Ich glaube, bin da von der Meinung her irgendwo zwischen euch Beiden. Viele beschweren sich über diverse mentale Probleme, sowohl "Normalos" als auch Profisportler, aber wenn man ihre Gewohnheiten unter die Lupe nimmt, dann müsste man dort erstmal einige wenige Förderliche Angewohnheiten abstellen und gucken, wie dann das Befinden ist. Es ist heutzutage tatsächlich eine beträchtliche Herausforderung aus dem großen Angebot von Außenreizen klug auszuwählen, was man an sich ranlässt - Stichwort Reizüberflutung. Dass was täglich auf den modernen westlichen Menschen einprasselt, es ist fraglich, ob unsere Gehirn dafür gut ausgerüstet ist oder sich anpassen kann. Viele Leute können heutzutage einfach überhaupt nicht mehr entspannen und flüchten dann nur noch in Scheinwelten oder in diverse legale oder illegale Substanzen. Komplexes Thema.
Imo Wichtig: Man muss erstmal am Offensichtlichen ansetzen, bevor man da tiefergehende Gründe vermutet. Ich gehe absolut konform, dass bei schwerwiegenden mentalen Problemen, Kriegstrauma, oder - was erst in den letzten Jahren langsam Beachtung findet - Entwicklungs- und Bindungstrauma (meistens aus der frühesten Kindheit und daher extrem heftig neurologisch "verdrahtet" und resistent gegen übliche Behandlungsformen) es nicht damit getan ist, seine Außenwelt anders zu managen. Wie jemand von "es geht mir nicht gut" wieder zu "es geht mir gut" kommt, ist eine höchst individuelle Angelegenheit.
Es ist allerdings nicht zu leugnen, dass die viele Entwicklungen der letzten Jahrzehnte, im Zuge von Internet, Social Media, smartphone im extremen Maße zum Unwohlsein der Gesellschaft beitragen. Ganz einfach, weil es keine natürlich Lebensweise ist, ständig in irgendeinen Bildschirm reinzuglotzen. Wenn sich Spieler/innen über ständige Hatemails beschweren, muss man halt einfach mal den Stecker ziehen und sich Unerreichbar machen. Es geht einfach nicht anders. Ohne "psychische Hygiene" ist man total lost heutzutage.