Formel 1 Saison 2025 - Cockpits, Strecken, Regeln, Technik, Gerüchte, Rennen


desl

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So, diese Woche ist es soweit und die Formel 1 startet in ihre nächste Saison.
Zeit mal das Eingangsposting des Thread etwas "aufzuhübschen".


Kalender


Nr.DatumGrand Prix (Strecke)Rahmenrennen
116. März🇦🇺 Australien (Melbourne)Formel 2, Formel 3
223. März + Sprint🇨🇳 China (Shanghai)F1 Academy
36. April🇯🇵 Japan (Suzuka)
413. April🇧🇭 Bahrain (as-Sachir)Formel 2, Formel 3
520. April🇸🇦 Saudi-Arabien (Dschidda)Formel 2, F1 Academy
64. Mai + Sprint🇺🇸 Miami (Miami Gardens)F1 Academy
718. Mai🇮🇹 Emilia-Romagna (Imola)Formel 2, Formel 3, Porsche Supercup
825. Mai🇲🇨 Monaco (Monte Carlo)Formel 2, Formel 3, Porsche Supercup
91. Juni🇪🇸 Spanien (Montmeló)Formel 2, Formel 3, Porsche Supercup
1015. Juni🇨🇦 Kanada (Montréal)F1 Academy
1129. Juni🇦🇹 Österreich (Spielberg)Formel 2, Formel 3, Porsche Supercup
126. Juli🇬🇧 Großbritannien (Silverstone)Formel 2, Formel 3
1327. Juli + Sprint🇧🇪 Belgien (Spa-Francorchamps)Formel 2, Formel 3, Porsche Supercup
143. August🇭🇺 Ungarn (Mogyoród)Formel 2, Formel 3, Porsche Supercup
1531. August🇳🇱 Niederlande (Zandvoort)F1 Academy, Porsche Supercup
167. September🇮🇹 Italien (Monza)Formel 2, Formel 3, Porsche Supercup
1721. September🇦🇿 Aserbaidschan (Baku)Formel 2
185. Oktober🇸🇬 Singapur (Singapur)F1 Academy
1919. Oktober + Sprint🇺🇸 USA (Austin)
2026. Oktober🇲🇽 Mexiko (Mexiko-Stadt)
219. November + Sprint🇧🇷 São Paulo (Interlagos)
2223. November🇺🇸 Las Vegas (Las Vegas)F1 Academy
2330. November + Sprint🇶🇦 Katar (Doha)Formel 2
247. Dezember🇦🇪 Abu Dhabi (Yas-Insel)Formel 2

Am Kalender wurde ein wenig gedreht.
Dieses Jahr sind die Teams nach den Testfahrten in Bahrain wieder abgereist, denn es geht zum Saisonstart wieder nach Melbourne. Dort war er zuletzt für 2020 geplant, bevor er dann kurz vor den Freitags-Trainings abgesagt wurde.
Auf dem Weg zurück in die Emirate ist auch der Zwischenhalt der Frühlings-Asien-Rennen nach vorne gelegt worden.
Weiter hinten im Kalender tauschen Ungarn und Spa ihre Plätze, ansonsten ist - glaube ich - garnicht so viel anders.
In Spa wird es auch wieder ein Sprint-Rennen geben (wie z.B. 2023), das in Österreich entfällt dafür.
Zwischen den Rennen in Silverstone und Spa liegen erneut 3 Wochen, aber dadurch dass Ungarn nach hinten rutscht, verschiebt sich die Sommerpause etwas. Das Zandvoort-Rennen rückt eine Woche nach hinten, damit die Sommerpause nicht zu kurz wird. Dafür gibt es diesmal keine einmonatige Pause zwischen Singapur und Austin.



Regeln

Ein Jahr vor den größeren Änderungen an den Boliden sind die Regeländerungen eher überschaubar.


Gewicht

Das Minimalgewicht für den Fahrer (inklusive Sitzschale mitsamt Ballast) wird von 80kg auf 82kg angehoben. Das Minimal-Gewicht für den Boliden ohne Sprit mitsamt Fahrer steigt dementsprechend auch um 2kg auf nun 800kg.


Fahrer-Kühlung

Die FIA kann, wenn die Wetter-Prognose dies vorgibt, bei einem Rennen deklarieren, dass für die Fahrer eine Überhitzungs-Gefahr besteht. In diesem Fall müssen sie Kühlwesten tragen und das Mindestgewicht steigt auf 805kg. Die Kühlwesten können auch optional getragen werden, allerdings erklärten die Piloten nach den Testfahrten, dass sie eher störend seien. Also freiwillig wird das kaum einer machen.


Bonuspunkt

Der Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde wird wieder abgeschafft.


Young-Driver-Trainings

Jeder Stammpilot - der nicht selbst Rookie ist - muss nun 2 Mal pro Saison sein Cockpit für einen Young Driver in einem Freien Training abgeben.


Startaufstellung

Sollte ein Qualifying nicht durchgeführt werden können, so orientiert sich die Startaufstellung fortan an der Gesamtwertung der Fahrer-WM.
Steht bis 75 Minuten vor dem Rennstart fest, dass ein Fahrer seinen Startplatz nicht einnehmen wird, so rücken die übrigen Boliden in den Start-Boxen auf.


Einführungsrunde

Fahrzeuge, die aus der Boxengasse starten, konnten vormals ihre Box verlassen, wenn das Feld erst an der Ampel aufgestellt ist. Fortan müssen sie an der Einführungsrunde teilnehmen.


Monaco

Das Rennen in Monaco wird eine Strategie mit mindestens 2 Boxenstops verpflichtend sein.


Beschädigte Boliden

Die FIA kann fortan die Anweisung erteilen, dass nicht reparierbare Fahrzeuge die nächstmögliche sichere Abstellmöglichkeit aufsuchen müssen, anstatt dass sie versuchen an die Box zurück zu kehren (z.B. um eine SafetyCar-Phase zu verhindern). Anlass war Perez' Fahrt mit stark beschädigtem Heckflügel beim 2024-Kanada-Grand-Prix.


