All-Time Greats in der heutigen NBA


Method

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Die NBA kommt so langsam wieder ins Rollen und die Camps sind offen. Das Forum brummt und die Spekulationen um Trades überhäufen sich. Die Verträge die verteilt werden sind mehr als fraglich (Nene, Chandler, Butler) und David Stern sorgt weiter dafür, dass sein Ansehen schwindet. In Los Angeles entsteht dazu vllt ein neues Superteam um Chris Paul, Kobe Bryant und Dwight Howard. Ich weiß nicht ob diese, oder die letzte Offseason schlimmer war, wenn es um große Aufreger ging.
Ach was bin ich froh, dass es endlich wieder losgeht. :D

Nun beschäftigt mich ein Thema aber schon länger und es lenkt vielleicht einige von der typischen Offseason ab.
Es gab einige Spieler die ihre Dekaden dominiert haben und mich interessiert ob diese Spieler es zur heutigen Zeit noch könnten. Nehmen wir zum Beispiel mal Wilt Chamberlain. Jedem Basketball Fan dürfte dieser Name ein Begriff sein, es hat schließlich kein anderer Spieler geschafft in einem Spiel 100 Punkte aufzulegen (Kobe ist knapp daran gescheitert mit 81 Punkten), oder einen Punkte durchschnitt von 50 Punkten pro Spiel über eine Saison zu haben. Natürlich war er seinen Gegenspielern körperlich vollkommen überlegen und auch die Regeln zu der Zeit kamen im zugute. Wie würde er sich heute schlagen?
Mit seinen 2.16m und knapp 125kg hätte er wohl perfekte Vorrausetzungen um selbst die heutigen Center zu dominieren. Chamberlain war und wäre wohl eine Naturgewalt die ihres gleichen sucht. 100 Punkte wäre alleine von den Regeln her nicht mehr möglich und er würde auch sicherlich keine 20 Bretter pro Spiel holen, aber 30 Punkte und über 10 Rebounds pro Spiel könnte ich mir durchaus vorstellen.

Aber nicht nur bei Wilt Chamberlain stellt sich für mich diese Frage. Es gibt einige Spieler die ihre Dekaden geprägt, oder dominiert haben. Manche von ihnen wären heute vllt nur (gute) Rollenspieler. Ich habe mal eine Liste um Spieler zusammengestellt, wo es mich interessieren würde ob ihr meine Meinung zu ihnen teilt, oder dort anderer Ansicht seit (manche Spieler wie Michael Jordan, Magic, Larry Bird, Kareem etc. stehen natürlich außer Diskussion).

Bill Russell: Kein Spieler hat je mehr Ringe gewinnen können als der Kelte. Seine Dominanz unter den Brettern und in der Defensive sind legendär. Er holte in seiner Karriere im Durschnitt 22.5 Rebounds pro Spiel. Zu seiner Zeit wurden Blocks und Steals noch gar nicht notiert, sonst würden sicherlich auch dort die Augen der Statistiker groß. Was wäre aber in der heutigen Zeit? Russell war nur 2.08 groß und kein Weltklasse Athlet à la Dwight Howard, oder eine Naturgewalt wie Ben Wallace. Könnte er auch heute noch die Bretter der Liga dominieren und sagen wir im Schnitt 10-12 Bretter pro Spiel sammeln? Über seine Defense brauch man sich nicht unterhalten, allein durch seinen Basketball IQ würde er dort auch heute noch glänzen.

Elgin Baylor: Der 1.96m große und 102 Kilogramm schwere Baylor war der Vorbote für die heutigen Flügelscorer. Er legte in seiner Karriere knapp 27 Punkte und 13 Rebounds pro Spiel auf, dazu noch 4 Assists im Schnitt. Zu seiner Zeit konnte ihn niemand stoppen, er zählte zu den ersten Highflyern der Liga. Sein Körper wäre heute aber keine Waffe mehr. Vergleicht man heutige Rollenspieler mit Baylor so sieht man deutlich, dass ihm die Athletik fehlt um in der heutigen Zeit solche Zahlen aufzulegen. Leider habe ich ihn nie wirklich spielen sehen und kann nur vermuten, dass er heute keine 27 Punkte pro Spiel mehr auflegen könnte. Sein größter Vorteil (seine körperliche Dominanz im gegensatz zu seinen Gegnern) würde ihm heute genommen.

