Das neue CBA und die Zukunft der NBA


Gast00

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Der aktuelle Arbeitsvertrag ("collective bargaining agreement", kurz: "CBA") zwischen der NBA und ihren Spielern wird bekanntlich am 30. Juni 2011 enden. Die Verhandlungen für einen neuen Vertrag haben bereits begonnen, laufen aber nur schleppend. Wenn die beiden Seiten sich nicht einig werden können, wird ein Arbeitsstopp ("lockout") kaum zu vermeiden sein.

Die Wahrscheinlichkeit, dass dies so kommen wird, ist in den letzten Tagen größer geworden. Besitzer und Spieler dürften in ihren Zielen und Vorstellungen weiter auseinander liegen als seit vielen Jahren. Der Grund ist ganz einfach: Die Spieler haben durch intelligenten Umgang mit Vertragslaufzeiten und Ausstiegsklauseln die Kontrolle über die Free Agency übernommen. Die Besitzer sind ihnen hilflos ausgeliefert und müssen mitansehen, wie ihren Teams einerseits das Fundament genommen wird (siehe Cleveland) und andererseits zum ersten Mal ein "Super-Team" (in Miami) entstanden ist.

Das letzte Mal, dass die Arbeitgeber grundsätzlich am kürzeren Hebel saßen, liegt anderthalb Jahrzehnte zurück. Bis 1995 war es Standard, dass Rookies sich die Verträge erpressten, die ihnen vorschwebten. Den Team-Besitzern waren die Hände gebunden, und in der Regel wurden die Forderungen der Spieler erfüllt. Hier einige Beispiele für damals abgeschlossene Verträge:

Larry Johnson (1991): 12 Jahre, 84 Mio.
Chris Webber (1993): 15 Jahre, 74 Mio.
Shawn Bradley (1993): 8 Jahre, 44 Mio.
Anfernee Hardaway (1993): 13 Jahre, 65 Mio.
Glenn Robinson (1994): 10 Jahre, 68 Mio.
Jason Kidd (1994): 9 Jahre, 54 Mio.

Nachdem Glenn Robinson (erfolglos) versucht hatte, der erste 100-Millionen-Dollar-Rookie zu werden, entschied die NBA sich zum Handeln. Rookie-Scale-Verträge waren die Folge. Überhaupt wurden die Eckdaten aller Verträge (Laufzeit, Startgehalt, Gehaltserhöhungen) so stark reguliert, wie wir es heute noch kennen. Kurz gesagt: Die Arbeitgeber griffen durch und setzten ihre Vorstellungen in die Tat um.

Die Situation in Miami sollte den Team-Besitzern gezeigt haben, dass das bisherige Vertragsrecht so nicht mehr funktioniert: Die Spieler haben gelernt, das bestehende System zu ihrem Vorteil zu nutzen. James-Bosh-Wade ist möglicherweise nur der Anfang eines Prozesses, der sich z.B. mit Paul-Durant-Oden oder Rose-Anthony-Howard fortsetzen wird. Am Ende könnten die besten NBA-Spieler sich auf ein paar Franchises konzentrieren, während 80% der Teams nicht mehr konkurrenzfähig sind. Allein schon die Gefahr einer solchen Entwicklung dürfte David Stern und die Team-Besitzer zum Handeln zwingen.
_________________

Hier setzt das Spekulieren ein, und ich möchte wissen, was ihr als Fans erwartet. Wie werden die Arbeitgeber reagieren? Welche Änderungen wird das neue CBA bereithalten? Werden die Spieler-Optionen in den Verträgen wegfallen? Wird sogar die gesamte Free Agency sich verändern? Ich bin gespannt auf eure Ideen. :)
 

Fuzzy Badfield

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Ich finde die Aussage, dass die Besitzer den Spielern ausgeliefert sind, ein wenig zu kurzsichtig. Würden die Besitzer im Kollektiv intelligenter vorgehen, dann wäre die FA auch anders gelaufen. Nur fängt eben einer mit Geld um sich zu schmeissen, dann läuft es eben so, wie es nun gelaufen ist. Insofern dürfen sich die anderen Besitzer bei ihren Kollegen in Atlanta und Memphis bedanken und sollten nicht die Schuldigen unter den Spielern suchen.
 

bender

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Das letzte Mal, dass die Arbeitgeber grundsätzlich am kürzeren Hebel saßen, liegt anderthalb Jahrzehnte zurück. Bis 1995 war es Standard, dass Rookies sich die Verträge erpressten, die ihnen vorschwebten. Den Team-Besitzern waren die Hände gebunden, und in der Regel wurden die Forderungen der Spieler erfüllt.
In der NFL ist es leider bis heute so.

