Das neue CBA und die Zukunft der NBA


mystic

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Ich habe das so verstanden, dass 57% vom BRI für die Spieler zur Verfügung steht - inklusive den 77 Millionen für die verletzten Spieler. Ob da nun wie bei den Warriors 10 D-League-Spieler nachverpflichtet werden oder nicht, ist irrelevant, weil das gesamte Gahelt durch die 57% abgedeckt wird. Da dürfte keine Franchise mehr zahlen müssen.
Es kommt nur bei schwerwiegenden Verletzungen zu Mehrausgaben, die durch die 3,5% für eventuelle Verletzungen aufgefangen werden.

Die Mehrausgaben für die Teams mit Verletzten ergibt sich daraus, dass bei gesteigerten MPG, die Spieler dann auch im Ranking besser abschneiden und besser bezahlt werden. Insgesamt ändert das nichts, nur dass die gesunden Team bezüglich des minutenbasierten Einkommens entlastet werden.

Zudem muss Du auch bedenken, dass bei so einer Abhängigkeit quasi eine Ersatzwährung mit dem Namen "minutes per game" eingeführt wird. Die Spieler wollen garantiertes Einkommen haben, demnach werden sie sich höchstwahrscheinlich Mindestspielzeiten in die Verträge schreiben lassen.

Das gesamte Gehalt leistungsbezogen auszuzahlen hat auch den Haken, dass man erst am Ende der Saison herausfindet, was ein Team an Gehalt zu zahlen hat. Weder die Teams noch die Spieler sind an so einem System interessiert.

Jeder mittelmäßige Spieler wäre also jedes Jahr in einem Vertragsjahr, ohne Ruhepause, ohne Gewissheit. Das wird wohl unmöglich durchzusetzen sein. Schade. Eine schöne, theoretische Spielerei, die wir leider wohl nie sehen werden.

Das wären sie ja schon aufgrund dessen, dass sie sich immer darum bemühen würden, bei einem Team unterzukommen, was ihnen die Spielminuten garantiert. Einen höheren Anteil an leistungsbezogenem Einkommen widerspreche ich nicht, aber die Mehrheit des Einkommens muss über garantiertes Gehalt geschehen, anders funktioniert das Ganze gar nicht.
 

Adam Douglas

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wirklich ein sehr langer, aber wie ich finde lesenswerter artikel



der einzige punkt, welcher mir nicht so klar erscheint oder vielmehr dessen konsequenz, wäre die tatsache, dass sich die GMs keine gedanken mehr über ein salary cap oder vergleichbares machen müssten. würde das nicht unter umständen noch zu weiteren modelle ala miami führen, so dass am ende es nur noch eine handvoll teams sind die jahr für jahr um den titel spielen? gerade ein salary cap soll ja dafür sorgen, dass die kräfteverhältnisse so gut wie möglich ausgeglichen verteilt werden in der liga um so für mehr spannung und attraktivität zu sorgen, insbesondere bei der hohen anzahl an regular season spielen bevor es in die playoffs geht.

Ich befürchte, dass genau das die Konsequenz sein würde, denn die besten verfügbaren Spieler der Liga würde es mit Sicherheit zu den Teams der grossen Märkte ziehen, einfach weil das sportlichen wie werbetechnischen Erfolg garantieren würde, also noch mehr Kohle. Die weitere Folge wäre natürlich, dass die Liga ausrechenbar wird, weil vier oder fünf Teams den Wettbewerb dauerhaft bestimmen würden.