Jerry West: "The Logo" war nur 1.88 groß und hat seine Gegenspieler nach belieben dominiert. Er war vor allem für seinen Basketall IQ, seine Defense und ganz besonders für seine Clutchness bekannt. Ein Scorer, der aber auch seine Mitspieler perfekt in Szene setzen konnte. Für die Zwei wäre er heute zu klein und schmächtig, auch seine Athletik würde heute zu wünschen übrig lassen. Könnte er dennoch sein Spiel durchsetzen und die Liga prägen? Bei West bin ich mir nicht so sicher. Er wäre sicherlich ein guter Spieler, allerdings keine Macht wie in der damaligen Zeit.

Julius Erving: Ich denke Erving könnte sein Spiel eins zu eins übertragen. Auch heute würde seine Athletik reichen um mit jedem Spieler auf seiner Position mindestens mitzuhalten. Für Dr. J wäre es ein leichtes 22 Punkte pro Spiel aufzulegen (Hand checking rule käme ihm da sicher zugute) und mit seinem Afro würde er immer noch für Aufregung sorgen. :D


Man könnte die Liste ewig erweitern, aber das habe ich nicht vor. Wenn ihr wollt könnt ihr natürlich noch Spieler auflisten. Spieler bei denen ihr denkt dass sie es nicht schaffen oder vllt schaffen würden. Erstmal würde mich es aber freuen, wenn ich ein paar Meinungen von euch zu hören bekommen. :)
 

Sascha1314

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Ich möchte nur was zu Bill Russel sagen. Gerade sein hoher Basketball IQ sollte dafür sorgen das er in der Defense weiterhin sein Dutzend Rebounds einsackt. Rodman war nun auch nicht der Überathlet aber sein Wille und sein IQ sorgten dafür das er viele Boards bekam. So lange der Wille zum ausboxen da ist sollte Russel auch heute keine Probleme haben.


Allgemein halte ich das Thema aber für recht schwer eben weil die Athletik heute selbst schon auf der Highschool einen viel wichtigeren Aspekt einnimmt. Das ist halt leider unvergleichbar.
Guter Thread.
 

Method

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Ich möchte nur was zu Bill Russel sagen. Gerade sein hoher Basketball IQ sollte dafür sorgen das er in der Defense weiterhin sein Dutzend Rebounds einsackt. Rodman war nun auch nicht der Überathlet aber sein Wille und sein IQ sorgten dafür das er viele Boards bekam. So lange der Wille zum ausboxen da ist sollte Russel auch heute keine Probleme haben.


Allgemein halte ich das Thema aber für recht schwer eben weil die Athletik heute selbst schon auf der Highschool einen viel wichtigeren Aspekt einnimmt. Das ist halt leider unvergleichbar.
Guter Thread.

Ja das stimmt, aber Rodman war schon ein klasse Athlet. Schau dir mal frühere Spiele der Pistons, oder Bulls an. Selbst in Los Angeles sah er noch super aus. Auch glaube ich, dass ich iwo mal gelesen habe, dass ein Coach (denke sogar es war Phil Jackson) mal gesagt hat, Rodman sei der beste Athlet mit dem er je gearbeitet hätte. Aber ich will dir gar nicht wiedersprechen, ich könnte mir auch vorstellen, dass Russell immer noch zu den besten Reboundern der Liga zählen würde.

Richtig allgemein ist es ziemlich schwer das zu beurteilen. Allerdings fand ich das Thema ziemlich interessant und ich wollte es einfach mal in die Runde werfen.
Danke. :thumb:
 

William MacMoran

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Bill Russel war sehr athletisch. Ein guter Viertelmeiler und ein noch besserer Hochspringer (Mitte der fünfziger Jahre wohl unter den Top Ten in der Disziplin).


Edit: 49,6 s über 400 Meter und 2,06 m im Hochsprung. Nicht schlecht für einen langen Lulatsch!
 
