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Dieses Mal direkt nach der Saison, damit die Eindrücke möglichst frisch sind. Ich fange mit Quarterbacks an, selbstverständlich kann man Listen für alle möglichen Positionen hier posten und diskutieren.
Disclaimer: Als Kriterium für meine Liste dient die Annahme, dass ich einen QB für die 2021er-Saison draften müsste. D.h. ein antizipierter Entwicklungssprung oder Decline spielt mit rein. Grundsätzlich spielt die abgelaufene Saison natürlich eine große Rolle, ist aber nicht das einzige Kriterium für das Ranking. Wenn ihr selbst Listen machen wollt, was im Sinne der Diskussion natürlich toll wäre, seid ihr selbstverständlich frei in eurer Definition, aber wenn ihr etwas grundlegend anders macht als ich, schreibt es am besten kurz, damit wir alle eine gemeinsame Diskussionsgrundlage haben. Genug definiert, los geht's.
Tier 1: Franchise Quarterbacks, die ihre Teams Huckepack nehmen können
#1 Patrick Mahomes
Nur weil er sich seine mit Abstand schlechteste Karriere-Leistung für den Super Bowl aufgehoben hat, stoße ich ihn sicher nicht vom Thron. Er bleibt der Gold Standard auf der Position. Der Weg zum GoaT ist aber gestern erheblich schwieriger geworden. Hätte er gewonnen, würde er bei zwei Ringen stehen, Brady bei sechs. Und Mahomes hätte das direkte Duell. Das hat jetzt Brady für sich gewonnen und damit muss Mahomes wohl mindestens acht holen. Aber alleine schon, dass man das nicht mal realistischerweise ausschließen kann, zeigt, über was für eine Ausnahmeerscheinung wir sprechen.
#2 Tom Brady
Werden viele jetzt nicht gerne lesen, aber man darf das, was gestern passiert ist, natürlich auch nicht unterschätzen. Und das sage ich als jemand, der Brady nach 2018 in Decline und nach 2019 stark im Decline gesehen hat. Aber ich hatte unterschätzt, wie groß der Einfluss seiner Mitspieler war. Wenn man ihm einen sehr guten (aber auch nicht überragenden) Supporting Cast gibt, ist der GoaT noch völlig auf der Höhe der Zeit - und weiterhin gnadenlos effektiv. Die Saison war, nachdem er zu seinen Coaches und Mitspielern gefunden und es nach der Bye (ironischerweise nach der Niederlage gegen KC) Klick gemacht hat, ein großer Legacy-Sieg über Bill Belichick.
#3 Aaron Rodgers
Die Packers haben ihn mit einem Messer gekitzelt - und er hat wie ein Champion reagiert. Zurecht zum MVP gewählt. Aber wir durften das direkte Duell erleben und deswegen kann ich ihn nicht auf Rang zwei setzen.
#4 Josh Allen
Der größte Sprung nach vorne von allen Quarterbacks. Scheinbar unbegrenztes Potenzial hatte er schon immer, aber eine derartige Entwicklung hätte ich ihm nicht zugetraut. Wir haben aus meiner Sicht nicht das letzte Championship-Game zwischen Mahomes und ihm gesehen. Gemeinsam mit PM15 die Zukunft der Liga auf der Position.
#5 Russell Wilson
Schon ein relativ tiefer Fall für Russ, den ich in den vergangenen Jahren auf 2 oder 3 hatte. Ist nicht alles seine Schuld. Brady und Rodgers kamen mit voller Wucht in die Premium-Klasse zurück, Josh Allen hat eine wahnsinnige Entwicklung genommen. Russ selbst hatte eine zweigeteilte Spielzeit. In den ersten acht Wochen war er auf MVP-Niveau, danach folgte, mit Ausnahme des Arizona Spiels, ziemliche Magerkost. Ungewohnt. Auf der Liste vor ihm hatte nur Aaron Rodgers auch nur annährend ähnlich schlechtes Coaching (OC, Playcaller) in seiner Karriere. Ich habe weiterhin allerhöchsten Respekt vor RW3, aber nach dieser Saison kann ich ihn nicht höher ranken. Kann nächste Saison aber schon wieder anders aussehen.
