@CocaCoala
Ich bin zwar nicht Moderator im Boxsport-Bereich, aber Deine Fragen dürfte ich auch beantworten können.
welche Verantwortlichkeiten haben denn die Moderatoren überhaupt?
Keine oder viele, je nach Betrachtungsweise. Klar ist, dass Moderatoren nicht verantwortlich im rechtlichen Sinne sind. Diese Verantwortung liegt generell bei dem oder den Betreiber(n) eines Forums. Die Reichweite der Verantwortlichkeiten von Betreibern für Inhalte eines Forums sind in letzter Zeit mehrfach und vor allen Dingen kontrovers von unterschiedlichen Gerichten behandelt worden. Hinsichtlich der Rechtsprechung gibt es kein einheitliches Bild.
Moderatoren sind eigentlich Hilfskräfte der Betreiber, die in der Regel zugleich auch Administratoren (Admins) eines Forums sind. Manchmal sind Admins ihrerseits wiederum nur Angestellte eines Unternehmens, das Betreiber eines Forums ist.
Moderatoren unterstützen Admins in der Verwaltung des Forums, in dem sie ganz generell auf die Einhaltung der Forenregeln achten, Diskussionen lenken, anstoßen oder beenden und Inhalte kontrollieren. Diese Funktion trägt einfach der Tatsache Rechnung, dass sich ein großes Forum zeitlich nicht von einer oder wenigen Person(en) verwalten lässt.
Wie weit dabei der Aufgabenbereich und die Rechte/Pflichten eines Moderators gehen, wird von den Admins festgelegt. Dies manifestiert sich für die "normalen" Nutzer u.a. in
Ok, sie sorgen dafür dass die Diskussion nicht entgleist und löschen ggf. ihrer Meinung nach unhaltbare Postings oder editieren diese entsprechend.
wer stünde denn dann tatsächlich in der Verantwortung? Die Administratoren, welche selbstverständlich auch Moderatoren sein können und meist auch sind, oder die Moderatoren, welche letztlich meist nur für nen Unterbereich des Forums zuständig sind? Wer ist denn dann tatsächlich in der Verantwortung und ggf., wenn es ganz bitter kommt, auch Regresspflichtig?
Streitig in der Rechtsprechung ist, wie weit sich die Verantwortlichkeit des Forenbetreibers erstreckt, die Moderatoren sind auf jeden Fall nicht verantwortlich, dem entsprechend gibt es kein Urteil, in dem ein Moderator in die Verantwortung genommen wurde. Daher ist ist Folgendes unter der Annahme Admin=Betreiber korrekt:
fällt dann, wenn es wirklich ernst wird, alles auf die Administratoren zurück?
Anderes Thema:
weil hier immer so auf die Schweigepflicht, der Geheimhaltung etc. rumgeritten wird und die User müssten ja, weil sie auch nicht in der Verantwortung stehen, wobei Sie natürlich schon für das von Ihnen geschriebene in der Verantwortung stehen, alles hinnehmen usw. da sie ja mit der Verantwortlichkeit nichts zu tun haben.
Der Betreiber eines Forums genießt Hausrecht. Das heißt im Rahmen der in Deutschland geltenden Gesetze bestimmt er was läuft und wie es läuft. Jeder Nutzer erkennt dies an, wenn er dem Disclaimer zustimmt, der Teil des Anmeldevorgangs ist.
Dieser Punkt ist sehr wichtig, weil es so scheint, dass dem einen oder anderen Nutzer dies im Nachhinein nicht so ganz klar ist. Kein einigermaßen normal/üblich organisiertes Forum ist demokratisch was Hierarchie und Entscheidungsfindungen angeht. Es ist wie mit einer Party. Der Gastgeber hat Hausrecht und bestimmt wie die Party abzulaufen hat und wer überhaupt zur Haustür rein darf und wer die Party zu verlassen hat. Selbst wenn sich die Mehrzahl der Gäste, vielleicht sogar durch einen demokratischen Abstimmungsprozess, einig ist, dass das Demolieren der Einrichtung des Gastgebers eine Superidee ist, setzt dies nicht das Hausrecht des Gastgebers außer Kraft.
Daher ist die folgende Idee zwar zunächst ein logischer Ansatz, aber letztlich ein falscher:
Wäre es nicht gescheiter, wenn man einfach hinginge und die Vorfälle, die letztlich zu Bannungen führten, indem man entsprechende Passagen streicht oder entsprechend editiert bzw. kommentiert für alle zugänglich macht um erstens solche Diskussionen zu vermeiden oder zumindest für alle die gleichen Informationsgrundlagen schafft anhand welcher sie sich dann ein vernünftiges Urteil bilden können.
Im Sinne einer vertrauensvollen Forumskultur könnte man diesen Ansatz verfolgen, die Nutzer über Vorgänge im Forum detailliert zu informieren, damit diese sich ein Urteil bilden können. Die Entscheidungsfindung und die Entscheidung selber über das Ermahnen, Verwarnen und letztlich Bannen/Sperren von Nutzern sind aber eben keine demokratischen Prozesse mit Beteiligungspflichten gegenüber den Nutzern und deren Recht auf ein eigenes Urteil. Dieses Recht besteht nicht. Dies basiert auf Erfahrungswerten. Die Erfahrung besteht darin, dass am Ende einer einzelnen Urteilsfindung jedes Nutzers der Wunsch besteht, die Entscheidung zu kommentieren, sie ggf. zu kritisieren und zu revidieren. Bei einer Gesamtzahl von mehreren tausend aktiven Nutzern, findet sich immer eine Fraktion, die eine Entscheidung nicht akzeptieren will und eine Revision zu erreichen sucht. Ellenlange Diskussionen sind die Folge. Diese Diskussionen sind überflüssig weil es nichts zu diskutieren gibt. Es gibt nämlich weder für den oder die Betroffene(n) noch für Dritte ein Akzeptanzrecht, weil der Betreiber oder von Ihm beauftragte das alleinige Entscheidungsrecht haben. Daher erübrigt sich jede Diskussion und jede Forderung Dritter nach Aufklärung, Revision etc. - Diese Tatsache wird jedem Nutzer vor Augen geführt, wenn er sich hier bei Sportforen anmeldet.
Wenn hier ein Fehler von Seiten der beteiligten (aber auch unbeteiligten) Moderatoren gemacht wurde, so liegt er darin, doch Gründe für Ermahnungen, Verwarnungen und Sperren gegenüber Dritten genannt zu haben. Dazu gehört sicherlich auch, einzelnen, unbeteiligten Nutzern Erklärungen gegeben zu haben oder erläuternde Postings verfasst zu haben, die dann zum Schutz der Privatsphäre Betroffener im nachhinein auch noch bis zur Inhaltslosigkeit gekürzt werden mussten. Es reicht zu sagen, das Nutzer xyz gesperrt wurde, weil er gegen die Forenregeln verstoßen hat. Mehr braucht kein Dritter zu wissen. So ist es in den meisten Foren auch üblich.
Roberts