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Method

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Oh dessen war ich mir nicht bewusst. Er wirkte auf mich nicht so. Natürlich kann man das trotzdem nicht mit heute vergleichen. Seinen Gegnern damals (bis auf Wilt) war er einfach überlegen. Ich bezweifle, dass das heute auch so wäre.
 

Sascha1314

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Ich für meinen Teil glaube das die Aussage von Phil am meisten auf Rodmans Einstellung begründet war. Das Fahrradfahren bevor er eingewechselt wurde, immer 120% etc.

Natürlich hatte Rodman auch krasse Muskeln, nur mit Willen hält man Karl Malone nicht vom Rebounden ab. ;)
Das wichtigste für einen Defensiv Rebound bleibt aber das rechtzeitige ausboxen und da gehören beide (Rodman, Russel) zu den ganz großen.
 

Giftpilz

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Russells Hauptproblem heutzutage wäre sein eigenes Scoring, und das ist ja der Grund, warum so oft der Ben Wallace-Vergleich angestrengt wird. Für seine Zeit war Russell besonders in der ersten Karrierehälfte ein ordentlicher Scorer (er traf einige Jahre lang ein paar Prozentpunkte über Ligaschnitt), bevor er mehr am High Post agierte, wofür er einfach nicht den Wurf hatte. Damals war es hinnehmbar, heute wäre es heikler. Viel mehr als ein Resteverwerter wäre er heute am Korb wohl nicht, sofern er nicht noch mehr Talent hatte, das er damals nicht genutzt hat und heute verwirklichen würde.
Intelligenter als Wallace spielte er allerdings schon, und so war er einerseits ein guter Passgeber, und andererseits versuchte er seine Blocks nicht in die Zuschauermenge zu preschen, sondern direkt seinen Mitspielern zuzutippen.
Wie stark sein Rebounding wäre, ist nicht ganz leicht zu beurteilen, aber ich denke, er würde auch heute zu den besten gehören. Damals war er mit Chamberlain auf Augenhöhe und sonst deutlich stärker als alleine seine Konkurrenten, und die waren teils auch recht gut.
Das hat nicht nur etwas mit seiner guten Athletik (auch nach heutigem Standard mehr als ordentlich, und es gibt Beispiele, in denen er trotz einigem Rückstand noch Guards auf dem Weg zum Korb abfing - er war schnell!) zu tun, sondern mit seinem Stellungsspiel und der Antizipation des Balls (das war auch Rodmans Hauptstärke beim Rebounding). Dahinter steckte einfach großartige Technik, wie man auch hier im Video sieht (Link) - sein Gegenspieler Bob McAdoo ist mit 2,06m zwar nicht der längste, aber man kann gut ahnen, dass er selbst mit einigen cm mehr Körpergröße meistens nicht an den Ball gekommen wäre.
 

Irenicus

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In Russells zweiter Karrierehälfte spielten die Celtics praktisch ohne Point Guard (nämlich als Cousy seine Karriere beendete). Bill Russell spielte die Position einfach mit (das muss man sich mal vorstellen). Das alleine zeigt schon, welche außergewöhnliche Spielintelligenz Bill Russell besaß. Für mich ist er einer der besten Passgeber unter den Big Men aller Zeiten, deine Beschreibung "ein guter Passgeber" empfinde ich daher als eine Untertreibung.

Giftpilz schrieb:
Viel mehr als ein Resteverwerter wäre er heute am Korb wohl nicht, sofern er nicht noch mehr Talent hatte, das er damals nicht genutzt hat und heute verwirklichen würde.

Ich denke, dass du seine Offensive zu negativ bewertest. Er wäre heute mehr als ein Resteverwerter. Ich sehe ihn bei ca 12-14 ppg in 38 Minuten. was ist denn ein Resteverwerter für dich? Tyson Chandler Scoring Niveau? Ich schätze Russell stärker ein. Als eine Art dritte Option.
 

