100 Filme der 90er für die Ewigkeit - das Ergebnis


Giftpilz

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The Shawshank Redemption ist ein Super Film, aber mir muss echt mal einer erklären warum der sogar wirklich als bester Film ever durchgeht.
Ich glaube eher The Shawshank Redemption hat einfach keine Kanten und geht wirklich keinem auf dem Sack dazu ist er wirklich ein guter Film, aber ich glaube einfach weil er so keine aneckpunkte hat und kein Publikum von vorne herein vergrault oder nicht gefällt wurde er so über die Jahre zu diesem Film gemacht.
Das ist auf jeden Fall so. Jedenfalls sorgt dies dafür, dass er zum Beispiel bei IMDB eine so extrem hohe Durchschnittsnote hat. Überhaupt sind ja die einzigen zwei Punkte, die überhaupt als Kritik gelten könnten, einmal dass man ihn vielleicht etwas langweilig finden könnte (das tun aber eher wenige. Mir gefällt er sogar sehr gut, und ich langweile mich trotz seiner Länge überhaupt nicht, selbst beim wiederholten Sehen), und dann das, was eigentlich nichts mehr mit dem Film selbst zu tun hat: Der "Hype" um ihn, der einen Gegenhype erzeugt. Sieht man ja auch wieder hier: Es geht überhaupt nicht um die möglichen Schwächen bzw. die Qualität des Films an sich, sondern nur um seinen vermeintlichen Stellenwert.

Und da scheine ich mich 2009 dann doch geirrt zu haben, denn offensichtlich gefällt er vielen noch besser als ich damals dachte.
So ist sein Stellenwert in vielen Listen eigentlich nur darauf zurückzuführen, dass man sich im Zuge der guten Unterhaltung verpflichtet sieht, dem Film eine sehr gute Note zu geben, aber wenn man seine Lieblingsfilme (also im Sinne von: "Die kann ich mir immer wieder ansehen!") auflisten würde, wäre ich überrascht, wenn er bei vielen in der Top10 auftauchen würde.
Ich weiß nicht mehr, wie ich bei dieser Wahl jetzt abgestimmt hatte, aber es kann gut sein, dass ich mich selbst nicht mehr daran gehalten habe, was ich 2009 noch gesagt habe. :D
 

holy Cow!

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Der ist so en vogue wie lange Unterhosen im Winter ;) Mein Vater ist kein gutes Beispiel für hippes Verhalten.

Ich kann da nur für mich sprechen, und ich hasse Bandwagons. Hab den auch lange nicht gesehen / sehen wollen, bis mir irgendwann so langweilig war dass ich mir den doch mal angetan habe. Danach hab ich den mehrmals pro Woche gesehen :D Es klappt also, dass man den Film einfach so extrem gut finden kann.

Hmm ich höre und lese in meiner Region des Öfteren von irgendwelchen kultigen Pulp Fiction Parties oder sehe Leute die sich bei Facebook irgendwelche youtube Schnipsel an die Pinnwand posten um sich darüber abzufeiern. Auf deinen Vater oder dich habe ich mich jedenfalls nicht bezogen.



Letztendlich ist doch Unterhaltung das wichtigste. Und das kann der Film halt. Wüsste auch nicht wo der großartig Substanz vortäuschen will.

Weiß nicht, ob das das Wichtigste ist. Der Begriff Unterhaltung ist auch sehr facettenreich imo.
Ich hab wegtäuschen und nicht vortäuschen geschrieben. Und damit meine ich, dass die Machart und die Stilmittel, im Film, von Handlung und Inhalt ablenken und sie überstrahlen.
 

Knocksta

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Von mir haben es ingesamt drei Filme nicht unter den Top 150 geschafft:

- Im Körper des Feindes
- Die letzte Kriegerin
- Tesis: Der Snuff Film

Die ersten beiden genannten hätte ich schon höher erwartet. Tesis ist wohl leider nicht so bekannt. Wahrscheinlich ist "Die letzte Kriegerin" auch nicht so bekannt wie gedacht.


