Amateure vs Profis - Deutschland vs Rest


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Musste eigentlich bei der Schwimmübertragung gestern (Tenor war ja "wir haben uns alle lieb und winken ganz toll und dann funktioniert das auch wieder besser") noch jemand an Motzki Sammer denken ?
Hoffe fast dass ihn da mal jemand drauf anspricht, hätte erneutes Wutrede-Potential ...
 

Jones

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Ganz genau, hat man ja erst kürzlich wieder bei den Fußballern gesehen. Jahrzehntelang hieß es doch bei allen möglichen Sportarten: "die Deutschen haben zwar nicht immer die Klasse anderer Nationen, aber immer die richtige Einstellung und unbedingten Willen". Das hat sich in den letzten vielleicht 10 Jahren ins komplette Gegenteil gewandelt, von Ausnahmen natürlich abgesehen. Talent und Klasse sind in vielen Sportarten sogar eher besser als früher, die Mentalität aber lässt arg zu wünschen übrig.

Ich glaube du weitest die Fußballdiskussion jetzt einfach auf Olympia aus oder welche Sportarten meinst du genau?
An was misst du denn das Talent und die Klasse im Schwimmen, Fechten usw.
 

Arielle

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...Der Moderator feierte außerordentlich Biedermanns Finaleinzug ....

auch während Poewe schwamm sprach er meistens über Biedermann.

Vor, während und nach Biedermann. Biedermanns Freundin Britta Steffen., schaut als einzige dem Rennen zu, alle anderen Zuschauer auch, man zeigt dem Zuschauer das und wiederholt den Bericht JEDE Stunde.

Die Eltern von Rebecca Adlington. Almsiek sprach von Enttäuschung bei Becky, weil sie ja eigentlich die Goldkandidatin gewesen wäre.

Lauter privater Krampf.

ZDF => Katastrophe.
 

Patrick

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Musste eigentlich bei der Schwimmübertragung gestern (Tenor war ja "wir haben uns alle lieb und winken ganz toll und dann funktioniert das auch wieder besser") noch jemand an Motzki Sammer denken ?
Hoffe fast dass ihn da mal jemand drauf anspricht, hätte erneutes Wutrede-Potential ...

Naja teilweise fand Ich die Kritik schon wieder übertreiben peinlich. Das Interview mit Jenny Mensing wurde zur Kollektivklatsche. Man kann das Gesamtergebnis und die Einzelleistung kritisieren, aber dann einer Athletin das Komplett"versagen" der Mannschaft an den Kopf zu werfen ist schon selten dämlich. Vor allem bei der bisherigen Leistung von ARD/ZDF, die noch schlechter sind als jede Leistung der Sportler. Ich sage nur stellvertretend der zusammengeschnittene Bloopers-Beitrag des ZDF, der Cancellara´s Sturz beinhaltet, den Schweizer allerdings zu Cavendish machte. An Peinlichkeit kaum zu überbieten.:mensch:
 

Omega

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Ja an Doping und Trainingsbedingungen liegt es bestimmt nicht. Die Athleten rufen einfach ihre Leistungen bei Olympia nicht ab. Ausreißer gibt es fast nur nach unten. Trotzdem so rein vom Gefühl her würde Ich sagen Beachvolleyball, Tennis Badminton, Vielseitigkeit (als Team), Turnen (Männer) und Rudern liegen voll im Soll. Wenn man natürlich seinen ganzen Fokus aufs Schwimmen legt kann man die Medaillenlosigkeit gleich nochmal viel negativer darstellen.

Man darf auch nicht vergessen, dass Deutschland seit dem "Aussterben" der letzten DDR-Größen keine Schwimmnation mehr ist. Die Erfolge bei den WMs im Jahr vor Olympischen Spielen wird immer wieder völlig überschätzt.

Man darf auch nicht vergessen, dass die Talententdeckung in Deutschland recht schwer ist. In den USA und Australien können die Kinder geographisch bedingt schon viel wasseraffiner aufwachsen und unseren Standortvorteil, dass jedes Kind überall schwimmen kann, verlieren wir u. a. durch zahlreiche Schwimmbadschließungen auch.