Sm0kE

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Es gibt hier (und auch generell, in allen Sportarten) einen wesentlichen Denkfehler beim Vergleich damals vs heute. Immer wird davon geredet, dass die damaligen Spieler mit ihrer mangelnden Größe oder Athletik heutzutage nichts gerissen hätten. Was dabei völlig vergessen wird: Wie sah denn damals die Trainingsmethodik aus, die professionellen Strukturen (richtig, gab es nicht bis kaum) oder auch das Spiel als solches (Regeln, Taktiken). Wer sagt mir denn, dass ein Russel, wäre er 1980 geboren worden und nach damaligen Kenntnissen trainiert worden, heute nicht eine Deluxe Version von Vlade Divac wäre, mit erstklassiger Defense? Wie will ich überhaupt beurteilen, wie viel Athletik er hatte, bei dem was damals trainiert wurde und was nicht?

Ich kann z.B. auch nicht sagen, das Jesse Owens heute die Zeiten von Usain Bolt nicht erreichen würde. Bolt heutzutage ist umgeben vom besten, was man sich an Training leisten kann (die Dopingvorwürfe mal außen vor..). Da kann ich nicht sagen, wie viel bessere Zeiten sich aus Owens mit diesen Bedingungen hätten rausholen lassen.

Im Basketball ist es genau das Gleiche. :licht:
 

Method

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Dem wiederspreche ich gar nicht und es ist nicht so als wenn ich darüber nicht nachgedacht hätte. Aber ich wollte es einfach mal außen vor lassen.
Es ging mir allein um die Spieler wie sie früher waren und wie sie heute aufschlagen würden. Natürlich würden sie ganz andere Trainingsmethoden haben und würden anders gefördert. Das zählt für mich hier aber nicht. Zum Besipiel Wilt (oder auch Russel wie es aussieht) könnten heute noch gut mithalten. Ich finde das an sich ganz interessant und wollte keinen Spieler schlecht machen,.

Danke schonmal an Giftpilz und Irenicus. Sehr interessant. :thumb:
 

Giftpilz

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Ich denke, dass du seine Offensive zu negativ bewertest. Er wäre heute mehr als ein Resteverwerter. Ich sehe ihn bei ca 12-14 ppg in 38 Minuten. was ist denn ein Resteverwerter für dich? Tyson Chandler Scoring Niveau? Ich schätze Russell stärker ein. Als eine Art dritte Option.

Was soll man denn von einem Big Man halten, der als Third oder Fourth Option Scorer seines Teams (nimm 1964-65 als Beispiel, als er 12,6 Würfe pro Spiel nahm. Sam Jones nahm 22,7, Havlicek knapp 19 und Heinsohn 14) nicht sonderlich besser als der gesamte Ligaschnitt und teils deutlich schlechter als manche Guards traf? Man sollte doch denken, dass er als Mann, der oft direkt am Korb agierte, einfachere Würfe bekommen und entsprechend auf eine gute Percentage hätte kommen müssen.

Ja, Tyson Chandler kann man als so einen (in seinem Fall wirklich guten) Resteverwerter bezeichnen (wenn er auch selbst wiederum deutlich besser ist als zum Beispiel Haywood, denn Chandler kann wenigstens einen Ball ordentlich fangen), denn abgesehen von Putbacks und Direktverwertung von Pässen ist da nicht viel. Eins wissen wir: Einen guten Wurf hatte Russell nicht. Könnte er heute wenigstens über Low Post Moves Punkte erzielen? Ich habe noch nie davon gehört, dass es eine seiner großen Stärken gewesen sei. Möglich mag es sein, dass er sich heutzutage einen besseren Wurf antrainieren würde, aber darauf würde ich jetzt erst einmal nicht zählen.

Ich gebe dir insofern Recht, dass auch ich Russell 12 Punkte pro Spiel zutraue, oder sogar mehr. Aber wenn er dabei unter 46% trifft, hilft es seinem Team in der Offense nicht sonderlich viel. Das ist schlichtweg kein guter Standard für einen Big Man.

Punkten kann Russell aber durch das bessere Passspiel, und insofern kann er durchaus seinen Wert haben. Wie gut dies tatsächlich war, vermag ich nicht zu beurteilen. Hat er so wie Walton, Sabonis oder Divac agiert? Ich habe bislang meistens nur etwas von seinen Outlet-Pässen und den Pässen auf Cutter gehört. Das ist aber nicht ganz zu vergleichen mit einem Point Guard.
 