Die Situation in Miami sollte den Team-Besitzern gezeigt haben, dass das bisherige Vertragsrecht so nicht mehr funktioniert: Die Spieler haben gelernt, das bestehende System zu ihrem Vorteil zu nutzen. James-Bosh-Wade ist möglicherweise nur der Anfang eines Prozesses, der sich z.B. mit Paul-Durant-Oden oder Rose-Anthony-Howard fortsetzen wird. Am Ende könnten die besten NBA-Spieler sich auf ein paar Franchises konzentrieren, während 80% der Teams nicht mehr konkurrenzfähig sind. Allein schon die Gefahr einer solchen Entwicklung dürfte David Stern und die Team-Besitzer zum Handeln zwingen.
Nein, warum? Erstens glaube ich nicht, dass Stern den Miami Thrice negativ gegenübersteht, und zweitens wird es immer auch Spieler geben, die lieber für das große Geld in der Pampa spielen, statt für ein paar Mio. weniger in einem Topteam anzuheuern.

Was mich noch interessieren würde ist, ob Stern seinen lange gehegten Wunsch durchsetzen können wird, das Entry Limit der Draft auf 20 hochzusetzen.
 

jeff

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[...]

Was mich noch interessieren würde ist, ob Stern seinen lange gehegten Wunsch durchsetzen können wird, das Entry Limit der Draft auf 20 hochzusetzen.

Was hätte Stern bzw. die NBA denn davon? Drückt die NCAA dann Geld an die NBA ab? Sorry für meine Unwissenheit, aber würde mich mal interessieren wieso die NBA sowas machen sollte. :eek:
 

Giftpilz

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Was hätte Stern bzw. die NBA denn davon? Drückt die NCAA dann Geld an die NBA ab? Sorry für meine Unwissenheit, aber würde mich mal interessieren wieso die NBA sowas machen sollte. :eek:

Bisher war das Argument immer die Außenwirkung der NBA. Man nimmt an, dass die Spieler mit einer größeren geistigen Reife ihre Profikarriere beginnen, wenn sie nicht schon mit 18/19 ans große Geld kommen und am College ein besseres Teambewusstsein entwickeln - schließlich sind sie dort durch die stärkere Talentansammlung qualitativ nicht mehr derart haushoch ihren Teamkameraden überlegen, wie sie es noch auf der Highschool waren.

Die Überlegungen sind letztlich dennoch nur Quatsch. Zwar mag diese Theorie auf einige zutreffen, aber durchdrehen werden etliche mit den Millionengehältern auch nach 2 Jahren College - wer so gepolt ist oder aus anderen Gründen in diesen Strudel hineingerät, gerät eh hinein -, und es ist auch recht wahrscheinlich, dass viele den Weg eines Brandon Jennings nachgehen und lieber nach der Highschool in eine andere Profiliga gehen und dort schon Geld verdienen.
 

Gast00

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Nein, warum? Erstens glaube ich nicht, dass Stern den Miami Thrice negativ gegenübersteht, und zweitens wird es immer auch Spieler geben, die lieber für das große Geld in der Pampa spielen, statt für ein paar Mio. weniger in einem Topteam anzuheuern.
Deine Meinung in Ehren, aber ich glaube, dass nichts davon stimmt.

Erstens kann David Stern kein Interesse daran haben, dass die Spieler die Spielregeln bestimmen und die Arbeitgeber machtlos zusehen müssen, wie die Arbeitnehmer ihre Verträge aufeinander abstimmen und untereinander Absprachen treffen. Die NBA ist immer noch ein Konglomerat, in dem die Superreichen, die das Geld vorschießen, auch das Sagen haben wollen. Es geht um Macht, und die Machtbalance hat sich deutlich zugunsten der Spieler verschoben. Die Team-Besitzer müssen und werden handeln - darum auch mein Hinweis auf 1995, als es vergleichbar war.