Es ist echt erstaunlich. Diese Liste könnte fast von mir stammen. Wir haben wohl den selben Filmgeschmack. Blood in Blood out ist auch mein Lieblingsfilm. Und ganz knapp darauf kommen auch Zurück in die Zukunft.

Schön zu hören, dass hier noch einer über so einen exquisiten Filmgeschmack verfügt. :saint: :thumb:

Batman Begins und Batman Dark Night sind meine Highlights des neuen Jahrtausends.

Die hatte bzw. habe ich auf Platz 11 und 12.

Ich würde mich wundern, wenn in deiner 70er oder 80er Liste nicht Bloodsport und Rambo auftaucht. Das sind unter anderem auch meine Highlights.

Beide Filme stammen aus den 80ern. Da ich meine Top 30-Listen bereits bis zurück in die 30er fertig habe, kann ich sagen, dass es einer davon tatsächlich auf meine Liste geschafft hat. Der andere ist knapp gescheitert.
 
Zuletzt bearbeitet:

maveric

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...The Shawshank Redemption ist ein Super Film, aber mir muss echt mal einer erklären warum der sogar wirklich als bester Film ever durchgeht.
Ich glaube eher The Shawshank Redemption hat einfach keine Kanten und geht wirklich keinem auf dem Sack dazu ist er wirklich ein guter Film, aber ich glaube einfach weil er so keine aneckpunkte hat und kein Publikum von vorne herein vergrault oder nicht gefällt wurde er so über die Jahre zu diesem Film gemacht.
Aber keiner kann mir erzählen das er besser ist, als zum Beispiel Schindlers Liste oder der Pate sorry oder City of God. ...

ich kann mich da nur selbst zitieren:
...
forrest gump im uebrigen nicht mal auf meiner erweiterten liste, genauso wie the most overrated film ever - the shawshank redemption. beide einmal gesehen und als aeusserst langweilig empfunden, leider beide unverstaendlicherweise hier in den top 10

pulp fiction und fight club sind am ende dann auch noch am cut gescheitert.

apropos schindlers liste. da quäle ich mich doch lieber dreimal durch forrest gump und die shawshank redemption. ähnliches gilt auch für den paten.
 

bigdog8

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Immer wieder diese leidigen "Diskussionen" zum Abschluß einer (wirklich tollen :thumb:) Auswertung...


Dem einen ist der Dude zu sehr gehypt, dem anderen ein absolut zaghafter Film wie The Shawshank Redemption und wieder ein anderer stört sich daran, dass alle Wes Andersons nicht genug vom Hyperummel abbekommen. Dabei dreht es sich hier doch gänzlich um Geschmack und den haben nun einmal der eine und der andere einfach nicht :p

Dann hier wieder mit pseudo- oder faceboogercoolness anzukommen ist einfach überflüssig.
 

holy Cow!

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Immer wieder diese leidigen "Diskussionen" zum Abschluß einer (wirklich tollen :thumb:) Auswertung...


Dem einen ist der Dude zu sehr gehypt, dem anderen ein absolut zaghafter Film wie The Shawshank Redemption und wieder ein anderer stört sich daran, dass alle Wes Andersons nicht genug vom Hyperummel abbekommen. Dabei dreht es sich hier doch gänzlich um Geschmack und den haben nun einmal der eine und der andere einfach nicht :p

Dann hier wieder mit pseudo- oder faceboogercoolness anzukommen ist einfach überflüssig.

?! wovon redest du eigentlich

Die Art wie die Diskussionen hier geführt worden, war doch völligst in Ordnung und akzeptabel.
Der einzige der hier den Ton nicht halten kann bist augenscheinlich du.

Aber vlt tue ich dir auch unrecht, weil du der einzige bist, der das Wort Geschmack ultimativ definieren kann. :D
 

bigdog8

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(still) shiny blue ball
?! wovon redest du eigentlich

Hiervon:
Naja, bei Pulp Fiction bin ich bei dir. Ist halt inn, "coole" Filme zu mögen.