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LJBird33

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Was soll man denn von einem Big Man halten, der als Third oder Fourth Option Scorer seines Teams (nimm 1964-65 als Beispiel, als er 12,6 Würfe pro Spiel nahm. Sam Jones nahm 22,7, Havlicek knapp 19 und Heinsohn 14) nicht sonderlich besser als der gesamte Ligaschnitt und teils deutlich schlechter als manche Guards traf? Man sollte doch denken, dass er als Mann, der oft direkt am Korb agierte, einfachere Würfe bekommen und entsprechend auf eine gute Percentage hätte kommen müssen.

Ja, Tyson Chandler kann man als so einen (in seinem Fall wirklich guten) Resteverwerter bezeichnen (wenn er auch selbst wiederum deutlich besser ist als zum Beispiel Haywood, denn Chandler kann wenigstens einen Ball ordentlich fangen), denn abgesehen von Putbacks und Direktverwertung von Pässen ist da nicht viel. Eins wissen wir: Einen guten Wurf hatte Russell nicht. Könnte er heute wenigstens über Low Post Moves Punkte erzielen? Ich habe noch nie davon gehört, dass es eine seiner großen Stärken gewesen sei. Möglich mag es sein, dass er sich heutzutage einen besseren Wurf antrainieren würde, aber darauf würde ich jetzt erst einmal nicht zählen.

Ich gebe dir insofern Recht, dass auch ich Russell 12 Punkte pro Spiel zutraue, oder sogar mehr. Aber wenn er dabei unter 46% trifft, hilft es seinem Team in der Offense nicht sonderlich viel. Das ist schlichtweg kein guter Standard für einen Big Man.

Punkten kann Russell aber durch das bessere Passspiel, und insofern kann er durchaus seinen Wert haben. Wie gut dies tatsächlich war, vermag ich nicht zu beurteilen. Hat er so wie Walton, Sabonis oder Divac agiert? Ich habe bislang meistens nur etwas von seinen Outlet-Pässen und den Pässen auf Cutter gehört. Das ist aber nicht ganz zu vergleichen mit einem Point Guard.


Du darfst bei Russel nicht vergesen das er als sehr uneigennütziger Spieler gegolten hat und alles gemacht hat um zugewinnen + er sehr Offensivpotente Spieler und auch Alltimegreats im Team hatte. Ich glaube mich entsinnen zu können in einer Doku von Auerbach als Statment gehört zuhaben das seine Uneigennützigkeit seine größte Schwäche war - wenn man
da von Schwäche sprechen kann.

Kannst du Beurteilen was er für Würfe genommen hat? Wenn du Richtung Percentage gehst? Er war nicht die erste Option und auch nicht die 2 oder 3. Im Umkehrschluss, da wir nicht wissen wie er sie genommen hat und in welchen Situationen können wir auch keine Auskunft darüber geben. Als eine der hinteren Option bei den Celtics hast du bestimmt nicht nur die Pille bekommen für easy buckets sondern eher für nicht so tolle Würfe mit Ablauf der Shootclock + out of Position.

Wenn Russel Offensiv mehr gefordert gewesen wäre, denke ich das er Offensiv weit höher einzustufen wäre als ein Chandler. Er hat es einfach nicht gebraucht und es hat nicht zu seiner Persönlichkeit gepasst sich ins Rampenlicht zustellen. Über das andere Ende des Feldes müssen wir uns glaub ich nicht unterhalten, da sind wir uns alle einig das er einer der besten wäre - wenn nicht der Beste (so wie es momentan aussieht). Zusätzlich unglaubliche Spielintelligenz zum Atlethischen Paket (er war für damalige Verhältnisse ein Riesenathlet). Für ein Team das gewinnen will, der perfekte Spieler. Uneigennützig und hat das gemacht was es gebraucht hat um zu gewinnen.