Alte Boliden

Stammfahrer dürfen sogenannte TPC-Fahrten - also Testfahrten in 2- bis 4-Jahre alten F1-Boliden, nunmehr an maximal 4 Tagen im Jahr durchführen. Es gilt für sie zudem eine Begrenzung auf 1000 Test-Kilometer


Teams und Fahrer

Verläuft die Saison 2025 so wie 2014?
Klingt jetzt komisch, aber beide Jahre haben gewisse Gemeinsamkeiten

Ein RB-Fahrer hat zuvor 4 WM-Titel in Folge gewonnen (Vettel, Verstappen).
Jener Fahrer wird zum ersten Mal Vater.
Ein Fahrer aus Ozeanien steigt vom Schwester-Team zum neuen Teamkollegen des amtierenden Weltmeisters auf (Ricciardo, Lawson).
Ein Junior-Fahrer des Teams tritt dem Schwester-Team bei (Kwjat, Hadjar).
Ein Ferrari-Fahrer wechselt zu Williams (Massa, Sainz).
Er wird ersetzt durch einen Ex-Weltmeister (Räikkönen, Hamilton)
Die Rennen in Melbourne, Monaco, Silverstone, Monza und Interlagos haben das gleiche Datum.
Hülkenberg wechselt das Team. Sein neues oder ehemaliges lautet Sauber
Der sechstplatzierte von GP2/F2 wechselt in die Formel 1 und fährt ein silbernes Auto (Magnussen, Antonelli).

Naja ... mal schauen. Das Kräfteverhältnis wurde 2014 ja ordentlich durcheinander gewürfelt (z.B. bei Williams und Sauber), während diese Saison die Favoriten-Rollen mehr oder weniger ähnlich der zweiten Jahreshälfte 2024 sind.
Die folgende Reihenfolge ist dementsprechend der Konstrukteurs-Wertung:

McLaren
Chassis: McLaren MCL39
Antrieb: Mercedes
Stammfahrer: #4 Lando Norris, #81 Oscar Piastri
Ersartzfahrer: Patricio O'Ward


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Seit 1998 hat McLaren dann doch mal wieder die Konstrukteurs-Wertung gewonnen. Klar, man ist auch 7 Mal 2ter geworden und wurde 2007 in jener Wertung disqualifiziert. Aber dennoch sind jene Zeiten recht lange vorbei gewesen. In jüngerer Erinnerung ist dann doch wo man vor 10 Jahren stand, als man zu Honda wechselte und Matt Morris ein "Size Zero"-Auto bauen ließ. Es folgten vier mehr oder weniger blamable Jahre mit einem lamentierenden Fernando Alonso. Weder er noch Ron Dennis hatten irgendwann noch Lust. Auf Alonso und Vandoorne folgten Norris und Sainz mit einem deutlich wettbewerbsfähigeren Boliden. Und jener Norris geht als WM-Favorit in die Saison.
Achja, es war ja einst auch Ron Dennis' Einschätzung nach 2014 zu verdanken, dass man - obgleich es vor dem Regelumschwung bis 2013 anders aussah - ein Werksteam schwerlich schlagen kann, wenn man den gleichen Motor im Heck hat. Einige Jahre später gibt es aber auch eine Budget-Obergrenze und die Situation wie 2014 - als Mercedes im Vorfeld massiv investiert hatte - ist eine andere als heuer, als McLaren dem Werksteam dann und wann davon fährt.

Letztes Jahr hat man gerade zu Saisonbeginn Punkte liegen lassen, als Red Bull noch vorne weit davon gefahren war, während McLaren eher 3te oder 4te Kraft war. Später stritt man sich mit Ferrari und teils mit Mercedes um die Gunst an der Spitze. 2024 war nicht wie man andere Jahre, als es 2 aus eigener Kraft siegfähige Teams gab und einige andere, die auf Glück hoffen mussten. 2024 war eine Saison mit wechselnden Kräfteverhältnissen, wodurch McLaren so manch Punkte hatte liegen lassen (neben etwaigen Fehlerchen), so dass Verstappen seinen Vorsprung ins Ziel bringen konnte.

Dieses Jahr heißt es für McLaren, dass man die Chance ergreifen sollte und gleich zu Beginn ordentlich Punkte sammeln sollte. Dabei gibt es - obgleich Norris häufig der schnellere ist - keine feste Hackordnung zwischen ihm und Piastri, so wie es bei Verstappen und seinen Teamkollegen nach Ricciardo der Fall ist.

Kein Wunder also, dass Piastri jüngst meinte, es wäre cool Hamilton im Ferrari als Weltmeister zu sehen ... aber nicht in einem Jahr, in dem er selbst um den WM-Titel fahren möchte.


Ferrari
Chassis: Ferrari SF-25
Antrieb: Ferrari
Stammfahrer: #16 Charles Leclerc, #44 Lewis Hamilton
Ersatzfahrer: Zhou Guanyu, Antonio Giovinazzi


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Prost 1990, Schumacher 1996, Alonso 2010, Vettel 2015 ... es ist immer wieder ein mediales Spektakel, wenn ein mehrfacher Weltmeister zu Ferrari wechseln. So eben auch nun mit Lewis Hamilton, der mit 12 Jahren bei Mercedes den längsten Stint eines F1-Fahrers bei ein und dem gleichen Team hatte ... ganz zu schweigen davon, dass er erstmals in seiner nun schon 356-Rennen langen Karriere erstmals ohne Mercedes-Motor an den Start gehen wird.
Erste Gespräche hat es dabei, so erklärte Frederic Vasseur kürzlich, bereits am GP-Wochenende im Monaco 2023 gegeben. Später, im August, unterzeichnete Hamilton noch einen 2-Jahres-Deal mit Mercedes, mit einer Ausstiegsklausel nach einem Jahr.
Man kann viel orakeln. Ob Hamilton vielleicht schon länger den Wunsch hegte - wie viele andere vor ihm - eines Tages in Rot zu fahren. Oder ob er später erbost war, dass man ihm bei neuerlichen Vertragsverhandlungen im letzten Jahr nur eine einjährige Verlängerung anbieten wollte, weil Toto Wolff Sorge hatte, dass ihm sonst sein Top-Talent Antonelli ungeduldig abspringen könnte (wie Piastri bei Alpine).

Jedenfalls gilt das Ferrari-Duo als eine der stärksten Team-Paarungen der letzten Jahre und vermutlich auch als die stärkste Fahrer-Paarung im diesjährigen Fahrer-Feld.
Die Tifosi erwarten durchaus etwas. Letztes Jahr hat man den Konstrukteurs-Titel nur um 14 Punkte verpasst. Die Hoffnungen Leclercs im Fahrer-WM-Kampf waren kleiner als in der ersten Hälfte von 2022.

Beständig ist man seit langem immer ein Top-3-Team ... nur mit kürzeren Ausreißern (2020). Aber 2008 - als man letztmalig Fahrer- und Konstrukteurs-Titel holte - ist auch schon eine ganze Weile her.

