Wladimirs Chancen gegen die ATGs und sonstwen


Competition

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@ Schlonski

Hochachtung vor Deinem Box-Sachverstand, Du weißt, dass ich Dich respektiere, aber Deiner Einschätzung von Wladimir kann ich nicht viel abgewinnen :confused:.

Seine Führhand ist sehr hart, aber sie ist nicht variabel (immer derselbe Speed, immer dieselbe Hand-/Armhaltung) und nicht mal besonders präzise. Selbst der alte Rahman konnte problemlos ausweichen.

Der linke Haken von Wladimir ist toll..., am Sandsack oder solchen Gegnern, die sich ähnlich verhalten :D. Erstens schlägt er kaum (noch) linke Haken und wenn, dann haben diese kein timing. Er schlägt Luftlöcher selbst gegen mäßige Gegner. Der Bewegungsablauf kommt nicht "flockig" sondern mit Gewalt. Lewis, Frazier, Holyfield, Tyson, Tua, Brewster, Foreman, Patterson, selbst Cooney hatten "bessere" linke Haken. Dass der von Wladimir wirkungsvoll ist, wenn er seine 110 Kg gegen müde Sandsäcke oder halb bewusstlose (z.B. Austin) einsetzt ist klar, aber so gesehen ist der linke Haken von Valuev auch gut. P4P ist Wladimirs linker Haken bei mir nicht mal Top100.

Was die rechte Gerade anbelangt: er bringt sie kaum. Sie ist gut, aber die Frequenz der performance ist für mich ein wesentliches Kriterium.

Footwork: kann ich ehrlich gesagt nicht beurteilen, da Wladimir aufgrund seiner Gegner bisher kaum jemals ein Kampf aufgezwungen wurde. Wenn er selbst den Kampf bestimmt, sieht er natürlich gut aus und man kann argumentieren, dass seine Niederlagen stattfanden, als er noch die "alte" Beinarbeit hatte, aber bevor ich nicht sehe, wie seine Beinarbeit unter Druck funktioniert, bewerte ich sie nicht sonderlich hoch. -- Wladimir kennt nur zwei modi bzgl. der Beinarbeit: er steht ziemlich statisch vor einem ängstlichen Gegner und stochert mit seinem Jab rum oder springt panisch bei jedem Angriff / Finte nach hinten. Von Beinarbeit während der Aktionen sehe ich nicht viel, auch nicht, wenn er schwierige Gegner stellen will (Haye, Ibragimov). -- Er ist gut, aber kein natürliches Bewegungstalent, da schätze ich Vitali viel höher ein.

Ansonsten finde ich Dein posting sehr gut, wie auch die anderen von Dir in diesem Thread :thumb:.

Gruß, Competition
 

Schlonski

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@ Schlonski

Hochachtung vor Deinem Box-Sachverstand, Du weißt, dass ich Dich respektiere, aber Deiner Einschätzung von Wladimir kann ich nicht viel abgewinnen :confused:.

Seine Führhand ist sehr hart, aber sie ist nicht variabel (immer derselbe Speed, immer dieselbe Hand-/Armhaltung) und nicht mal besonders präzise. Selbst der alte Rahman konnte problemlos ausweichen.

Der linke Haken von Wladimir ist toll..., am Sandsack oder solchen Gegnern, die sich ähnlich verhalten :D. Erstens schlägt er kaum (noch) linke Haken und wenn, dann haben diese kein timing. Er schlägt Luftlöcher selbst gegen mäßige Gegner. Der Bewegungsablauf kommt nicht "flockig" sondern mit Gewalt. Lewis, Frazier, Holyfield, Tyson, Tua, Brewster, Foreman, Patterson, selbst Cooney hatten "bessere" linke Haken. Dass der von Wladimir wirkungsvoll ist, wenn er seine 110 Kg gegen müde Sandsäcke oder halb bewusstlose (z.B. Austin) einsetzt ist klar, aber so gesehen ist der linke Haken von Valuev auch gut. P4P ist Wladimirs linker Haken bei mir nicht mal Top100.