Zweitens stimmt es nicht, dass Spieler "für das große Geld in der Pampa" anheuern. Einige Franchises wie die Timberwolves, die Bucks oder die Grizzlies wissen einfach, dass sie im Bieten um die führenden Free Agents grundsätzlich chancenlos sind. Durch die veränderten Strategien von Chicago, New York und Miami hat inzwischen sogar der Mittelstand der NBA - z.B. Phoenix, Cleveland, Toronto - das Nachsehen. Ich sehe da eine eindeutige Tendenz der Zentralisierung des verfügbaren Talents.

Das, was wir mit James, Bosh und Wade erlebt haben, droht sich mit anderen Spielern zu wiederholen. Selbst die Miami Thrice könnten dasselbe Spektakel noch einmal veranstalten, denn sie haben alle Ausstiegsklauseln für 2014 in ihren neuen Verträgen.

Ich denke daher, dass es ein Ziel der Arbeitgeber sein wird, mit dem neuen CBA die Early Termination Options für Spieler abzuschaffen. Auch könnte ich mir noch starrere Vertragsmodelle vorstellen, die Loyalität belohnen, z.B. sieben statt sechs Jahre Maximal-Extension oder noch größere Gehaltssteigerungen. Vielleicht wird sogar das Sign-and-Trade-System, bei dem der getradete Spieler den Vertrag bei seinem alten Team unterschreibt, aber das Maximum dann bei seinem neuen Team einstreicht, gekippt werden.

Es gibt da einige Möglichkeiten, und wir werden sehen, welche gewählt werden wird. Auf jeden Fall erwarte ich, dass Stern und die Team-Besitzer versuchen werden, mit Beginn des neuen CBA wieder Herr des Vertragsgeschehens zu sein.
 

Fuzzy Badfield

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Hm, Giftpliz, ich weiss nicht, ob ich da konform gehe. Denn jeder, der selber an der Uni war, wird zweifelsohne bestätigen, dass man dort charakterlich "reift". Natürlich ist das nicht 1:1 übertragbar auf die USA und noch weniger auf Spitzensportler, die dort einen Sonderstatus einnehmen, aber dennoch zumindest tendenziell. Es schadet jungen Menschen sicherlich nicht, wenn man einige Jahre in bescheidenen Verhältnissen, aber dennoch im Austausch mit in aller Regel gebildeten Menschen, verbringt.
 

Giftpilz

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Hm, Giftpliz, ich weiss nicht, ob ich da konform gehe. Denn jeder, der selber an der Uni war, wird zweifelsohne bestätigen, dass man dort charakterlich "reift". Natürlich ist das nicht 1:1 übertragbar auf die USA und noch weniger auf Spitzensportler, die dort einen Sonderstatus einnehmen, aber dennoch zumindest tendenziell. Es schadet jungen Menschen sicherlich nicht, wenn man einige Jahre in bescheidenen Verhältnissen, aber dennoch im Austausch mit in aller Regel gebildeten Menschen, verbringt.

Ich finde nicht, dass diese mögliche Reife das Recht des Sportlers überwiegt, sein derzeitiges Talent zu nutzen, um Geld zu verdienen. Mir sind selbst Leute wie Duncan lieber, welche gar die kompletten 4 Jahre am College bleiben und reifen, aber nützt einem Spieler, der sich frühzeitig verletzt (möglicherweise gar noch vor dem Draft), die am College gewonnene Reife mehr als die Einnahmen, die ihm so entgehen?
Niemand interessiert sich dafür, ob es Tennisspieler(innen) gibt, die mit 15 ins Profigeschäft einsteigen. Warum dann erwachsene Basketballer wegen ein paar Deppen, die es sowieso oft nicht gebacken kriegen, von der professionellen Ausübung ihres Berufs abhalten? Meiner Meinung nach fehlt da die Balance.
 

bender

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Was würde das für dich in erster Linie bedeuten? Mehr "Jennings-Wege", oder längere NCAA-Auftritte?
Ich denke im großen und ganzen mehr NCAA-Karrieren. Der Weg über die internationalen Profiligen blieb bislang eher die Ausnahme.