Bislang ist ungewiss wer konkret zweite Kraft hinter McLaren ist. Jedenfalls wird dem Ferrari-Duo mehr zugetraut als z.B. Lawson und Antonelli.+
Das Duell zwischen Leclerc und Hamilton wird gewiss auch spannend. Auch wenn es heißt, dass der Pilot im Vorteil ist, der den Boliden und das Team schon länger kennt.


Red Bull
Chassis: Red Bull RB21
Antrieb: Honda RBPT
Stammfahrer: #1 Max Verstappen, #30 Liam Lawson
Ersatzfahrer: TBA

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Lange hat man bei Red Bull gezögert, bis man sich entschlossen hat, Sergio Perez zu ersetzen. Dabei gab es ein weites Spektrum. Von einer Vertragsverlängerung für Perez bis zu Daniel Ricciardo, der Perez wohl beinahe nach dem Silverstone-Rennen ersetzt hätte.
Letztlich hat man sich bei Red Bull gegen Perez entschieden. Und auch gegen Tsunoda.
Dieser konnte zwar seine anfänglichen Schwierigkeiten neben Gasly in den letzten Jahren vergessen machen. Doch während Helmut Marko ein großer Freund von Tsunoda ist, kommt der von Honda einst geförderte Fahrer bei Christian Horner nicht so gut an. Zusammen mit den ganzen anderen Geschichten rund um Horner im Macht-Vakuum nach Didi Mateschitz' Tod wirkt die Nciht-Verpflichtung von Tsunoda teilweise wie ein Teil des Macht-Kampfes zwischen Horner und Marko.

Dabei will ich Liam Lawson garnicht mal sein Talent absprechen. Gewiss ... manches sieht auf dem Papier nicht super aus.
In der Formel 2 hat er nie ein Hauptrennen gewonnen. Bei seinem dritten Platz in der 2022-Meisterschaft stammte die Mehrheit seiner 10 Podien aus Sprint-Rennen. Das Quali-Duell gegen Tsunoda hat er 2023 und 2024 jeweils klar verloren.

Auf der anderen Seite ist er in der DTM und der Super Formula sofort vorne mitgefahren und hat seine jeweiligen Debüt-Rennen gewonnen. Man verspricht sich eine Anpassungsfähigkeit, die der zickige Red Bull wohl benötigen möge.
Die Wahl für Lawson und gegen Tsunoda ist vielleicht ein riskanter Griff ... aber vielleicht bewährt er sich auch.

Von Verstappen wird nichts anderes erwartet, als dass er sein Können einmal mehr unter Beweis stellt. Nicht mehr, nicht weniger.
Nichtsdestotrotz, es wird auch erwartet, dass er es nicht leicht haben wird gegen die McLaren ... zumindest nicht derzeit.


Mercedes
Chassis: Mercedes W16
Antrieb: Mercedes
Stammfahrer: #63 George Russell, #12 Andrea Kimi Antonelli
Ersatzfahrer: Valtteri Bottas

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Drei Jahre durfte Russell auf der Williams-Ersatzbank ausharren und zusehen, wie Bottas das Cockpit innehat, das er gerne hätte. Drei Jahre fuhr er zusammen mit Hamilton bei Mercedes ... mal schneller, mal langsamer als der Rekord-Champion. Um den WM-Titel kämpfte Russell dabei nie, dafür kam er quasi zu spät, während Bottas einst zuweilen eine WM-Wertung anführen konnte, nun aber als "nur noch Ersatz-Fahrer" bei Mercedes anzutreffen ist.
Vielleicht hat sich das Russell irgendwann mal anders vorgestellt ... sagt aber auch gerne "I know my time will come."
Weitaus schneller in die Gunst eines Top-Teams kommt sein neuer Team-Kollege Kimi Antonelli.
Schon als dieser nach mehreren Kart-Titeln die deutsche und italienische Formel 4 in Grund und Boden fuhr, sagten ihm viele eine rosige Zukunft voraus. Die Erfolge in der Formula Regional unterstrichen dies, so dass Mercedes den eigenen Junior-Fahrer die Formel 3 überspringen lies. So kam Antonelli letztes Jahr in die Formel 2, doch die erfolgsverwöhnte Prema-Truppe tat sich besonders zu Jahresbeginn schwer mit dem Setup für die neuen Boliden. Später kamen Antonelli und sein Teamkollege Baerman besser in Schwung.

Wichtiger als seine F2-Saison war für Antonelli wohl seine Performance in älteren Mercedes-F1-Boliden bei entsprechenden Testfahrten und bei Freitagstrainings. Antonelli konnte zeigen, dass er nach kurzer Zeit sehr schnell sein kann. Aber er zeigte durchaus auch mal, dass er über das Limit hinaus schießen kann.
Er wird beäugt werden ... gewiss. Er wird vielleicht auch mal Fehler machen.
Immerhin, seine PKW-Führerschein-Prüfung hat Antonelli im Januar bestanden.


Aston Martin
Chassis: Aston Martin AMR25
Antrieb: Mercedes
Stammfahrer: #14 Fernando Alonso, #18 Lance Stroll
Ersatzfahrer: Felipe Drugovich


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Eines der wenigen Teams, bei denen sich die Fahrerpaarung nicht geändert hat.
Alonso und Stroll gehen in die dritte gemeinsame Saison miteinander. Wie 2023 sind sie auch 2024 5ter in der Konstrukteurs-Wertung geworden ... aber mit nur knapp einem Drittel der Punkte des Vorjahres.
Keine Podien, keine Achtungserfolge, für Aston Martin ging es 2024 nicht gerade voran.
Das will Lawrence Stroll gewiss ändern. Es wird und wurde viel gebaut in Silverstone und mit Adrian Newey hat man eine prominente Neu-Verplflichtung hinter das Zeichenpult gestellt.
Der Fokus von Aston Martin liegt daher vielleicht auch eher bei 2026 als bei der aktuellen Saison.
Mehr als ein erneuter 5ter Platz wird daher auch kaum erwartet.

