đŸ‡§đŸ‡» Weltmeisterschaften Skispringen Trondheim - 27.02 - 08.03.2025


Benjamin

Zahlenfreund
BeitrÀge
39.937
Punkte
113
Es ist ja auch die Frage wie die Sporter:innen ihre Saisonziele wichten und gezielt darauf hintrainieren und im Zweilel den Weltcup nicht priorisieren oder Stationen bewusst auslassen..
Aber ist in anderen Sportarten vielleicht auch mehr der Fall.
Ja, die Diskussion habe ich ja auch schon mit @Biathlon-Fan hĂ€ufiger gefĂŒhrt; und in Ausdauersportarten wie Biathlon und Langlauf glaube ich auch gern, dass man nicht alles mitnehmen kann, wenn man bei der WM in Topform sein will.

Aber im Skispringen haben beispielsweise die MedaillentrÀger auf der Normalschanze - also Lindvik, Wellinger und Hörl - alle Weltcups bestritten. Hörl springt grundsÀtzlich die ganze Saison gut, Lindvik und Wellinger aber eben nicht.
Pius Paschke und Michael Hayböck hingegen haben Sondertrainings eingelegt, es hat ihnen aber nicht geholfen, um im Teamspringen bei der WM aufgestellt zu werden. Und bei Kamil Stoch hat es nicht mal gereicht, um zur WM fahren zu dĂŒrfen.
Ryoyu Kobayashi hat aber sein Sondertraining Mitte Januar offenbar wirklich nutzen können, er springt seitdem deutlich besser als noch im ersten Saisondrittel.
 

sj44

Bankspieler
BeitrÀge
1.012
Punkte
113
Es muss nicht gleich der Wojciech Fortuna sein, der faktisch aus dem Nichts kam. Aber wie z. B. Simon Ammann dann bei den OS auf einmal wieder da war, das hat schon was.
Fortuna galt in der Tat lange als Paradebeispiel dafĂŒr. Heute kennt ihn kaum jemand mehr. Ammann zĂ€hlt da aber nicht unbedingt dazu. 2002 (ich denke, dass du darauf anspielst) hatte er vor den Olympischen Spielen 9 WC-Starts und war 4 Mal in den Top 3. Aber er lief unterm Radar, weil nur von Hannawald (der berĂŒhmte Grand-Slam), Martin Schmitt und Malysz, der vor allem im Dezember stark war, die Rede war.
Ein sehr gutes Beispiel (vielleicht noch besser als Fortuna) ist Ingebrigtsen bei der WM 1995. War zwar verdient, aber trotzdem im höchsten Maße schrĂ€g.
Ja und es soll verdammt noch mal der Beste (an diesem Tage) gewinnen. Egal, ob Saisondominator oder nicht. Auch der Saisondominator hat es sich verdient und das sollte respektiert werden.
 

Benjamin

Zahlenfreund
BeitrÀge
39.937
Punkte
113
O ja, an Ingebrigtsen kann ich mich auch noch gut erinnern. Der kam ja damals als frischgebackener Juniorenweltmeister nach Thunder Bay. Auf der Normalschanze ist er im ersten Durchgang auch schon gut gewesen, hatte es im zweiten Durchgang aber nicht bestÀtigen können.

Den Wettkampf von der Großschanze habe ich mit meinem Vater geschaut, und als Ingebrigtsen kam, meinte ich: "Auf den mĂŒssen wir aufpassen!" Mein Vater antwortete in breitem SchwĂ€bisch "a wa" (ach was, nein). Und dann sprang Ingebrigtsen tatsĂ€chlich auf Platz 1 und gab die FĂŒhrung nicht mehr ab.

Aber wĂŒrde er das im zweiten Durchgang auch halten können? Lasse Ottesen lag in FĂŒhrung, drei Springer standen noch oben. Als erster kam Jens Weißflog, der aber nur einen recht kurzen Sprung (112,5 m) schaffte. Ottesen kĂŒsste daraufhin seine Ski in der Hoffnung, dass er eine Medaille gewinnen wĂŒrde, aber der Sprung von Weißflog reichte aus, um in FĂŒhrung zu gehen und Bronze abzusichern.
Dann kam Andreas Goldberger, der zu diesem Zeitpunkt bereits zweifacher Tourneesieger und zweifacher Gesamtweltcupsieger war. Die Saison hatte er dominiert wie höchstens Nykaenen vor ihm. Aber eine Goldmedaille hatte er noch nicht gewonnen, den Sieg auf der Normalschanze hatte Takanobu Okabe geholt, Goldberger hatte da den zweiten Sprung ziemlich in den Sand gesetzt. Der Kommentator meinte: "Ist er reif fĂŒr die Insel oder reif fĂŒr den Titel?" Noch wĂ€hrend er flog, dachte ich "reif fĂŒr den Titel, reif fĂŒr Titel" - und tatsĂ€chlich: Goldberger flog 127,5 m weit, schuf einen riesigen Abstand zwischen sich und Jens Weißflog. Das konnte der unerfahrene junge Norweger doch unmöglich schaffen.