Was hätte Stern bzw. die NBA denn davon? Drückt die NCAA dann Geld an die NBA ab? Sorry für meine Unwissenheit, aber würde mich mal interessieren wieso die NBA sowas machen sollte. :eek:
Die NBA reduziert so das Risiko von Busts. In der Regel ist es für NBA-Scouts leichter, Spieler nach einigen Jahren NCAA zu beurteilen als direkt aus der High School.

Deine Meinung in Ehren, aber ich glaube, dass nichts davon stimmt.

Erstens kann David Stern kein Interesse daran haben, dass die Spieler die Spielregeln bestimmen und die Arbeitgeber machtlos zusehen müssen, wie die Arbeitnehmer ihre Verträge aufeinander abstimmen und untereinander Absprachen treffen. Die NBA ist immer noch ein Konglomerat, in dem die Superreichen, die das Geld vorschießen, auch das Sagen haben wollen. Es geht um Macht, und die Machtbalance hat sich deutlich zugunsten der Spieler verschoben. Die Team-Besitzer müssen und werden handeln - darum auch mein Hinweis auf 1995, als es vergleichbar war.

Zweitens stimmt es nicht, dass Spieler "für das große Geld in der Pampa" anheuern. Einige Franchises wie die Timberwolves, die Bucks oder die Grizzlies wissen einfach, dass sie im Bieten um die führenden Free Agents grundsätzlich chancenlos sind. Durch die veränderten Strategien von Chicago, New York und Miami hat inzwischen sogar der Mittelstand der NBA - z.B. Phoenix, Cleveland, Toronto - das Nachsehen. Ich sehe da eine eindeutige Tendenz der Zentralisierung des verfügbaren Talents.

Das, was wir mit James, Bosh und Wade erlebt haben, droht sich mit anderen Spielern zu wiederholen. Selbst die Miami Thrice könnten dasselbe Spektakel noch einmal veranstalten, denn sie haben alle Ausstiegsklauseln für 2014 in ihren neuen Verträgen.

Ich denke daher, dass es ein Ziel der Arbeitgeber sein wird, mit dem neuen CBA die Early Termination Options für Spieler abzuschaffen. Auch könnte ich mir noch starrere Vertragsmodelle vorstellen, die Loyalität belohnen, z.B. sieben statt sechs Jahre Maximal-Extension oder noch größere Gehaltssteigerungen. Vielleicht wird sogar das Sign-and-Trade-System, bei dem der getradete Spieler den Vertrag bei seinem alten Team unterschreibt, aber das Maximum dann bei seinem neuen Team einstreicht, gekippt werden.

Es gibt da einige Möglichkeiten, und wir werden sehen, welche gewählt werden wird. Auf jeden Fall erwarte ich, dass Stern und die Team-Besitzer versuchen werden, mit Beginn des neuen CBA wieder Herr des Vertragsgeschehens zu sein.
Was genau soll jetzt das Ziel deiner vorgeschlagenen Änderungen sein? Dass mehr Spieler bei ihren alten Teams unterschreiben, oder dass mehr von ihnen zu Provinzteams wechseln?
 

Gast00

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Was würde das für dich in erster Linie bedeuten? Mehr "Jennings-Wege", oder längere NCAA-Auftritte?
Ich denke auch: längere NCAA-Auftritte, also zwei Jahre College statt einem, weil die Spieler als Sophomores bestimmt reifer in die NBA kommen, siehe Gilbert Arenas und Ron Artest. :laugh2:

Was genau soll jetzt das Ziel deiner vorgeschlagenen Änderungen sein? Dass mehr Spieler bei ihren alten Teams unterschreiben, oder dass mehr von ihnen zu Provinzteams wechseln?
Ersteres. Den Provinzteams ist mit ihren grundsätzlichen Problemen (Wetter, Nachtleben, Publicity, Größe und Ruf der Stadt) einfach nicht zu helfen. Man kann es aber den Spielern schwerer machen, das Team zu wechseln, und dazu muss man sie an der Geldbörse packen. Dort sind die meisten Spieler "verwundbar" (siehe Joe Johnson, Rudy Gay). ;)
 

