Zu cool für einen Namen
Aufstellung
Bank: Ginczek, Jojic, Junuzovic, Nagasawa, Osako
Eine meiner Meinung nach sehr ausgeglichene Aufstellung, und zwar auf hohem Niveau.
Mein Außenverteidiger-Duo dürfte locker das beste im gesamten Draft sein und auch mein Mittelfeld ist durchgehend stark besetzt. Die äußerst solide Innenverteidiger-Paarung, der aufstrebende Joselu sowie der unterschätzte Hitz runden die Startelf ab.
Kader
Schlüsselspieler: Vladimír Darida
Da wohl einige überrascht waren, ihn bereits in der 3. Runde gezogen zu sehen, will ich ihn ein bisschen näher vorstellen.
Darida ist ein Defensiv- wie Offensivallrounder, der vielseitig einsetzbar ist, u.a. als Sechser, Zehner, Winger und Stürmer, sich auf der offensiven Acht aber am wohlsten fühlt.
Letzte Saison stieß er ohne Vorbereitung zum Team und war dann anschließend auch noch verletzt. Vor allem musste er sich noch als Linksaußen oder zweite Spitze neben Mehmedi verdingen, was ihn seiner Stärken weitgehend beraubt (wenngleich es für Freiburg als Team in bestimmten Konstellationen Sinn macht(e), alleine schon weil er diese Rolle selbst dann immer noch adäquater ausfüllen kann als alle anderen Stümper, die sie sonst dort haben).
In der Mitte der Rückrunde wurde er jedoch auf die Acht gestellt, was sich deutlich positiv auswirkte – auf die eigenen Leistungen wie die des Teams. Tatsächlich war er seitdem schlichtweg überwältigend.
Mal einige Zahlenschmankerl:
- Beim Kicker hat er seit seiner Versetzung einen Notenschnitt von 3,08 – damit wäre er in der abgelaufenen Saison wäre er in der vergangenen Saison der 16. beste Feldspieler und der 8. beste Mittelfeldspieler gewesen. (Bei Sport1 liegt der Schnitt bei 2,95 - bei Sportal bei 2,88.) Alles als Freiburger, wohlgemerkt. (Zur Referenz: Mehmedis Kicker-Schnitt lag bei 3,34.)
- In insgesamt 12 Spielen kam er auf 2 Tore und 5 Assists – für einen Achter ein mehr als guter Wert.
- Seine sonstigen offensiven Statistiken (à 90 Minuten):
- 2,08 gelungene Dribblings
- 75,92 Ballkontake
- 78,0% Passquote
- Seine defensiven Statistiken (à 90 Minuten):
- Zweikampfquote: 51,72%
- Laufdistanz: 12,96 Kilometer
- 2,33 Interceptions (nur 3 Achter hatten mehr - u.a. Sahin)
(Hinweis: Sein letztes Spiel gegen Hoffenheim habe ich mir aufgrund der unberechtigten roten Karte mal ausgespart. Künstlerische Freiheit.)
Der positive Einfluss auf den Teamerfolg mit Darida auf der 8 ist astronomisch.
Das zeigt sich anhand folgender (optisch eher mäßigen) Tabelle, in der alle Freiburger Spiele seit Beginn der letzten Saison aufgedröselt werden, je nachdem ob Darida als Achter auf dem Feld stand oder nicht. Alle Werte sind auf 34 Spiele genormt.
Schade, dass Freiburg erst am 26. Spieltag darauf kam, Darida zu versetzen.
Der Unterschied zwischen einem Freiburger Team mit Darida auf der 8 und dem Gegenteil? 9 Plätze, 25 Punkte und +36 bei der Tordifferenz. Wenn man nur die Spiele mit ihm auf der 8 mitrechnet, hätte die Bilanz dazu ausgereicht, um letzte Saison 7. zu werden – punktgleich mit den sechstplatzierten Gladbachern.
Was kann Darida also?
Kurzversion: Alles.
