Ich muss mal übrigens noch ein paar Worte zum kanadischen Team verlieren, das heute in Peking die Bronzemedaille gewonnen hat. Klar - jeder weiß um die Umstände, die dazu beigetragen haben. Aber trotzdem muss man sagen: Die KanadierInnen sind heute auch den Wettkampf ihres Lebens gesprungen.
Ich will dazu mal ein Jahr zurückblicken - auf das Mixed-Team-Springen bei der WM in Oberstdorf im letzten Winter. Auch da waren die Kanadier mit am Start - sie belegten den zehnten Platz. Sie lagen hinter Finnland, hinter Tschechien und ganz deutlich hinter Polen. Und sie lagen so weit hinter Japan, Norwegen, Österreich und Deutschland, dass diese vier Länder auch mit einer Disqualifikation im ersten Durchgang bereits zur Halbzeit vor Kanada gelegen hätten.
Dass die Kanadier heute Tschechien und Polen geschlagen haben, war also keine Selbstverständlichkeit. Und dass sie sich mit 8 Sprüngen gegen Japan und Österreich, die 7 Sprünge hatten, durchsetzen konnten, ebenso wenig.
Gerade Mackanzie Boyd-Clowes ist ja seit Jahr und Tag quasi als Ein-Mann-Team unterwegs, auch wenn er zuletzt sporadisch etwas Gesellschaft in Form von Matthew Soukup bekommen hat. Es ist so viel schwerer, sich immer wieder alleine überall durchkämpfen zu müssen - und so freut es mich gerade für ihn, der die Skisprungszene eben doch auch seit einigen Jahren immer wieder bereichert, dass er hier quasi für seine Lebensleistung auch mit einer olympischen Bronzemedaille belohnt wird.
Build small ski jumps and get a program together in Canada so this can continue. Couple bucks maybe towards our sport? Too much to ask?
Und wenn dieses Ergebnis heute ein bisschen dazubeiträgt, dass in Kanda vielleicht doch der ein oder andere kleine Nachwuchssportler Gefallen am Skispringen findet... wenn es dazu beiträgt, dass das kleine Flämmchen des kanadischen Skispringens irgendwann, wenn Mackenzie Boyd-Clowes einmal seine Karriere beendet hat, eben nicht erlischt... dann hat selbst dieser Wettkampf noch irgendwie etwas Gutes.