kleinemaus
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Der Dokumentarfilmer und Regisseur Jens Hoffmann war am Freitag zu Gast bei 3 nach 9 auf NDR. Es wurde über sein neues Werk 9to5 - Days in Porn gesprochen, das seit dem 02.07.2009 in den Deutschen Kinos läuft.
Wie ich finde, ein verstörender und zugleich sehr wichtiger Film über die Kulissen und Hintergründe der (kommerziell nicht mehr wegzudenkenden) US-Amerikanischen Porno-Industrie. Es werden sehr viele Darstellerinnen, Darsteller und Porno-Regisseure begleitet und das wirkliche Alltagsleben genauer porträtiert. Im Mittelpunkt steht hier das San Fernando Valley, L.A.
In Deutschland hat ja die Pornoindustrie ein gewisses Schmuddelimage, ein Nischendasein, mit Drogen und Kriminalität in Verbindung gebracht. Aber wie sieht die Realität aus? Fakt ist, dass hier für ein Mainstream produziert wird, dem offiziell niemand angehören mag. Niemand will damit etwas zu tun haben, aber viele gucken es regelmäßig. Da stellt sich die Frage: Warum ist Porno so erfolgreich und warum erzielt diese Branche immer höhere Wachstumsraten? Ich denke, dass das viel damit zu tun hat, dass wir uns in einer Gesellschaft befinden, in der der allg. Leistungsdruck und überhaupt der Kapitalismus nicht zu leugnen ist. Beruflicher Erfolg wird von unserem gesellsch. System als DAS erstrebenswerte Ziel angesehen, Vorbilder sollen uns zeigen, dass Wissen, Geld und Macht zu Diesem führen (sollen). So kommt es dadurch nicht selten dazu, dass die Karriere Priorität vor allem hat und Aspekte wie Glück, Familie und Liebe entweder untergeordnet und/oder z.T. gar nicht mehr stattfinden nur um der gesellsch. Prämisse zu folgen. Ich denke, dass hier staatl-gesellsch. (im System) angesetzt werden muß, da der Einzelaspekt des Erfolgs und dem Streben danach mMn doch nicht das Hauptziel in unserem Leben ausmachen kann (und darf). Um mich kurz zu fassen: Single-Haushalte, die, wie wir alle wissen, immer mehr zunehmen, sind eine Folge dessen, die Karriere und der persönl. Erfolg stehen an vorderster Front. Können die anderen genannten Aspekte nicht damit vereinbart werden, kommt es eben zum pers. Konflikt inwieweit Kompromisse eingegangen werden, um das (sogenannte) Hauptziel in keinster Weise zu gefährden. Dies führt oft dazu, dass die anderen Aspekte eben nicht mehr stattfinden oder stattfinden dürfen.
Kurz: Der erwachsene Mensch, wie auch alle anderen Lebwesen unterliegen dem Sexualtrieb, den uns die Natur nun mal mitgegeben hat. Aufgrund der oben beschriebenen Problematik, stellt sich die Frage, wie die ansteigende Relevanz von Singlehaushalten mit diesem Trieb vereinbar ist. Unter diesen Umständen zeigt sich annähernd, dass dieser zunehmend (u.a) mit Porno befriedigt wird, so auch immer mehr im Bereich der Altersgruppe unter 18. Das sind hier aus meiner Sicht grundlegende Fundamente hinsichtlich der Erklärung, warum diese Branche i.d. letzten Jahrzehnten ein stetig ansteigendes Wachstum erzielen konnte und diesen weiter ausbaut.
Dies ist meine pers. Teilinterpretation des Films, ganz andere Aspekte die hier u.a. zum Vorschein kommen: Porno-Schauspielerinnen und Schauspieler haben z.T. keine abgeschl. Schulausbildung, wenn sie also ersteinmal drin sind kommen sie nicht mehr raus, es gibt kein Entrinnen. Sie können nicht aufstehen und sagen: "Ich hab keine Lust mehr, ich mach was anderes". U.a. wird im Film, die Darstellerin 'Mia Rose' gezeigt, die sich offensichtlich in diesem Dilemma befindet. Andere Darstellerinnen wie 'Sasha Grey' oder 'Katja Kassin' gehen wieder ganz anders mit der Porno-Sache um. Kassin trifft sich bspws., laut ihrer Aussage im Film, mit Fans, die sie dann, für sehr viel Geld, 1 Stunde "trifft". Sie sagt, sie verdient damit 3mal soviel Geld als eine Rolle vor der Kamera (Anm: Da sie innerhalb des Business sehr berühmt ist, möchte ich lieber nicht wissen, was die Fans dafür bezahlen, einmal im Leben, mit ihrem Filmidol "zusammenzusein" - Sehr krass das Ganze). Das alles (Alltagsleben) wird in dieser Doku ausführlich beleuchtet. Außerdem viele Porträits von Regisseuren, Produzenten und Agenten.
Auf jeden Fall ein großer Tip. Solltet ihr euch anschauen. Zur Vorwarnung: Szenen sind natürlich auch zu sehen, aus dem Hintergrund, d.h. hinter der Kamera. Wie der Artikel i.d. FAZ genauso bestätigt, hat das aber nix mit Penetration zu tun. Auf jeden Fall eine empfehlenswerte Doku mit einem verstörenden Blickwinkel und Grundlage für hitzige Diskussionen (menschl. Würde ect.).
