ATP - Vergeudete Talente


Gordo

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durch verletzungen oder krankheiten zerstörte karrieren:

- joachim johansson: schulterverletzung, karriere mit 23 quasi vorbei. höchste platzierung nummer 9, ein GS halbfinale. bombenaufschlag, sehr großes potenzial aus meiner sicht.

- martin verkerk: schulterverletzung, drüsenfieber, knöchelverletzung. eine der kürzesten karrieren überhaupt, aus dem nichts ins FO finale und dann nicht wieder gesehen. potenzial sehr schwer zu beurteilen.

- robin söderling: schwerer fall von pfeifferschem drüsenfieber. nachdem er erst mit mitte 20 richtig in fahrt kam, hat es ihn leider auf dem höhepunkt seiner karriere erwischt. er war die nummer 4 der welt und erreicht zwei grand slam finals mit seinen berühmten siegen über nadal und federer. hätte wohl noch ein paar gute jahre vor sich gehabt und vom spielerischen wäre ein slam sicher drin gewesen.

- mario ancic: pfeiffersches drüsenfieber und einige verletzungen (knie, rücken, schulter...). war die nummer 7 der welt und auf schnellen belägen, speziell wimbledon, sehr gefährlich. karriere mit 25 vorbei. smarter typ übrigens, ich wusste dass er rechtswesen studiert hat und heute ist er laut wiki wohl investmentbänker ;)

- nicolas escude: schulterverletzung und anderes. auch wenn er immerhin bis 28 gespielt hat, musste er seine karriere immer wieder monatelang unterbrechen und konnte sein großes potenzial immer nur phasenweise zeigen. nummer 17 der welt und ein GS halbfinale, top10 wären wohl sicher drin gewesen.

wahrscheinlich müssen wir später mal del potro in die liste aufnehmen, aber ich habe ja noch hoffnung dass bei ihm was geht.
 

Big d

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Zu Aaron Krickstein kann ich nicht viel sagen, er ist ja der jüngste Mann der jemals auf der Tour ein Turnier gewonnen hat
Dafür scheint mir seine Karriere mit "nur" 9 Titeln insgesamt und nur einem GS-VF nach seinem 23. Geburtstag doch sehr wenig
Um genau zu sein erreichte er 1990 das US Open VF, das war paar Tage nach seinem 23. Geburtstag, aber danach erreichte er nur noch bei den AO 1995 ein VF, damals ging es bis ins HF
Sein Karrierehoch (Platz 6) lässt sich sehen, aber er beende nur 1989 die Saison in den Top 10, schon 1984 war er die Nummer 12 am Jahresende, kurz nach seinem 17. Geburtstag also

Bei Michael Chang ist das auch so eine Sache



Er gewann als jüngster Spieler aller Zeiten einen GS, die meisten Rekorde werden ja mal geknackt, aber es scheint, dass es mittlerweile deutlich schwieriger ist überhaupt mit unter 20 an den GS Titeln kratzen zu können
ob jemand in den nächsten 50 Jahren Changs Rekord knacken wird? da habe ich heute meine Zweifel, aber solche Prognosen sind natürlich alles andere als genau

Aber wieder zu Chang, er gewann danach keinen GS mehr, ihm fehlte etwas die Power, aber er erreichte dennoch 3 weitere GS-Finals, dabei gewann er nur noch einen Satz
Ob man da sagen kann das mehr drin war? Ob der GS Sieg vllt doch zu früh kam?
Ich würde ja sagen, aber natürlich kann er mit seiner Karriere zufrieden sein und ihn mit Tomic oder Gulbis zu vergleichen verbietet sich

Krickstein hatte schwere hüftprobleme. Er war damals auch einer der ersten der die moderne vorhand mit dem Scheibenwischer ausschwung aus dem Unterarm gemacht hat. Davor hatte man noch gelernt hoch und lang über die linke Schulter auszuschwingen, aber krickstein und arias hatten dann damit angefangen beim topspin nach links mit einer Drehung des unterarms über den Ball zu wischen (daher der "Scheibenwischer ") und eher zur linken Hüfte auszuschwingwn statt hoch über die schulter. Diese Technik setze sich dann ab den 90ern immer mehr durch, auch begünstigt durch die leichteren plastikschläger.
 

gentleman

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durch verletzungen oder krankheiten zerstörte karrieren:

- joachim johansson: schulterverletzung, karriere mit 23 quasi vorbei. höchste platzierung nummer 9, ein GS halbfinale. bombenaufschlag, sehr großes potenzial aus meiner sicht.