Nach Tier 1 kommt durchaus ein signifikanter Gap zu Tier 2: Franchise QBs
#6 Deshaun Watson
Bill O'Brien hat wirklich alles versucht, seine Karriere zu sabotieren. Klar ist: Um so weit vorne zu bleiben, kann er sich nicht viele Spielzeiten mit einem 4-12 Record erlauben. Aber wenn es an einem in der Organisation nicht lag, dann war es Watson. Er ist ein Special Talent. Ich wünsche ihm, dass er in eine Franchise kommt, in der man ihm hilft, nicht Knüppel zwischen die Beine wirft.
#7 Lamar Jackson
Stichwort Special Talent ... Wenn die Ravens ihr Laufspiel etabliert bekommen sind sie quasi nicht zu stoppen. Das hat viel mit Lamar zu tun, siehe sein MVP-Jahr in 2019. Gleichzeitig muss er sich weiterentwickeln, um auch Spiele auch gewinnen zu können, in denen er 45+ mal werfen muss, um noch weiter vorne zu landen. Wünschenswert wäre für ihn sicherlich, einen richtigen #1 WR zu haben. Das birgt in diesem Run Heavy Scheme zwar Konfliktpotenzial, weil sich ja schon jetzt Hollywood Brown über zu wenig Targets beschwert. Aber ich glaube Lamar braucht das, um den nächsten Schritt als Passer Outside the Numbers zu machen.
#8 Justin Herbert
Ich bin bei Rookies normalerweise eher konservativ in der Bewertung für so eine Liste, aber Herbert hatte schon eine phänomenale Rookie-Saison. Vor allem wenn man bedenkt, dass er von Seiten der Coaches jetzt alles andere als eine Gourmet-Auswahl hatte. Das ist nicht vergleichbar mit einem Rookie, der unter Andy Reid oder Sean Payton spielt. Gutes Stichwort: sein neuer OC wird ja Joe Lombardi. War lange der Saints-QB Coach, ist dann als OC der Lions gescheitert und wurde wieder Saints QB-Coach. Hoffentlich wird Herbert nicht, wie Watson, durch eine unfähige Franchise zurückgehalten. Brandon Staley als Head Coach hat Potenzial, aber ist jetzt auch keine sichere Bank. Die zweite Saison ist für Quarterbacks häufig die Schwierigste. Gut möglich, dass das Ranking nächste Saison unglücklich aussieht. Aber Herbert hat den vollen Werkzeugkasten.
# 9 Kyler Murray
Ähnlich wie Russell Wilson eine zweigeteilte Saison. Wichtige kommende Saison für ihn. Ich kann den Einbruch durch eine sehr schwache OL erklären, mit der er seit seiner Rookie-Saison zu kämpfen hat. Aber ewig taugt diese Entschuldigung nicht. Hat das Potenzial, perspektivisch in die Top 5 zu kommen, kann aber auch abstürzen. Hatte diese Saison erstmals Verletzungsprobleme, auch wenn er letztlich alle 16 Spiele starten konnte. Das war bei seinem Körperbau (nicht mal so sehr die Größe, sondern die Masse) immer kritisch. Als Rookie hat er sich gut beschützt. Die Cardinals müssen sich darum kümmern, dass er in der Pocket beschützt wird.
#10 Joe Burrow
Eine sehr vielversprechende Rookie-Saison mit einem bösen Ende. Ich wünsche ihm sehr, dass er sich von der schweren Verletzung besser erholt als bspw. Carson Wentz. Und dass ihm die Bengals eine bessere OL bereitstellen, sonst geht das nicht lange gut. Insgesamt fällt mir das Ranking für ihn schwer. Hatte natürlich auch extrem wenig Unterstützung, von Seiten der Mitspieler und der Coaches. Die Stats waren gut. Aber mir geht es mehr um den Eye-Test: er wirkte auf mich wie ein QB, um den du deine Franchise aufbaust.