Ersatzfahrer Felipe Drugovich wird indes vielleicht langsam ungeduldig.
In den Jahren seit seinem F2-Meisterschaftssieg 2022 gab es für ihn nur sporadische Einsätze in der ELMS mit LMP2-Boliden.
Dieses Jahr fährt er eine volle Saison mit einem Cadillac in der IMSA SportsCar Championship. Man könnte ihn sich nächstes Jahr glatt besser im Cadillac-F1-Boliden vorstellen als in einem Aston Martin. Im Gepäck hat Drugovich potente Sponsoren wie z.B. Banco Master.
Denn Alonso und Stroll werden wohl nur gehen, wenn sie keine Lust mehr haben.
Ok, bei Alonso ist sowas schonmal vorgekommen.


Alpine
Chassis: Alpine A525
Antrieb: Renault
Stammfahrer: #10 Pierre Gasly, #7 Jack Doohan
Ersatzfahrer: Franco Colapinto, Paul Aron, Ryo Hirakawa


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2024 waren die Vorsaisons-Testfahrten für Alpine eine Katastrophe. 2025 ist man da schon deutlich besser in die Saison gekommen.
Letztlich teilt man mit Aston Martin, dass man auf dem gleichen Konstrukteurs-Rang angekommen ist wie 2023. Doch auch Alpine holte nur knapp die Hälfte der Punkte des Vorjahres.
Dennoch, gegen Ende der 2024-Saison sah es mehr danach aus, dass Alpine in Richtung Punkte-Potential zusteuert als in Richtung Q1-Exit.
Was man nach der punkteärmsten Saison des Teams seit 2017 erwarten kann bleibt fraglich. Es bleibt nunmal auch das Werksteam, das auf der kleinsten Flamme kocht (verglichen z.B. mit Mercedes und Ferrari). In dem Zusammen ist der A525 auch etwas besonderes, weil er das Chassis des A524 wiederverwendet.

Die Augen werden sich sicherlich auf Jack Doohan richten. Seine Formel-2-Karriere war mehr oder weniger durchwachsen. Sein F1-Debüt letztes Jahr fast schon ein Sprung ins kalte Wasser.
Ein Sprung, bei dem er neben seinem Teamkollegen nicht gerade glänzen konnte. Das konnte Franco Colapinto bei Williams schon eher.

Und so sitzt Colapinto auch Doohan im Nacken, seitdem er seinen mehrjährigen (!) Vertrag bei Alpine unterzeichnet hat. Briatore macht kein großes Geheimnis daraus, wenn er mit Colapinto flirtet. Es wirkt gerade zu so, dass Doohans F1-Karriere genauso plötzlich vorbei sein könnte, wie er schon letztes Jahr noch plötzlich statt Ocon im Alpine-Cockpit saß.
Sollte er sich Fehler leisten und oder im Qualifying eine halbe Sekunde hinter Gasly liegen, dann wird man nicht lange zögern. Denn Colapinto hat ne große Fanbase ... und Sponsoren im Rücken.


Haas
Chassis: Haas VF-25
Antrieb: Ferrari
Stammfahrer: #31 Esteban Ocon, #87 Oliver Bearman
Ersatzfahrer: TBA


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Wieder einmal geht Haas mit einer komplett neuen Fahrer-Paarung an den Start. Das hat gewiss zwei Gründe. Zum einen wollte man Bearman in das Team holen (Magnussen weg) und zum anderen hat Hülkenberg sich überlegt, ob Audi vielleicht das Sauber-Team irgendwann nach vorne bringen kann.
Und immer dann wenn Hülkenberg das Team wechselt, dann übernimmt Esteban Ocon sein altes Cockpit. Zumindest war das vorher auch schon bei Force India und Renault der Fall.
Bearman wurde ein Jahr vor Antonelli Meister in der deutschen und italienischen F4-Meisterschaft, wenngleich knapper (vor Vizechamp Tim Tramnitz).
In seiner F3-Debüt-Saison verpasste er die Meisterschaft um 7 Punkte. In seiner ersten F2-Saison 2023 gewann er mehrere Hauptrennen.
So zählte er 2024 zu den Titelfavoriten, hatte in der F2-Meisterschaft jedoch eine ganze Weile weniger Meisterschaftspunkte als gleichzeitig in der Formel 1, nachdem er Sainz ein Rennen lang vertrat.
Hierbei, sowie während seiner späteren Einsätze im Haas - konnte Bearman sich achtbar verkaufen und Hülkenberg im Qualifying hinter sich lassen.

Mal schauen wie er sich neben Ocon schlägt. Obgleich Ferrari zwei Ersatzfahrer hat und Haas auf dem Papier keinen ... es wäre durchaus wahrscheinlich, dass man bei Ferrari ggf. auf Bearman zurückgreift wenn nötig (wie Russells Einsatz für den Covid-erkrankten Hamilton einst). Zhou hätte ja ohnehin auch gerne den Haas gefahren.

Ob Haas erneut um den 7ten Konstrukteurs-Rang fahren kann? Letztes Jahr sah es - bis zum Brasilien-Rennen - gar nach mehr aus. Die Testfahrten lassen aber eher vermuten, dass man sich eher in Richtung Platz 8 orientieren darf.



VISA Cash App RB
Chassis: VCARB02
Antrieb: Honda RBPT
Stammfahrer: #22 Yuki Tsunoda, #6 Isack Hadjar
Ersatzfahrer: TBA

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Ein bisserl hab ich ja letztes Jahr gescherzt. Da hatte Red Bull in der Formel 2 ganze 6 Piloten in der 2023-Saison. Hauger, Maloney, Fittipaldi und Crawford hat man entlassen, Iwasa in die Super Formula geschickt und nur Hadjar behalten.
Jener Hadjar, der sowohl 2023 als auch 2022 und 2021 in der jeweiligen Meisterschaft (F2, F3, FREC) hinter seinem Red-Bull-Kollegen Maloney landete.

Und Maloney führte zunächst auch die F2-Meisterschaft letztes Jahr an, während Hadjar weiter hinten rumkurvte. Hatte Sauber einen guten Griff gemacht, als man Maloney nach dessen Red-Bull-Kader-Rauswurf bei sich aufnahm. Hatte Red Bull sich geirrt, Hadjar zu behalten?

Doch nach den Rennen in Bahrain und Jeddah drehte Hadjar auf. 4 Hauptrennen gewann er im weiteren Verlauf der Saison und wurde zu Bortoletos Hauptkonkurrent um den Titel, nachdem beide den zwischenzeitlich Gesamtführenden Paul Aron hinter sich gelassen hatten.
Maloney sammelte noch ein paar Podien, aber viel zurück ... und wurde letztlich bei Sauber ebenso wie Pourchaire vor die Tür gesetzt.