Aber echt, da sieht man wieder das die meisten nicht wirklich IHRE Lieblingsfilme auswählen sondern strikt danach gehen was nun mal im Volksmund als beste Filme bezeichnet wird. IMDB hat wirklich die Meinung meister Filme Liebhaber vollkommen im griff.
Seven ist gut aber come on Son! Fight Club ist von den ersten 5 Filme den einzigen den ich da aktzeptieren kann.
Big Lebowski ist auch Klut klar aber da doch nicht besser als Brave Heart, Forrest Gump, Goodfellas oder American History X. [...]

Da fehlt es mir nun wiederrum an Verständnins.

Aber vlt tue ich dir auch unrecht, weil du der einzige bist, der das Wort Geschmack ultimativ definieren kann. :D

Hier triffst Du endlich den Ton. Die nötige Portion Sarkasmus sollte in meinem Post schon durchschwingen ;)
 

theGegen

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Randbelgien
Ich habe sowieso den besten Geschmack, finde ich zumindest. :saint:

Was meinen Geschmack angeht, so hatte ich Pulp Fiction ganz selbstverständlich in meiner Liste, auch Terminator 2, Forrest Gump und den Dude als höchstplatzierten (meine Nr. 9) der Top-Ten-Sportforen-Filme. "Goodfellas" hatte ich auf 12, der war bei mir ziemlich gesetzt.

Ich persönlich (also ich mit meinem Geschmack ;)) finde die Begeisterung für "Die Verurteilten" auch ziemlich übertrieben. Klar: toll gespielt (logisch, dank Tim Robbins), interessante Story, aber dann ist der Film auch rum und hat nicht groß gestört.
"Forrest Gump" hatte ich gelistet, weil ich den beim 1. Sehen richtig gut fand. Ist zwar kein Film, den ich mir zigmal ansehen muss, war aber für mich beeindruckender aufgrund der Premiere, als der "ganz nette" Film mit Tim Robbins.
Stattdessen nahm ich lieber andere Tim Robbins-Filme, nämlich The Player, Hudsucker Proxy, Bob Roberts und Cadillac Man, wo er einen Trottel spielt.
Der Dude und Pulp Fiction haben bei mir (immer noch und trotz des Hypes) einen hohen Unterhaltungswert, selbst bei der x-ten Wiederholung, weswegen das 2 klare No-Brainer in meiner Liste waren.
T 2 hatte ich noch auf 30 reingeschoben, weil ich der unbedingten Meinung war, dass der in (m)eine 90er Liste gehört, im Gegensatz zu "Shawshank Redemption".
Mit Fight Club, American History X kann ich nicht viel anfangen, Se7en ist okay (aber auch nicht mehr) und Matrix finde ich ziemlich grauenhaft.
 

-derChef-

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Ich habe schon länger hier mitgelesen und finde die Präsentation einfach genial. :wavey: Ganz tolle Arbeit!

"Die Verurteilten" und "Pulp Fiction" werden es unter sich ausmachen. Beide sind in meinen Augen hervorragende Filme, beide hätten es verdient, zu gewinnen. Ich persönlich würde jedoch ersteren bevorzugen (nein, nicht wegen imdb ;)).

Ich freue mich schon auf die nächste Wahl, bei der ich auf jeden Fall mitmachen werde. :)
 

Bronx Bull

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2. Pulp Fiction (1994) 821 P. (31 / 1)

pf4l.jpg


"Now, if you'll excuse me, I'm going to go home and have a heart attack."

USA, 1994
Regie: Quentin Tarantino / Drehbuch: Quentin Tarantino, Roger Abary
Stars: John Travolta, Uma Thurman, Samuel L. Jackson, Bruce Willis, Ving Rhames, Tim Roth
Trailer





Quentin Tarantino is the Jerry Lee Lewis of cinema, a pounding performer who doesn't care if he tears up the piano, as long as everybody is rocking. His new movie "Pulp Fiction" is a comedy about blood, guts, violence, strange sex, drugs, fixed fights, dead body disposal, leather freaks, and a wristwatch that makes a dark journey down through the generations.