Tier 3: Ein Playoff-Run ist möglich, aber der GM ist sehr gefordert, weil er ein sehr gutes Team um den Quarterback herum bauen muss
#11 Ryan Tannehill
Ihn hätte ich fast noch in Tier 2 genommen. Ich war ja lange ein scharfer Kritiker von ihm, aber er hat sich wirklich zu einem sehr effizienten QB gemausert. War dann letztlich wohl doch ein Opfer einer schlechten Franchise und Coaches in Miami. Derrick Henry ist der Motor und MVP der Titans Offense, aber mit Mariota als QB sah das alles noch ganz anders aus.
#12 Dak Prescott
Natürlich auch nicht einfach zu bewerten, aber er hatte eine starke 2019er-Saison und einen guten Start in 2020. Hat mMn ein Ceiling, aber gehört dann doch zu den QBs, mit denen du gewinnen kannst. Ob er den Monstervertrag, den er irgendwann bekommen wird, wert ist? Sehr fraglich. Aber er ist mittlerweile ohne jeden Zweifel der beste QB der NFC East.
#13 Kirk Cousins
Wird immer von seinem Supporting Cast abhängig sein, aber wenn es um ihn herum passt, liefert er auch. Hat das Choking-Label, das ihn lange verfolgt hat, abgelegt. In Tier 3 stellt sich immer die Frage, ob die Quarterbacks das Geld, das sie verdienen, wert sind. Aber Cousins bietet dir zumindest einen Mehrwert. Eine Dynasty kannst du um ihn herum in einer Salary Cap Liga nicht aufbauen, aber ein Ring könnte schon drin sein.
#14 Matthew Stafford
Einer der polarisierendsten QBs der Liga. Ich bin bei ihm sicher am hinteren Ende der Einordnung, aber ich leugne sein theoretisches Potenzial nicht. Er ist talentierter als die drei QBs vor ihm, vielleicht sogar als der ein oder andere in der Top 10. Auf der großen Bühne hat er es aber nie gezeigt. Seine Fans schieben das mehr oder weniger exklusiv den Lions in die Schuhe. Wir werden die Antwort bei den Rams bekommen. Das kann eine Tannehill-auf-Steroide Entwicklung nehmen - oder die von Jay Cutler, in der sich viele sehr lange auf das theoretische Potenzial beriefen und dabei nicht gemerkt haben, dass er ihnen seit Jahren mitgeteilt ist, wer er wirklich ist.
#15 Baker Mayfield
2020 war ein Do-or-Die Jahr für seine Karriere. Er hat überlebt. Es wäre so typisch für die Geschichte der Browns, wenn sie ihm jetzt einen Monstervertrag geben, der die Franchise in das gewohnte Leid führt. Kevin Stefanski hat das als HC und Playcaller sehr, sehr gut gemacht und das Team um das Run Game aufgebaut. Ich gebe Baker aber durchaus Credit dafür, dass er seine INTs deutlich reduziert hat. Anscheinend hat er sich ja auch mehr auf Football und weniger um das Leben als Celebrity konzentriert. Ich bin weiterhin skeptisch, wie hoch sein Ceiling ist, aber klar ist nach dieser Saison: Du kannst mit ihm als QB zumindest die Playoffs erreichen und dort sogar ein Spiel gewinnen.
#16 Derek Carr
Auf der einen Seite spielt er wahnsinnig effizient. Auf der anderen Seite ist es jetzt mindestens die dritte Offseason in Folge, in der darüber spekuliert wird, was die Raiders auf QB machen. Das sagt ja auch etwas. Rang 16, die frühere Default-Platzierung von Andy Dalton, passt da irgendwie ganz gut.