Ingebrigtsen segelte daraufhin auf 137 m.

Die PunktabstĂ€nde damals waren riesig - Weißflog auf Platz 3 hatte am Schluss ĂŒber 40 Punkte RĂŒckstand.
 

sj44

Bankspieler
BeitrÀge
1.012
Punkte
113
O ja, an Ingebrigtsen kann ich mich auch noch gut erinnern. Der kam ja damals als frischgebackener Juniorenweltmeister nach Thunder Bay. Auf der Normalschanze ist er im ersten Durchgang auch schon gut gewesen, hatte es im zweiten Durchgang aber nicht bestÀtigen können.

Den Wettkampf von der Großschanze habe ich mit meinem Vater geschaut, und als Ingebrigtsen kam, meinte ich: "Auf den mĂŒssen wir aufpassen!" Mein Vater antwortete in breitem SchwĂ€bisch "a wa" (ach was, nein). Und dann sprang Ingebrigtsen tatsĂ€chlich auf Platz 1 und gab die FĂŒhrung nicht mehr ab.

Aber wĂŒrde er das im zweiten Durchgang auch halten können? Lasse Ottesen lag in FĂŒhrung, drei Springer standen noch oben. Als erster kam Jens Weißflog, der aber nur einen recht kurzen Sprung (112,5 m) schaffte. Ottesen kĂŒsste daraufhin seine Ski in der Hoffnung, dass er eine Medaille gewinnen wĂŒrde, aber der Sprung von Weißflog reichte aus, um in FĂŒhrung zu gehen und Bronze abzusichern.
Dann kam Andreas Goldberger, der zu diesem Zeitpunkt bereits zweifacher Tourneesieger und zweifacher Gesamtweltcupsieger war. Die Saison hatte er dominiert wie höchstens Nykaenen vor ihm. Aber eine Goldmedaille hatte er noch nicht gewonnen, den Sieg auf der Normalschanze hatte Takanobu Okabe geholt, Goldberger hatte da den zweiten Sprung ziemlich in den Sand gesetzt. Der Kommentator meinte: "Ist er reif fĂŒr die Insel oder reif fĂŒr den Titel?" Noch wĂ€hrend er flog, dachte ich "reif fĂŒr den Titel, reif fĂŒr Titel" - und tatsĂ€chlich: Goldberger flog 127,5 m weit, schuf einen riesigen Abstand zwischen sich und Jens Weißflog. Das konnte der unerfahrene junge Norweger doch unmöglich schaffen.

Ingebrigtsen segelte daraufhin auf 137 m.

Die PunktabstĂ€nde damals waren riesig - Weißflog auf Platz 3 hatte am Schluss ĂŒber 40 Punkte RĂŒckstand.
Gut beschrieben. Schon zwischen Goldberger und Weißflog gab es einen riesigen Punkteunterschied. Niemand glaubte, dass Ingebritsen das noch ĂŒberbieten könnte, wohl auch nicht die Norweger selbst.
Ich möchte noch hinzufĂŒgen, dass die WM ganz am Ende der Saison war und Ingebrigtsen bis dahin genau null Punkte im Weltcup machte. Und da gab es schon Punkte fĂŒr die Top 30.
 

actaion

Nachwuchsspieler
BeitrÀge
1.074
Punkte
63
Das mit dem Mixed ist blöd gelaufen, zumeinen sind grad viele nicht so in Form, dann scheint die Schanze wohl nicht ganz einfahc zu sein, zum anderen war der Anlauf viel zu kurz gewĂ€hlt von der Jury. Dann noch Kanada nicht mitgemacht, dafĂŒr viele Gurkentruppen....wird beim nĂ€chsten Mal sicher wieder besser aussehen.
 

actaion

Nachwuchsspieler
BeitrÀge
1.074
Punkte
63
Ich denke schon, das es heute bei den Damen spanend wird. Prevc verhaut ja auch ab und zu einen, also sicher ist das nicht, dass sie gewinnt.
 

Kirsten

Moderator Wintersport
Teammitglied
BeitrÀge
28.116
Punkte
113
Ich hoffe echt, Pagnier findet ĂŒber den Sommer ihre Form vom Vorjahr zurĂŒck. WĂ€hrend man bei den MĂ€nnern sieht, dass es vorwĂ€rts geht und auch bei Chervet kleine Fortschritte da sind, geht es bei Josephine ja wirklich gar nicht
 
Oben