Joe Berry

Kosmopolitische NBA-Koryphäe
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die Owner & die NBA sparen einfach auch Geld, wenn die Spieler erst mit 20 in die Liga kommen...ein James würde dann mit 24,25 nach seinem Rookiedeal erstmalig vor einem großen Vertrag stehen...

es wird ein paar einschneidende Veränderungen geben, denke um einen Lockout kommt man nicht drum rum...was ich mir so vorstellen kann:

1. kürzere Vertragslaufzeiten, mit den eigenem Team resignen 5 Jahre, mit anderen Teams unterzeichnen 4 Jahre maximale Vertragslaufzeit

2. die MLE gehört mMn abgeschafft oder stark reduziert, ein Instrument das viel zu häufig dazu genutzt wird unterdurchschnittlichen Spielern viel zu viel Geld zu bezahlen, hier liegt auch ein Grundübel, der Druchschnitts NBA Spieler verdient zuviel Geld... das ist eine Starliga, das die Stars entsprechend entlohnt werden ist auch in Ordnung, aber der Rest sagen wir mal nach den Top 50 Spielern, sollte in Relation zu den Topverdiener wesentlich weniger verdienen...

3. der Anreiz beim eigenen Team zu bleiben, muss erhöht werden, ob durch ein weiteres, zusätzliches Vertragsjahr o.ä.

4. Luxtax sollte erhöht werden 2 $ für jeden Dollar den man über der Luxtax liegt, das hier ist sowieso schon eine 2 Klassengesellschaft, wer meint er muss mehr Geld ausgeben als es die Luxtax zulässt, sollte auch kräftig dafür bezahlen, das trifft dann die Finanzstarken Teams, die meinen sich über eine größere Payroll einen Vorteil verschaffen zu müssen

5. early termination, player optionen gehören gestrichen, dadurch können Teams besser mittelfristig planen

6. bis jetzt werden die Spieler mit 57% an den Einnahmen der NBA beteiligt, ich glaube diese Prozentzahl wird geringfügig sinken, aber oberhalb von 50% bleiben
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

supafly03

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Dass das finanzielle Modell der NBA kaputt ist sollte jedem klar sein.
Wie könnte es sonst sein das Teams wie die Spurs um Vergünstigungen ihrer Verträge für die Arena nachfragen, obwohl diese State of the Art und nur wenige Jahre alt ist, während man immer um den Titel spielt und diese Halle auch füllt?

Paul Allen von den Blazers sagte zudem auch schon, dass der Rose Garden immer ausverkauft sein müsse, damit die Blazers keine roten Zahlen schreiben.

Und auch anderen Teams aus kleineren Märkten geht es da nicht anders. Daher ist es ja auch klar, dass nur 7 von 30(wenn ich mich recht erinnere) Teams der NBA in den letzten Jahren Gewinne einstreichen konnten.

Ein Problem bei den Verhandlungen werden aber die aktuell abgschlossenen Verträge sein, denn auf diese wird die Spielergewerkschaft genüsslich hinweißen, sobald die Besitzer von ihren Verlusten sprechen.


Insgesamt sollte sich die NBA an der NFL ein Vorbild nehmen, denn da gibt es keine garantierten Verträge(ein bestimmter Teil des Vertrages ist zugesichert, aber nach einem Cut zählt nicht mehr allzu viel gegen den Cap und die Spieler bekommen auch nur noch einen Teil des bestmöglichen Gehaltes), einen Hard Cap und daher sehr große ausgeglichenheit, dank der immer wieder ein anderes Team den Titel holen kann.

Damit hätte man sich dem größten Problem entledigt, denn es würde keine Eddy Currys mehr geben, die sich einen fetten Vertrag holen, um dann abzuschalten und die Franchises auf diesen Horror Verträgen schmoren zu lassen. Auch all diese Spieler die in Contract Years auf einmal total aufdrehen und zeigen was sie wirklich können gebe es dann nicht mehr, da jedes Jahr ein Contract Year wäre.