Zudem ist es auch so, dass bei aller Professionalität im deutschen Sport, ausgesorgt haben die wenigsten Olympiasieger, da muss man schon eine werbeikone wie eine Neuner werden.

Ein deutscher Olymoiasieger bekommt 15.000 e, ich glaube aus Aserbaidschan 700.000 e, der muss nicht mehr unbe´dingt danach arbeiten.

Das führ auch dazu, dass viele Talente frühzeitig von Bord gehen, denn Eltern werden Wert auf Ausbildung legen. Und wenn ein Kind Medizin studieren könnte, bei einem guten Abitur, oder eventuell eine Olympiamedaille im Judo erringen kann, dann sähe ich als Vater das Medizinstudium schon lieber. Da hat das US-sSystem mit den Collegesportlern auch etwas.

Damit ist in Deutschland der Pool an Talenten kleiner, was sich dann auch deutlich in der Spitze auswirkt.

Und bei Sportarten wie Säbelfechten kann ich persönlich die Leistungsdichte nicht abschätzen und habe auch keine Ahnung, wieviel ein Platz 1 in der Weltrangliste wert ist, denn den kann man ggfs. durch viel Konstanz erreichen und dann ist ein VF möglicherweise eine gute (keine überragende) Leistung.
 

Patrick

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Man darf auch nicht vergessen, dass Deutschland seit dem "Aussterben" der letzten DDR-Größen keine Schwimmnation mehr ist. Die Erfolge bei den WMs im Jahr vor Olympischen Spielen wird immer wieder völlig überschätzt.

Man darf auch nicht vergessen, dass die Talententdeckung in Deutschland recht schwer ist. In den USA und Australien können die Kinder geographisch bedingt schon viel wasseraffiner aufwachsen und unseren Standortvorteil, dass jedes Kind überall schwimmen kann, verlieren wir u. a. durch zahlreiche Schwimmbadschließungen auch.

Zudem ist es auch so, dass bei aller Professionalität im deutschen Sport, ausgesorgt haben die wenigsten Olympiasieger, da muss man schon eine werbeikone wie eine Neuner werden.

Ich kritisiere nicht, dass die Schwimmer wenig erfolgreich sein, sondern eher das man sich bei ARD/ZDF so aufs Schwimmen fokussiert. Alle Vorläufe (paradoxerweise dann um 5-10 Minuten zeitversetzt) wenn parallel Rudern läuft. Soll mir doch keiner ezählen, dass ein Lochte-Vorlauf für den deutschen Olympiazuschauer interessanter ist als ein deutscher Doppelzweier. Das wird dann noch den ganzen Tag wiederholt mit ständiger Psychoanalyse. Zeigt mir lieber Livesport mit deutscher Beteiligung und wenn es Badminton-Vorrunde ist.

Ein deutscher Olymoiasieger bekommt 15.000 e, ich glaube aus Aserbaidschan 700.000 e, der muss nicht mehr unbe´dingt danach arbeiten.



Das führ auch dazu, dass viele Talente frühzeitig von Bord gehen, denn Eltern werden Wert auf Ausbildung legen. Und wenn ein Kind Medizin studieren könnte, bei einem guten Abitur, oder eventuell eine Olympiamedaille im Judo erringen kann, dann sähe ich als Vater das Medizinstudium schon lieber. Da hat das US-sSystem mit den Collegesportlern auch etwas.

Damit ist in Deutschland der Pool an Talenten kleiner, was sich dann auch deutlich in der Spitze auswirkt.

Da bin ich ganz bei dir. Vor allem für Randsportler dürfte es deutlich mehr sein, zumal sie ja keine Chance haben ihre Goldmedaille werbetechnisch zu vergolden, weil sie selbst bei Olympia kaum (Live)-Sendezeit bekommen.

Und bei Sportarten wie Säbelfechten kann ich persönlich die Leistungsdichte nicht abschätzen und habe auch keine Ahnung, wieviel ein Platz 1 in der Weltrangliste wert ist, denn den kann man ggfs. durch viel Konstanz erreichen und dann ist ein VF möglicherweise eine gute (keine überragende) Leistung.