Langversion: Darida ist ein enorm feinfüßiger und passkreativer Box-to-Box-Spieler, der omnipräsent das gesamte Freiburger Spiel leitet und Abwehr und Angriff miteinander verbindet. Er übernimmt die hauptsächlichen Aufgaben bezüglich des Spielaufbaus im zweiten Drittel und lässt sich wenn nötig gar zwischen die Innenverteidiger fallen. Gleichzeitig bestimmt er äußert gekonnt Rhythmus und Richtung der Ballzirkulation und ist als einziger kreativ begabter Spieler im Kader alleine für das Initiieren der Angriffe zuständig. Zusätzlich stößt er auch dynamisch mit oder ohne Ball vor, besetzt bzw. öffnet hochintelligent gefährliche Räume - dabei hat er eine Tendenz nach links - und kreiert Chancen. Er hat ein gutes Gefühl für den öffnenden Pass und spielt den Ball instinktiv in den richtigen Raum. Beim Rausrochieren auf den Flügel kann er auch als gefährlicher Flankengeber fungieren. Dank seines starken Fernschusses ist es ihm ebenso möglich, selbst zum Abschluss kommen.
Oft geht er zwischen die Linien und bietet sich dank seiner technischen Brillanz als sichere Anspielstation an. Er ist enorm pressingresistent, hat eine enge Ballführung und ist zudem ziemlich dribbelstark sowie passsicher und mit guter Übersicht ausgestattet, sodass er sich aus engen Räumen problemlos befreien kann. Von seiner auf den ersten Blick mittelmäßigen Passquote mag man halten, was man will – man muss jedoch bedenken, dass Darida a) als Mädchen für alles eine schwierige Rolle hat; b) mit seinen Pässen häufig das Risiko sucht; c) hierin dennoch über dem Teamdurchschnitt liegt – in einem Team mit höherer Ballbesitzorientierung sowie talentierteren Mitspielern würde die Passquote signifikant steigen.
Während Daridas offensive Leistungen mit Ball durchaus ins Auge fallen, ist er jedoch auch erstaunlich defensivstark. Obwohl mit 1,72m und 66kg recht schmächtig, setzt er seinen Körper schlau ein – seine für einen Achter exzellente Zweikampfquote bestätigt das. Noch besser ist sein Spiel ohne Ball – seine überragende Spielintelligenz zeigt sich auch hier. Sehr versiert im Ab- und Zudecken der richtigen Räume und Spieler, profitiert er dabei von seiner Ausdauer – mit Dalai Kramer ist er laufstärkster Spieler der Liga und reißt in fast jedem Spiel irre 13 Kilometer ab.
Was kann Darida nicht? Ich sagte bereits, er kann alles.
Klar, ein Weltklasse-Spieler wird er wohl nicht mehr – dafür fehlt der letzte offensive Punch sowie überragende physische Präsenz. Abgesehen davon ist Darida aber ein kompletter Fußballer, der dieses Jahr seine sicherlich letzte Saison in Freiburg spielen wird. Er besitzt locker genug Klasse für den internationalen Wettbewerb und könnte mit seiner Technik, Spielstärke und überragenden Spielintelligenz einem Team wie z.B. Schalke enorm weiterhelfen.
Dass er, wie sich bei der Schwegler-Aktion zeigte, auch ein extrem fairer und sympathischer Sportsmann ist, rundet das Ganze nur noch ab.
Abwehr
- Im Tor steht der solide Marwin Hitz, der letzte Saison Manninger verdrängte und durchgehend gute Leistungen zeigte. Hält zwar selten den Unhaltbaren, ist aber dafür sehr sicher und fehlerfrei.
- Meine Innenverteidigung setzt sich aus Robin Knoche und Ragnar Klavan zusammen, die vor allem durch ihre Athletik bestechen – beide sind äußerst robust und auch vergleichsweise schnell -, aber dennoch durchaus den modernen Typus vertreten. Klavan ist im Spielaufbau mäßig kreativ, aber extrem sicher und erstaunlich kombinationsstark, wie eine Passquote von 88% zeigt. Knoche (84%) hat dagegen überragendes spielerisches Potenzial und eine unglaubliche Übersicht, die allerdings manchmal noch zu selten verwendet. Zusammen mit seinem sehr intelligenten Stellungsspiel ist der 22-jährige Knoche bereits jetzt ein Verteidiger ohne wirkliche Schwächen, der sicherlich schon bald ein Kandidat für Jogi werden dürfte.
- Matthias Ostrzolek ist in Topform wohl einer der besten 5 besten Linksverteidiger der Liga. Offensiv ist er über jeden Zweifel erhaben (letzte Saison 8 Assists!), defensiv mitunter noch zu nachlässig im Stellungsspiel, dafür aber sehr stark im direkten Zweikampf (58% Zweikampfquote).