Das Problem dabei wird natürlich die aktuelle CBA sein, denn von der zu einer NFL-ähnlichen wäre es doch ein unheimlicher Schnitt für die Spieler und daher würde man sich wohl eher nur annähern, aber nicht auf ein gleiches Level begeben können.


PS: Aktuell nähert sich die NBA, wie experience_maker es anmerkte, einer Struktur von ein paar Teams mit Top Mannschaften und dem Rest in kleineren Märkten, die ein Wunder brauchen um mithalten zu können.

Von daher sieht es in der NBA immer mehr wie in der MLB aus, denn auch da gibt es, finanziell, nur ein paar Teams(Yankees, Red Sox und vllt. noch die Cubs, Mets, Phillies oder Dodgers) die viele gute Spieler unter Vertrag nehmen können, während der Rest dem Billy Beane(Oakland A's GM) Prinzip des Hit and Run verschreiben sind und auf eine perfekte Saison hoffen müssen.
 

jeff

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Ok, danke für die Informationen. Ich kann mir auch nicht vorstellen das die zwei Jahre am College einen labilen Spieler dermaßen reifen lassen.

Die NBA reduziert so das Risiko von Busts. In der Regel ist es für NBA-Scouts leichter, Spieler nach einigen Jahren NCAA zu beurteilen als direkt aus der High School.

So hatte ich das noch nicht gesehen. Klingt einleuchtend. Letztenendes würde es mir sowieso gefallen, da ich die NCAA mittlerweile lieber verfolge als die NBA.

die Owner & die NBA sparen einfach auch Geld, wenn die Spieler erst mit 20 in die Liga kommen...ein James würde dann mit 24,25 nach seinem Rookiedeal erstmalig vor einem großen Vertrag stehen...

Kann man sich das wirklich so einfach machen? Ich meine durch richtig gute Spieler wie LeBron, Wade, Wall etc. machen die Clubs/ die Liga ja auch Mehreinnahmen durch die Zuschauer, Trikots etc.

Wobei, wenn man sich anguckt was Rollenspielern so hinterhergeworfen wird könntest Du Recht haben.
 

abcd12

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Ich wäre dafür ein für alle bindendes Hard Cap einzuführen, einfach um eine Zusammenrottung von 3Maxvertragsspielern wie jetzt bei den Heat zu verhindern und klare nicht überschreitbare Grenzen zu setzen. Man darf imho nicht nur bei den Spielern ansetzen, sondern muss auch die Franchiseoffiziellen zu verantwortlicherem Verhalten erziehen. Die derzeitigen Restriktionen sind in meinen Augen zu unscharf und auch zu leicht zu umgehen. Und wer kann es einem JJ verdenken auf so einen Monstervertrag, wie von den Hawks angeboten, einzugehen.
 

Straw

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Ich wäre auch für eine Hardcap oder eine Verschärfung der Lux-Tax, um den fairen Wettbewerb zu sichern. Allerdings könnte man einen Hardcap im nächsten CBA allenfalls vorbereiten, da erstmal alle unter dem aktuellen CBA abgeschlossenen Verträge auslaufen müssten, bevor ein Hardcap in Kraft treten könnte. Also frühestens 2016.
 

tubasound

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Ich denke, diese Zusammenrottung mehrerer Stars auf ein Team wird dieselbe Entwicklung nehmen wie so viele andere Tendenzen in der NBA auch, siehe highschool kids. Nach den ersten Hochkarätern kamen immer mehr Kinder in die NBA, die meinten, sie seien auch so gut, bzw. gab es immer wieder GMs die sie drafteten in der Hoffnung, einen zweiten Kobe oder dergleichen zu ergattern. Dasselbe geschah mit den Europäern in der NBA. Mittlerweile gibts keine Kiddies mehr, erstens wegen des Alterslimits, zweitens wegen Leuten wie DeShawn Stevenson oder Darius Miles, dafür umso mehr one and done Spieler. Euros in der ersten Runde sind wieder die Ausnahme geworden, nach busts wie Tsikitshvili oder Milicic.