Schöne kleine Doku über Russell

http://youtu.be/aJLHZrV5U2U
 

Giftpilz

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Kannst du Beurteilen was er für Würfe genommen hat? Wenn du Richtung Percentage gehst? Er war nicht die erste Option und auch nicht die 2 oder 3. Im Umkehrschluss, da wir nicht wissen wie er sie genommen hat und in welchen Situationen können wir auch keine Auskunft darüber geben. Als eine der hinteren Option bei den Celtics hast du bestimmt nicht nur die Pille bekommen für easy buckets sondern eher für nicht so tolle Würfe mit Ablauf der Shootclock + out of Position.
Eine der hinteren Optionen war er nun auch wieder nicht, sondern gleichauf mit all den anderen Spielern, die nach den Volume Scorern der Celtics (Jones, Havlicek und Heinsohn) kamen. Ganz so selten hat er ja nun auch nicht geworfen, sondern fast seine ganze Karriere hindurch 10-14x pro 36 Minuten. Und ich denke, dass es die Probleme mit einer ablaufenden Shotclock und out-of-Position eher seltener in dieser High-Tempo-Zeit gab, in der mehr Wert aufs Passen gelegt wurde. Wie gesagt: Nur meine Vermutung.
Wenn Russell Offensiv mehr gefordert gewesen wäre, denke ich das er Offensiv weit höher einzustufen wäre als ein Chandler. Er hat es einfach nicht gebraucht und es hat nicht zu seiner Persönlichkeit gepasst sich ins Rampenlicht zustellen.
Als Scorer? Ich gehe da wie gesagt nach den Quoten, und die sprechen einfach nicht für einen guten Schützen, und ich kann es einfach nicht beurteilen, ob man dies wirklich alleine darauf schieben kann, dass er sich lieber auf die Defense konzentrierte und es nicht brauchte, weil seine Mitspieler das schon besorgten. Wer mag hier einschätzen, ob er das Talent zu einem guten Scorer gehabt hätte, der sich einen besseren Wurf hätte antrainieren oder wenigstens über Low Post Moves in der heutigen Zeit zum Korberfolg kommen können? Ich traue mir das nicht zu.

Durch den Videolink hast du mich darauf gebracht, auch nochmal ein paar andere Spielerdokus zu sehen, und hier stelle ich mir ebenso die Frage, ob Oscar Robertson tatsächlich mit Jordan auch in den 80ern hätte mithalten können, wie einige seiner Zeitgenossen dort behaupten. Für seine Zeit hatte er einen exzellenten Wurf und war im Dribbling kaum zu halten, aber ob das 20 oder gar 40-50 Jahre später immer noch konkurrenzfähig gewesen wäre oder ob Robertsons Talent gereicht hätte, um mit heutigen Methoden und Training einen ähnlichen Stellenwert wie damals zu erreichen? Für mich oft fraglich.
Genauso ist es bei Jerry West - da stimme ich Method voll zu. Zweifellos ein guter Werfer, aber nach heutigem Standard als SG undersized. Nun spielte er in seiner 2. Karrierehälfte dann vornehmlich den PG, aber wie sähe er heute gegen die blitzschnellen Leute wie Paul, Rose, Westbrook und Co. in der Defense aus? Für damalige Verhältnisse war seine Athletik gut, aber heute? Solchen Gegnern musste er sich damals kaum stellen, also ist da die Frage, ob er mit seinen Instinkten und seiner Cleverness ähnliche Effekte erreichen könnte.
Elgin Baylor ist für mich ganz schwer zu beurteilen, denn aus seiner verletzungsfreien Zeit kenne ich nur wenige Aufnahmen. Jedenfalls war er ein mäßig effizienter Volume Scorer, und den Lakers tat es überhaupt nicht weh, als er dann seine Karriere beendete. Den Baylor mit kaputten Knien konnte man offensichtlich ohne weiteres ersetzen.