Lukasz Piszczek hatte letzte Saison nach seiner Verletzung Probleme mit seiner Form, hat diese Saison jedoch wieder an alte Leistungen anknüpfen können und war bisher bester Dortmunder. Jetzt, wo er wieder auf der Höhe ist, der beste Nicht-Philipp-Lahm-RV der Welt, immer noch ultraathletisch, spielstark, defensiv sicher und dennoch mit stetigem Offensivdrang. Mit 5 Torvorlagen in 10 Spielen ist er momentan Top-Assistgeber des BVB. Über seine Qualitäten diskutiere ich nicht. Wer die nicht sieht, sollte zum Arzt.
Mittelfeld
Über Darida hatte ich mich ja bereits geäußert.
- Nuri Şahin hat zwar nicht mehr das Niveau frühere Tage, ist aber immer noch ein exzellenter Taktgeber und klinisch präzise mit seinen langen Bällen. Obwohl kein klassischer Sechser, kann er auch defensiv dagegen halten. (Zweikampfquote: 52%). Lediglich seine offensive Kreativität lässt manchmal zu wünschen übrig – für diese ist er hier aber ohnehin nicht zuständig, da vor ihm ohnehin 4 nominelle Spielmacher spielen. Seine Rückversetzung von der 8 auf die 6 dürfte ihm guttun, zumal sich seine ruhige und passive Spielweise sehr gut mit der dynamischen und proaktiven von Darida ergänzt.
- Vor diesem Duo spielt eine enorm spielstarke Dreierreihe. Henrikh Mkhitaryan wird noch immer oft zu Unrecht kritisiert, dabei ist an seinem Spiel von mangelnder Chancenausbeute abgesehen nicht wirklich etwas auszusetzen. Manchmal etwas unglücklich in engen Räumen, hat ihm die Versetzung auf den Flügel deutlich gutgetan, weswegen er diese Rolle auch bei mir einnimmt. Defensiv wohl der stärkste Offensivspieler der Liga – ja, sogar noch vor meinem verehrten Thommy Müller! Ein absolutes Pressinggenie, athletisch, ungemein laufstark. Offensiv aufgrund seiner Ausbildung als Achter erstaunlich stark im Spielaufbau, dribbelstark, passkreativ, in seiner Spielintelligenz nur vom Raumdeuter überboten – für mich ist er trotz noch mäßiger Effizient ein absoluter Weltklasse-Spieler.
(Wer mehr von mir über ihn lesen will, möge hier oder hier (bitte Strg + F benutzen) nachsehen. Nicht alle damaligen Einschätzungen sind 100% korrekt, aber im Grunde halt eigentlich doch.)
- Auch sein Gegenpart Julian Brandt dürfte bald von mir das Weltklasse-Etikett erhalten – lediglich Erfahrung und zwei, drei Jahre Entwicklung trennen ihn noch von diesem Status. SEit seinem ersten Startelfeinsatz in der Liga mit einem Kicker-Schnitt von 2,93 und 5 Scorerpunkten in 489 Minuten. Überaus vielseitig – ein überragender Dribbler, spielt teilweise unglaubliche Pässe, gleichzeitig mit tollen Laufwegen und gutem Abschluss. Zudem sehr defensivstark. Mit 1,85m und 82kg körperlich bereits sehr ausgereift.
- Mit Stindl habe ich einen der mMn besten Zehner der Liga in meinen Reihen.
Sturm
- Joselu hatte lange mit dem Spieltempo der Bundesliga zu kämpfen und war systemisch nicht immer optimal eingebunden. Mittlerweile hat er aber den nächsten Entwicklungsschritt vollzogen – einem Aufstieg in die Sturmelite steht nichts mehr im Wege. Ich lehne mich einfach mal aus dem Fenster und prognostiziere für diese Saison mindestens 20 Scorerpunkte. (Zumindest wenn Stindl und Prib zeitnah zurückkehren - unter deren Fehlen leidet er doch sehr.)
Sehr athletisch, ist er dennoch technisch extrem beschlagen, spielstark und auch einigermaßen schnell. Spielt intelligente Pässe, stark mit dem Rücken zum Tor, sehr guter Schuss, hat mittlerweile auch Defensivarbeit gelernt.
Vor allem ist er im Kopfballspiel einer der besten Stürmer der Welt. Klingt komisch, ist aber so. Letzte Saison gewann er 60,8% seiner Kopfballduelle, insgesamt 6 pro Spiel – ein astronomischer Wert.