Artikel:
FAZ
Spiegel
Spiegel-Interview mit Sasha Grey
Wie ich finde, ein verstörender und zugleich sehr wichtiger Film über die Kulissen und Hintergründe der (kommerziell nicht mehr wegzudenkenden) US-Amerikanischen Porno-Industrie. Es werden sehr viele Darstellerinnen, Darsteller und Porno-Regisseure begleitet und das wirkliche Alltagsleben genauer porträtiert. Im Mittelpunkt steht hier das San Fernando Valley, L.A.
In Deutschland hat ja die Pornoindustrie ein gewisses Schmuddelimage, ein Nischendasein, mit Drogen und Kriminalität in Verbindung gebracht. Aber wie sieht die Realität aus? Fakt ist, dass hier für ein Mainstream produziert wird, dem offiziell niemand angehören mag. Niemand will damit etwas zu tun haben, aber viele gucken es regelmäßig. Da stellt sich die Frage: Warum ist Porno so erfolgreich und warum erzielt diese Branche immer höhere Wachstumsraten? Ich denke, dass das viel damit zu tun hat, dass wir uns in einer Gesellschaft befinden, in der der allg. Leistungsdruck und überhaupt der Kapitalismus nicht zu leugnen ist. Beruflicher Erfolg wird von unserem gesellsch. System als DAS erstrebenswerte Ziel angesehen, Vorbilder sollen uns zeigen, dass Wissen, Geld und Macht zu Diesem führen (sollen). So kommt es dadurch nicht selten dazu, dass die Karriere Priorität vor allem hat und Aspekte wie Glück, Familie und Liebe entweder untergeordnet und/oder z.T. gar nicht mehr stattfinden nur um der gesellsch. Prämisse zu folgen. Ich denke, dass hier staatl-gesellsch. (im System) angesetzt werden muß, da der Einzelaspekt des Erfolgs und dem Streben danach mMn doch nicht das Hauptziel in unserem Leben ausmachen kann (und darf). Um mich kurz zu fassen: Single-Haushalte, die, wie wir alle wissen, immer mehr zunehmen, sind eine Folge dessen, die Karriere und der persönl. Erfolg stehen an vorderster Front. Können die anderen genannten Aspekte nicht damit vereinbart werden, kommt es eben zum pers. Konflikt inwieweit Kompromisse eingegangen werden, um das (sogenannte) Hauptziel in keinster Weise zu gefährden. Dies führt oft dazu, dass die anderen Aspekte eben nicht mehr stattfinden oder stattfinden dürfen.
Kurz: Der erwachsene Mensch, wie auch alle anderen Lebwesen unterliegen dem Sexualtrieb, den uns die Natur nun mal mitgegeben hat. Aufgrund der oben beschriebenen Problematik, stellt sich die Frage, wie die ansteigende Relevanz von Singlehaushalten mit diesem Trieb vereinbar ist. Unter diesen Umständen zeigt sich annähernd, dass dieser zunehmend (u.a) mit Porno befriedigt wird, so auch immer mehr im Bereich der Altersgruppe unter 18. Das sind hier aus meiner Sicht grundlegende Fundamente hinsichtlich der Erklärung, warum diese Branche i.d. letzten Jahrzehnten ein stetig ansteigendes Wachstum erzielen konnte und diesen weiter ausbaut.
Dies ist meine pers. Teilinterpretation des Films, ganz andere Aspekte die hier u.a. zum Vorschein kommen: Porno-Schauspielerinnen und Schauspieler haben z.T. keine abgeschl. Schulausbildung, wenn sie also ersteinmal drin sind kommen sie nicht mehr raus, es gibt kein Entrinnen. Sie können nicht aufstehen und sagen: "Ich hab keine Lust mehr, ich mach was anderes". U.a. wird im Film, die Darstellerin 'Mia Rose' gezeigt, die sich offensichtlich in diesem Dilemma befindet. Andere Darstellerinnen wie 'Sasha Grey' oder 'Katja Kassin' gehen wieder ganz anders mit der Porno-Sache um. Kassin trifft sich bspws., laut ihrer Aussage im Film, mit Fans, die sie dann, für sehr viel Geld, 1 Stunde "trifft". Sie sagt, sie verdient damit 3mal soviel Geld als eine Rolle vor der Kamera (Anm: Da sie innerhalb des Business sehr berühmt ist, möchte ich lieber nicht wissen, was die Fans dafür bezahlen, einmal im Leben, mit ihrem Filmidol "zusammenzusein" - Sehr krass das Ganze). Das alles (Alltagsleben) wird in dieser Doku ausführlich beleuchtet. Außerdem viele Porträits von Regisseuren, Produzenten und Agenten.
Auf jeden Fall ein großer Tip. Solltet ihr euch anschauen. Zur Vorwarnung: Szenen sind natürlich auch zu sehen, aus dem Hintergrund, d.h. hinter der Kamera. Wie der Artikel i.d. FAZ genauso bestätigt, hat das aber nix mit Penetration zu tun. Auf jeden Fall eine empfehlenswerte Doku mit einem verstörenden Blickwinkel und Grundlage für hitzige Diskussionen (menschl. Würde ect.).
Artikel:
FAZ
Spiegel
Spiegel-Interview mit Sasha Grey
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