Nachdem man sich bei Red Bull letztes Jahr sowohl bei Perez als auch Ricciardo entschieden hat, dass es Zeit für ihr Karriereende werde, kam Hadjar mit seinen Leistungen quasi zur richtigen Zeit. Nicht wie Dennis Hauger, der seine Red-Bull-F1-Chance quasi umschiffte.

Das Teamduell bei VCARB könnte interessant werden. Tsunoda kämpft gefühlt schon fast um seinen Verbleib im Team, während sein Alter zunimmt. Auch wenn er - nachdem Gasly weg ist - seine Teamkollegen regelmäßig hinter sich lässt, die Tür zum großen Team scheint sich für ihn nicht zu öffnen. Und Honda will wohl auch keine Türen mehr öffnen.
Hadjar kann sich im Red-Bull-Haifischbecken wahrscheinlich auch nicht leisten gegen Tsunoda (lange) schlecht auszusehen. Hängt auch davon ab, wie andere RB-Kader-Piloten so in ihren Rennserien abschneiden (Iwasa, Lindblad, Goethe, Marti....).


Williams
Chassis: Williams FW47
Antrieb: Mercedes
Stammfahrer: #23 Alexander Albon, #55 Carlos Sainz
Ersatzfahrer: Oliver Turvey

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Es gab Momente, in denen war Logan Sargeant schnell. Aber in den entscheidenden Runden im Qualifying hatte er neben Albon immer wieder das Nachsehen und verlor ein Quali-Duell nach dem anderen.
Nachdem er dann unnötig Kleinteile in Zandvoort produzierte, hatte man bei Williams keine Lust mehr und holte statt Sargeant den Argentinier Colapinto. Dessen bisheringe Monoposto-Karriere war kaum spektakulärer als die von Jack Aitken. Doch überraschenderweise konnte Colapinto schnell überzeugen und schließlich auch Punkte erzielen.
Nichtsdestotrotz ließ man sich bei Williams nicht die Chance entgehen, den von Hamilton verdrängten Carlos Sainz zu verpflichten, den man gerne auch bei Haas oder Sauber zu sich gelockt hätte.

James Vowles musste viel flirten, um Sainz zu sich zu locken. Ein mehrjähriger Vertrag jedoch mit Ausstiegsklauseln, wie z.B. der Option vorzeitig zu gehen wenn ein Top-Team ruft.
Gleichzeitig scheint Vowles das Team ordentlich auf Vordermann zu bringen. Und so sah Williams bei den Testfahrten auch durchaus gut aus, in etwa in einem Bereich mit Alpine. Es geht aufwärts in Grove und vielleicht hat Sainz keine schlechte Wahl getroffen.
Die Zeiten dass man irgendwelche Paydriver, Schatten ihrer selbt und zweitklassige Piloten holt scheinen vorbei. Comeback-Kubica, Latifi, Sargeant ... sie wirkten nie wie ein geeigneter Maßstab für ihre Teamkollegen (obgleich Sargeant gute Erfolge in F2 und F3 hatte).
Mal schauen, wie Albon sich gegen Sainz schlägt ... sein bereits vierter Teamkollege bei Williams.

Kick Sauber
Chassis: Sauber C45
Antrieb: Ferrari
Stammfahrer: #27 Nico Hülkenberg, #5 Gabriel Bortoleto
Ersatzfahrer: TBA


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Man braucht sich nichts vorzumachen. 2025 wird für Sauber und Audi nur ein Übergangsjahr sein. Es macht keine große Freude dem Boliden auf der Strecke zuzusehen. Wo andere wie auf Schienen gleiten, da ist der Sauber am Rutschen.
Audis Fokus liegt auf 2026, wenn wahrscheinlich wieder (wie zu BMW-Zeiten) das "C" (für Christiane Sauber) aus der Bezeichnung des Boliden verschwinden wird.

Der Bolide fährt hinterher und Sauber bzw. Audi wird mäßig bestrebt sein, in das Team zu investieren, um dies zu ändern.
Das weiß gewiss auch Nico Hülkenberg, der in seinem fortwährenden Traum von einer Podiums-Platzierung in der Formel 1 einmal mehr darauf hofft, dass der Einstieg einer Werks-Mannschaft ihm früher oder später ein konkurrenzfähiges Auto verschafft.
Vor einigen Jahren ging er dem Angebot von Renault noch nach, nachdem Sergio Perez es abgelehnt hatte. Jetzt hofft er auf die Ingolstädter, die schon so manche Motorsport-Serie (LMP1, Formel E, Dakar) in jüngerer Vergangenheit siegreich gestalten konnten.
Klar, Formel 1 ist nochmal ein anderes Niveau und Erfolg lässt sich nicht einfach kaufen (Grüße an die Kölner von Toyota).

Wie dem auch sei ... Hülkenberg werden zusammen dem Feld hinterherfahren, wie man es in manch Vorjahren von den Williams- oder Haas-Piloten kannte.
Aber wer von beiden fährt vorneweg? Hülkenberg wird nach wie vor hoch angesehen.
Doch Bortoleto auf der anderen Seite reiht sich nicht nur ein in die Liste derer, die in ihrer Rookie-Saison den F2/GP2-Titel holten (Piastri, Leclerc, Russell, Hamilton, Hülkenberg, Rosberg), sondern konnte wie Piastri vorher sowohl die F2, als auch die F3-Meisterschaft im ersten Anlauf gewinnen.

Klar, man muss das auch etwas relativieren in einer F2-Saison, in der 18 verschiedene Piloten ein Rennen gewonnen haben.
Bortoleto stand zwar gleich im ersten Rennen der Saison auf der Pole Position, hatte aber erst zur Hälfte der Saison seine erste Führungsrunde.
Bortoleto wirkte nicht wirklich wie im Titelkampf, als er in Monza sich im Qualifying drehte, aber dann im Rennen - dank eines perfekt für ihn getimeten Safety Cars, von Platz 22 auf 1 vor fuhr.

Und ja, obgleich Bortoleto - wie gesagt - den F3- und F2-Titel auf Anhieb gewinnen konnte ... von allen jungen Fahrern, die anstreben ihre erste volle Saison zu fahren, wirkt es so als sei bei ihm (neben Doohan) der Hype am geringsten. Oder zumindest die Aufmerksamkeit, was aber auch an der mäßigen Konkurrenzfähigkeit des Sauber-Pakets liegt.
Bortoleto hat übrigens Mick Schumacher aus den "Top 3 der wenigsten Punkte für den Gewinn einer F2-Meisterschaft" (seit aktuellem Punktesystem) verdrängt.