Ich auch nicht. Er war aber auch schon mal Weltmeister, d.h. es kann nicht nur die Konstanz gewesen sein.
 

Arielle

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@Omega, der Westen hatte damals schon auch seine Stars. Albatros Michael Groß.


@Patrick, Liveberichte von Sportlern aus anderen Nationen, während dt. Sportler um den Einzug kämpfen, diese Berichte sehen wir dann im Anschluss als Aufzeichnung - genau so ist es. :thumb:
 

Omega

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Ich kritisiere nicht, dass die Schwimmer wenig erfolgreich sein, sondern eher das man sich bei ARD/ZDF so aufs Schwimmen fokussiert.
Ich wollte dir auch nicht widersprechen, sondern ergänzen. KMH ist mir übrigens auch derartig auf den Nerv gegangen, die hat jedes Ringelpietz mit Kahn negativ um Längen geschlagen.

@Arielle
Bitte lies doch den gesamten Text, alles andere bereitet mir Kopfschmerzen. Wobei bennene mir doch mal einen weiteren Mann aus dem Westen, der Schwimmolympiasieger in einem Einzelrennen war. ich kenne keinen. Und mir fallen auch kaum Medaillengewinner im Einzelein. aus dem Kopf: Pfeiffer, Nocke, Fahrner hat sich mal rausgebadet und ist dann im B-Lauf schneller als der OS gewesen. Und auch mit denen aus der DDR bzw. ehemalige DDR fallem mir nur noch Hoffmann und Matthes ein.
 

Sparrow69

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Denke unsere Sportler können sich über die wirtschaftlichen Bedingungen unter denen Sie hier in D ihren Sport betreiben können nicht beklagen. Dank Sporthilfe, Zoll Polizei etc. können die sich ganz auf ihren Sport konzentrieren und leben dabei nicht schlecht. Reich werden die - vor allem wenn sie Randsportarten betreiben - halt nicht. Im aktuellen Spiegel ist ein ganz interessanter Artikel über Robert Harting drin. Dort steht auch dass es in manchen Ländern horrende Prämien für einen Olympiasieg gibt (.z.B. Rumänien). Harting fühlt sich auch unterbezahlt, hätte gerne eine Sportlerrente nach seiner Karriere. Dazu Vesper: nein, Robert Staatsamateure wie in der DDR gibt es nicht mehr:laugh2:.
 

Arielle

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....

@Arielle
Bitte lies doch den gesamten Text, alles andere bereitet mir Kopfschmerzen. Wobei bennene mir doch mal einen weiteren Mann aus dem Westen, der Schwimmolympiasieger in einem Einzelrennen war. ich kenne keinen. Und mir fallen auch kaum Medaillengewinner im Einzelein. aus dem Kopf: Pfeiffer, Nocke, Fahrner hat sich mal rausgebadet und ist dann im B-Lauf schneller als der OS gewesen. Und auch mit denen aus der DDR bzw. ehemalige DDR fallem mir nur noch Hoffmann und Matthes ein.


wieso soll ich den ganzen Text kritisieren, wenn mir nur der eine Satz missfällt. ;)

Du hast geschrieben:
....Man darf auch nicht vergessen, dass Deutschland seit dem "Aussterben" der letzten DDR-Größen keine Schwimmnation mehr ist. Die Erfolge bei den WMs im Jahr vor Olympischen Spielen wird immer wieder völlig überschätzt..

Ich meine/behaupte, wir waren damals auch nicht schlechter oder anders gesagt, die waren nicht sooo viel besser, dass ich sie als große Schwimmnation bewerten würde.
 

desl

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Das Abfeierin von deutschen Schwimmern bei Europa- und Weltmeisterschaften und dann die Enttäuschung bei olympischen Spielen ... gab es das nicht auch schon 2004 und 2008? Von daher dürfte die Überraschung doch garnicht so groß sein.

Beim Haldfinal-Lauf von Biedermann über 200m hatte ich das Gefühl, dass der ÖR-Kommentator schon geradezu auf den Moment wartet, an dem er den Einbruch Biedermanns beschreien kann ... der dann diesmal aber nicht so kam.