- martin verkerk: schulterverletzung, drüsenfieber, knöchelverletzung. eine der kürzesten karrieren überhaupt, aus dem nichts ins FO finale und dann nicht wieder gesehen. potenzial sehr schwer zu beurteilen.

- robin söderling: schwerer fall von pfeifferschem drüsenfieber. nachdem er erst mit mitte 20 richtig in fahrt kam, hat es ihn leider auf dem höhepunkt seiner karriere erwischt. er war die nummer 4 der welt und erreicht zwei grand slam finals mit seinen berühmten siegen über nadal und federer. hätte wohl noch ein paar gute jahre vor sich gehabt und vom spielerischen wäre ein slam sicher drin gewesen.

- mario ancic: pfeiffersches drüsenfieber und einige verletzungen (knie, rücken, schulter...). war die nummer 7 der welt und auf schnellen belägen, speziell wimbledon, sehr gefährlich. karriere mit 25 vorbei. smarter typ übrigens, ich wusste dass er rechtswesen studiert hat und heute ist er laut wiki wohl investmentbänker ;)

- nicolas escude: schulterverletzung und anderes. auch wenn er immerhin bis 28 gespielt hat, musste er seine karriere immer wieder monatelang unterbrechen und konnte sein großes potenzial immer nur phasenweise zeigen. nummer 17 der welt und ein GS halbfinale, top10 wären wohl sicher drin gewesen.

wahrscheinlich müssen wir später mal del potro in die liste aufnehmen, aber ich habe ja noch hoffnung dass bei ihm was geht.
zu Ancic rät sich, sein LinkedIn Profil anzusehen ;) Kein schlechter Karriereweg, den der Mann in rasantem Tempo eingeschlagen hat:

https://www.linkedin.com/in/mario-ancic-587a36112/

Zu deinen aufgezählten Spielern kann ich nur vollste Zustimmung geben. Um Joachim Johansson ist mir besonders Leid, der hätte mMn ein riesen Potenzial gehabt. Söderling konnte ja wenigstens eine Zeit lang voll in der Weltspitze mitspielen.
 

Hans Meyer

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wahrscheinlich müssen wir später mal del potro in die liste aufnehmen, aber ich habe ja noch hoffnung dass bei ihm was geht.

Passenderweise hab ich gerade das Video gesehen
Die Rückhand war ja auch gut genug und mit der VH waren eigentlich mehrere GS vorgezeichnet
 

Jones

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...oder Jelen

Ginge es nicht um Talente, sondern um das Ausschöpfen von Potential, wäre für Boris Becker viel mehr drin gewesen als "nur" 6 Slamsiege und für 12 Wochen die Nr.1. Es hat natürlich mit der Persönlichkeitsstruktur zu tun und ist deshalb legitim, wenn der Sättigungsgrad so ab Mitte 20 berufliche Paukenschläge nicht mehr zulassen, weil andere Dinge wichtiger geworden sind.

Kannst du genauer schreiben was du meinst? Jelen war vor meiner Zeit und Becker hatte zwar die eine oder andere Krise, aber hat sein Potential imo sehr gut ausgeschöpft und eine lange ausgeglichene Karriere hingelegt.
 

chris☕

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Cooler Thread! Allerdings habe ich zu Einigen eine bisschen konträre Meinung.

Vincent Spadea:
Interessante Story, habe ich nie mit bekommen dass da im Hintergrund soviel Ungutes lief. Allerdings, rein spielerisch, habe ich nie übermäßig viel Talent in ihm gesehen. Habe bei Ihm in Erinnerung, dass alles recht durchschnittlich war. Grundlinie, Aufschlag, Netz, Smartness.