Ein weiterer Punkt ist der, hoffentlich habe ich nichts überlesen, dass die Einnahmen der Spieler, was Grundgehalt und Boni angeht, an die Einnahmen der NBA gekoppelt wären, d.h. dass die Spieler eins zu eins den jährlichen Erfolg oder Misserfolg mitzutragen hätten. Ob das eine Spielergewerkschaft gut findet, da habe ich meine Zweifel!
 

mystic

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Ein weiterer Punkt ist der, hoffentlich habe ich nichts überlesen, dass die Einnahmen der Spieler, was Grundgehalt und Boni angeht, an die Einnahmen der NBA gekoppelt wären, d.h. dass die Spieler eins zu eins den jährlichen Erfolg oder Misserfolg mitzutragen hätten. Ob das eine Spielergewerkschaft gut findet, da habe ich meine Zweifel!

Aufgrund des ESCROW-Systems ist das heute schon der Fall, daher wird die NBPA auch in Zukunft nichts dagegen haben.
 

Adam Douglas

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Aufgrund des ESCROW-Systems ist das heute schon der Fall, daher wird die NBPA auch in Zukunft nichts dagegen haben.

Der Vorschlag, mehr ist es ja nicht, auf den wir uns letzthin immer bezogen haben, kennt kein escrow/Treuhandkonto, das für einen Finanzausgleich sorgt. Das gegenwärtige System setzte einen Rahmen, unter den Spielergehälter nicht fallen konnten, dieses Sicherungskonzept fehlt hier komplett und verlagert das Risiko auf die Seite der Speler, falls die Einnahmen der Liga sinken.
 

mystic

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Der Vorschlag, mehr ist es ja nicht, auf den wir uns letzthin immer bezogen haben, kennt kein escrow/Treuhandkonto, das für einen Finanzausgleich sorgt. Das gegenwärtige System setzte einen Rahmen, unter den Spielergehälter nicht fallen konnten, dieses Sicherungskonzept fehlt hier komplett und verlagert das Risiko auf die Seite der Speler, falls die Einnahmen der Liga sinken.

Technisch gesprochen größtenteils richtig, praktisch gesehen aber durchaus irrelevant. Auch heute sind maximal 57% des BRI für Gehälter abgestellt. Durch ESCROW wird sicher gestellt, dass nicht mehr Gehalt an die Spieler geht, wenn die Einnahmen ausbleiben. In den letzten beiden Jahren ging quasi der komplette ESCROW-Topf an die Besitzer zurück, die Spieler bekamen also 8% weniger Gehalt als das, was über diverse Webseiten kolportiert wird.
Es wäre auch absurd, wenn beim Revenue-Sharing das Risiko komplett bei den Besitzern liegen würde.
 

Adam Douglas

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Da bin ich anderer Ansicht, da ich die Spieler als abhängig Beschäftigte ansehe, die Besitzer aber die Geschäftspolitik bestimmen und damit auch über den Erfolg und die Einnahmen der Marke "NBA" entscheiden: Wer die Musik bestellt, muss sie auch bezahlen, egal wie gut oder schlecht die Musik spielt.
Zum Wesentlichen: Besagter Vorschlag basiert ja auf nichts weniger als einem kompletten Paradigmenwechsel! Im aktuell gültigen System wird eine (erhoffte) zukünftige Leistung maximal honoriert, das neue System würde erbrachte Leistungen bezahlen, wäre alsö leistungsgerecht.

Braucht die Liga das? Aus meiner Sicht nicht, denn bisher hat die Liga funktioniert (die Schwachstellen und Ungereimtheiten des Vorschlags bräuchten enen eigenen thread), und genau da wäre mein Ansatz:
Ein Team wie es die jetzigen Miami Heat darstellen, hätte es nicht geben dürfen, dahingehend müssten Regelungen getroffen werden, die eine derartige Bündelung der Kräfte ausschliessen.

Das bisherige System sorgte dafür, dass ein Fehler früher oder später ausgemerzt werden konnte und geradezu gewinnbringend einzusetzen war, um ein Team gravierend zu verbessern, wobei man sich die aktuelle Verbesserung mit dem Verzicht auf zukünftiges Talent erkaufte , was wiederum dem Aufbau künftiger Konkurrenz diente. Und genau das machte den Reiz aus, die Liga war nie ausrechenbar, jede Verletzung eines Schlüsselspielers irgendeines Teams hätte weitreichende Folgen gehabt.