Seeing this movie last May at the Cannes Film Festival, I knew it was either one of the year's best films, or one of the worst.

Tarantino is too gifted a filmmaker to make a boring movie, but he could possibly make a bad one: Like Edward D. Wood Jr., proclaimed the Worst Director of All Time, he's in love with every shot - intoxicated with the very act of making a movie. It's that very lack of caution and introspection that makes "Pulp Fiction" crackle like an ozone generator: Here's a director who's been let loose inside the toy store, and wants to play all night.

The screenplay, by Tarantino and Roger Avary, is so well-written in a scruffy, fanzine way that you want to rub noses in it - the noses of those zombie writers who take "screenwriting" classes that teach them the formulas for "hit films." Like "Citizen Kane," "Pulp Fiction" is constructed in such a nonlinear way that you could see it a dozen times and not be able to remember what comes next. It doubles back on itself, telling several interlocking stories about characters who inhabit a world of crime and intrigue, triple-crosses and loud desperation. The title is perfect. Like those old pulp mags named "Thrilling Wonder Stories" and "Official Detective," the movie creates a world where there are no normal people and no ordinary days - where breathless prose clatters down fire escapes and leaps into the dumpster of doom.

The movie resurrects not only an aging genre but also a few careers.

John Travolta stars as Vincent Vega, a mid-level hit man who carries out assignments for a mob boss. We see him first with his partner Jules (Samuel L. Jackson); they're on their way to a violent showdown with some wayward Yuppie drug dealers, and are discussing such mysteries as why in Paris they have a French word for Quarter Pounders. They're as innocent in their way as Huck and Jim, floating down the Mississippi and speculating on how foreigners can possibly understand each other.

Travolta's career is a series of assignments he can't quite handle. Not only does he kill people inadvertently ("The car hit a bump!") but he doesn't know how to clean up after himself. Good thing he knows people like Mr. Wolf (Harvey Keitel), who specializes in messes, and has friends like the character played by Eric Stoltz, who owns a big medical encyclopedia, and can look up emergency situations.

Travolta and Uma Thurman have a sequence that's funny and bizarre. She's the wife of the mob boss (Ving Rhames), who orders Travolta to take her out for the night. He turns up stoned, and addresses an intercom with such grave, stately courtesy Buster Keaton would have been envious. They go to Jack Rabbit Slim's, a 1950s theme restaurant where Ed Sullivan is the emcee, Buddy Holly is the waiter, and they end up in a twist contest. That's before she overdoses and Stoltz, waving a syringe filled with adrenaline, screams at Travolta, "YOU brought her here, YOU stick in the needle! When I bring an O.D. to YOUR house, I'LL stick in the needle!"

Bruce Willis and Maria de Medeiros play another couple: He's a boxer named Butch Coolidge who is supposed to throw a fight, but doesn't. She's his sweet, naive girlfriend, who doesn't understand why they have to get out of town "right away." But first he needs to make a dangerous trip back to his apartment to pick up a priceless family heirloom - a wristwatch. The history of this watch is described in a flashback, as Vietnam veteran Christopher Walken tells young Butch about how the watch was purchased by his great-grandfather, "Private Doughboy Orion Coolidge," and has come down through the generations - and through a lot more than generations, for that matter. Walken's monologue builds to the movie's biggest laugh.
Roger Ebert
 

Bronx Bull

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1. The Shawshank Redemption (1994) 833 P. (31 / 1)

sr3d.jpg


"Let me tell you something my friend. Hope is a dangerous thing. Hope can drive a man insane."

USA, 1994
Regie: Frank Darabont / Drehbuch: Frank Darabont, Stephen King
Stars: Tim Robbins, Morgan Freeman, Bob Gunton, William Sadler
Trailer





„Hope is a good thing, maybe the best of things, and no good thing ever dies.”