#17 Matt Ryan
Seine Arm Strenght ist schon seit Jahren eine der schwächsten der Liga. Er gleicht das zumindest insoweit durch sehr hohen Football IQ und einen guten Touch aus, als dass er immer mindestens solide, teilweise sehr gute Stats hat. Aber er spielt keinen Winning Football mehr. Wird mMn eine sehr gute Bridge für einen Rookie QB sein, aber dann ist die Zeit für das Karriereende mMn auch gekommen.
#18 Jimmy Garoppolo
Tue mir sehr schwer in der Einschätzung. Gefühlt würde ich ihn gerne tiefer ranken. Aber Fakt ist, dass er vor ziemlich genau 365 Tagen im Super Bowl stand und Mahomes seinen vielleicht legendärsten Wurf auspacken musste, um das Spiel zu drehen. Ich würde gerne den Scheme von Shanahan mit einem richtig guten Quarterback sehen. Da wäre ein Blick zum Gegner im letztjährigen Super Bowl von Nutzen. Die Chiefs waren unter Andy Reid jahrelang in den Playoffs, aber immer mit dem Ceiling Alex Smith. Als Mahomes dann übernahm, explodierte die Offense auf einmal.
#19 Jared Goff
Ein sehr extremer Quarterback. Kann mit einem guten Run Game extrem effizient spielen. Hat bei guter Protection einen extrem guten Deep Ball. Aber spielt ohne gute Protection auch extrem schlecht und ist extrem anfällig für Turnover.
#20 Daniel Jones
Ich sehe es bei ihm weiterhin nicht. Limitiertes Ceiling, ohne einen ausgesprochen hohen Floor zu haben. Ich hoffe, dass die Giants weiterhin davon überzeugt sind, einen Franchise QB zu haben, denn ich bin es nicht.
Tier 4: Eine letzte Chance bekommt ihr noch, dann ist die Karriere als Starting QB beendet
#21 Carson Wentz
Kommt aus diesem Tier als Erstes, weil er das höchste Ceiling gezeigt hat. Dafür in der vergangenen Saison auch den niedrigsten Floor. Das ganz grundsätzliche sportliche Problem ist mMn, dass ihn sein Kreuzbandriss 2017 für seinen bevorzugten Hudini-Spielstil notwendige Athletik gekostet hat - und er trotzdem noch denkt, er hätte sie. Das viel tiefergehende Problem für mich persönlich sind aber Character concerns. Als Franchise-Quarterback musst du ein Alpha-Charakter sein, aber konstruktive Kritik sollte immer möglich sein. Wentz akzeptiert das aber nicht. Es ist kein Wunder, dass die beiden Teams im Rennen um Wentz derzeit die Colts und Bears sind, die mit Frank Reich und John DeFillipo den OC bzw. QB-Coach aus seiner 2017er-Saison haben. Die beiden sind zu ihm durchgedrungen. Aber ob das 2021 überhaupt noch jemand schafft, bezweifle ich ehrlich gesagt.
#22 Sam Darnold
Hat das zweithöchste Ceiling in diesem Tier gezeigt, sah ab und zu wie ein Franchise QB aus. Hatte großes Pech, bei den Jets und Adam Gase zu landen. Kann unter dem richtigen Coach möglicherweise steil durch die Decke gehen. Ich würde es ihm gönnen, dass er bei Shanahan und den 49ers landet. Kann aber auch sein, dass es einfach nicht reicht bei ihm. Die Zeit wird es zeigen.
#23 Tua Tagovailoa
Vielleicht ein bisschen früh, ihn so anzuzählen, aber bei ihm fand ich den Eye-Test ziemlich verheerend. Und Rookie hin oder her, das Buffalo Spiel in Week 17, quasi ein Playoff-Spiel, war katastrophal. Dazu kommt noch die Entwicklung in Alabama, wo Mac Jones, wahrlich kein Ausnahmetalent, mit objektiv weniger talentierten Spielern (Ruggs und Jeudy waren Top 15 Draftpicks) um sich herum besser aussah. Für Tua spricht sein Character, der nach allem, was man liest, herausragend sein soll, und sein Quick Release. Aber ganz ehrlich: Ich würde an der Stelle der Dolphins zumindest sehr ernsthaft in Betracht ziehen, einen QB an 3 picken. Mir geht auch eine SMS, die Daniel Jeremiah von einem NFL-Executive bekommen hat, nicht mehr aus dem Kopf: Are we watching Matt Leinart all over again? Wer dessen Karriere nicht kennt und ein bisschen Zeit hat, kann ja mal auf Wikipedia nachstöbern.
