Habe für "Jemand anderes" gestimmt, auch wenn Neuer bei mir ganz vorne ist. So kann ich meine Meinung begründen
Ich möchte nochmal auf ein paar oft übersehene Torhüter in der reichen Positionshistorie Deutschlands hinweisen.
Bereits erwähnt habe ich Heinrich Stuhlfauth. Wird oft auf eine Stufe (wenn nicht gar höher) mit Ricardo Zamora, dem besten TW vor dem 2. WK, gestellt. Rückhalt des Nürnberger Wunderteams. Oft als 3. Verteidiger im damals vorherrschenden 2-3-5 spielend, teilweise 20-30m vor seinem Tor. Das war damals wirklich etwas ungewöhnliches. Antizipation war einer seiner größten Stärken, wenn er sich hinwarf, hatte er nach eigener Aussage etwas falsch gemacht. Uropa der modernen TW-Liberos.
Bert Trautmann hatte ich auch schon erwähnt. Legendär, wie er mit gebrochenen Genick ManCity dem FA-Cup sicherte. Müsste der erste Nicht-Brite gewesen sein, der Englands Fussballer des Jahres wurde. Hat auch abseits des Spielfelds zur Verständigung zwischen Großbritannien und Deutschland nach dem 2. WK getan. Private Schicksalsschläge verhinderten eine größere Karriere, die damalige Politik des DFB, keine Legionäre zu nominieren, einen Weltmeistertitel. Wird von nicht wenigen als bessere Alternative zum Fussballgott Turek angesehen.
Jürgen Croy hatte ich auch schon genannt. Auf einer Stufe mit Maier. Legendär, wie er im FDGB-Pokalfinale gegen Dynamo Dresden mit 2 gehaltenen Elfmetern und dem selbst verwandelten letzten Schuss der BSG Sachsenring Zwickau den Titel sicherte. Das er zeitlebens bei diesem kleinen Klub blieb, hat seiner Bekanntheit wohl geschadet (aber nicht auszudenken, was Dynamo mit ihm im Tor im den 70ern reißen hätte können...). Als erster Fussballer überhaupt 3mal Fussballer des Jahres in der DDR.
René Müller schafte selbiges wie Croy in einem Elfmeterschießen (entscheidenden Elfer verwandelt, 2 gehalten), dies allerdings im Halbfinale des Europapokal der Pokalsieger gegen Girondins Bordeaux. 2 mal Fussballer des Jahres der DDR, wohl der beste TW der 80er im Osten. Mielke verhinderte einen Meistertitel mit Lok Leipzig, dafür 3mal Pokalsieger.
Hans-Ullrich Grapenthin parierte ebenfalls einen DDR-Klub in ein Europapokalfinale, Carl Zeiss Jena 1981 bei den Pokalsiegern. Unvergessen seine Leistung im Viertelfinale gegen Newport County, bei dem ihm auch in der englischen Presse Weltklasse bescheinigt wurde. 2mal Fussballer des Jahres der DDR. "Sprotte" war der ruhige Rückhalt der letzten großen Jenaer Mannschaft. (Hier ist etwas Fanbrille dabei

)
Die hätten es alle mehr verdient, als Bodo Illgner in so einer Auflistung zu stehen.