Etwas verwirrt war ich auch, dass beim 4x100m Freistil der Männer lange über die USA und auch ne Weile über die australischen Verfolger kommentiert wurde und erst plötzlich am Schluss die (siegenden) Franzosen richtig bemerkt wurden.


Bei der Sueddeutschen gibts nen netten Artikel zur "Trauerberichterstattung":
http://www.sueddeutsche.de/medien/tv-ereignis-olympia-warum-heult-denn-da-keiner-1.1425860
 

Jones

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Wir jammern noch immer auf ziemlich hohen Niveau. 3 Athleten haben bisher wirklich enttäuscht, dafür können andere noch Überraschungen leisten.

Das Gesamtbild wird wahrscheinlich auch nach diesen OS in Ordnung sein. Wir sollten uns nicht mit den Ergebnissen von vor 20 Jahren vergleichen, sondern mit Nationen wie Frankreich, GB oder Italien.
Das 92er Bild von Barcelona war noch sehr von der DDR und den dortigen Bedingungen geprägt. Ich will keine Diskussion starten wie gut das System war oder auf der anderen Seite wie viel Prozent Doping ausgemacht hat.
Um den ganz großen Rahmen zu spannen haben wir heute weniger junge Sportler, was an der Kinderlosigkeit in den entsprechenden Jahren liegt. Dieser kleinere Pool an Sportlern im besten Alter wird nochmal kleiner wenn man die Entwicklungen der einzelnen Sportarten betrachtet. Während fast alle Verbände Mitglieder verlieren konnte der DFB nochmal 1,5 Mio in den letzten 20 Jahren gewinnen.
Die DDR brachte talentierte Sportler einfach zu den Sportarten für die sie unter den geförderten Sportarten am besten geeignet schienen. Heute ist das in dieser Form nicht mehr möglich und gerade die talentierten Sportler konzentrieren sich mehr und mehr auf die gut bezahlten Sportarten. Es ist also nicht nur die von omega angesprochene Entscheidung werde Vollzeitstudent oder hole ich in einer Randsportart vielleicht mal eine Medaille, sondern was bringt es der beste Ruderer, Schwimmer usw. im Jahrgang zu sein, wenn man gleichzeitig einer der besten Fußballspieler ist. Neben Fußball ziehen auch andere Sportarten die talentierten Sportler ab, wie Handball, Golf, Tennis, Basketball(was nicht bedeutet, dass diese Sportarten nicht auch zum Teil ihre Problemhen haben). Solche Probleme gab es in der DDR in der Form nicht.

Ein weiterer Punkt, warum im Medaillenspiegel nicht mehr ganz so viel möglich ist, ist neu gewachsene Konkurrenz. Ein 1,3 Mrd. Land wie China hat heute ganz andere Möglichkeiten als vor 20 Jahren und hat D natürlich überholt.

In der Gesamtbetrachtung liegen wir noch auf einem ordentlichen Niveau, besonders wenn man den Wintersport hinzu nimmt. Länder mit ähnlichen Voraussetzungen wie Frankreich oder Italien stehen insgesamt doch noch hinter uns. Auch deshalb frage ich mich wo La Freaque ein Mentalitätsproblem festmachen kann.
 

Jones

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Ich meine/behaupte, wir waren damals auch nicht schlechter oder anders gesagt, die waren nicht sooo viel besser, dass ich sie als große Schwimmnation bewerten würde.

Dann schau dir mal die Ergebnisse von Olympia 1988 an und wo die Medaillengewinner 1992 herkamen.
 

Giftpilz

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Das Abfeierin von deutschen Schwimmern bei Europa- und Weltmeisterschaften und dann die Enttäuschung bei olympischen Spielen ... gab es das nicht auch schon 2004 und 2008? Von daher dürfte die Überraschung doch garnicht so groß sein.
Noch früher. Man denke doch nur an die "Franzi van Speck"-Schlagzeilen bei Olympia 2000, als van Almsick die Kehrseite der Medien voll abbekam, wenn man als vorher hochgehypter Sportler nicht die Erwartungen erfüllt.

Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die Kritik an Boris Becker in den 80ern/90ern teils bei dessen gar nicht so seltenen Patzern auch schon recht ähnlich war - das ist ja nicht nur die Betrachtung des Schwimmsports durch die Medien, sondern des Sports generell.

Warum aber ausgerechnet Schwimmen so oft dafür herhalten muss? Nun, Deutsche holen relativ häufig Titel. Natürlich vor allem deswegen, weil es zig Disziplinen und zudem Weltmeisterschaften im Schwimmen alle 2 und nicht nur alle 4 Jahre gibt, und dazu kommen noch die Europameisterschaften. Eine solche Erwartungshaltung ist so bei Olympia schwerer zu erfüllen, auch weil die Deutschen Meisterschaften mit ihrer Quali für Olympia oft einen blödsinnigen Termin haben, so dass hier ein gezielter Trainingsaufbau durchaus gestört wird (ich sehe darin einen Teilgrund, warum es so oft vorkommt, dass deutsche Schwimmer bei Olympia unter ihren Jahresbestleistungen bleiben).
Und natürlich muss der Schwimmsport auch deswegen herhalten, weil er traditionell das große Event der ersten Olympiawoche ist, bevor in der zweiten dann endlich die Leichtathleten übernehmen. Ich schätze mal, dass das fürs Massenpublikum die zwei größten Magnete bei der Berichterstattung sind. Die Mannschaftswettbewerbe sind bei Olympia ja eh etwas nebensächlich und dauern sowieso bis in die 2. Woche, weil erst die Vorrunden absolviert werden müssen.
 
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Arielle

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.... Wir sollten uns nicht mit den Ergebnissen von vor 20 Jahren vergleichen......

sollte man nicht? ..... mit dem Wissen von heute, nicht wirklich.

.... Das 92er Bild von Barcelona war noch sehr von der DDR und den dortigen Bedingungen geprägt. Ich will keine Diskussion starten wie gut das System war oder auf der anderen Seite wie viel Prozent Doping ausgemacht hat........

ich möchte auch keine Diskussion anfangen, aber ich sag bloß Dopingopfer.

.... Ein weiterer Punkt, warum im Medaillenspiegel nicht mehr ganz so viel möglich ist, ist neu gewachsene Konkurrenz. Ein 1,3 Mrd. Land wie China hat heute ganz andere Möglichkeiten als vor 20 Jahren und hat D natürlich überholt......

für mich, ist das keine neu gewachsene Kokurrenz sondern eine künstlich/chemisch.

http://www.sueddeutsche.de/sport/fragwuerdige-olympiasieger-in-london-sagenhafte-freakshow-1.1425740

Zitat_Giftpilz: Warum aber ausgerechnet Schwimmen so oft dafür herhalten muss?

Gute Frage, wo schwimmen das ganze Jahr über niemanden interessiert. Deutsche, Regionale (Bayrische Meisterschaften) Süddeutsche egal welcher Wettbewerb läuft, Du musst sogar die Berichte/Ergebnisse in den Zeitungen richtig suchen. Und live Fernsehberichte, schon gleich gar nicht .... sowas von Fehlanzeige.
Wenn Europameisterschaften oder Weltmeisterschaften anstehen, wenns hochkommt wird der Finallauf übertragen - Vorläufe mit neuen Bestzeiten, nichtmal als Aufzeichnung. ;)
 