Marc Philippoussis: Ich muss da energisch widersprechen, dass Philippousis stark am Netz war. Er war ähnlich "stark" wie Ivanisevic am Netz. Bestenfalls noch Durchschnitt imo. Beide haben davon profitiert, dass Sie vorne viele Bälle nur noch "wegmachen" mussten wegen starkem Aufschlag und starken Angriffsbällen. Daher dann wohl auch die einigermassen guten Netz-Statistiken. Aber schwierige Situationen am Netz meistern konnten Beide nicht. Mit konsequenterem Training (waren da nicht auch einige Verletzungen bei Philippoussis?) wäre da sicherlich mehr gegangen. An nen guten Tag kamen bei Philipoussis auch noch die Grundschläge mehr als solide. Da war er dann sehr schwer zu schlagen.

Chang hat imo das maximale aus seinen Möglichkeiten rausgeholt, Respekt dafür! Imo kein vergeudetes Talent. Ein Eckpfeiler seines Erfolgs war seine überdurchschnittliche Schnelligkeit. Als die dann so ab Mitte 20 etwas schwächer wurde, war die Messe gelesen für ganz vorne. Außerdem hatte Chang einen Bomben-Return, imo top15 All-Time. Einer der Gründe, warum er auch gegen Kanoniere wie Ivanisevic, Krajicek usw. gewinnen konnte.

Nalbandian: Absolut! Was für ein Spieler! So schade, dass er kein GS gewinnen konnte.

Michael Stich: Hatte ja auch eine verhältnismäßig kurze Karriere. Durchbruch 91, Karriereende 96 (oder 97?). Hatte aber einige starke Erfolge neben seinem Wimbledonsieg. Von daher, wäre sicher noch mehr drin gewesen bei seinem Talent. Hat aber auch einiges erreicht. Werde nie vergessen wie er Becker mal ne 6:1 6:1 Packung verpasst hat in Hamburg und Boris wieder mal ein Sandsieg vermasselt wurde.

___

Ich möchte auch noch 2 Spieler ins Rennen werfen, bei denen mehr möglich gewesen wäre.

Petr Korda und Miloslav Mecir.

Miloslav Mecir:
musste schon mit Mitte 20 seine Karriere beenden. Hat es bis auf Platz 4 der Ranligste geschafft. Ging auch in die Geschichtsbücher ein, weil er noch im US Open Finale 86 gegen Lendl mit einem Holzschläger gespielt hat. Mecir war ein Einzelgänger, der ohne Trainer durch die Welt gereist ist. Sehr beeindruckend war z.B. das er Lendl, in dessen Prime Jahr 87, ne 3:0 Klatsche in Finale von Key Biscane verpasst hat. Erreichte 2 GS Finals. Bei seinem Potential hätte auch ein GS drin sein können/müssen.

Typisch Mecir an einem guten Tag ->


Petr Korda: Korda war ein Genie am Ball. Aber er war auch sehr gut darin, dass zu verstecken. Es gab kaum einen Spieler, den ich frustrierender fand als Korda. An einem schlechten Tag konnte man das einfach nicht anschauen was er fabriziert hat. 1 Ball rüber, 1 Ball ins Netz. Furchtbar. Aber er hatte immer wieder seine genialen Spiele, bei dem man aus dem Staunen nicht mehr rauskam. Sein Spiel war mühelos und leicht. Die winner kamen aus dem Nichts. Im Gegensatz zu vielen anderen Talenten hat Korda jedoch 1 GS Sieg bei den AO vorzuweisen. Ein anderes highlight war, als er Sampras 97 in einem legendären 5-setter bei den US-Open schlug.
 
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zick

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1. Kyrgios
Einfach gucken Wizard Nick
Rest: Nalbandian, Mecir, Berdych Philippoussis, Andre Medvedev, Dreekmann, Brown
Bei Dreekmann wären mEn die hinteren Top 10 drinnen gewesen, GS Sieg eher nicht.


