Ich als Schweizer neige ja durchaus dazu, meine Landsleute etwas zu positiv zu sehen, aber das Potential für die Top 50 sehe ich bei ihm nicht. Ein Einstellungsproblem sehe ich bei Laaksonen nicht, bei ihm ist es eher eine Frage des Selbstvertrauens. Passt dieses, hat er sicherlich das Potential, sich irgendwo bei Position 75 einzupendeln. Und aus dieser Position rutscht man auch schnell mal ein paar Positionen weiter nach vorne, aber dass er sich dauerhaft dort etablieren kann - ich wage es zu bezweifeln. Passt das Selbstvertrauen nicht, dann fällt er auf dem Platz die kuriosesten Entscheidungen. Und die Rückhand für eine dauerhafte Position derart weit vorne dann doch zu instabil.
Die HF-Quali von Laaksonen ist eine ziemliche Überraschung, ist doch in diesem Jahr noch so ziemlich gar nichts bei ihm aufgegangen. Ich bin schon überrascht gewesen, dass er die erste Quali-Runde gegen Giraldo gewonnen hat. Als LL hat er dann ausgerechnet Londero geschlagen, gegen welchen er zuvor noch verloren hat. Das hat ihm vielleicht doch gezeigt, dass er es kann und ihm eben das oben angesprochene Selbstvertrauen gegeben. Dass er Berrettini derart klar und danach auch noch Bolelli, welcher immerhin Schwartzman aus dem Turnier genommen hat, schlägt, war alles andere als zu erwarten. Gegen Gasquet erwarte ich eine mehr oder weniger klare Niederlage in zwei Sätzen, lasse mich aber gerne überraschen.
Das Laaksonen für Gstaad absagt und in Hamburg aufschlägt, sagt mir gar nicht zu. Erstens ist es ein Heimturnier und zweitens die Konkurrenz hier sicherlich schwächer, was Chancen auf Punkte alles andere als kleiner macht. Damit wird sehr wahrscheinlich mit Marc-Andrea Huesler genau ein Schweizer im Hauptfeld stehen. Dieser ist zwar momentan in ordentlicher Form, wird zu 98% allerdings in der ersten Runde rausgehen. Die beiden weiteren Wildcards gehen an Almagro und FAA (anstatt das einheimische Tennis zu unterstützen.
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