Davon ist mit Sicherheit vieles richtig.
Allerdings bezweifle ich - und auch ich muss gestehen, den Film noch nicht gesehen zu haben - dass ein anderer Schauspieler den Film hätte retten können. Das Drehbuch scheint dem Vernehmen nach eine einzige, grobe Fahrlässigkeit zu sein. Boll sei auch erwartungsgemäß, wenn ich ein paar Rezensionen richtig im Kopf habe, weniger an einer kritisch reflektierten, als vielmehr an einer oberflächlichen, stereotypen Darstellung Schmelings gelegen. Das schauspielerische Talent eines Maske steuert das Übrige dazu bei.
Ich erkläre mir den Flop jedenfalls aus der Diskrepanz zwischen Rollenbesetzung und Rollenverständnis: Schmeling ist ein deutscher Ausnahmesportler gewesen, dessen Leben die Zuschauer vermutlich weder von Boll verfilmt, noch von Maske verkörpert sehen wollten. Der Stoff taugt aus ganz unterschiedlichen Gründen eben nicht als Blockbuster, Sommermärchen oder Heldengeschichte, sondern bedarf einer sorgfältigen und einer, seine Komplexität würdigenden, künstlerischen Aufarbeitung. Der Zuschauer merkte das wohl und hat sich von den überaus schlechten Kritiken zum Film weiter davon abschrecken lassen, in die Kinos zu gehen.