Wimbledonsieger, Weltmeister, RG und US Open Finalist Stich ist wegen seiner mittelmäßigen Vorhand mEn kein Underachiever.
 
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DocBrown

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Ginge es nicht um Talente, sondern um das Ausschöpfen von Potential, wäre für Boris Becker viel mehr drin gewesen als "nur" 6 Slamsiege und für 12 Wochen die Nr.1. Es hat natürlich mit der Persönlichkeitsstruktur zu tun und ist deshalb legitim, wenn der Sättigungsgrad so ab Mitte 20 berufliche Paukenschläge nicht mehr zulassen, weil andere Dinge wichtiger geworden sind.

Das sehe ich völlig anders. Becker hat doch das Maximum an Erfolg rausgeholt. Sein Potential/Talent bestand aus einem powervollem Service-and-Volley-Game und unbändigem Kampfgeist. Becker hatte während seiner Karriere eine absolut professionelle Einstellung und hat auf dem Platz immer alles aus sich herausgeholt. Die Schlachten haben dann halt schon recht früh, spätestens ab Mitte 20, körperliche Spuren hinterlassen. Zudem betrat dann irgendwann Sampras die Bühne - ähnliche Stärken, aber halt alles noch einen Tick besser. Ohne Pete hätte er wohl noch 1 bis 2 weitere Wimbledon-Siege in der Tasche.

Bei Becker kommt heutzutage in der Öffentlichkeit oft das Lothar-Matthäus-Syndrom zum Tragen: Weil er nach der Karriere kein Fettnäpfchen ausgelassen hat, bekommt man über die Jahre ein völlig anderes Bild von der Person und vergisst schnell, was für ein herausragender Sportler er zur aktiven Zeit gewesen ist. Zverev, Kiefer und (in jungen Jahren) Haas könnten sich von Boris auf dem Platz viele Scheiben abschneiden...
 

Marius

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Vielleicht kann man Jerzy Janowicz auch als vergeudetes Talent sehen. Er hatte ja einen sehr starken Aufschlag (schlug beim Ersten generell zwischen 130 und 140 mph und auch der Zweite war sehr aggressiv. Auch seine Grundschläge waren sehr schnell. Dazu konnte er mit guten Stops und Slicebällen das Spiel variieren.
Sein größter Erfolg war das Erreichen des Halbfinals von Wimbledon. Er war auch der erste Pole, dem das gelang. Sein Career High ist #14, aber einen Titel hat er nie geholt. Ich weiß gar nicht genau, warum er jetzt so lange nicht gespielt hat. Nehme an wegen Verletzungen. Ich denke bei ihm wäre einiges mehr drin gewesen und sollte er nicht zurück kommen, wäre es auch nur eine sehr kurze Karriere.
 

Hans Meyer

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Vielleicht kann man Jerzy Janowicz auch als vergeudetes Talent sehen. Er hatte ja einen sehr starken Aufschlag (schlug beim Ersten generell zwischen 130 und 140 mph und auch der Zweite war sehr aggressiv. Auch seine Grundschläge waren sehr schnell. Dazu konnte er mit guten Stops und Slicebällen das Spiel variieren.
Sein größter Erfolg war das Erreichen des Halbfinals von Wimbledon. Er war auch der erste Pole, dem das gelang. Sein Career High ist #14, aber einen Titel hat er nie geholt. Ich weiß gar nicht genau, warum er jetzt so lange nicht gespielt hat. Nehme an wegen Verletzungen. Ich denke bei ihm wäre einiges mehr drin gewesen und sollte er nicht zurück kommen, wäre es auch nur eine sehr kurze Karriere.

Hatte auch mindestens eine OP hinter sich, spielte zuletzt in Bratsilava 2017
wollte schon mehrmals zurück, hat jetzt mit Bresnik sich vorbereitet und plant in 12 Tagen in Rennes sein Comeback zu geben
Vom Talent her, würde ich ihn durchgängig in den Top 20 sehen bis heute, wenn er die richtige Einstellung gehabt hätte, die Verletzungen haben natürlich noch mehr geschadet
 
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