FĂŒr mich gibt es mehrere GrĂŒnde, sich einen Skisprungwettkampf anzuschauen: Erstens schaue ich gern die SprĂŒnge an, ich genieĂe in gewisser Weise die Ăsthetik des Skisprungs (der LaufĂ€sthetik beim Langlaufen kann ich beispielsweise nichts abgewinnen, völlig egal, ob da nun Johannes KlĂŠbo unterwegs ist oder Svenja WĂŒrth). Zweitens interessiert mich, wie es mit den Sportlern und Sportlerinnen weiter geht, die ich nun schon eine ganze Weile verfolge. Drittens möchte ich ĂŒber gute Leistungen und Ergebnisse meiner Lieblingsspringer jubeln können. Aber viertens fiebere ich natĂŒrlich auch gern mit einem spannenden Wettkampf mit
Anschauen werde ich mir den Wettkampf nachher also auf jeden Fall - aber eben mit etwas weniger Genuss, wenn Nika Prevc nach dem ersten Durchgang schon 15 Punkte Vorsprung hat. Abwertend gegenĂŒber dem FĂŒhrenden finde ich das ĂŒbrigens nicht, allenfalls ist es etwas abwertend gegenĂŒber den anderen, die offenbar nicht annĂ€hernd mithalten können. Bei einem Einzel ist das immer auch noch etwas anderes als beim Teamspringen: Was man in einem Sprung gewinnt, kann man auch in einem Sprung verlieren. Aber wenn man im Team nach sieben SprĂŒngen einen riesigen Vorsprung hat, dann ist es nahezu ausgeschlossen, das noch zu wegzuwerfen. Der Weltmeister von Trondheim 1997 sieht das freilich auch etwas anders.
Ich gebe
@Kirsten auch recht damit, dass ein Wettkampf auch dann spannend sein kann, wenn der Sieger relativ klar ist, weil auch der Kampf um die PlÀtze dahinter recht eng sein kann. Speziell bei einer WM ist es allerdings so, dass es relativ egal ist, ob ein Springer nun auf Platz 10 oder 20 landet, weil es ja keine Weltcuppunkte gibt. Im Weltcup mag ich es auch recht gern, wenn beispielsweise Philipp Raimund nach dem ersten Durchgang noch auf Platz 25 liegt und dann einen tollen Sprung zeigt, so dass man mitfiebern kann, wie er sich Platz um Platz nach vorn schiebt. Aber bei einer WM macht das eben keinen Unterschied.