Gab es eigentlich schon einen 6th Man der mehr spielt als der Spieler der seinen Platz in der Starting 5 übernimmt ?
Das trifft eigentlich auf die meisten zu, denn der Grundgedanke des Sixth Man-Konzeptes war schon immer, dass einer der besten Spieler eben nicht von Beginn des Spiels an auf dem Platz steht, sondern erst nach einigen Minuten eingewechselt wird und gegen die dann schon etwas müdere gegnerische Starting-Five oder deren (schwächere) Ersatzspieler das Tempo hochhält und so für das eigene Team einen Vorsprung herausspielt.
Egal ob es u.a. Kevin McHale bei den Celtics, Ricky Pierce bei den Bucks, Schrempf bei den Pacers oder Jamison bei den Mavs war, sie spielten allesamt ihre knapp über 30 Minuten.
Mir missfällt bei dieser Kategorie, dass hier oft Spieler ausgezeichnet werden, die im Vergleich zu einem sonstigen Leistungsträger, der eben schlichtweg nur startet und sonst "normal" seine 35 Minuten runterspielt, nicht zwangsläufig besser sind. Ich vermag jedenfalls nicht den so auszeichnungswürdigen Unterschied zwischen Mike Miller '05 (30mpg / 13,4ppg / 76 Spiele, davon 51 Starts) und Mike Miller '06 (30,6mpg / 13,7ppg / 74 Spiele, davon 9 Starts) zu erkennen. Ich finde es übertrieben, dass er in einem Jahr mit der identischen Leistung durch die Auszeichnung so herausgehoben wird, während er im anderen Jahr von der überwältigenden Mehrheit gerade mal als solider NBA-Starter wie mindestens 60 andere Spieler auch wahrgenommen wird.
Es gibt nur wenige Ausnahmen, dass ein Spieler, der qualitativ nicht zur ersten Fünf gehört und den man als echten Bankspieler bezeichnen würde, die Auszeichnung bekam (vor allem Bill Walton wiederum in Boston).