Schlussendlich war die Liga immer spannend, da gab es die Platzhirsche und die aufstrebenden Teams, es gab aber auch immer gescheiterte Projekte. Die Heat, da gebe ich dir sowas von recht, sind etwas ganz Neues :" Wir müssen alles gewinnen in den nächsten fünf Jahren!"
Das ist ihr Credo, dafür wurden sie "geholt", wie sich die Liga einnahmetechnisch entwickelt, wenn es ein Über-Team gibt, who cares?
 

Sgt.Soap

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Ich versteh nicht, wie man einen Spieler vorwerfen kann, dass er sein Tewam wechselt. Die Teams haben doch auch die Möglichkeit, Spieler gegen ihren Willen wegzutraden bzw. dazuhalten, bei RFA!
 

Adam Douglas

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Bevor ich in diesem thread das Licht ausschalte, vielleicht noch mal das als Anregung: Ich hätte mir gewünscht, dass die Diskussion um die (noch zu gründende) Miami-Dynastie mit der um den neuen Tarifvertrag verbunden worden wäre, obwohl mir klar ist, dass das Miami-Experiment für die nächsten zwei oder drei Jahre läuft (die Vertragslaufzeiten sind drittrangig).

Das heisst wiederum, dass diese Strategie, die Liga zu dominieren über die ersten Jahre einer neu installierten Tarifordnung Bestand hat, vielleicht auch länger, je nach Erfolg. Solange die gesamte Liga davon profitiert, könnte man damit leben, obwohl es schon ein wenig langweilig wäre, nur ein Team gewinnen zu sehen: Da liegt für mich der Hund begraben!

Der Wettbewerb gegen andere Sportarten ist entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg der Liga , und das sollten Spielergewerkschaft und die, zugegebenermassen, heterogene Besitzerseite verinnerlichen: Eine heruntergewirtschaftete Liga bringt keiner Seite etwas.
 

dunkerix

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Bevor ich in diesem thread das Licht ausschalte, vielleicht noch mal das als Anregung: Ich hätte mir gewünscht, dass die Diskussion um die (noch zu gründende) Miami-Dynastie mit der um den neuen Tarifvertrag verbunden worden wäre, obwohl mir klar ist, dass das Miami-Experiment für die nächsten zwei oder drei Jahre läuft (die Vertragslaufzeiten sind drittrangig).

Das heisst wiederum, dass diese Strategie, die Liga zu dominieren über die ersten Jahre einer neu installierten Tarifordnung Bestand hat, vielleicht auch länger, je nach Erfolg. Solange die gesamte Liga davon profitiert, könnte man damit leben, obwohl es schon ein wenig langweilig wäre, nur ein Team gewinnen zu sehen: Da liegt für mich der Hund begraben!

Der Wettbewerb gegen andere Sportarten ist entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg der Liga , und das sollten Spielergewerkschaft und die, zugegebenermassen, heterogene Besitzerseite verinnerlichen: Eine heruntergewirtschaftete Liga bringt keiner Seite etwas.

Du hast eindeutig Unrecht! Die Verschwörung sagt: Die Nets haben eigentlich nur Drei- und Vierjahresverträge genommen, und LeBrons Vertrag läuft ebenso lange. Was bedeutet das? Prokhorov und Jay-Z ziehen in drei bis vier Jahren nach Brooklyn und James nimmt sein Talent an die Brooklyn Bridge.
 

Adam Douglas

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Du hast eindeutig Unrecht!

Da fehlt mir der konkrete Bezug zu meinem Beitrag, denn ich sehe nicht, dass alle meine Aussagen unfundiert daherkommen, ebensowenig verstehe ich deine weiteren Ausführungen.
Zum Glück bietet dieses Forum unbeschränkten Platz, allerdings auch Beschränkten.
 
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