@rohanff
Was Du da schreibst, ist in Teilen falsch.
B.B. King ist nie ein Gitarrenvirtuose im gebrauchlichen Sinne des Wortes. Sein eher karges, pointiertes Spiel ist durch den Dur-betonten Soundcharakter seiner Bluesfiguren gekennzeichnet. B.B Kings besonderes Markenzeichen ist sein Greifhand-Vibrato. Er spielt das Vibrato entgegen der traditionellen Längsrichtung parallel zum Gitarrenhals. Er setzt dabei zum einen das schnelle, kurze Vibrato und zum anderen ein langsames, Sustain-artiges Vibrato ein. Dabei entwickelt er sein Vibrato aus dem Handgelenk und führt es ohne die übliche Daumenstütze auf der Rückseite des Gitarrenhalses aus.
Während die meisten Bluesgittaristen ihr Spiel abgesehen vom Grundton meist über der Mollterz und der kleinen Septime der Bluesskala aufbauen und sie dann mit den benachbarten Blues-Tönen verzieren, bevorzugt B.B King die umspielte Dur-Terz, die Sexte und die Sekunde/None. B.B. King`s typische Kennzeichen seines Spiels sind kurze Statements, die oft als "Fill ins" in die Gesangspausen integriert werden und damit das für den Blues typischen Frage- und Antwortspiel aufbauen. Als Akkorde beforzugt B.B. King Dominant-Akkorde mit Nonen-Erweiterungen. B.B. Kings Solospiel umfasst u.a. präzises Bending, Standard Blues-Phrasen mit Doublestops und mit Jazz-Elementen. Er kokettiert dabei gerne mit der Ausage, er würde gar keine oder nur sehr schlechte Akkorde spielen.
Das B.B. King mittlerweile weniger Konzerte gibt und diese immer kürzer werden (seine jetzige Tour umfasst Auftritte von ca. 50 Minuten Länge) liegt nicht an dem altersbedingten Nachlassen seiner Fingerfertigkeit, sondern an seinem exorbitanten Übergewicht und den damit verbundenen körperlichen Problemen (Knie-, Rücken-, Kreislaufbeschwerden).
@Wirr
Eric Clapton nennt zwar B.B. King als einer seiner Vorbilder und auch einige Rezensenten stellen diesen technisch unzutreffenden Bezug her. Von der Gitarrentechnk hat Clpaton allerdings eher wenig mit B.B. King gemein. Wirkliche gitarrentechnische Vorbilder sind Robert Johnson, Muddy Waters, Chuck Berry und vor allen Dingen Freddie King.
Roberts