Das ist nur zu verständlich und ich kenne kaum einen HSV-Fan, der das anders sieht. Gisdol hat ja junge Spieler eingebaut, mehr als alle Trainer der letzten Jahre vor ihm. Ich würde ihm auch gar nicht die Schuld an der Misere geben (wie vorher Labbadia auch schon nicht), trotzdem ist seine Zeit jetzt natürlich abgelaufen.
Der HSV muss einfach zwingend aus diesem Kreislauf raus:
-Trainer wird entlassen, Retter kommt, schafft das Wunder
-Vertrag wird verlängert, sofort danach wird er enteiert, weil der jeweilge Sportvorstand Transfers an ihm vorbei durchführt und die Trainerwünsche völlig ignoriert
-Kühne gibt Geld und verpflichtet zusätzlich einfach noch, was er für richtig hält
-Trainer hat einen völlig sinnfrei zusammengestellten Kader, versucht es mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner, also ganz einfachem Fußball
-Fans und Medien meutern: "Trainer hat nur Plan A"
-teure Transfers floppen, Trainer wollte sie eh nicht und kann nichts mit ihnen anfangen, Spiele gehen verloren
-Medien und Fans toben, fordern junge Spieler
-Trainer versucht es mit jungen Spielern, die es aber ohne Gerüst nicht alleine wuppen können
-Trainer wird entlassen
-Medien fordern Kühne-Investitionen ("sonst geht der HSV unter"), Sportvorstand kriecht zu eben dem und lässt sich in den A*sch f...., bis die Rosette glüht
-teure Spättransfers, noch mehr Abhängigkeit von Kühne, Sportvorstand wird wegen akuter Schrumpfhoden nur noch mitleidig belächelt
- neuer Trainer kommt als Retter, schafft das Wunder....
usw, usw.
Das kann nicht auf Dauer gutgehen, das ist Murmeltier pur. Vielleicht sollte Lotto bei Heimspielen künftig besser "I got you Babe" anstatt "Hamburg, meine Perle" spielen, ehrlicher wär's. Der Ausweg kann ja nur eine Erfolgssaison sein, mit der man sich ein Stück weit von Kühne, dem Hamburger Boulevard, dem selbstgerechten Umfeld inkl etlicher Fanclubs und den AR-Einflüsterern emanzipieren kann. Oder eben ein Neuanfang in der 2. Liga, was deutlich wahrscheinlicher erscheint. Da ist ebn nur das Problem, ob man wirklich die Lizenz erhalten würde, ohne noch mehr in eine Kühne-Abhängigkiet zu rutschen (denn dann wäre ein Abstieg genau NULL hilfreich). Wäre das gewährleistet, bekäme man für ein Projekt "Neuanfang im Unterhaus, Sche*ss auf Dino und Uhr" bei den HSV-Fans locker eine deutliche Mehrheit, da bin ich sicher.
Leider wäre aber eben das, Stand jetzt, so gar nicht gewährleistet.
Dabei böte es sportlich durchaus Chancen: Bernhard Peters hat in den letzten Jahren eine erstklassige Jugendarbeit aufgebaut. Die U21 ist auf Aufstiegskurs Richtung 3. Liga, die U19 souveräner Tabellenführer in der A-Jugend BL, die U17 4. mit einem Spiel Rückstand. Der HSV ist in allen U-Nationalmannschaften vertreten und scoutet bei den U-Teams auch international günstig und erfolgreich. Man hat einen neuen Campus für Talente und ein in meinen Augen sehr stimmiges, erfolgreiches und trotzdem sozial verträgliches und akzeptables Ausbildungskonzept geschaffen, bei dem Förderung von Spitzentalenten und kindgerechte Kooperationen mit Vereinen im Umland wirklich Hand in Hand gehen. Der Peters macht da wirklich Spitzenarbeit auf Top 5 Niveauund mit Spors von Leipzig (Ex-Hoffenheim) hat man gerade erst noch einen echten Topmann für Scouting und Ausbildung dazugeholt.
Von U13 bis U21 ist der HSv super aufgestellt, egal ob Spieler, Trainer oder Umfeld. Darüber, also im Profibereich, ist er eine wandelnde Katastrophe, um nicht "ein einziger riesengroßer Sch*isshaufen" zu sagen.
Und ich bin mir sicher: jeder der letzten Trainer inkl Gisdol würde liebend gerne auf diesem Fundament eine Mannschaft mit klarem Spielsystem aufbauen und jeder der letzten Trainer wäre auch fachlich dazu in der Lage gewesen.
Aber mit diesem Umfeld ist das nunmal völlig unmöglich und allmählich muss man sich fragen, welcher Trainer sich das denn noch antun soll, wenn der Job beim HSV doch ein garantierter Karrierekiller ist - und das ist er ja nunmal? HSV+ wäre eine Möglichkeit gewesen, den Verein komplett neu aufzustellen, diese Möglichkeit wurde mit Anlauf in den Sand gesetzt.
Ein Abstieg als Chance? Ich würde das für den HSV sofort unterschreiben, wenn man eben die Finanzierung/Lizenz sichert und dann aber auch tatsächlich komplett aufräumt. Praktisch die gesamte Geschäftsstelle entlässt, alle Vorstandsmitglieder und vor allem den Aufsichtsrat inkl Mandatsverbot für alle, die bisher jemals auch nur in der Nähe dieses Gremiums waren. Umwandlung aller Kühnegelder in echte Darlehen mit klarem Rückzahlplan, bei dem jede Abweichung via Satzung und Vertrag untersagt wird. Jeder nicht genehmigte Kontakt mit Hamburger Medien (schriftliche Angabe des Kontaktgrundes vorab ist zwingend) führt zur Abmahnung, jeder nachgewiesene informelle Kontakt automatisch zur Kündigung. Wenn man bei einem Abstieg wirklich neu anfangen will, hilft in Hamburg nur komplette Brandrodung und nichts anderes. Und auf keinen Fall (!) ehemalige Spieler, dei im Fußballgeschäft nach ihrer Karriere rein gar nichtsgerissen haben, irgendwo reinhieven. Und auch die, dei was gerissen haben, nicht. Was der HSV in der 2.Liga so wirklich überhaupt nicht bräuchte, wären ehemalige "Meisterspieler" von 79-83, die ja "die Raute im Herzen haben". Gilt auch für Magath und Hrubesch, egal, wie gut sie es meinen.