Zum Vergleich: Lewandowski 37,0%, Dzeko 46,5%, Mandzukic 48,4%, Kießling 48,3%, Luca Toni 49,6%, Klose 49,6%, Ronaldo 52,5%, Benteke 56,8%.
Tatsächlich war der einzige Spieler mit einer höheren Quote, den ich finden konnte, Peter Crouch.
Bank
- Jojic wurde aufgrund des negativen Forentenors sowie zuletzt durchwachsener Leistungen aus rein opportunistischen Gründen auf die Bank befördert, Ersatz Stindl konnte zum Glück noch lächerlich spät ergattert werden. Von der Bank kommend ist Jojic hauptsächlich als defensiver Rechtsaußen vorgesehen, kommt er als Achter, rückt Darida auf die Sechs. Im späteren Spielstadium öffnen sich die Räume, sodass seine momentanen Defizite – u.a. unkonstante Ballbehandlung, schleppende Handlungsschnelligkeit – weniger zum Tragen kommen. Auch dürfte es ihm sicherlich zu Gute kommen, dass er hier deutlich weniger Verantwortung hat und eher als unterstützender Spieler agiert, was ihm auf jeden Fall mehr liegt. Finde Jojic aber an sich eigentlich immer noch ganz cool.
- Als Alternative böte sich stets Junuzovic an, dessen Laufstärke man am Ende sicherlich gut gebrauchen kann. Spielt momentan eine überragende Saison (kicker-Schnitt 2,92) und zeigt ungeahntes offensives Potenzial. Wird von seinen Mitspielern jedoch leider noch heruntergezogen. Was hier natürlich nicht passieren wird. Auch er passt in einer unterstützenden Rolle sicherlich besser als in einer zentralen, ist hier also richtig aufgehoben.
- Ginczek ist 1:1-Ersatz für Joselu. Dient als Wandstürmer (1,90m - 87 kg), der auch spielerisch kein schwarzes Loch ist und große Torgefahr ausstrahlt. Hat immenses Potenzial - mal sehen, wie viel er jetzt bald davon zeigt.
- Der spielstarke Osako hat noch keine Bundesliga-Klasse nachgewiesen, von daher nur keine primäre Option. Besitzt aber viele Qualitäten.
- Nagasawa ist ein persönlicher Wunschpick von mir – da er noch kein einziges Bundesliga-Spiel bestritten hat, lässt sich natürlich nicht sagen, wie exakt sein Leistungsniveau aussieht. Ist daher wohl eher ultimativer Bankwärmer, aber, wenn er in seinen baldigen Einsätzen überzeugt, sicherlich eine Option für die offensive Dreierreihe.
Exkurs - Stindl als Zehner?
Stindl ist generell ein Spieler mit vielfältigen Fähigkeiten, die er selbst jedoch nicht in vollem Maße ausnutzt, auch, weil er nicht immer perfekt ins System passte. Tatsächlich ist er ein Spieler, der ziemlich gut bei Dortmund reinpassen würde. Zumindest dürfte er in einem System mit Ballbesitz-Fokus besser aufgehoben sein, weswegen er unter Korkut auch deutlich besser spielte als am Ende unter Slomka.
Unter diesem spielte er meistens als Rechtsaußen und füllte diese Rolle sehr ordentlich aus. Seine technische und spielerische Klasse taten dem Spiel gut (vor allem da links meist ein linearerer Spielertyp spielte), mit seinem Fernschuss konnte er viele Tore erzielen. Defensiv war er der perfekte Spieler für Slomka, mit seiner Pressingstärke war er für sein System unentbehrlich. Zu höheren Weihen reichte es aufgrund von mäßiger Durchschlagskraft und noch mäßigerer Schnelligkeit nicht.
Denn natürlich gehört Stindl ins Zentrum. Was auch Slomka wusste, weswegen er letzte Saison auf die 8 beordert wurde. Dort war er in einem überaus schlechten Hannoveraner Team der beste Spieler, was allerdings nicht viel heißt, denn auch dort rief er nicht sein volles Potenzial ab. Theoretisch ist er eigentlich prädestiniert für die Rolle, denn er hat durchaus strategische Fähigkeiten, die er allerdings nur unkonstant nutzte. Oft spielte er den Achterpart ähnlich so, wie er rechts außen spielte.