Nicht immer läuft das Leben in geregelten Bahnen. Und wenn es das mitunter doch tut, kann zu striktes Reglement in besonders drastischen Fällen dazu führen, dass einem das Dasein auf der Erde wie ein übergroßes Gefängnis mit Freilauf vorkommt, in dem man lebenslang verweilen muss, ohne auch nur eine Aussicht auf Begnadigung. Glücklicherweise ist dieses Gefühl niemals der Regelfall. Sicher ist einzig, dass es – wie so vieles – ein Äquivalent besitzt, welches die Ausgangslogik beibehält, diese jedoch genau auf die entgegengesetzte Situation anwendet: wie nämlich ist der Fall gelagert, wenn das Gefängnis wahrhaftig in dein Leben tritt, es fortan bestimmt?

Eben jenes widerfährt Bankmanager Andy Dufresne (Tim Robbins, "High Fidelity" [2000]), als ein Indizienprozess sein Leben, wie er es kannte, gänzlich verändert. Die vernichtende Anklage: Doppelmord an seiner Frau und deren Liebhaber. Obwohl Dufresne immer aufs Neue seine Unschuld beteuert, wird er schlussendlich für schuldig befunden und zu zweimal lebenslanger Haft im berüchtigten Gefängnis von Shawshank in Maine verurteilt. So findet sich Andy alsbald hinter schweren Mauern in einem streng regulierten, auf Buße und Resozialisierung abzielenden Dasein wieder, dessen ewig gleicher, grauer Alltag nur von brutalen Begegnungen mit finsteren Mithäftlingen und tyrannischen Wärtern durchbrochen wird. Doch zum Erstaunen seiner Umgebung verfällt Andy weder der Melancholie noch der Barbarei, die gegensätzlich und doch miteinander verbunden das Gefängnisleben zu bestimmen scheinen. Vielmehr trägt seine Art und berufliche Kenntnis nach anfänglichen Hürden dazu bei, das angespannte Verhältnis zwischen ihm, den Mithäftlingen und auch den strengen Wärtern etwas zu dämpfen, als er damit beginnt, für das sonst so herrische Gefängnispersonal als Steuer- und Anlageberater zu fungieren.

Während Andy sich so ein Stückchen seiner alten Realität zurückholt, bewahrt er sich gleichzeitig sein kostbarstes Gut: Hoffnung. Eine Hoffnung, die so selbstverständlich, so zuversichtlich erscheint, dass auch Leidensgenosse Red (Morgan Freeman, "Batman Begins" [2005]), der mit der Zeit zu Andys engstem Freund und wichtigstem Bezugspunkt in Shawshank geworden ist, allmählich beginnt, sein eigenes Dasein neu zu überdenken. Doch aus Monaten des Überlegens werden Jahre, aus Jahren des Nachdenkens schließlich Jahrzehnte – Momente, in denen den Gefangenen die Zeit buchstäblich durch die älter werdenden Finger rinnt wie Andy der Staub der Steine, die er liebevoll in seiner „Freizeit“ zu kleinen Figuren umarbeitet. Während sicher ist, dass einige dieser Figuren beizeiten ein Schachspiel für seinen Freund Red zieren sollen, ist die Andy zugedachte Rolle in dem grausamen Spiel, das mit der Verurteilung und der Übersendung nach Shawshank seinen Anfang nahm und einen gänzlich neuen Lebensabschnitt für den ehemaligen Bankmanager formte, jedoch noch nicht endgültig bestimmt...

„I guess it comes down to a simple choice, really. Get busy living or get busy dying.”

