Crawford perfekt umschrieben. Alles was Crawford macht, hat seinen Grund. Er ist unfassbar smart und ruhig. Er erinnert mich an Toney (nicht vom Stil her, aber von seiner Art). Ich bin ein großer Fan. Super Typ und IMO P4P Top 5.

So uneins wir bei anderen Themen sind, so sehr möchte ich hier unterschreiben.

Crawford ist sooo krass.

Ruhe, Präzision usw... :thumb:

Krassford.... :D
 

Teddy Atlas

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Dass er hintenraus getroffen wurde, ist seinem Schlagoutput geschuldet gewesen, da er 1034 Schläge abfeuerte.

Bis auf etwaige Jabs, waren die meisten der Schläge ja auch 'with intention', somit keine kraftsparenden Alibipunches.

Dazu solltest du sagen, dass 625 der 1034 abgefeuerten Schläge Jabs waren.:D


Crawford braucht einen ordentlichen Gegner, dann kann man was zu ihm sagen. Bisher nur Hype mit guten Ansätzen, der auch nicht weniger langweilt als der knapp 40 jährige Mayweather.
 

treize

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Dazu solltest du sagen, dass 625 der 1034 abgefeuerten Schläge Jabs waren.:D


Crawford braucht einen ordentlichen Gegner, dann kann man was zu ihm sagen. Bisher nur Hype mit guten Ansätzen, der auch nicht weniger langweilt als der knapp 40 jährige Mayweather.

Ich könnte auch sagen, dass keiner der Schläge, die Provodnikov abfeuerte ein Jab war, und er aus diesem Grund a.) 116:112 verlor b.) so zugerichtet aussieht und c.) schwarzen [schwer blutigen? ;) ] Urin beim Dopingtest abgeben musste.

Was 625 Jabs halt so anrichten können, und wie sie den Kampfausgang PRO PROvodnikov ändern hätten können, ne...

Regarde -

https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10204882781922213&set=p.10204882781922213&type=1&theater

https://instagram.com/p/1pb6iBskNi/

;)

@ Crawford -

Erst vermutete ich, dass du provozieren willst.

Jetzt weiß ich es.

Kannste mit deinen Namenshomies - dem Danny und dem Deontay machen, Teddy... :D
 

Teddy Atlas

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Ich könnte auch sagen, dass keiner der Schläge, die Provodnikov abfeuerte ein Jab war, und er aus diesem Grund a.) 116:112 verlor b.) so aussieht und c.) schwarzen [schwer blutigen? ;] Urin beim Dopingtest abgeben musste.

Was 625 Jabs halt so anrichten können, und wie sie den Kampfausgang PRO PROvodnikov ändern hätten können, ne...

Regarde -

https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10204882781922213&set=p.10204882781922213&type=1&theater

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;)

Wenns danach geht hat Herrera Bomben statt Fäuste. Da sag Provodnikov auch nicht besser aus, vor allem wenn man den Cut (nach Kopfstoß) raus nimmt.

Und eine schwarze Urinprobe hat Provodnikov schon nach Bradley abgegeben (steht sogar dabei :D). Dass Provodnikovs Gesicht schnell ganz übel aussieht haben wir doch auch vorm Kampf gewusst, oder? Wird danach jetzt der Kampf beurteilt?


Mir gings nur darum zu zeigen, dass die meisten Schläge eben schon Jabs waren und nicht schwere Powerpunches, durch die Matthysse müde wurde.


@ Crawford

Das mein ich schon ernst, bisher hat er niemanden geschlagen, der ihm zum Star machen könnte. Niemanden. Ich sehe die Anlagen aber ich sehe auch, dass er gegen Dulorme Runden verloren hat. Nicht beabsichtigt. ;)
 

Tyson 2fast Fury

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Laber 'ne Parkuhr oder ein Stopschild voll, Garcia, die können nicht weglaufen...



So uneins wir bei anderen Themen sind, so sehr möchte ich hier unterschreiben.

Crawford ist sooo krass.
Ruhe, Präzision usw... :thumb:

Krassford.... :D

Wie ist der kampf nochmal ausgegangen?
Übertreib mal nicht mit crawford, er ist schon gut aber abregu hat auch nicht weniger klar gewonnen gegen dulorme.
 

treize

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Und mir geht's darum zu zeigen, dass auch Führhände wehtun, als auch Energie kosten können, zusätzlich zu den anderen Verletzungen, die Ruslan so zugefügt worden sind, die mMn ganz sicher nicht passiert wären, hätte er seinerseits einen passablen Jab.