Giftpilz

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für mich, ist das keine neu gewachsene Kokurrenz sondern eine künstlich/chemisch.
Nein, das kann man so nicht sagen. China erlebt nunmal auch einen wirtschaftlichen Aufschwung, und dadurch ergeben sich andere Möglichkeiten, Sportstätten zu bauen und Talente richtig zu fördern. Unter der Annahme, dass Asiaten nicht grundsätzlich körperlich unterlegen sind, ist es dann nur logisch, dass sich genug Sportler finden, die international sehr gut sein können, selbst wenn man Doping komplett ausschließt. Das ergibt sich alleine durch die Wahrscheinlichkeit: Nehmen wir an, dass 1% der Deutschen in irgendeinem Sport sehr begabt sind und erfolgreich sein könnten: Das macht einen Talentpool von 800.000 Menschen. Selbst wenn bei den Chinesen - pure Annahme, weil Asiaten im Schnitt eben kleiner sind als Europäer - nur ein Zehntel dessen, als eine Promille fähig wären, hätte man trotzdem einen Talentpool von mehr als 1,3 Mio Menschen.
Wie es schon häufig gesagt wurde: Als nächstes kommen dann möglicherweise die Inder auf, die wohl bald aus einem Menschenpool von 1,5 Milliarden schöpfen können. Das sind schlichtweg noch ziemlich brach liegende Potenziale.
Durch das Doping macht man dann gute Sportler "nur" noch etwas besser und vergrößert die "Breite der Spitze".


Auf der Gegenseite üben in Deutschland viele der größten Talente heutzutage gar nicht mehr den Sport aus, weil der Fokus mehr auf einem konservativen Berufsweg liegt, und so ist es doch nur klar, dass Deutschland als Nation eher im Medaillenspiegel abrutschen wird. Mal ganz davon zu schweigen, ob ihr Talent überhaupt je erkannt wird. Bei dem Sportunterricht, den ich erlebt habe, war das sicher kaum möglich, und selbst wenn es dazu kommt: Wie viele Kinder opfern denn für eine Sportlerkarriere ihre Freizeit mit Freunden, Spielkonsolen etc., wenn die Aussichten eh recht bescheiden sind, dass man mit dem Sport tatsächlich mal ein echtes Auskommen haben wird? Das sind nicht allzuviele. Gerade da man in Deutschland noch einen recht sicheren Weg vor sich hat, wenn man sich für einen ordentlichen Schulabschluss samt solider Ausbildung entscheidet, gehen dem Sport hier viele Talente flöten. Im Gegensatz dazu gibt es in anderen Ländern wie zum Beispiel den USA oft einen sehr verlockenden Weg, sich den sozialen Aufstieg durch Sport zu erringen, siehe viele Stipendien der Universitäten für Sportler.
 
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kann nicht mal einer die ganzen Dopingposts zusammen führen ? Sinds jetzt 5 oder 6 Themen in denen mehr oder minder dasselbe diskutiert wird ?
 
G

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Das führ auch dazu, dass viele Talente frühzeitig von Bord gehen, denn Eltern werden Wert auf Ausbildung legen. Und wenn ein Kind Medizin studieren könnte, bei einem guten Abitur, oder eventuell eine Olympiamedaille im Judo erringen kann, dann sähe ich als Vater das Medizinstudium schon lieber. Da hat das US-sSystem mit den Collegesportlern auch etwas.

Wie schon geschrieben, die guten bis sehr guten Sportler und Talente sind "Staatsamateure" und können nebenbei problemlos ein Studium aufnehmen bzw. ihre Ausbildung bei Polizei ect.pp beenden und werden anschließend übernommen.

Britta Steffen hat ihr Studium beendet, Britta Heidemann auch. Viele andere Sportler studieren nebenbei und werden nach ihrer Sportkarriere nicht auf der Straße sitzen. Die deutschen Sportler sind abgesichert ohne Ende und leben auf Kosten des gemeinen Steuerzahlers. Die Prämien für diverse Titel sind ebenfalls völlig ausreichend. Warum sollen Spitzensportler, die von vorn bis hinten finanziert werden, noch dicke Prämien absahnen. Ich finde die Prämien völlig ok...
 

Roberts

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Aber zum Glück haben wir uns wenigstens unser Nörgelgen bewahrt, das ist generationsübergreifend unzerstörbar. Von daher ist die Kombination: gute strukturelle Voraussetzungen + hohe Erwartunsghaltung aus Tradition + permanenter Nörgelstandbymodus + niedrigere Quälbereitschaft + gestiegenes Komfortzonenbedürfnis schon nicht unproblematisch.