Was die rechte Gerade anbelangt: er bringt sie kaum. Sie ist gut, aber die Frequenz der performance ist für mich ein wesentliches Kriterium.

Footwork: kann ich ehrlich gesagt nicht beurteilen, da Wladimir aufgrund seiner Gegner bisher kaum jemals ein Kampf aufgezwungen wurde. Wenn er selbst den Kampf bestimmt, sieht er natürlich gut aus und man kann argumentieren, dass seine Niederlagen stattfanden, als er noch die "alte" Beinarbeit hatte, aber bevor ich nicht sehe, wie seine Beinarbeit unter Druck funktioniert, bewerte ich sie nicht sonderlich hoch. -- Wladimir kennt nur zwei modi bzgl. der Beinarbeit: er steht ziemlich statisch vor einem ängstlichen Gegner und stochert mit seinem Jab rum oder springt panisch bei jedem Angriff / Finte nach hinten. Von Beinarbeit während der Aktionen sehe ich nicht viel, auch nicht, wenn er schwierige Gegner stellen will (Haye, Ibragimov). -- Er ist gut, aber kein natürliches Bewegungstalent, da schätze ich Vitali viel höher ein.

Ansonsten finde ich Dein posting sehr gut, wie auch die anderen von Dir in diesem Thread :thumb:.

Gruß, Competition

Ach komm, so eine Lusche ist Klitschko dann auch nicht.

Das Kriterium für Punches sollte meines Erachtens einzig die Effektivität sein. Und da bleibe ich bei meinem Standpunkt, dass Klitschkos Führhand ziemlich weit oben ist. Er hält sich damit extrem viel vom Leib. Auch der linke Haken ist eine Topwaffe, die in der Regel gegen jeden Gegner irgendwann mal drin war (Ausnahme Sanders). Nichtmal Top100 halte ich für klar übertrieben.

Klitschko kann bei genauer Betrachtung nicht wirklich viel und er ist eindimensional ohne Ende, aber das was er kann, kann er doch ziemlich gut und dazu gehören meiner Meinung nach die aufgezählten Punches.

Zur Beinarbeit sei gesagt, dass Klitschko seit dem Davarryl Williamson keine einzige mir einfallende Balanceproblematik hatte. Das hat schon eine ganze Menge mit der richtigen Anpassung der Fußstellung zu tun. Zumal Klitschkos Standard-Angriff, die links-rechts 1-2, eigentlich ein hohes Balancerisiko ist, da Klitschko da doch sehr gerne alles reinlegt. Außerdem ist der Schwerpunkt bei ihm doch sehr weit oben, wass das Balancehalten deutlich erschwert gegenüber den Tysons und Fraziers.

Ich respektiere deine Meinung, das weißt du, aber ich bleibe bei meinen Ansichten.:wavey:

Klitschko ist für mich ein ATG Top10-Kandidat im HW, sofern er nicht mehr verlieren sollte. Sein Stil ist zwar stinklangweilig, weil gandenlos an der Effizienz ausgerichtet, aber auch das ist eine Tugend.
 