Zusätzlich wollte ich zum Ausdruck bringen, dass Lucas' Jabs ganz sicher nicht die 'Qualtität' von Devon Alexanders Gestocher haben und somit sehr wohl Kraft kosten.

Siehst du nicht so, Teddy?

O.K...

Das mit der Parkuhr hast du gelesen, Danny?

DIE EDITH/// Geil - Jetzt fehlt nur noch der Deontay und die Spaßbrigade ist komplett... :D
 

NEO

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Lucas war gut eingestellt, hat geklammert wenn es enger wurde und ansonsten schön variabel aus der Distanz geboxt.
Sauber und mMn deutlich klarer gewonnen als es die Punktrichter hatten.

Trotzdem ein großes Lob an Provodnikov, er hat großes Herz und Willen gezeigt. Als er da im Postfight Interview den Tränen nahe war, hat mich das berührt. Ich wünsche ihm dass er genug Geld verdient hat und gesund seinen Lebensabend verbringen kann.
 

treize

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Lucas war gut eingestellt, hat geklammert wenn es enger wurde und ansonsten schön variabel aus der Distanz geboxt.
Sauber und mMn deutlich klarer gewonnen als es die Punktrichter hatten.

Trotzdem ein großes Lob an Provodnikov, er hat großes Herz und Willen gezeigt. Als er da im Postfight Interview den Tränen nahe war, hat mich das berührt. Ich wünsche ihm dass er genug Geld verdient hat und gesund seinen Lebensabend verbringen kann.

Absolut. ;)
 

Teddy Atlas

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Und mir geht's darum zu zeigen, dass auch Führhände wehtun, als auch Energie kosten können, zusätzlich zu den anderen Verletzungen, die Ruslan so zugefügt worden sind, die mMn ganz sicher nicht passiert wären, hätte er seinerseits einen passablen Jab.

Zusätzlich wollte ich zum Ausdruck bringen, dass Lucas' Jabs ganz sicher nicht die 'Qualtität' von Devon Alexanders Gestocher haben und somit sehr wohl Kraft kosten.

Siehst du nicht so, Teddy?

O.K...

Klar geht Provodnikov der Jab ab, nicht unbedingt weil er es nicht kann sondern mehr, weil er ihn nicht einsetzt. Bin da auch enttäuscht, denn das war schon immer so. Trainerwechsel?

Ehrlich gesagt glaub ich eher, dass Matthysse durch seine Klammeraktionen gegen einen physisch stärkeren Mann (die zum perfekten Gameplan gehören) müde wurde, nicht durch Jabs.

Aber die erwähnt man halt ungern...:D
 

treize

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Das Klammern hat er gut gemacht.

Das gehörte, wie du sagtest, zum gameplan.

Provo lang halten, und sobald er in der Halbdistanz ist, einen Schritt auf ihn zu machen und somit die Distanz, seine präferierte Distanz, 'kaputtmachen'.

Auch das Schlagen nachdem sich Matthysse sich aus den clinches löste gehörte dazu.
Gedankenschnell. ;)

Aber, ab da hört unser gleiches Verständnis auf - ich für meinen Teil behaupte dass man sich in clinches, die man selbst initiiert ausruhen kann.

Weniger ist mir bekannt, dass sie mehr Kraft kosten...[eigene Erfahrung. Nichts empirisches ;) :D ]
 

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Zumal das auch keine ausgedehnten Ringkämpfe zwischen den Beiden waren wo man um jeden Zentimeter gekämpft hat, das war eigentlich nur ein kurzes Halten, maximal hat Matthysse das dann noch genutzt um den Gegner wieder Richtung Ringmitte zu schieben. Nichts wo jetzt außerordentlicher Verschleiß anfällt sondern eher das Gegenteil für den Auslöser.
Bei Lucas war nach 2/3 der Zeit einfach ein bisschen die Luft raus weil er bis dahin enormes Volume schlug UND sich zudem noch viel mehr bewegte bzw. bewegen musste als sonst. Gerade wenn man das nicht gewohnt ist, ist es schon ne Herausforderung dass über 12 Runden lang so ökonomisch zu gestalten dass hintenraus nicht der Tank leerläuft. Overall hat Matthysse das aber ganz gut gemanaged und auch unter starkem Artilleriefeuer die Nerven behalten.
 
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sabatai

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Naja, es gibt halt Fans, die stehen halt nur auf so Kämpfe wie Provo vs. Lucas und dann gibt es Fans die schauen sich nur Künstler wie Rigo an. Ich mag beide Formen von Boxen. Wie man Crawford langweilig finden kann, bleibt mir ein Rätsel. Der Vergleich mit Mayweather ist auch an den Haaren herbeigezogen. Crawford geht im Gegensatz zu Mayweather oft unnötige Risiken ein, obwohl er seinen Stiefel runter boxen könnte. Erinnert fast schon an Morales was er phasenweise macht. Er dominiert halt. Soll er sich schlechter oder dümmer machen nur damit die Kämpfe ausgeglichener sind?