Naja, ist es wirklich pure Nörgelei, wenn man bei Leuten wie Boll nur den Kopf schütteln kann. Dass es Duplitzer nicht weiter schaffen würde, konnte man erwarten. Aber Boll? Die Turner auch weit unter den eigenen Ansprüchen, die Judokas versagen im Kollektiv, die Synchronspringer weit unter den Möglichkeiten etc. pp. Warum zum Teufel versagen gefühlt immer Diejenigen aus Deutschland, die ganz oben gehandelt werden müssen (...schieden völlig überraschend aus, Einen schwarzen Tag erlebte..., ...Sorgen für Enttäuschung, ...wurden der Favoritenrolle nicht gerecht..., ...haben die angepeilte Medaille klar verpasst, ....gehen sang- und klanglos unter) und die Favoriten aus anderen Ländern schaffen das, was zu erwarten war (...wurde souverän Olympiasieger, ...wurde der Favoritenrolle gerecht, ...holte die Medaille wie erwartet etc.) - ist das nur Nörgelei und Tunnelblick oder hat diese elendige Versagerei nicht System?
 
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le freaque

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@roberts: Da verstehst du mich falsch, ich bin da vollauf deiner Meinung. Die Nörgelei meine ich eher als allgemeine deutsche Eigenschaft, die es dann auch nicht unbedingt einfacher macht (das gilt durchaus auch für die Sportler selber, die nörgeln ja auch zu viel, anstatt erst einmal die eigene Leistung zu hinterfragen, aber auch den "Deutschen an sich", der sich ja eher schwer tut, Leistungen Dritter zu honorieren).

Ich bin ja ausgesprochen dafür, die Versagerei zu hinterfragen.
Zitat von Jones86: In der Gesamtbetrachtung liegen wir noch auf einem ordentlichen Niveau, besonders wenn man den Wintersport hinzu nimmt. Länder mit ähnlichen Voraussetzungen wie Frankreich oder Italien stehen insgesamt doch noch hinter uns. Auch deshalb frage ich mich wo La Freaque ein Mentalitätsproblem festmachen kann.

Mit Mentalitätsproblem meine ich nicht den Medallienspiegel o.ä.. Wenn z.B. die 4x100 Freistilstaffel der Männer im Vorlauf Deutschen Rekord schwimmt, im Finale 1/100 langsamer und 6. wird, ist das eine Topleistung. Wenn Biedermann im Finale heute Saisonbestleistung schwimmt und 5. wird, bin ich auch damit zufrieden.
Denn darum geht es: beim Saisonhöhepunkt seine beste Leistung abzurufen. Wenn andere dann besser sind, ist das völlig ok. Aber wenn Boll gegen den WR-27. verliert und dabei am Ende eine Körpersprache hat, als wolle er nur noch nach Hause, dann bin ich stinkig. Nicht nur weil er verloren hat, sondern vor allem wie.
Wenn Sarah Poewe im Vorlauf eine Zeit schwimmt, die fürs Finale gereicht hätte, im HF aber 7 Zehntel langsamer und trotzdem völlig entspannt und zufrieden ist und grinst "hat Spaß gemacht"...dann kapier ich das nicht.
Wenn eine 17jährige bei ihren ersten Spielen im Vorlauf ausscheidet, ist das erstmal nicht schlimm. Wenn sie dann aber sagt: "ist halt keine EM, am Ende hat es auch ein bisschen wehgetan"...sorry aber dann gibt's von mir kein heile heile Segen. Das ist doch keine Einstellung, mit der man Leistungssport betreibt.
Und eben sowas ärgert mich im deutschen Sport seit Jahren. Erfolge kann man nicht planen, aber Leistung. Und eben die Leistung stimmt mir zu oft nicht und ebensowenig die Haltung. Mir fehlt nicht das Gewinnen, sondern das unbedingte Gewinnen wollen. Wenn das stimmt und man am Ende trotzdem verliert, ist das ja überhaupt kein Problem. Dann kann auch Boll gegen einen relativen no name verlieren, wenn der einfach alles trifft und das Spiel seines Lebens macht. Aber dieses beständige Scheitern an sich selbst, dieses Fehlen von totaler Gegenwehr ist so nur schwer hinzunehmen.
 
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