Hoffnung und Hoffnungslosigkeit bilden die beiden Grundpfeiler, das Fundament von Stephen Kings Gefangenendrama "DIE VERURTEILTEN" ("The Shawshank Redemption"), das eine weitere Ausnahme im ansonsten so Horror-lastig anmutenden Gesamtwerk des Schriftstellers darstellt. Hier zeigt sich, dass King gerade mit seinen Figuren und der Vermittlung von großen menschlichen Werten zu faszinieren vermag. Wie schon bei "Stand By Me", jener Novelle, die Rob Reiner 1986 auf der Leinwand zum Leben erweckte, oder später in "The Green Mile", 1999 ebenfalls von Frank Darabont ("Der Nebel" [2007]) verfilmt, konzentriert er sich dabei eher auf die inneren Dämonen, mit denen seine Figuren zu kämpfen haben. Genaugenommen sind selbst seine reinen Horror-Geschichten von diesem Grundkonzept nicht ausgenommen, doch zeigen sich die äußeren Manifestationen dieser Dämonen meist sehr viel grausamer, brutaler, phantastischer. Wie die hier adaptierte Novelle verdeutlicht, kann das reale Leben jedoch grausam genug sein und ausreichend reale Monster beherbergen, um uns den einen oder anderen Schauer über den Rücken zu jagen.

Darabont tut also sehr gut daran, sich eng an die literarische Vorlage zu halten und ihre Erzählweise zu bewahren, da eben diese zu einem großen Teil für die glaubwürdigen Charaktere verantwortlich ist. King bedient sich in ihr nämlich dem Stilmittel des Ich-Erzählers (in diesem Fall: Red), der die Geschichte eines anderen erzählt, wodurch es dem Autor möglich ist, aufgrund der detaillierten Schilderung tiefe Einblicke in die menschliche Psyche des Charakters zu gewähren, ohne ihn jedoch komplett zu entmystifizieren. So wird der Zuschauer beim Sehen zwar ge-, jedoch nicht überfordert, wenn es darum geht, die wortwörtlich im Dunkeln der Zelle gelassene Gefühlswelt der Protagonisten in ein helleres Licht zu rücken. Aber selbst nach 137 Minuten intensiven Beobachtens des eindrucksvollen Spiels von Morgan Freeman (Oscar-nominiert!) und Tim Robbins sind immer noch nicht alle die Charaktere betreffenden Fragen beantwortet, weshalb ein Quentchen zur vollständigen Entschlüsselung der Geheimakte Red / Andy unserer eigenen Vorstellungskraft vorbehalten bleibt.

„There are places in this world that aren’t made out of stone. That there’s something inside... that they can’t get to, that they can’t touch. That’s yours.“

Was für die Figuren im Allgemeinen gilt, trifft auf Andy im Besonderen zu: angesichts der ungeschönten Schilderung des brutalen Gefängnisalltags bleibt es dem Zuschauern ebenso wie Andys Mitgefangenen zumindest teilweise ein Rätsel, wie Andy es fertig bringt, sich die Erinnerung an sein altes Leben und – noch viel wichtiger – die Hoffnung zu bewahren, eines Tages hierhin zurückkehren zu können. Manch ein anderer Leidensgenosse findet eine solche Aussicht da schon weniger angenehm. Und hier spielt der herausragende „DIE VERURTEILTEN“ letztlich seinen größten Trumpf respektive den der Vorlage aus. Auf der einen Seite befindet sich derjenige, der sich nach der Entlassung in der realen Welt nicht mehr zurechtfindet, da er das ihm bekannte Leben – das einzige, zu dem er sich als nach so langer Zeit in Haft institutionalisierter Mann fähig sieht – hinter den schweren Mauern zurücklässt. Demgegenüber tummelt sich auf der anderen Seite der Ehrbare, der sich in einem System, in dem Kleinkriminelle Zelle an Zelle mit Schwerstverbrechern ihre Strafen absitzen, zunächst zurechtfinden muss und das zweifelhafte Handwerk erst richtig erlernt.