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@Rocco
Natürlich, Thompson und Haye dienen als Beispiel für Boxer, die Wladimir wenigstens in Ansätzen Probleme bereitet haben. Beide konnten phasenweise einen eigenen Jab etablieren. Dabei sollte man sich nicht davon blenden lassen, dass Haye mit taktischen Fehlern Hasenfuß-Boxen betrieben hat und Thompson im zweiten Kampf seine gute Leistung aus dem ersten Kampf altersbedingt nicht wiederholen konnte. Sanders zeigte, dass gutes Timing und Präzision insbesondere bei Kontern Wladimir vor schwere Probleme stellen können - Probleme, die nie ausgeräumt, sondern nur überdeckt wurden oder die mangels entsprechender Gegnerschaft nicht zum Tragen kommen. Gegen andere ATGs sähe das zumindest in der Hypothese anders aus. Man stelle sich nur mal vor, der alternde Lewis würde gegen Wladimir genauso viel körperlichen Druck ausüben, wie er es in den letzten beiden Runden des Kampfes gegen Vitali getan hat - von einer Prime-Version von Lewis ganz zu schweigen. Ich traue Boxern wie Frazier, Foreman, Ali, Holyfield, Bowe, Tyson aus unterschiedlichen Gründen zu, an Wladimirs Jab vorbeizukommen. ...
Wenn man sich als Boxer auf ganz wenige Mittel in Offensive und Defensive beschränkt - was bei Wladimir zutrifft - dann kann die Neutralisierung eines dieser Mittel durch einen entsprechend befähigten Gegner einen Boxer vor große Probleme stellen.

Da Wladimir (scheinbar) in seinen Mitteln sehr begrenzt ist, kann ich deinem letzten Satz nur zustimmen... Deshalb schrieb ich ja auch Tyson, Ike, Bowe werden für Wlad verdammt interessant :)

Ob er gegen einen zweiten Sanders heute (9 Jahre und 9 Monate später) auch so verlieren würde, glaube ich nicht. Dazu ist er mir jetzt zu abgebrüht.

@ Tim B: Die Mehrheit hier scheint der Meinung zu sein, dass ein Lewis der Horror für Wlad wäre... Das kann gut möglich sein. Andersrum kann es aber auch der Fall sein, dass ein Lewis mit Wlad nicht klarkommt. (in einem von fünf Fällen schon ;))

Ehrlich gesagt würde ich mir es sehr wünschen, wenn Lewis noch mal seine Boxhandschuhe anzieht und sich Wlad mal vorknöpft... vorher muss er natürlich in eine Zeitmaschiene gestiegen und das Jahr 2000 eingegeben haben :) Gott, wie alt ist der eigentlich jetzt 46?

@ Le Zonk:

Diesen Kampf (W. Klitschko vs S. Peters 2 am 11.09.2010) hast Du wohl verpasst oder? Schau Dir mal die 10. Runde genauer an!

Nun hat Lewis aber weder gegen Peters noch gegen Wach gekämpft. Sorry, aber dein Vergleich mit den 100 Volltreffern von Wlad gegen eine 1 2 Kombi von Lewis ist wohl etwas daneben.

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Rocco

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Sanders zeigte, dass gutes Timing und Präzision insbesondere bei Kontern Wladimir vor schwere Probleme stellen können - Probleme, die nie ausgeräumt, sondern nur überdeckt wurden oder die mangels entsprechender Gegnerschaft nicht zum Tragen kommen.

Das ist ein schönes Beispiel, Sanders hatte ja - im Gegensatz zu den meisten anderen Gegnern WKs - nicht schon vor dem Fight die Hosen voll. Auch ein Haye hätte ihm ja von den Möglichkeiten her ein wirklich enges Gefecht (und uns den Fight des Jahres) liefern können.

@Schlonski
Du erwähnst nirgends Vitali, das wundert mich etwas. In Sachen Einstecken und Meidbewegungen muss er sich sicherlich nicht verstecken.
Genau genommen müsste dagegen ein Lewis wegen seinen KO-Niederlagen (in seiner Prime) schon wieder abgewertet werden.
 

Jones

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@Schlonski
Du erwähnst nirgends Vitali, das wundert mich etwas. In Sachen Einstecken und Meidbewegungen muss er sich sicherlich nicht verstecken.
Genau genommen müsste dagegen ein Lewis wegen seinen KO-Niederlagen (in seiner Prime) schon wieder abgewertet werden.

