Das Ding ist, dass die LMP1 so teuer geworden ist, dass sie - um konkurrenzfähig zu sein - nur für Werksteams interessant ist, die hier wirklich auch nen ordentlichen Batzen Geld reinstecken wollen. Einige andere Hersteller überlegen sich so ein Unterfangen zwei Mal und gehen vielleicht lieber in andere Rennserien wo vielleicht sogar eine Balance-of-Power-Regelung eintritt.
Allerdings hat dann nur das 24h-Rennen in Le Mans bei der WEC eine wirklich große "Strahlkraft" ... der Rest wird öffentlich eher wenig wahrgenommen. (Kosten)Aufwand und Werbewirkung für etwaige Erfolge stehen hier in einem sehr ungleichen Verhältnis.
Es kommt also fast wirklich nur auf dieses eine Event. Toyota würde lieber 1mal in Le Mans siegen als 5 WEC WM-Titel holen.
Und so ist es heikel zu überlegen, ob man alles auf diese eine Karte setzen will ... wie auch die anderen Hersteller ... weil (vergleichsweise) kaum einen interessiert, ob man vielleicht an anderer Stelle erfolgreich ist.
Deswegen lockt die LMP1 nur schwerlich neue Teams an ... und Privatiers schon garnicht, die fühlen sich in der LMP2 wesentlich wohler.
Hinzu kommt ja auch noch, dass seit ein paar Jahren die ALMS mit der Rolex SportsCar Series zusammengeschlossen hat. Da sind für die LMP1-Boliden auch ein paar interessante Rennen weggefallen (z.B. Sebring)
Nach dem Scheitern von Nissan und dem Wechsel von Rebellion in die LMP2 ist es irgendwo auch amüsant, dass in der LMP1 nurmehr in Deutschland ansässige Teams unterwegs sind (Porsche, Kolles, Toyota in Köln), während in der LMP2 hauptsächlich französische Teams/Hersteller den Ton angeben (Oreca, Ligier).
Die bisherigen Pläne für die Regeländerungen ab 2020 werden, glaube ich, eher kritisch gesehen. Teilweise blubbern schon erste Gerüchte, dass Porsche über einen Ausstieg nachdenkt, noch bevor Peugeot sich festlegt, ob man die Rückkehr angeht. Evntl. trägt die FIA die LMP1 zu Grabe wie damals die Gruppe C.