Tatsächlich scheint ihm ein wenig die Dominanz für diese Rolle abzugehen. Schon früher war in seinem Spiel gelegentlich etwas zu viel Passivität zu beobachten.
Weswegen ihm eine Rolle als Zehner wohl am besten behagt. Hier kann er sich fallen lassen und sich spielerisch betätigen und seine Achter-Qualitäten nutzen, aber auch klassisch zehnermäßig weiter vorne Mitspieler in Szene setzen oder zum Abschluss kommen und im Spiel gegen den Ball in vorderster Linie zu pressen. Die Zehner-Rolle scheint seinem Naturell am besten entgegenzukommen, weil sie ihm Aktivität aufdrängt, aber keine Dominanz verlangt.
Auch er wurde (ähnlich wie Darida) erst gegen Ende der Rückrunde umgestellt und zeigte dort exzellente Leistungen (kicker-Schnitt 2,90). In diesem Zeitraum holte Hannover 2,8 Punkte im Schnitt.
Seine Vorbereitung danach war unglaublich. Im Pokal traf er. Leider fällt er jetzt auf unbestimmte Zeit aus und es ist daher unömglich zu sagen, inwiefern er seine Leistungen als Zehner bestätigen kann. Ich lege jedem nahe, anzunehmen, er würde ca. 30 Tore schießen.
Taktik
Werde diesen Part tatsächlich sehr kurz halten.
Wie werde ich spielen? Wie Dortmund. Womit eigentlich alles gesagt ist.
Insgesamt durchaus mit Ballbesitzfokus, alles andere würde auch kaum Sinn machen, so wird die Spielstärke meines Teams optimal genutzt. Dennoch mit großem Fokus auf Vertikalität - während in den ersten zwei Spielfelddritteln Wert auf Ballsicherheit gelegt wird, darf und soll im letzten Drittel durchaus das Risiko gesucht werden. Dürfte besonders meinen Außen in ihrer Spielweise entgegenkommen. Mkhitaryans Entscheidungsschwäche bei der finalen Aktion und Brandts manchmal noch erratisches Spiel werden so zum Prinzip. Ballverluste kann ich gut abfedern, denn natürlich spiele ich gnadenloses und tödliches Gegenpressing. Das habe ich zufälligerweise mit 15 anderen Teams gemeinsam. Nur können es meine Spieler wirklich :clown:.
Defensiv wird das dann natürlich ähnlich aussehen, aggressives Mittelfeldpressing. Meine 5 Mittelfeld-Akteure sind alle problemlos in der Lage, mehr als 12 Kilometer abzuspulen. Joselu ist von der Zweikampfführung (und -frequenz) her der Typ Kießling, was sicher auch nicht schadet. Dank meiner recht schnellen Abwehr kann ich mir eine mittelhohe Verteidigungslinie leisten.
Nun noch ungeordnet einige Aspekte:
- Flügelspiel: Spielt eine große Rolle, logisch bei einem so kopfballstarken Stürmer und zwei der flankenstärksten Außenverteidiger überhaupt. Beide AV sind angewiesen, offensiv zu agieren.
- lange Bälle: Kann auch gerne verwendet werden. Besonders Sahin spielt die ja gerne. Joselu ist in Sachen Ballbehauptung verdammt gut, und wenn er sie nicht behält, rollt gleich die Pressinglinie über den noch nicht vollständig kontrollierten Ball hinweg.
- Eingespieltheit: Habe drei Dortmunder, eigentlich vier. Kann man ja mal erwähnen. Wichtiger: Drei meiner fünf Defensivleute sind (ehemalige) Augsburger. Besonders wichtig die Ostrzolek-Klavan-Paarung: da Ostrzolek hinten gerne Lücken lässt, ist der linke IV sehr wichtig. Klavan ist gelernter LV (LV! Hatte hier Ewigkeiten lang IV drinstehen...) und kann im Notfall immer dynamisch herausrücken, wie er es ja schon in Augsburg jahrelang tat.
- Mkhitaryan - Darida: Während Miki sich gerne in den Achterraum fallen lässt, stößt Darida gerne nach vorne, wie bereits erwähnt mit Linksfokus. Die zu erwartenden Synergien ergeben sich von selbst. Denn:
- Linksfokus: Da meine eben genannten zentralen Akteure dort spielen. Auch Joselu, der gerne auf die Flügel ausweicht, hat stets eine deutliche Tendenz nach links gezeigt. Mkhitaryan wird, obwohl nominell Linksaußen, oft zentral einrücken und so Raum für Ostrzoleks Flankenläufe schaffen. Auf der anderen Seite kann Piszczek aufgrund seiner Spielstärke eingerückt agieren oder sich bietende Räume nutzen. Auch Brandt wird daher natürlich nicht immer seine Position halten, sondern sich in den Zehnerraum orientieren oder in die Spitze stoßen.