Wie dem auch sei ... sollte Bortoleto gegen Hülkenberg glänzen, dann könnte dessen Hoffnungsschimmer vielleicht mit einer Audi-Truppe irgendwann und irgendwo weiter vorne zu fahren beendet sein, bevor er richtig begonnen hat.
 
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desl

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Franco Colapinto unterschreibt einen mehrjährigen Vertrag bei Alpine, zunächst als Ersatzfahrer.
Das Gerücht, dass Briatore ein Auge auf ihn geworfen habe, gab es ja schon länger.

Das heißt natürlich auch, dass ein gewisser Druck auf Jack Doohan lasten wird, der ja nur einen Einjahres-Vertrag hat ... neben einem Pierre Gasly der so manch anderen Fahrer in dessen Rookie-Saison (Hartley, Tsunoda) nicht gerade hat gut aussehen lassen.

Bedeutet indirekt auch, dass Mick Schumacher seine etwaigen Hoffnungen sich in der WEC für ein Alpine-Cockpit zu empfehlen - falls Doohan patzt - ziemlich begraben kann.



Ebenfalls von Alpine verpflichtet wurde Ryo Hirakawa, welcher im Simulator und bei Testfahrten mit älteren Alpines tätig werden soll.
Hirakawa trat 2023 dem McLaren-Nachwuchs-Programm bei und kam in dem Zuge vor ein paar Wochen in Abu Dabhi zu seinem ersten Einsatz in einem Freitagstraining.
Aufgrund seiner Verknüpfung zu Toyota durfte er später bei den Testfahrten nach dem Abu-Dabhi-Grand-Prix den Haas steuern.

Hirakawa hat einige Erfolge in der Super GT und der Super Formula vorzuweisen. Seit 2022 fährt er in der WEC und wurde dort 2 Mal Weltmeister zusammen mit Buemi und Hartley.
Er wird auch weiterhin für Toyota in der WEC fahren.
 
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desl

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Mal schauen, wie's für Hamilton bei Ferrari laufen wird. Leclerc ist ja auch nicht irgendwer.

Ansonsten ... vielleicht kommt ja irgendwann der nächste Superstar zu Ferrari ;-)

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desl

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Scheinbar hat Jenson Button seinen Brawn verkauft, denn dieser soll während des Miami-GP-Wochenendes versteigert werden. Könnte sein, dass Button durch den Konkurs des von ihm mitgegründeten Automobil-Herstellers Radford in etwas finanzielle Engpässe geraten ist.

Nunja, es handelt sich jedenfalls um das Chassis Brawn BGP 001/01.
Es ist das einzige Brawn-Chassis, welches kein Rennen gewonnen hat und wurde von Barrichello gefahren.
Button fuhr die ganze Saison mit dem Chassis 001/02.
Barrichello war später in der Saison mit dem Chassis 001/03 siegreich.


001/01 war bei Mercedes als umlackiertes Showcar im Einsatz (man sah eines davon bei der Vorstellung der Fahrerpaarung Schumacher-Rosberg). Button erstritt sich die Herausgabe eines der Chassis' gerichtlich, da dies - für den Falle eines WM-Sieges - in seinem Vertrag so festgelegt war und er eine von Mercedes angebotene Replik ablehnte.
001/02 ist im Besitz von Ross Brawn und war zuweilen beim Goodwood Festival of Speed zugegen.
001/03 ist im Besitz von Mercedes und fungierte - ebenso wie 001/01 - als Mercedes-Showcar. Der Wagen hat später seine alte Lackierung wiederbekommen und ist als Leihgabe im Silverstone Museum zu sehen.

 

Professor Moriarty

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Irgendwie dreht sich dann momentan tatsächlich alles um Hamilton und Ferrari bisher. Der Hype lebt wirklich so, wie man es sich ausmalte.

Er mag wohl Brembo-Bremsen lieber, als Carbon Industries. Damit kommt er klar und generell mit dem Ferrari bisher. Die Tests liefen wohl sehr gut, so dass er schnell ans Limit ging. Das führte dann aber doch zu nem Unfall.

Mal ne Frage, warum darf Ferrari eigentlich so viel testen mit „alten“ Boliden? Gibt es da keine Restriktionen? Mir kommt das schon viel vor.

Es hieß dann auch schnell der neue Bolide (hat zu 99% nix gemeinsam mit dem Vorgänger) und geht unter anderem mit Pullrod (vorne) ins Rennen und vielen Veränderungen, die in Hinblick auf 2026 aber wirklich sitzen müssen und das tun. Es werden schnell alle darauf ihre Entwicklung konzentrieren.

Angeblich sei der Ferrari um eine Sekunde schneller. Was relativ sein kann. Man lege noch mehr Wert auf Qualis, während man den geringen Reifenabbau im Rennen gleichzeitig konserviert. Spekulativ, aber Fakt ist bei rot tatsächlich auch oft, rumort es nicht irgendwie nach außen, haben sie nen Punkt. Heuer wirkt alles so harmonisch. Schauen wir mal, ob das wirklich so, wie Arsch auf Eimer passt. Den Eindruck erwecken sie und auch die Fahrer.

Nehmt ihr auch andere Gerüchte in dem Hype wahr?
 