Es ist wahrscheinlich, dass sich auch in der näheren zukunft immer mehr GMs dazu verleiten lassen werden, irgendwelche Möchtegern-Stars zusammenzukaufen, um im Konzert der Großen mitzumischen. Nur die wenigsten werden erfolgreich sein und der Titel wird wieder immer denselben franchises in den Schoss fallen, während die restlichen teams verzweifelt Geld in die Schlünder irngedwelcher borderline-All Stars werfen, die Rollen ausfüllen und Verträge durch Leistung rechtfertigen müssen, denen sie nicht gewachsen sind. Grausiges Szenario...

hard cap ist sicher ein guter Zugang, ähnlich wie die erhöhte Luxussteuer. Wie hier schon erwähnt wurde, ist es sicherlich auch von großer Bedeutung, den sign-and-trade-deal der Möglichkeit zu beschneiden, mit dem alten Team den lukrativen Vertrag abzuschließen und ihn zum neuen Team mitzunehmen. Damit wird nämlich der einzige wirkliche Vorteil der franchise nihiliert, die die Rechte an dem jeweiligen Spieler besitzt. Vielleicht muss man sogar in Erwägung ziehen, diese Schere noch größer zu machen, sprich den Rechteinhabern zu gestatten, noch mehr Geld anzubieten als andere franchises. Denn wie schon richtig gesagt wurde, die meisten Spieler sind nur am Finanzaspekt zu ködern...
 

samus1

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Ich denke aber man sollte nicht nur die Spieler in ihren Rechten beschneiden. Die Free Agency ist doch der einzige Moment wo sie mal wirklich Einfluss auf ihren Spielort haben. Die restliche Zeit sind sie mehr Ware als Arbeitnehmer. Wenn man es also den Spielern schwerer machen will zu wechseln, sollte man im Gegenzug auch diesen mehr Planungssicherheit verschaffen in dem man es den Teams erschwert sie zu Traden. Letztendlich sprechen wir ja hier immer noch von Menschen und ob es denen zwangsläufig gefällt das ihr Lebenspunkt ohne ihre Einflussnahme beliebig wechseln kann halte ich für fragwürdig.
Das würde also bedeuten mehr No-Trade-Klauseln oder zumindest eine finanzielle Entlohnung im Tradefall. Somit würden Fälle in denen Spieler als reine Trademasse quer durchs Land verschifft werden sicherlich seltener werden.
 

tubasound

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Ich finde nicht, dass diese mögliche Reife das Recht des Sportlers überwiegt, sein derzeitiges Talent zu nutzen, um Geld zu verdienen. Mir sind selbst Leute wie Duncan lieber, welche gar die kompletten 4 Jahre am College bleiben und reifen, aber nützt einem Spieler, der sich frühzeitig verletzt (möglicherweise gar noch vor dem Draft), die am College gewonnene Reife mehr als die Einnahmen, die ihm so entgehen?
Niemand interessiert sich dafür, ob es Tennisspieler(innen) gibt, die mit 15 ins Profigeschäft einsteigen. Warum dann erwachsene Basketballer wegen ein paar Deppen, die es sowieso oft nicht gebacken kriegen, von der professionellen Ausübung ihres Berufs abhalten? Meiner Meinung nach fehlt da die Balance.

Shaq hat behauptet, sein damaliger College-Trainer hätte ihm geraten, frühzeitig in die NBA zu wechseln, weil er am College nicht mehr zu verteidigen war und die Gegner ihn regelmäßig am Feld verprügelt hätten. Die Gefahr einer karrierebeendenden Verletzung war einfach zu groß, deswegen der frühzeitige Wechsel ins Profilager.

Und naja, Tennis ist sicher etwas anderes als eine Mannschaftssportart, auch ist wohl der soziale Hintergrund eines Tennisspielers ein anderer als der eines Basketballers (mir ist die Verallgemeinerung durchaus bewusst und ich will damit nicht sagen, dass alle Baller aus dem ghetto kommen und grundsätzlich Hohlbirnen ohne Werte und Ethik sind, also bitte von einer Moralpredigt abzusehen...)
 

Mahoney_jr

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Ich selbst würde ja eine Regelung begrüßen, dass Gehälter und Salary Cap auf Netto-Basis verhandelt werden müssen. Die State Income Tax nervt.
 
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