Wie gut war Luan Krasniqi??


Pete512

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Mich würde eine Einschätzung euererseits über das Leistungsvermögen von L. Krasniqi interessieren. Wie gut fandet ihr ihn?? War er Top 10 zu seiner Zeit?? Hat er sein Potential voll abgerufen? Wo seht ihr seine Stärken und Schwächen. Und wie seht ihr ihn im Vergleich zu anderen deutschen Schwergewichten bspw. Axel Schulz??
 

Murphy

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Mich würde eine Einschätzung euererseits über das Leistungsvermögen von L. Krasniqi interessieren. Wie gut fandet ihr ihn?? War er Top 10 zu seiner Zeit?? Hat er sein Potential voll abgerufen? Wo seht ihr seine Stärken und Schwächen. Und wie seht ihr ihn im Vergleich zu anderen deutschen Schwergewichten bspw. Axel Schulz??

Axel Schulz war wohl die größte Luftpumpe, die im deutschen Schwergewicht je rumgelaufen ist. Die Sehnsucht nach einem zweiten Max Schmeling war groß und Schulz war zu der Zeit als Weißer "Everyones Darling" und große weiße Hoffnung in den Staaten. Dabei hat er es sogar in seinem vermeintlich besten Kampf überhaupt gegen den Rentner George Foreman nicht geschafft zu gewinnen, weil er einfach keinen Punch hatte.

Luan Kraniqi hatten ebenso wie Schulz eine gute Grundausbildung bei den Amateuren genossen, war aber nicht so priviligiert, dass er schnell die großen Kämpfe bekam. Seine Chance auf den WM-Titel konnte er ebenfalls nicht nutzen, weil er vorzeitig K.O. ging.

Schulz wurde einfach besser vermarktet und hat aus seiner Einfachheit das Optimum herausgeholt. Krasniqi wirkte für das Boxen als solches oftmals viel zu reflektiert.
 

Schlonski

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Schulz war so eine Luftpumpe sicher nicht. Auf europäischem Niveau war in seiner Hochphase sicherlich Top5 und gegen Foreman hat er eigentlich klar gewonnen und einen echt guten Kampf geliefert. Leider hat er das Niveau nie mehr annähernd erreicht.

Krasniqi war da nicht viel besser und letzten Endes ist der am Ende mit seiner Karriere auch da gelandet wo er leistungsmäßig hingehörte. Er war weder Over-noch Underachiever. International in der 2. Reihe und Top10 war er nie. Selbst nach seinem Sieg gegen Whitaker konnte man ihn nicht zwingend in eine objektive Top10 stecken, war der schon recht durch und handverlesen langsam damals. Gegen einen Top10 Mann mit Bums, wie Brewster ist Krasniqi letztlich zurecht eingegangen und man musste froh sein, dass ihn Brewster ausgeknockt hat, war da eine Skandalurteil sondersgleichen "in the making". Ein Ringrichter der dem Boxer aufhilft, ohne ihn aus dem Kampf zunehmen, sieht man auch nicht alle Tage:D

D.h. Krasniqi war nie auch nur annähernd WM-Material und allenfalls EM-Material in einer schwachen Phase des HW mit guter Promoterunterstützung. Ohne Klaupe Kohl, dem ZDF und vor allem letztlich Schulz und den Klitschkos, die den HW-Markt in Deutschland öffneten, wäre das nix mit Krasniqi gewesen. Da wäre es sicher nicht zu einem WM-Kampf gekommen. Er hatte Dusel in der richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Gleiches gilt für Axel, der in seinem großen WM-Kampf aber besser aussah als Krasniqi.
 

Pete512

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So hab mir jetztmal Krasniqi-Brewster angeschaut und ich muss sagen boxerisch war Krasniqi gar nicht so schlecht. Er hat gut mit dem Jab gearbeitet und hat Brewster bis zur 9 teilweise sogar ausgeboxt. Aber wie schon angemerkt es fehlte einfach der Punch und wenn man besonders im HW die Gegner nicht beeindrucken kann wirds schwierig.
 

boxguru

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Wenn Krasniqi als deutschen werten möchte - was man finde ich persönlich gut kann - dann war er das Beste im Schwergewicht was Deutschland seit ein paar Jahrzenten hatte ... siehe auch seine olympische Bronze Medaillie. Von den theoretischen Möglichkeiten war er schon gut was man auch im Brewster Kampf sieht. Nicht umsonst war er Sparingspartner von Lenox Lewis. Defensiv war er manchmal zu fahrig und offensiv zu behäbig. Meiner Meinung nach hat ihm irgendwie der Biss gefehlf. Er war kein Warrior und manchmal nicht richtig fokusiert / konzentriert. Gegen Leute wie Hoffmann sah er zu schlecht aus.

Wenn ich mich richtig entsinne hat ode Kohlrübe ihm damals ordentlich Zaster bezahtl. Ich meine dass er für seine Kämpfe 500.000 - 1 Million bekommen hat.

Tony Thompson hat ihm aber klar die Grenzen aufgezeigt.
 

Iceman81

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Wenn Krasniqi als deutschen werten möchte - was man finde ich persönlich gut kann - dann war er das Beste im Schwergewicht was Deutschland seit ein paar Jahrzenten hatte ... siehe auch seine olympische Bronze Medaillie. Von den theoretischen Möglichkeiten war er schon gut was man auch im Brewster Kampf sieht. Nicht umsonst war er Sparingspartner von Lenox Lewis. Defensiv war er manchmal zu fahrig und offensiv zu behäbig. Meiner Meinung nach hat ihm irgendwie der Biss gefehlf. Er war kein Warrior und manchmal nicht richtig fokusiert / konzentriert. Gegen Leute wie Hoffmann sah er zu schlecht aus.