Zu Garcia vs. Matthysse: Wenn Pacquiao mit Augenklappe gegen Mayweather antritt, hat der bedeutend größere Chancen auf den Sieg. Wenn Matthysse gegen Garcia sechs Runden mit einem Auge boxt, hat "Gift" auch bessere Chancen. Klar ist das Auge wegen Schlagwirkung zu geschwollen, aber man muss nicht so tun, als wäre Garcia deshalb klar der bessere Boxer.
 

Teddy Atlas

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Aber, ab da hört unser gleiches Verständnis auf - ich für meinen Teil behaupte dass man sich in clinches, die man selbst initiiert ausruhen kann.

Weniger ist mir bekannt, dass sie mehr Kraft kosten...[eigene Erfahrung. Nichts empirisches ;) :D ]

Kann man, wenn man sich drauflegt aber nicht wenn man geschoben wird und dagegen halten muss und nicht beim Wegstoßen nach dem Klammern.

Dazu kommt noch, dass Matthysse im Infight durch Arbeiten mit der Schulter viel Aufwand betrieben und geschoben hat. Meine Erfahrung ist, dass das viel mehr Energie (physisch und psychisch) kostet als bloßes Zielschießen mit der Führhand.:D


Naja, es gibt halt Fans, die stehen halt nur auf so Kämpfe wie Provo vs. Lucas und dann gibt es Fans die schauen sich nur Künstler wie Rigo an. Ich mag beide Formen von Boxen. Wie man Crawford langweilig finden kann, bleibt mir ein Rätsel. Der Vergleich mit Mayweather ist auch an den Haaren herbeigezogen. Crawford geht im Gegensatz zu Mayweather oft unnötige Risiken ein, obwohl er seinen Stiefel runter boxen könnte. Erinnert fast schon an Morales was er phasenweise macht. Er dominiert halt. Soll er sich schlechter oder dümmer machen nur damit die Kämpfe ausgeglichener sind?

Ich mag Mayweather und andere "Langweiler" - also technische Boxer - auch. Muss halt auf ordentlichem Niveau (also gegen einen guten Gegner) ablaufen, dann ist auch eine niedrige Workrate vertretbar.

Crawford geht Risiken ein? Gegen wen? So viel Risiko kann das gar nicht sein, bei den Gegnern. Gamboa hat ihn am Anfang alt aussehen lassen, weil er unorthodox und verdammt schnell ist, nicht weil Crawford Risiko ging.
 
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treize

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Kann man, wenn man sich drauflegt aber nicht wenn man geschoben wird und dagegen halten muss und nicht beim Wegstoßen nach dem Klammern.

Dazu kommt noch, dass Matthysse im Infight durch Arbeiten mit der Schulter viel Aufwand betrieben und geschoben hat. Meine Erfahrung ist, dass das viel mehr Energie (physisch und psychisch) kostet als bloßes Zielschießen mit der Führhand.:D

Gerade der 'Schultermove' - der für den z.B. Fonfara im Chavez-Kampf den Punktabzug kassierte. Der gleiche move für den Mayweather jede Runde gegen Marquez hätte einen Punktabzug bekommen müssen - den Matthysse praktizierte, ist ein 'Kraftsparer' vor dem Herrn.

Vor allem wenn man weiß, dass einem in dieser sehr kurzen Distanz nichts passieren kann.
Deshalb wählt man auch genau diesen sicheren move.
Die meiste Luft geht bei Stress verloren - ist man in einer [vermutet] sicheren Distanz, dann ist man lockerer und lässt somit viel weniger [nervöse] Energie...

Ganz einfach ausgeführt, einen kurzen Schritt auf den Mann zu machen, und zur Schlaghandseite abducken, während man die Führhandschulter hochnimmt, macht diese Taktik bei ganz kleinem Aufwand, für einen kurzen Moment alle Angriffsbemühungen des Gegners komplett zunichte, 'zersört' jede antitzipierte Distanz und generiert noch den Hebel den Gegner [wieder mit der Schulter] wegzustoßen, um dann mit der Schlaghand zuschlagen zu können.

Sehe darin [im klammern] somit absolut keinen Grund für seine 'Konditionsmängel' am Ende.

Viel eher vermute ich sie dann doch im hohen Schlagoutput und der Beinarbeit, dem vielen 'laufen' ... ;)
 
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