23.06.2007


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Der Bericht

Köpenick lud Pankow ein

Köpenick vs Pankow oder Box Gym vs Boxtempel, so die Ankündigung dieses Boxabends.

Der 23. Juni 2007 wurde von beiden Seiten groß angekündigt. Kein Wunder, dass es über 1000 Boxfreunde ins Alte Funkwerk zog. In der Halle war von Anfang an eine super Stimmung; immer wieder von den zwei Ringsprechern animiert.

Es folgten an diesem Abend neun super Kämpfe, welche so manchen Boxfan von einem gelungenen Boxabend berichten ließ. Überall wo man hinhörte, kamen viele positive Äußerungen zu der Qualität der Kämpfe.

Der Boxtempel Pankow ging mit 1:0 in Führung. Im ersten Kampf schlug sich Steve Kröckel gegen Tomi Colic zwar ausgezeichnet, der Sieg von Colic war aber verdient. Das Urteil im zweiten Kampf zwischen Daniel Zimmermann und Varol Vekiloglu sorgte bei den Fans für so manchen Kopfschüttler, denn den Sieg hätte Daniel Zimmermann verdient, doch der Ringrichter verkündete ein Unentschieden.
Dann ein Wiedersehen mit Rico Schultz. Sein Gegner Jens Marienfeld war von Anfang an überfordert und es war nur eine Frage der Zeit, wann dieser Kampf beendet ist. Nach mehreren Niederschlägen und dem Handtuch aus Marienfelds Ecke jubelte Rico Schultz und der Boxtempel führte nun mit 2:0 Siegen.

Doch dann begann die Siegesserie der Köpenicker. Nach einer halben Stunde Pause betrat der Publikumsliebling Sebastian Wille den Ring. Sein Kampfrekord: 6 Kampfe, 6 Siege, 6 mal durch KO. Der Boxtempel schickte einen erfahrenen Gegner, der bereits gegen viele Weltmeister oder Europameister boxte. Mario Lupp konnte bereits auf 50 Profikämpfe verweisen. Sein Boxstil ist sicherlich ungewöhnlich, fast ausschließlich beugte er seinen Oberkörper weit nach vorn, bzw. unten, sodass er mit dem Kopf mehrmals in Willes Kniehöhe war. Für Basti Wille war dies schwer zu boxen. Doch Sebastian Wille wäre nicht er selbst, wenn er sich dadurch beeindrucken lassen würde. Er fand einen Weg und boxte alle sechs Runden konsequent seinen Stil, er war aktiver, zeigte Nehmerqualitäten und konnte wiederum nachweisen, dass er technisch ein sehr guter Boxer ist. Sein Sieg war verdient und viel bejubelt. Köpenick verkürzte auf 1:2.

Meine Entdeckung des Abends folgte nun im fünften Kampf. Johannes Fabrizius stellte sich im Ring vor - allein seine höflichen Gesten machen diesen jungen Boxer sehr sympathisch. Sein Gegner, Tim Ruchholz, ist sicherlich kein schlechter Boxer, doch mit dem Stil des Gegners kam er kaum klar. Es war ein offener Kampf, doch die klaren Treffer landete vor allem Fabrizius, der mich mit seinem Stil öfter mal nachdenken ließ, ob ich mich im Boxen auskennen würde. Es macht Freude diesem Boxer zusehen zu können. Sein Sieg war verdient und der Ausgleich beim Vergleich Köpenick vs Pankow sowieso.

Im 6. Kampf trat für Köpenick Dirk Georgi an, Pankow schickte Frank Pflegel in den Ring. Der Kampf begann sehr ausgeglichen, wobei Georgi der etwas aktivere Boxer war. Doch schon bald war zu erkennen, dass Dirk Georgi für Frank Pflegel eine Nummer zu groß war - noch zu groß war. Nach einem Niederschlag gab Pflegel auf und Köpenick ging mit 3:2 in Führung.
Nach einer weiteren Pause betrat dann ein weiterer beim Publikum beliebter Boxer in den Ring. Daniel Zell forderte Enrico Kniesch. Von Anfang an ließ Daniel Zell nichts anbrennen, er punktete von Runde zu Runde, Kniesch boxte aus der Defensive, traf auch, doch ohne Wirkung. Zell war in allen vier Runden nur auf den Vormarsch und baute das Stadtbezirksergebnis auf 4:2 aus. Köpenick jubelte!

Vom Papier her war der achte Kampf nur eine Formsache. Lars Buchholz, der erst wenige Boxkämpfe absolvierte (war vorher Thaiboxer) traf auf den erfahrenen Mike Wohlert. Wie würde sich Lars gegen Wohlert schlagen? Zur Überraschung aller Fans dominierte Lars Buchholz diesen Kampf, schon in Runde eins musste Wohlert kurzzeitig zu Boden gehen. Riesenjubel im Alten Funkwerk. Lars boxte immer wieder mit schnellen Händen und vor allem sah man, dass inzwischen die Schulterhaltung dem Boxen angepasst wurde. Der Boxer hält die Schulter nach vorn, er aber lernte als Thaiboxer die Schulter hinten zu halten. Auch in Runde zwei stellte Lars Buchholz sich dem Kampf und war der bessere Fighter. Wiederum musste Mike Wohlert zu Boden gehen. Welch eine Überraschung für die anwesenden Boxfans. In Runde drei dann aber das Aus für Mike Wohlert. Nach einem Schlagabtausch mit einem mal ein lauter Schrei und Wohlert kniete auf dem Ringboden. Er hatte eine schmerzhafte Schulterverletzung , eventuell auch ausgerenkt. Er wurde dann durch den Sanitäter unter Beifall der Zuschauer aus dem Saal gebracht.
Gute Besserung Mike!

Lars gewann somit diesen Kampf und das Box Gym führte in diesem Vergleich mit 5:2.
Im letzten Kampf trafen dann die Schwergewichtler Werner Kreiskott und Enrico Garmendia aufeinander. Letzt genannter konnte diesen Kampf souverän gestalten und auch nach Punkten gewinnen.
Das hatte zur Folge, dass Köpenick Pankow mit 5:3 besiegte. Wer hätte dies gedacht?
Nach dem letzten Kampf wurde durch den Boxtempel sofort zur Revanche eingeladen. Das Box Gym Köpenick nahm diese Einladung sehr gern an.

Noch ein Wort zum Umfeld. Sehr positiv die vielen Fans und die Stimmung. Der Sicherheitsdienst hatte wiederum alles super im Griff.
Im VIP Bereich konnte man sich wieder wohl fühlen. Das Speiseangebot war ungewöhnlich, wenn auch schmackhaft. Reis mit Fisch und eine Kokossuppe ist sicherlich für einen Boxabend ungewöhnlich und hatte auch viele negative Kommentare zur Folge, doch einen Versuch war es sicherlich wert, um auch mal hier Abwechselung rein zu bringen.

In diesem Sinne Sport Frei euer RL
 

ironhead1

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scheint ja alles gut gelaufen zu sein :)

konnte leider nicht hinkommen...


kommen irgendwann videos von den fights?
 

mb2481986

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Schöner Bericht:thumb: endlich mal ein Veranstalter der auch die kritischen Stimmen mal erwähnt und auch die Leistung der Gegner nicht kaputt redet.
 
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