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karmakaze

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Damit kommt er klar und generell mit dem Ferrari bisher. Die Tests liefen wohl sehr gut, so dass er schnell ans Limit ging. Das führte dann aber doch zu nem Unfall.
Soweit ich weiß, war es mehr eine Schwachstelle auf der Strecke, die HAM zum Verhängnis wurde. Ich glaube nicht, dass da irgendwer wirklich ans Limit geht. Das ist ja ein zwei Jahre alter Bolide und für den wird man jetzt nicht noch ne Halle voller Ersatzteile haben (was ja auch der Grund war, warum LEC nicht fahren konnte). Edit: Zum Vergleich, VERs Pole hier 2023 war 1:12:3, HAM fuhr aber nur 1:16:8 in seiner schnellsten Runde, bei einem Boliden aus dem gleichen Jahr, der aber wohl Stand Ende des Jahres ist. Das ist für F1-Verhältnisse also eher angezogene Handbremse.
Mal ne Frage, warum darf Ferrari eigentlich so viel testen mit „alten“ Boliden? Gibt es da keine Restriktionen? Mir kommt das schon viel vor.
It's complicated. Eigentlich darf HAM im Rahmen des TPC nicht mehr als 1.000 km über vier Tage testen. Hier eine Übersicht über die letzten Änderungen: https://www.racefans.net/2024/10/18/f1-teams-face-first-cap-on-testing-of-past-cars-from-2025/
Ich denke nicht, dass man da wirklich irgendwas zu viel macht. Es ist vielmehr eine Entscheidung, HAM mehr Zeit zu geben, um gewisse Dinge kennenzulernen, etwa die von dir angesprochenen Bremsen, Sitzposition, Lenkradkonfiguration etc. Ich meine mich zu entsinnen, dass es da auch eine Diskussion über gewisse Graubereiche gab, etwa um neuere Teile. Man muss zwar mit dem Chassis des alten Boliden, dem alten Motor und alten Aeroteilen antreten, aber es wird schwer zu prüfen sein, ob nicht Interna wie Lenkrad, interne Aufhängungselemente, Getriebe, etc. neu sind. HAM lernt also vielleicht sehr wohl relevante Dinge. Und dafür gibt man jetzt mehr Budget als andere Teams aus, das man in der Saison dann weniger hat. Aber gut, ich kann es schon nachvollziehen.
Angeblich sei der Ferrari um eine Sekunde schneller. Was relativ sein kann. Man lege noch mehr Wert auf Qualis, während man den geringen Reifenabbau im Rennen gleichzeitig konserviert. Spekulativ, aber Fakt ist bei rot tatsächlich auch oft, rumort es nicht irgendwie nach außen, haben sie nen Punkt. Heuer wirkt alles so harmonisch. Schauen wir mal, ob das wirklich so, wie Arsch auf Eimer passt. Den Eindruck erwecken sie und auch die Fahrer.
Wunschkonzert. Genauso könnte man kritisch fragen, wieso die "nur" eine Sekunde gefunde haben. ;) Da die Performance relativ ist, wäre viel interessanter, ob die SF mehr gefunden hat als RB, Merc, McL, AM und co. Und das wissen wir erst im ersten Rennen. Also sollten wir nichts auf den Hype geben.
 
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desl

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Mal ne Frage, warum darf Ferrari eigentlich so viel testen mit „alten“ Boliden? Gibt es da keine Restriktionen? Mir kommt das schon viel vor.
Mit Boliden die zwei Jahre oder älter sind, kann man recht viel testen. Entwickeln kann man anhand dessen nicht viel, aber es kann dem Fahrer helfen sich mit der Charakteristik des Boliden des neuen Teams vertraut zu machen. Der 2023-Ferrari wird dem 2025-Ferrari vom Fahrverhalten etc. wohl ähnlicher sein als der 2024-Mercedes.

Das ist natürlich insbesondere dann hilfreich, wenn sich die Regularien über die vergangenen Jahre nicht allzu geändert haben. Problematisch wird es für Rennställe unter Umständen, wenn es sich um ein Kunden-Team handelt und man die ggf. geleasten Motoren zurück gegeben hat und nun einen anderen Hersteller im Heck hat (oder ähnliches). In solchen Fällen kann es vorkommen, dass man garkeinen kompletten Antrieb für den Boliden hat. Daniel Ricciardo konnte, glaube ich, nicht mit einem älteren McLaren-Renault testen/üben, als man dort zurück zu Mercedes wechselte.

Dass Hamilton mit dem SF-24 vom letzten Jahr ebenfalls Runden drehen konnte, lag daran, dass dies im Rahmen eines Reifen-Tests für 2026 geschah. Das Fahrverhalten der "Mule Cars", die Ferrari und McLaren für die geänderten Reifendimensionen aufgebaut haben, ist dabei gewiss auch etwas anders, als das der tatsächlichen 2024-Boliden. Ganz zu schweigen davon, dass Ferrari und McLaren in Barcelona möglichst wenig Flügel gefahren sind, damit Pirelli für den Test den für 2026 verringerten aerodynamischen Abtrieb simuliert bekam.
 

Professor Moriarty

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Zum Verständnis: Ich schildere da nur Eindrücke und Spekulationen von vermeintlichen „Experten“, selbst habe ich heuer noch keine gewonnen. Einzig stellt sich mir persönlich die Frage, warum Ferrari da so recht umfangreich testen darf. Danke der Erklärungen bisher.

Heut kam mal etwas nicht ausschließlicher auf Ferrari bezüglich raus. Red Bull soll laut Wache nicht wirklich was ändern wollen in Hinblick auf ein engeres Arbeitsfenster. Um nicht Performance einzubüßen. Da hieß es ja zuletzt oft Newey hätte davor gewarnt hinsichtlich der letzten Saison.
 

desl

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Welche Teams wieviel mit älteren Boliden testen hängt sicherlich auch damit zusammen, ob man die Kosten dafür auf sich nehmen will.

Wer ist denn außer Hamilton nächstes Jahr neu in einem Team?

- Liam Lawson

Ich bin mir nicht sicher, ob Lawson schonmal einen RB bei einem Freitags-Training gefahren ist. Zwei der drei freien Trainings (die ein Team pro Saison von einem Nachwuchs-Fahrer bestreiten lassen muss) wurden von Isack Hadjar gefahren, welcher sich bei den Nach-Saison-Tests in Abu Dabhi das RB-Cockpit mit Yuki Tsunoda geteilt hat.
Der Sprung ins RB-Wasser ist für Lawson eh ein kalter. Und im Zweifel setzt man schwupp-di-wupp auf Tsunoda. Red Bull erwartet von Lawson garnicht erst so viel wie Ferrari von Hamilton.
Man zahlt den beiden auch unterschiedlich viel.
Ob nun F3, F2, Euro Formula, Toyota Racing Series, DTM oder Super Formula ... Lawson fand sich immer zurecht und konnte auch als Ricciardo-Ersatz sich schnell eingewöhnen. Red Bull erwartet von ihm eine hohe Anpassungs-Fähigkeit. Wozu dann noch extra testen?


- Kimi Antonelli

Kimi Antonelli ist sowohl in Freitags-Trainings, als auch in Young-Driver-Tests als auch in älteren Boliden unterwegs gewesen. Mercedes will den schnell aufstrebenden Schützling nicht unvorbereitet ins Cockpit hieven.


- Jack Doohan

Mehr oder weniger neu, ein Rennwochenende im Alpine hat er ja schon. Vorher ist er bereits mehrere Testfahrten und 6 freie Trainings gefahren. Für Doohan ist die F1 kein Neuland.


