Schlimme Nachrichten! Ich bin ja kein Experte, aber meines Erachtens hätte der Ringrichter viel früher abbrechen müssen. Stevenson hat sich nach dem ersten schweren Treffer zwar auf den Beinen gehalten, war aber offensichtlich verteidigungsunfähig. War schon krass, wie er zum Schluss regelrecht abgeschossen wurde.
Dem Ringrichter kann man hier absolut keinen Vorwurf machen! Richtig starke Stoppages ohne vorherigen Niederschlag, wenn also genug Zeit besteht den Zustand eines Boxers zu beurteilen, sind doch eher selten. Dazu gehört viel Erfahrung und auch etwas Glück - Schließlich sind Ringrichter keine Propheten.
Gerade wenn zwei Boxer auf ähnlichem Level gegeneinander antreten und es auch um richtig viel geht ist die Hemmschwelle eines Abbruchs natürlich größer als bei einer 'Routine-Titelverteidigung' mit offensichtlich chancenlosem Kontrahenten. Allgemein stand bei Stevenson nie ein Abbruch durch konsequentes 'Punishment' über Runden hinweg im Raum. Hier ging es wirklich nur um die letzten Sekunden! Ich kann dem Ringrichter hier nichts vorwerfen!
Ich habe mal über ein Gerät gelesen, das mittels Ultraschall (oder etwas anderem?) zuverlässig Blutungen im Gehirn erkennen soll und auch so klein und schnell einzusetzen ist, dass die Untersuchung in den Rundenpausen stattfinden kann. Soll, so hieß es, auch schon im Amateurboxen zum Einsatz gekommen sein.
Ich frage mich, ob und wie intensiv in diese Richtung noch gearbeitet wird. Sinnvoll wäre es natürlich auch im Profiboxen, wenn das irgendwann sogar der Standard wird.
Für möglichst wenige Schäden bzw Folgeschäden ist der Zeitverlust nach Entstehung der Blutung bis zur Behandlung so klein wie möglich zu halten. Bei der Tragödie um Abdusalamov ist ja massenhaft Zeit verloren gegangen, weil der Ernst der Lage auch nach dem Kampf nicht erkannt wurde. Sein Team musste selbst ein Taxi rufen, um ins Krankenhaus zu kommen! Alles wertvolle Zeit...