Julius Erving wäre sicher konkurrenzfähig, aber mehr als damals darauf angewiesen, seinen Jumpshot zu verbessern (ich hatte es schon mal zitiert, und die Quelle finde ich zwar nicht mehr, aber ich habe es noch in Erinnerung. Dr. J auf die Frage, warum er nicht mehr an seinem Jumper gearbeitet hätte: "Das war einfach nicht nötig. Ich konnte auch so nach Belieben scoren."). Gerade in diesem Jahr haben wir ja gesehen, dass LeBron mit seinem nicht immer soliden Jumper irgendwann an Grenzen stoßen kann, und ähnliches könnte auch Erving passieren, wobei ich denke, dass dessen Low Post-Game ausgefeilter war (etwas, woran LeBron unbedingt arbeiten sollte). Auf der Habenseite stehen das Gardemaß für einen SF und vor allem eine sehr gute Athletik (von der Freiwurflinie dunken kann immer noch nicht jeder) und riesige Hände. Damit könnte er heutzutage sicher immer noch als Slasher gerade bei den heutigen Regeln recht einfach scoren. Meiner Meinung nach heute immer noch ein All-Star-Kaliber.

Die wenigsten Zweifel habe ich bei Chamberlain, denn 2,16m bei seiner Athletik sind für sich schon so ein Pfund, dass er in jeder NBA-Generation eine sehr gute Rolle spielen würde. Sein Rebounding würde ganz sicher heutzutage locker für zweistellige Werte reichen. Das einzige Problem bei ihm wäre, ob er sich richtig einsetzen würde, also die ganzen Spielereien beiseite lassen und seine Stärken voll ausspielen würde. Wenn er dies täte, hätte man wohl einen Shaq-ähnlichen Center. Wenn er aber auch heute noch beweisen wollen würde, dass er zusätzlich ein guter Jumpshooter oder auch der beste Passgeber der Liga sein könnte, wenn er nur will, geht da doch einiges verloren.

Keine Chance würde ich Cousy geben. In seiner ganzen Karriere hatte er keine Saison, in der er durchschnittlich auch nur die 40% Trefferquote aus dem Feld erreichte, und mir ist dabei auch nicht bekannt, dass er ein herausragender Fernschütze gewesen sei. Dazu ist seine Athletik zu mies, als dass er wenigstens über den Drive und herausgeholte Freiwürfe scoren könnte. Bleibt also ein talentierter Spielmacher, dessen Dribbelkunststückchen aber heute so gut wie alle Guards beherrschen. Alleine von dem Gefühl für die Mitspieler könnte er heute nicht mehr leben. Ich sehe ihn keinesfalls als Starter und wahrscheinlich hätte er arge Mühe, überhaupt bei einer Mannschaft in die Rotation zu kommen.
 

LJBird33

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Bei Cousy stimm ich dir zu bzw. denke nicht das er es in der heutigen Zeit überhaupt in ein Team schaffen würde. West hätte es warscheinlich auch schwer überahupt Rotationsspieler zuwerden. Würde beide in der heutigen Zeit eher in Europa als in der NBA sehen.

Bei Big 0 oder Elgin Baylor gab es noch ne Besonderheit im Spiel die man nicht Unterschätzen sollte. Tom Schneeman (CBA, NCAA, BBL und WM Coach) hat mal in einem B-Ball Camp, dass ich vor gefühlten 100 Jahren (oder noch länger) besucht hab über alle möglichen Legenden gesprochen bzw. Erfahrungen. War wirklich sehr intressant muss ich sagen.

Ich weis jetzt nicht mehr genau ob es Big O oder Baylor war, aber einer von beiden hatte ein Schulterzucken. Heist du wusstest nie ob es eine Zuckung ( damit verbundene Körpertäuschung) oder sein wirklicher Antritt war - was ihn relativ unberechenbar gemacht hat in der Penetration. Was gibt effektiveres als eine komplett natürliche Körperbewegung.

Zu Big O ich denke schon das er in der heutigen Zeit auchnoch ein sehr guter und effektiver Spieler wäre + ihm die heutigen Regeln sehr warscheinlich auchnoch zugute kommen würden (Three point line/handchecking). Des Weiteren mit 1,95 / 1,96 oder 6,5 Gardemass.
Tripple Double Season wär denk ich zwar nicht annähernd mehr drinnen heutzutage, aber zumindest Starter bzw. Allstar.

Was denkt ihr eigentlich über Dominique Wilkins? Wie würde er heute abschneiden in der NBA würde er mehr Publicity bekommen und mehr gehyped werden als in den 80ern? Ich hab irgendwie das Gefühl das er heutzutage eine ganz anderes bzw. viel höheres Standing hätte als damals.
 
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