Die Kategorie Kinn oder Einstecken gibt es bei Schlonski ja auch nicht. Bei den Meidbewegungen ist Vitali für seine Größe extrem gut, aber eben nur für seine Größe. Es kommt darauf an ob man die Kategorie absolut oder relativ auslegt. Meidbewegungen auf dem diesemhttp://http://www.youtube.com/watch?v=5zUut60gfkU Niveau gibt es bei Vitali nicht, aber im Zusammenhang mit seiner Größe ist er ähnlich effektiv.
 

Gorgonzola

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Diese Diskussion ist schon witzig, gerade weil sie (wie immer bei ATG-Debatten) so wunderschön abstrakt ist und Vergleiche alleine durch die große Zeitspanne zwischen den einzelnen Karrieren so schwer zu ziehen sind. Was wurde nicht alles entwickelt, sportmedizinisch, Trainingslehre usw. - wer würde einen Vergleich ziehen wollen ob Bolt oder Jesse Owens der bessere Sprinter war? ;)

Letzten Endes kann man nur Kämpfe schauen, Boxer analysieren und mit subjektivem Sachverstand einschätzen, welcher vermeintliche ATG der stärkere war. Und bei dieser Einschätzung hilft es eben ungemein, wenn man Realitätsüberprüfungen durch direkte Duelle einschätzen kann. So weiß man bspw. um Alis grandioses Kinn und seine Leidensfähigkeit, um Foremans Urgewalt und Lewis Fähigkeit zur Adaption und Ringübersicht. Bei Wladimir weiß man nüchtern betrachtet nicht viel, er hat gegen durchschnittliche Gegner durch K.o. verloren und eine Reihe guter bis durchschnittlicher Gegner mit verändertem Stil dominiert. Der Nachweis, dass er in Bereichen, in denen die Luft dünn ist und der Kampf auf Messers Schneide steht, überhaupt bestehen kann, ist eben durch das aktuelle Schwergewichtsniveau nicht zu bringen. Der erste Kampf gegen Sam Peter war aller Ehren Wert, überzeugend allerdings in der Hinsicht nicht, dass man eine "Legacy" darauf begründen könnte. Man könnte auch sagen, dass es gegen einen solchen Haudrauf nicht gerade ein Bewerbungsschreiben für einen ATG ist, eher ein Ausschlusskriterium. :D Aber gut, danach entwickelte er sich ja auch merklich weiter, das ist ja unbestritten.

@Schlonski: Wladimirs isolierte Stärken in eine Reihe mit ATG zu stellen, finde ich etwas abwegig. Zum einen ist die Kombinationen aller Facetten maßgeblich für die Gesamtstärke und da hat Wladimir doch bedenkliche Lücken im Gegensatz zu anderen Größen (Nehmerfähigkeiten: welcher ATG hat denn ein K.o.-L gegen einen Puritty oder Brewster im Kampfrekord?? Oder der allseits oft zitierte Uppercut? Kombinationen?). Zum anderen wurden aufgeführte Stärken selbst gegen absolut durchschnittliche Gegner nur vereinzelt demonstriert. Wo ist der linke Haken, einer der besten linken Haken der Heavyweight-Geschichte kommt gegen einen der wenigen gutklassigen Gegner (Haye) praktisch nicht zum Einsatz? Das scheint mir dann doch ein bißchen zu hoch gegriffen, oder?

Wenn man bedenkt, dass sich Wladimir sehr viel Zeit hatte, sich gegen mittelmäßige Gegnerschaft zu erproben und weiterzuentwickeln, um seinen Stil zu entwickeln und zu etablieren, möchte ich nicht wissen, was aus seiner Karriere geworden wäre, wenn er sich wie in den 70ern erst hätte durch die Rangliste boxen müssen... Also irgendwie hab ich das Gefühl, er hat sich schon die richtige Zeit ausgesucht, um gut verklärt werden zu können. ;)
 

LeZ

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Diesen Kampf (W. Klitschko vs S. Peters 2 am 11.09.2010) hast Du wohl verpasst oder? Schau Dir mal die 10. Runde genauer an!