Da letzteres gerade dazu dient, sich später wieder ein Leben in Freiheit zu ermöglichen, wird damit bei genauerem Hinsehen deutlich, was der Film – geschickt verpackt – neben einer zu Herzen gehenden Geschichte einer lebenslangen Freundschaft im Grunde auch sein will: eine leise, dennoch ausdrucksstarke Kritik am amerikanischen Justizsystem. „The funny thing is – on the outside, I was an honest man, straight as an arrow. I had to come to prison to be a crook.“, stellt Andy amüsiert fest. Ein kleiner Satz, der umso größere Folgen hat. Folgen, die nachhallen wie etliche Jahre in Shawshank und der Film mit seiner bewegenden Geschichte an sich. Einer Geschichte davon, wie unter bestimmten Umständen das Leben zum Gefängnis und das Gefängnis zum Leben werden kann. Und wie es manchmal einem außergewöhnlichen Menschen gelingt, sich diesem Schicksal mit festem Willen und starkem Herz zu erwehren...
Nicole Goldstein & Stefan Rackow, Mann Beisst Film
 

Tuco

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Da sieht man mal wieder die Macht von imdb... ;)

Ich hätte lieber "Pulp Fiction" als Sieger gesehen. "Shawshank" ist natürlich ein guter Film, aber da fehlt mir schon das Besondere. Warum der von vielen dermaßen hoch eingeschätzt wird, habe ich auch noch nie verstanden.
 

holy Cow!

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Da sieht man mal wieder die Macht von imdb... ;)

Ich hätte lieber "Pulp Fiction" als Sieger gesehen. "Shawshank" ist natürlich ein guter Film, aber da fehlt mir schon das Besondere. Warum der von vielen dermaßen hoch eingeschätzt wird, habe ich auch noch nie verstanden.


Versteh ich auch nicht, hätte den auch niemals auf der 1 gesehen. Ist mir aber wiederum alle mal lieber als der andere da. ^^
 

-derChef-

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Nunja, "Die Verurteilten" ist eben ein besonders gefühlvoller, inspirierender, lehrreicher Film mit besonders guten Darstellern, einer besonders interessanten Story und einer besonderen Atmosphäre. :)
 

wwi24

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Insgesamt finde ich die Top10 aber in Ordnung. Ich selbst habe zwar nur "GoodFellas" und "Fight Club" reingewählt, aber die restlichen Film mag ich wenigstens zum großen Teil und kann einigermaßen verstehen, dass sie so weit oben gelandet sind. Bei so einer Wahl landen eben oft die "kleinsten gemeinsamen Nenner" vorne ;)

Wenig anfangen kann ich persönlich mit T2, aber das ist natürlich ein Klassiker der 90er und hat in gewisser Weise durchaus seine Berechtigung. Ärgerlich finde ich hingegen "American History X", dessen Popularität mir unerklärlich bleibt.

Ansonsten hätte ich wahrscheinlich auch "Pulp Fiction" lieber vorne gesehen, auch wenn ich mittlerweile fast alle Tarantinos lieber mag.

Insgesamt dürfte ich ungefähr 20 Filme aus den Top150 nicht kennen, die meisten interessieren mich allerdings auch nicht, der ein oder andere Film ist wiederum schon auf dem Weg zu mir. Freue mich sehr auf die Einzellisten und hoffe dort noch was entdecken zu können.

Ich selbst habe 18 meiner 30 Filme unter den Top150 platziert, immerhin die Hälfte unter den ersten 50, das ist doch in Ordnung.

Danke noch mal an "Bronx Bull" für die tolle Präsentation und die viele Arbeit. :thumb: Ich freue mich schon auf die kommenden Jahrzehnte :kgz::D
 

HeroPodkolzin

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Hm, bin nicht wirklich zufrieden mit dem Endergebnis. Shawshank als 1 passt mir schon, aber allein durch die hohe Platzierung von Schweigen der Lämmer macht mich die Wahl traurig. Jodie Fosters Rolle ist sowas von langweilig. Der Film hat mit Hannibal Lecter zwar eine der kultigsten Figuren der Filmgeschichte, aber der Rest ist doch nichts Besonderes...
 
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