Hery Maske - KO an der Kino Kasse


buta

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Davon ist mit Sicherheit vieles richtig.

Allerdings bezweifle ich - und auch ich muss gestehen, den Film noch nicht gesehen zu haben - dass ein anderer Schauspieler den Film hätte retten können. Das Drehbuch scheint dem Vernehmen nach eine einzige, grobe Fahrlässigkeit zu sein. Boll sei auch erwartungsgemäß, wenn ich ein paar Rezensionen richtig im Kopf habe, weniger an einer kritisch reflektierten, als vielmehr an einer oberflächlichen, stereotypen Darstellung Schmelings gelegen. Das schauspielerische Talent eines Maske steuert das Übrige dazu bei.

Ich erkläre mir den Flop jedenfalls aus der Diskrepanz zwischen Rollenbesetzung und Rollenverständnis: Schmeling ist ein deutscher Ausnahmesportler gewesen, dessen Leben die Zuschauer vermutlich weder von Boll verfilmt, noch von Maske verkörpert sehen wollten. Der Stoff taugt aus ganz unterschiedlichen Gründen eben nicht als Blockbuster, Sommermärchen oder Heldengeschichte, sondern bedarf einer sorgfältigen und einer, seine Komplexität würdigenden, künstlerischen Aufarbeitung. Der Zuschauer merkte das wohl und hat sich von den überaus schlechten Kritiken zum Film weiter davon abschrecken lassen, in die Kinos zu gehen.
 

Roberts

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Es ist ein Uwe Boll-Film. Mehr muss man nicht sagen. Das ist eine Garantie für Schrott. Das einzig Gute an dem Film sind die Boxszenen, der Rest ist unterirdisch. Wie so oft bei solchen Projekten, bei denen eine Kernkomponente (Regie, Produktion) aus Unfähigkeit besteht (Boll), wird auch der Beitrag Dritter (Drehbuch, Darsteller) runtergezogen. Manchmal entsteht aus der Mischung von Avanti Dilettanti und Skurrilität die Faszination der unfreiwilligen Komik (Ed Wood), bei Boll ist es aber regelmäßig nur langweiliger Dilettantismus. Das sieht man am besten an der Wahl von Henry Maske als Hauptdarsteller. Jene Mischung aus verquerer Wortschöpfung und hölzernen Auftreten, der als sog. Gentleman wohl der Traum vieler Schwiegermütter war, dem man aber auf der Mattscheibe im Interview oder als Experte kaum fünf Minuten ertragen kann, geschweige denn in 123 Minuten Film.
 

jack blackburn

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Der beste Boxfilm ist meiner Meinung nach "Wie ein wilder Stier" mit Robert de Niro als Jake La Motta .
und die Verfilmung "Eine handvoll Dreck" aus dem Jahre 1956 mit Paul Newman als Rocky Graziano ist sehenswert,natürlich wird Graziano verklärt dargestellt und ein grosser Teil seines lebens blieb unerwähnt,aber für eine neuverfilmung wäre Potential da.

Die Premiere zu Bolls Film habe ich mit anschliessender Podiumsdiskussion miterlebt ,aber ohne Abschweife der Film ist echt schlecht . Boll ist ein intelligenter Typ,aber seine Machwerke sind totaler Trash .
 

Povetkin

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Finde ich überhaupt nicht. Geschmäcker sind halt verschieden.

naja, das man dem Film gewisse Längen vorwirft ist schon ziemlich berehctigt und kann man durch die Bank wohl auch in allen Kritiken lesen.

Ein Klassiker ist der Film wohl sicher nicht, aber völlig misslungen ist er eben auch nicht. Hat bei filmstarts zum Beispiel glaub ich 7/10.

Ich fand ihn ganz gut, mein Bruder zum Beispiel fand ihn total langweilig.
 

jack blackburn

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Das passt in soweit zusammen ,dass ich Boll live in der Podiumsdiskussion erleben konnte,war übrigens sehr interessant ,später beim Bierchen an der bar im kino (kenne den besitzer des ladens) kamen wir ins Gespräch .
Boll hat unter anderem Literaturwissenschaften studiert und seinen Doktor in Philosophie gemacht und um die die Thesen von Martin Heidegger,Wittgenstein,Schopenhauer usw zu kapieren, zu reflektieren oder "den mann ohne Eigenschaften" in seiner Komplexität erfassen zu können braucht man Intellekt .
Er macht zwar keine guten Filme,aber er hat definitiv viel auf dem Schirm .
 

jack blackburn

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Wenn jemand sagen wir mal vor "Liebe " blind ist ,und hier ist es das Filmemachen , wird die Realität gerne verklärt .Natürlich spielen auch das Selbstgerechte und die Unbelehrsamkeit eine starke Rolle .
Etwas nicht einsehen wollen und die Intelligenz sind meiner Meinung nach zwei paar Schuhe .Viele menschen sind zwar intelligent ,aber stellen sich ungern den tatsachen und der Wahrheit .
 

Roberts

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Es ist keine Frage von mangelnder Intelligenz, sondern mehr eine Frage von mangelnder Beherrschung des Handwerkszeugs. Boll ist ein cleverer Geschäftsmann und mag seinen Machwerken alles Mögliche abgewinnen können, Objektiv sind sie von der Filmkunst her als Trash zu bewerten.

Auch mit Trash kann man Geld verdienen, was Boll eine Zeit lang auch gut gelungen ist. Mittlerweile gehen seine Machwerke allerdings in Richtung Kassengift, weil die immer selbe Masche in verbindung mit üblen handwerklichen Fehlern irgendwann nicht mehr zieht, zumal eine Trashverfilmung eines Trash-Computerspiels wohl mehr Publikumspotenzial besitzt, als eine Trashverfilmung eines ernsten Themas.
 
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