Du meinst man könnte aus einem Wiederholungskampf gegen einen sichtbar gealterten, unfitteren und verbrauchteren Peter (der vermutlich älter ist als er sich auf dem Papier macht) ableiten dass er sich im 1. Kampf nur zurückgehalten hat ? Im 1. Kampf hat Wlad genau einen guten Haken geschlagen, der Peter sofort zum Torkeln gebracht hat. 100 gerade Volltreffer haben den nicht mal gestört. Ja, Wlad hat keine gute Wirkungsmechanik, wenn er die von Lewis hätte würde er seine Gegner bei seiner Athletik pulverisieren.
 

aue013

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welcher ATG hat denn ein K.o.-L gegen einen Puritty oder Brewster im Kampfrekord??
Als Letztes natürlich Lennox Lewis gegen Rahman. Sowas kann einfach immer passieren, auch einem ATG. Das würde ich auch nicht zum Kriterium machen.
WKlisch hat viele Stärken, sicherlich auch mehr, als er im Kampf zeigt. Aber all seine Stärken werden leider von seiner größten Schwäche übertroffen, das ist seine Angst vor Treffern. Ich rede nicht von schlechten Nehmerqualitäten und denke schon, dass sein Kinn wenigstens durchschnittlich ist. Ich rede von Wladimirs Psyche, seiner Angst, nochmal den Ringboden zu küssen. Wer das permanent im Hinterkopf hat, kann einfach nicht bedingungslos kämpfen, sondern nur im Sicherheitsmodus. Das war leider auch im Wach-Kampf wieder zu sehen (Rd. 5). WK ist direkt verängstigt, wirkt hilf- und orientierungslos. Das sehe ich als seinen größten Makel. Ein ATG muss für mich kein kompletter Boxer sein, aber ein großer Kämpfer. Und das ist mir Wladimir zu wenig.
 

holy Cow!

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Du meinst man könnte aus einem Wiederholungskampf gegen einen sichtbar gealterten, unfitteren und verbrauchteren Peter (der vermutlich älter ist als er sich auf dem Papier macht) ableiten dass er sich im 1. Kampf nur zurückgehalten hat ? Im 1. Kampf hat Wlad genau einen guten Haken geschlagen, der Peter sofort zum Torkeln gebracht hat. 100 gerade Volltreffer haben den nicht mal gestört. Ja, Wlad hat keine gute Wirkungsmechanik, wenn er die von Lewis hätte würde er seine Gegner bei seiner Athletik pulverisieren.

Guter Punkt. Habe ich mir auch oft gedacht. Das sieht schon sehr urgewaltig aus bei Wladi aber Leute mit gutem Kinn knackt er mit seiner 1-2 in der Regel nicht. Ich war auch überrascht als ich letztens nochmal den Kampf gegen Haye sah, was Haye da teilweise hands-down für Bomben genommen hat ohne wirklich Wirkung zu zeigen hatte ich so gar nich mehr in Erinnerung.
Aber wenn Wladi mal ansatzlos nen linken Haken bringt, der nicht von vorne bis hinten choreografiert ist sondern aus der Intuition kommt, tanzt der Gegner wie Peter oder hängt bewusstlos im Seil ala Chambers. Er könnte mehr aus sich und seinem Körper rausholen im Ring.
 