- Carlos Sainz

Ferrari war so nett, dass man Sainz im Williams fahren ließ, obgleich er 2024 eigentlich noch bei den roten unter Vertrag stand. Daher sein blühend weißer Rennoverall bei den Testfahrten in Abu Dabhi. Williams ist stolz auf sein "Heritage Program", von daher kommt es nicht überraschend, dass man fahrbereite Vorjahres-Fahrzeuge zur Verfügung hat.
Nach dem Test in Abu Dabhi hat Sainz vor ein paar Tagen den 2023-Williams in Barcelona gefahren.
Nicht nur Hamilton dreht seine Runden.


- Isack Hadjar

Hadjar hat mal ein Freitagstraining für Alpha Tauri bestritten. Fast schon irritierend: Hadjar ist, glaube ich, öfter im RB unterwegs gewesen (z.B. 2 Freitags-Trainings und der Young-Driver-Test) als mit dem Team, für das er kommende Saison fährt.
Bei Red Bull läuft halt manches anders, als bei Mercedes, Ferrari, Alpine, Williams.....


- Hülkenberg, Bortoleto

Eine von zwei komplett neuen Fahrer-Paarungen 2025. Die beiden sind bei den Nach-Saison-Tests in Abu Dabhi im Sauber gesessen.
2025 ist nur eine Übergangssaison für Sauber bzw. Audi.
Als "super sub" hatte Hülkenberg schon den Eindruck hinterlassen, dass er sich schnell in einem neuen Auto zurechtfinden kann.
Bortoleto ist vorher manch McLaren gefahren und hat dabei überzeugt ... weswegen er von McLaren an Sauber "nur" ausgeliehen ist.
Seine Fahrpraxis mit Sauber hält sich in Grenzen. Man setzte letztes Jahr mehr auf eigene und auf Ferrari-Junioren.
Aber bei Sauber wird man auch nicht groß Geld für Extra-Tests in die Hand nehmen.
Wie gesagt ... 2025 ist ein Übergangsjahr


- Ocon, Bearman

Jaaaa, Bearman ist schon 2 Rennen und 4 weitere freie Trainings im Haas gefahren. Er kennt den Wagen durchaus. Ocon auf der anderen Seite ist den Haas erstmals bei dem Nachsaison-Test gefahren.

Test-Fahrten mit einem 2023-Boliden sind, glaube ich, gar nicht möglich.
Soweit ich weiß gibt Haas nach einer jeweiligen Saison die Antriebe und Getriebe zurück an Ferrari.
 

karmakaze

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Entwickeln kann man anhand dessen nicht viel, aber es kann dem Fahrer helfen sich mit der Charakteristik des Boliden des neuen Teams vertraut zu machen. Der 2023-Ferrari wird dem 2025-Ferrari vom Fahrverhalten etc. wohl ähnlicher sein als der 2024-Mercedes.
Eine schwierige Aussage. Der SF24 war schon eine massive Abkehr vom SF23. Es ist nicht davon auszugehen, dass der SF25 jetzt zur SF23-Philosophie zurückkehrt. Und damit wäre der SF23 auch nicht so viel anders als der W15, verglichen zu dem was auf HAM mit dem SF25 wartet.
Das Fahrverhalten der "Mule Cars", die Ferrari und McLaren für die geänderten Reifendimensionen aufgebaut haben, ist dabei gewiss auch etwas anders, als das der tatsächlichen 2024-Boliden.
Sicherlich wäre die Aero nicht auf die Reifendimensionen optimiert, zudem bieten die schmaleren Reifen weniger Grip. Jedoch sind Aufhängung, Gewichtsverteilung und Bremsbalance vermutlich gleich geblieben, sodass das HAM mehr sagen wird als ein TPC. Und ich kann mir nicht vorstellen, warum die SF es seinen Fahrern schwerer machen würde, wenn sie etwas ändern, was den Boliden weniger repräsentativ macht.
 

karmakaze

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Überraschenderweise hat McLaren so etwas wie einen Shakedown mit dem vermutlichen MCL39 in Tarnmuster-Orange absolviert.

Vanja#66 hat bei F1t ein paar nette Vergleiche gepostet:
Gjql2r0WEAAYtkU

Gjqn0DCW4AAVmzX

Ob das jetzt das finale Design für den Saisonbeginn ist, bleibt abzuwarten. Jedoch ist bei den engen Budgets davon auszugehen, dass man nicht erst noch ein Fake-Chassis produziert und testet, wenn man weiß, dass man mit was anderem um die Ecke kommt. Auf den ersten Blick wirkt der MCL39 wie ein Mix aus den 2024er Boliden diverser Teams (SF, RB, Merc, MCL selbst).
 

Professor Moriarty

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Spannend.

Laut „La Gazzetta dello Sport“ soll der SF-25 gemäß Simulationsdaten sehr großes Potenzial aufweisen. Jetzt muss er es „nur“ auf die Strecke bringen ;).

Alle Innovationen, wo die neu gestaltete Vorderradaufhängung ein offenes Geheimnis ist, sollen sich effizient auswirken.

Williams soll angeblich auch schon was „geteased“ haben:
 

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Professor Moriarty

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Ich finde es auch unsinnig, dass Teams jetzt Übergangslackierungen benutzen müssen wegen der gemeinsamen Präsentation der Lackierungen in London. Dort wird natürlich keiner aus nächster Nähe irgendwas Technisches zeigen. Vielmehr in Shakedowns, wo du dir Tarnen und Täuschen mit dem Cap nicht mehr großartig leisten kannst/willst.
 

desl

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Der Williams unterscheidet sich durchaus von seinem Vorgänger ... sei es nun der neue Frontflügel, die vordere Kante beim Unterboden, die Form der Motorabdeckung oder - auffälligste Änderung - der Wechsel zu einer Push-Rod-Aufhängung hinten.

Ob das nun die finale Lackierung ist oder nicht ... sie sieht jedenfalls gelungen aus und ich bin froh, dass bei Williams wohl nicht mehr die Leute tätig sind, die damals den FW42 bemalt haben.

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fw47.jpg
 

desl

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Auch der neue Haas hatte seinen Shakedown in Silverstone ... aber scharfe Bilder gibt es (noch) nicht.

Änderungen an den üblichen Stellen, könnte man sagen.
Die Nase geht bis zum untersten Frontflügel-Element, Der Seitenkasten hat andere Lufteinlässe. Die Motorabdeckung ist nun etwas anders geformt. Die Ecken des Heckflügels neben dem Flap wirken recht "extrem".

Gj6CKnSW0AA7nGA
 
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