Wechsel & Alternativsysteme
Dortmund-System mit Jojic
Wurde in den letzten Saisonspielen von Dortmund exakt so gespielt. Ich übernehme einfach mal halbwegs. Starring: u.a. Mkhitaryan als Mkhitaryan, Jojic als Jojic und Piszczek als Piszczek. Und Sahin-Darida als Kirch-Sahin.
Ostrzolek ist mein Durm (offensiver Flügelläufer). Joselu mein Lewandowski (spielstarker Stürmer-Fixpunkt). Brandt mein Reus (freies Offensiv-Radikal). Klavan/Knoche ähneln Subotic/Hummels sehr.
Bin jetzt zu faul, wirklich etwas darüber zu schreiben. Spielverlagerung schrieb mal einen
Artikel darüber (den ich nicht gelesen habe), möglicherweise steht da etwas Aufschlussreiches.
4-4-2 mit Osako
Zum Spieler Osako: Ein spielerisch starker, technisch begabter und sehr intelligenter Stürmer. Hat es bei Köln momentan allerdings sehr schwer. Hat mit seiner filigranen Spielweise noch nicht so recht ins System gefunden. Die meiste Zeit muss er als Zehner spielen, was dem Team durchaus hilft - er ist extrem weiträumig in seinem Bewegungen, verbindet Angriff und Abwehr, und kann Konter aus der Tiefe initiieren. Liegt ihm als gelernten Stürmer aber nicht perfekt. Als einzige Spitze ist er im Kölner System, welches sehr auf lange Bälle ausgerichtet ist, wegen physischer Schwäche nutzlos.
Mal abgesehen davon, dass bei Köln, wo erbittert gemauert wird, bewusst und gerne auch auf Kosten vorwärtsgerichteter Betriebsamkeit, es quasi unmöglich ist, als Offensivakteur zu glänzen.
Am besten würde ihm eine Rolle als freier, beweglicher zweiter Stürmer liegen (die er hier bei seiner Einwechslung bekommt), wo er seine klugen Bewegungen gewinnbringend einsetzen kann und sein spielerisches Potenzial genutzt wird. Spielt zudem wirklich sehr gute Ablagen, sodass seine unterstützende Funktion für den zentralen Angreifer (hier Joselu) hier gut passt.
Osako wurde wegen seiner Leistungen für 1860 gedraftet. Denke immer noch, dass in ihm ein solider bis guter Bundesliga-Spieler steckt, da er das bisher noch nicht hat nachweisen können, wird er bei mir kaum Einsatzzeiten bekommen. Wollte aber dennoch mal ein bisschen zu ihm äußern.
Junuzovic
Seine Einwechslung ist mit einer Umstellung auf ein 4-3-3 verbunden. Dabei wird er stets als mittlerer Achter agieren, die Paarung dürfte entweder Darida/Junuzovic/Stindl (offensive Variante) oder Sahin/Junuzovic/Darida (defensive Variante) lauten.
Ersatzspieler in der Abwehr...
...habe ich nicht. Wozu auch?
Maskottchen
Sohn eines Tigers und eines Löwen, besticht dieses prachtvolle, liebevoll Piplica getaufte Exemplar seiner Zunft durch übermenschliche Spannweite, außergewöhnliche Sprungkraft, katzenhafte Reflexe und einen langen Schwanz.
Eine herausragende Erscheinung seiner Gattung, gehört Piplica in seinem Metier zweifelsohne zu den Top 5 der Liger.
Leader, Fighter, Chef, absoluten Respekt für seine Leistungen und natürlich mein Kapitän. Neben ihm Johannes Geis, der sowohl nach vorne, als auch nach hinten ein guter Spieler ist, evtl. mit Potenzial nach ganz oben, wenn man bedenkt, dass er erst 21 ist. Seine präzisen langen Bälle könnten für meine wendige und schnelle offensive eine Waffe werden. Als physische Alternative zudem noch Kevin Vogt, der auch als RV aushelfen kann.