Gorgonzola

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Als Letztes natürlich Lennox Lewis gegen Rahman. Sowas kann einfach immer passieren, auch einem ATG. Das würde ich auch nicht zum Kriterium machen.
WKlisch hat viele Stärken, sicherlich auch mehr, als er im Kampf zeigt. Aber all seine Stärken werden leider von seiner größten Schwäche übertroffen, das ist seine Angst vor Treffern. Ich rede nicht von schlechten Nehmerqualitäten und denke schon, dass sein Kinn wenigstens durchschnittlich ist. Ich rede von Wladimirs Psyche, seiner Angst, nochmal den Ringboden zu küssen. Wer das permanent im Hinterkopf hat, kann einfach nicht bedingungslos kämpfen, sondern nur im Sicherheitsmodus. Das war leider auch im Wach-Kampf wieder zu sehen (Rd. 5). WK ist direkt verängstigt, wirkt hilf- und orientierungslos. Das sehe ich als seinen größten Makel. Ein ATG muss für mich kein kompletter Boxer sein, aber ein großer Kämpfer. Und das ist mir Wladimir zu wenig.

Das stimmt: Nehmerfähigkeiten natürlich in Kombination mit mentaler Stärke. Beides bei Wladimir scheinbar recht wacklig, weshalb gerade direkte Duelle gegen Topgegner, bei denen meist zwangsläufig ein- wie ausgeteilt wird keine gute Prognose von mir haben.

Und es gibt dann schon einen entscheidenden Unterschied zu Lewis: sofortiger Rückkampf mit eindeutigem Ergebnis. Es wurde Wladimir offensichtlich abgeraten - oder er selbst wollte es nicht - seine Niederlagen zu korrigieren. Vielleicht waren die Trainer auch nicht unbedingt von seiner Stabilität überzeugt? (der 2. Kampf gegen Brewster kann nicht seriös als Revanche bezeichnet werden)
Jedenfalls hinterließ die Revanche von Lewis gegen Rahman kein Fragezeichen mehr, das muss man schon festhalten. Ich bestreite allerdings nicht, dass Wladimir sich gerade in den letzten Jahren weiterentwickeln konnte. Ob in diesem Bereich auch, scheint zweifelhaft.
 

Jones

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Und es gibt dann schon einen entscheidenden Unterschied zu Lewis: sofortiger Rückkampf mit eindeutigem Ergebnis. Es wurde Wladimir offensichtlich abgeraten - oder er selbst wollte es nicht - seine Niederlagen zu korrigieren. Vielleicht waren die Trainer auch nicht unbedingt von seiner Stabilität überzeugt? (der 2. Kampf gegen Brewster kann nicht seriös als Revanche bezeichnet werden)
Jedenfalls hinterließ die Revanche von Lewis gegen Rahman kein Fragezeichen mehr, das muss man schon festhalten. Ich bestreite allerdings nicht, dass Wladimir sich gerade in den letzten Jahren weiterentwickeln konnte. Ob in diesem Bereich auch, scheint zweifelhaft.

Wie oft gab es denn schon diesen Vergleich?
1.Hatte doch Lewis seinen McCall, wo es keinen direkten Rückkampf gab und der spätere Rückkampf lächerlich war.
2.Wie im Fall McCall/Lewis lag es auch bei Wlad nicht an ihm, dass es den Rückkampf nicht gab. Für die legacy ist das natürlich schöner, aber sehr häufig nicht machbar.

Was ein Unterschied ist, ist das Lewis in jeder Phase seiner Karriere Niederlagen oder zumindest umstrittene Kämpfe hatte, während es bei Wlad nun seit 9 Jahren keinen Zweifel am Sieger gab.
 

Drago

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Was ein Unterschied ist, ist das Lewis in jeder Phase seiner Karriere Niederlagen oder zumindest umstrittene Kämpfe hatte, während es bei Wlad nun seit 9 Jahren keinen Zweifel am Sieger gab.

Lewis hat sich aber mit Kalibern wie Holy und Tyson rumschlagen müssen, und Leute wie Mercer und Tua waren auch nicht gerade Backpfeifen.

Welche echt guten Gegner hatte Wlad seit 2004 ausser Haye?

Glaubst Du Lewis hätte gegen die Clavin Brock, Ibragimovs und Co mehr Mühe gehabt als Wlad?
 