Wenn ich mich richtig entsinne hat ode Kohlrübe ihm damals ordentlich Zaster bezahtl. Ich meine dass er für seine Kämpfe 500.000 - 1 Million bekommen hat.

Tony Thompson hat ihm aber klar die Grenzen aufgezeigt.

Sein Kampfrekord sagt alles ;)
 

Drago

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Heinz Becker Land
Gleiches gilt für Axel, der in seinem großen WM-Kampf aber besser aussah als Krasniqi.

Nun, ich würde mal sagen gegen einen 45 jährigen Foreman besser auszusehen als gegen einen 32 jährigen Brewster war jetzt nicht so schwer.
Hab die Fights von Foreman gegen Axel und Moorer die letzten Monate x mal gesehen, und mein Fazit dazu ist so:

Moorer-Foreman:
Teddy Atlas trägt an der Niederlage ne nicht unwesentliche Schuld. Er meine zu Moorer in den Ringpausen total überheblich: "Der Typ ist so schlecht, unsere Sparringspartner waren besser", was Michael irgendwann glauben lies er sei Iron Mike II.
Er führte nach 9 Runden 8-1 oder 9-0, Forman holte keine zwei Runden, nicht mal eine ehrlich gesagt.
Und dann ändert Moorer seinen Stil, statt einfach wie bisher weiter zu machen und Big George wie einen Opa aussehen zu lassen, bleibt er vor ihm stehen und bewegt sich nicht mehr weg, er fängt an mit ihm Schlage zu wechseln was das einzige ist, das ihn noch vom Sieg abbringen kann.
Dann macht es BUMS und Moorer liegt...er sah den geschobeben Schlag nicht kommen.
Foreman sagte er hätte die ganze Sache monatelang genau so geplant...ob es wirklich so war weiss nur er.

Foreman-Axel:
Axel tat genau das, was Moorer im Fight gegen Foreman hätte machen sollen. Er konnte dies schlechter als Moorer da er etwas langsamer war, aber immer noch gut genug um im ganzen Fight von Foreman 2-3 mal richtig getroffen zu werden, und den Rest durch schlagen und weg gehen Punkte sammelt...und bei fast jedem am Ende vorne liegt.


Wenn Du mich fragst hätte Luan gegen einen 45 jährigen Foreman auch nach Punkten gewinnen können (was Axel mMn klar hat, auch wenn die Punktrichter es anders sahen).

Ob Axel gegen den 2004-2005er Brewster besser ausgesehen hätte als Luan weiss man nicht.
Ich würd klar sagen Luan hatte mehr KO Power als Axel, der aber eine bessere/sicherere Defensive die auch Brewster nicht wirklich geschmeckt hätte.
Trotzdem würd ich sagen der Axel aus Foreman, Botha und Moorer verliert gegen Brewster durch späten TKO bzw. KO oder nach Punkten.
Ich trau ihm aber eher zu mit Lamon über die RUnden zu gehen als Luan, weil letzterer defensiv dann doch zu anfällig war, soagr die langsame EIche konnte da gut rein hauen.
 

hirschi

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Mama'zzzzmusch
Gemessen an der Gegnerschaft und wie die kämpfe verliefen ,so wurde er mMn ehr überbewertet bzw.etwas zu gut dargestellt.
Technisch hatte er in der Offensive mehr drauf als der 08/15 HW.....aber Defensiv hat er kaum Entwicklung gehabt.
Besonders schwach empfand ick sein ring IQ....selter konnte er nen roten pfaden durchziehen und hat sich dermaßen schnell im freestyle-modus wiedergefunden,wo er teilweise bahnbrechend unnötig dinge zustande kam ließ ,das einen nur das Kopfschütteln ließ ....

Menschlich fand ick ihn durchaus passabel und klar in seiner art.

Wenn lennox lewis ne 10 und tom "the Lyricmonster"schwarz ne 1 ,so wäre er bei mir ne wohlwollende 6,5
 

Harman

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Bananenstaat
- symphatisch
- die Schlacht gegen Brewster werde ich nie vergessen
- bester Deutscher HW seit Axel Schulz
 

Eric

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Krasniqi fand ich menschlich sehr sympathisch. Er war nicht einer dieser Boxer, die dauernd irgendwelchen Unfug daherreden, um ein möglichst spektakuläres Image zu kreieren. Er war ein erfolgreicher Amateur und hat ne gute Offensive gehabt. Schlagkraft, Defensive, Athletik und Kondition waren eher mittelprächtig. Er hat ungefähr das erreicht, was erreichbar war und dabei enorm vom Push durch das Management profitiert. Wäre Krasniqi Amerikaner hätte man nie gross was von ihm gehört. In Deutschland konnte man einen "tüchtigen Handwerker" wie ihn als "Weltklasse" verkaufen.

In Erinnerung geblieben ist mir seine Aufgabe gegen Saleta. Ich glaube die hat er 5 Minuten später bereits bereut.
 

Roberts

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Luan Krasniqi hatte mehr Dampf in den Fäusten als Axel Schulz, Schulz war dafür flotter auf den Beinen und ich fand ihn bei den Basics klar besser. Problem bei beiden Boxern: Sie waren phlegmatisch bis zum geht nicht mehr. Ich schließe mich der Meinung an, dass Krasniqi der beste deutsche Schwergewichtler in der Zeit nach Schulz war und es seit dem nichts im deutschen Schwergewicht gegeben hat, was qualitativ beiden Boxern entsprach. Aktuell könnte man Dimitrenko als Nr. 1 ansehen und das ist bezeichnend genug.
 
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