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Was ein Unterschied ist, ist das Lewis in jeder Phase seiner Karriere Niederlagen oder zumindest umstrittene Kämpfe hatte, während es bei Wlad nun seit 9 Jahren keinen Zweifel am Sieger gab.

Was halt auch irgendwie natürlich ist, wenn die Gegner Holyfield, Mercer oder Rahman heißen und nicht Mormeck, Thompson oder Wach. :licht:
Der Rahman der Lewis ausgeknockt hat wäre doch Favorit gegen jeden Gegner Wladis der letzten 5 Jahre, außer Haye.
 

Rocco

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Was ein Unterschied ist, ist das Lewis in jeder Phase seiner Karriere Niederlagen oder zumindest umstrittene Kämpfe hatte, während es bei Wlad nun seit 9 Jahren keinen Zweifel am Sieger gab.

Aber wem willst Du das ankreiden, außer dass man sich 3/4 Kämpfe getrost hätte schenken können? Ist WK der Marciano des 21. Jahrhunderts?
 

Jones

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Es ging um die Niederlagen, welche angeblich bei Lewis nicht so schlimm sind, da er sie ausgemerzt hat. Wir sind uns ja einig, dass dies im Fall McCall nicht stimmt.

Man kann den Standpunkt vertreten, dass Wlads Niederlagen für die legacy nicht so schlimm sind, da er danach erst seine prime hatte und er 9 Jahre dominiert hat. Bei prime gab es auch Niederlagen in der prime. Gorgonzola hat nach den Unterschieden bei den Niederlagen gesucht und ich hab ihm den Unterschied genannt.

Das Rahman besser als Wach ist, darüber brauchen wir auch nicht diskutieren. Ich bin bekanntlich nicht blind, versuche nur die teilweise einseitige Betrachtungsweise zu korrigieren.;) Das ist die stärkere Gegnerschaft von Lewis zum 100 mal erwähnen muss war mir nicht bewusst. Übrigens wird der eine oder andere Gegner von Lewis heute auch überhöht, weil er gut gegen Lewis aussah.:D
 

Corex

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Diese Diskussion ist schon witzig, gerade weil sie (wie immer bei ATG-Debatten) so wunderschön abstrakt ist und Vergleiche alleine durch die große Zeitspanne zwischen den einzelnen Karrieren so schwer zu ziehen sind. Was wurde nicht alles entwickelt, sportmedizinisch, Trainingslehre usw. - wer würde einen Vergleich ziehen wollen ob Bolt oder Jesse Owens der bessere Sprinter war? ;)

Naja. Der Vergleich hinkt ein wenig, weil man in der Leichtathletik eben ein objektives Messinstrument hat. In dem Fall die Uhr und die lügt eben nicht.
9,60 sind nunmal schneller als 10,00 Punkt. Daran gibts eben nicht zu rütteln oder zu spekulieren. In dem Fall ist eben der Sprinter mit den 9,60 der schnellere.
Ähnlich bei anderen Disziplinen. Wer ist der beste Kugelstosser? Na der, der die Kugel am weitesten stösst. Da gibts doch kaum bzw gar keinen Spielraum für Spekulationen.
Beim Boxen gibts eben einen solchen Messwert leider(?) nicht insofern wird man nie rausfinden können, wer da wirklich der beste ist/war und alles bleibt reine Spekulation.

Was die Niederlagen Lewis/WK anbetrifft muss man Lewis zumindest im Fall Rahman zugestehen, dass er die Verhältnisse sofort wieder zurecht gerückt hat und Rahman ja im Rückkampf sehr deutlich gemacht hat wo er(Rahman) im vergleich zu ihm wirklich steht.
Zudem hatte Lewis natürlich unbestritten die besseren Gegner auch wenn Rahman wegen seines lucky punches gegen LL doch etwas überbewertet wird/wurde. Rahmans ganze Legacy beruht doch nur auf dem einen Schlag gegen einen unmotivierten und überheblichen Lewis.
Wladi hatte natürlich diese direkten Rückkämpfe nicht. Brewster kann man kaum ernster nehmen als den Rückkampf LL-McCall und Puritty und Sanders fehlen komplett. Wessen Schuld es war, dass es nicht dazu gekommen ist sei mal dahin gestellt.
 
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Tatsachen und Vorstellungen

Du meinst man könnte aus einem Wiederholungskampf gegen einen sichtbar gealterten, unfitteren und verbrauchteren Peter (der vermutlich älter ist als er sich auf dem Papier macht) ableiten dass er sich im 1. Kampf nur zurückgehalten hat ? Im 1. Kampf hat Wlad genau einen guten Haken geschlagen, der Peter sofort zum Torkeln gebracht hat. 100 gerade Volltreffer haben den nicht mal gestört. Ja, Wlad hat keine gute Wirkungsmechanik, wenn er die von Lewis hätte würde er seine Gegner bei seiner Athletik pulverisieren.

1. Haben Peter und Lewis (m.W.n.) nie gegen einander gekämpft und wir können deshalb auch nicht wissen, ob 1 Volltreffer von Lewis Peter ins Traumland geschickt hätte.

2. Redest Du hier von "Wirkungsmechnanik" - was ja auch in Ordnung ist - nur dein Vergleich von 1 zu 100 halte ich für Quatsch. Das würde bedeuten dass bei Wlad nie einer umfällt und bei Lewis alle umgefallen sind.

Schau Dir dazu bitte die Kampfrekorde von beiden (da steht Wlad besser da) an und sag mir bitte nicht das Lewis nur die besten und Wlad nur Pflaumen geboxt hat.

3. Komm ich schon ein wenig in Grübeln, wenn ich sehe wie schnell ein Lewis gegen einen verdammt flinken Holyfield gewesen ist... :wavey:

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Wladi hatte natürlich diese direkten Rückkämpfe nicht. Brewster kann man kaum ernster nehmen als den Rückkampf LL-McCall und Puritty und Sanders fehlen komplett. Wessen Schuld es war, dass es nicht dazu gekommen ist sei mal dahin gestellt.

Die beiden Klitschkos haben sicherlich (aus unserer Sicht, meine Oma hält die beiden eh nicht auseinander) den Fehler gemacht, anstatt des direkten Rückkampfes immer den Bruder antreten zu lassen (Puritty, Sanders, Byrd). Der einzige war Brewster, der von WK selbst "gerächt" wurde. Wahrscheinlich aber hier auch nur, weil VK zurückgetreten war.
 

LeZ

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Ich glaube Du hast nicht verstanden worauf ich hinaus wollte.

Lewis schlägt ANDERS als Wladimir, und erzielt damit erheblich mehr Wirkung, obwohl er sicher nicht wesentlich stärker ist was die Kraftwerte belangt. Als Wladimir einmal rund geschlagen hat gegen Peter hat der einen Chicken Dance hingelegt, bei Dutzenden geraden Treffern hat der kaum geblinzelt. Chambers lag bei so einem Treffer im Koma auf dem Seil rum. Sprich, Wladimir setzt seine vorhandene Kraft meist schlecht um, und erzielt damit im Vergleich zu seiner hervorragenden Athletik sehr unterdurchschnittliche Wirkung, auch im Vergleich zu ihm selbst am Anfang seiner Karriere.

Defensiv ist das effizienter, offensiv nicht. Was viele Leute aber nicht sehen wollen ist sein grosser Geschwindigkeitsvorteil gegenüber dem Grossteil der Kandidaten die gerne als sein "Alptraum" gehandelt werden. Die würden ihn vermutlich so gut wie nie treffen, auch wenn das Geschrei gross wäre "langweilig! der macht ja immer X, und nie Y! der darf das nicht !".
 
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