#24 Drew Lock
4-1 als Starter in 2019 sah noch halbwegs vielversprechend aus, aber 2020 war dafür brutal. 57 Prozent Completion Percentage, 16/15 TD/INT ratio, 75 Rating. Ich weiß nicht einmal, ob er noch eine Chance in Denver bekommt, aber wenn, dann wird es seine letzte sein.
Tier 5: Gute Back-up Quarterbacks, aber keine Starter
#25 Teddy Bridgewater
Soll jetzt wirklich kein flacher Wortwitz werden, aber aus meiner Sicht ist er ein guter Bridge-QB für einen Rookie, mehr aber auch nicht. Kann mir vorstellen, dass er diese Rolle, ähnlich wie Josh McCown oder Ryan Fitzpatrick, für verschiedene Franchises in den kommenden Jahren ausfüllen wird.
#26 Nick Foles
Ich weiß, dass ich BDN jetzt über Quarterbacks ranke, die ihn in Quarterback-Competitions besiegt haben. Das mache ich nur, weil ich schon durch das Tier explizit definiere, dass wir so oder so über Back-ups reden. Zunächst einmal ist klar: Damit Foles funktionieren kann, muss er einen sehr guten Supporting Cast haben. Das hatte er bei den Jags und den Bears nicht ansatzweise und die Ergebnisse waren entsprechend. Aber für einen Contender könnte Foles trotzdem ein extrem guter Back-up sein. Als Persönlichkeit herausragend, da wird sich keiner finden, der das Gegenteil behauptet. Und gleichzeitig schlummert irgendwo ganz tief in ihm eben BDN, der Super Bowl MVP, der 27-2 QB. Wenn dein Starting QB sich verletzt hast du immer ein fundamentales Problem. Gut möglich, dass Foles scheitert. Aber wenn du ihn in seinen Rhythmus bringst, kann er auch richtig glänzen. Ist natürlich fraglich, ob er überhaupt noch Lust hat, den Back-up zu geben, aber wenn ja, wäre er ein sehr guter.
#27 Jameis Winston
Im Prinzip ein ähnliches Spiel wie bei Foles. Winston garantiert dir als Back-up zwar einige INTs, aber er kann auch den Ball bewegen und an einem guten Tag ein Spiel für dich gewinnen.
#28 Gardner Minshew
Ryan Fitzpatrick 2.0. Was für den Harvard-Absolventen Fitzmagic ist, ist für Gardner Minshewmania. Ein paar richtig gute Spiele sind drin, bevor es dann tief nach unten geht. Aber wenn die magischen Spiele zum richtigen Zeitpunkt kommen, kann er als Back-up hervorragend funktionieren.
#29 Andy Dalton
Wenn die Cowboys nur eine etwas bessere Defense gehabt hätten, Dalton hätte das Team in die Playoffs führen können. Nun zugegeben, in der schlechtesten Division ever und mit drei sehr guten WR und Zeke Elliott um sich, aber deswegen reden wir ja auch über einen Back-up.
#30 Cam Newton
Der Zug als Starter ist mMn definitiv abgefahren. Ja, er hatte vielleicht die schlechtesten Weapons der gesamten Liga um sich. Ich denke man übertreibt nicht wenn man sagt, dass Alabama, also ein College-Team, das bessere Receiving Corps hatte als die Patriots. Aber als Passer war das absolut gar nichts von ihm. 8 TD/10 INT in 15 Starts, das ist ja fast schon Realsatire. Allerdings wurde sein Character durch die Bank sehr gelobt. Ich weiß nicht, ob es für ihn nicht am klügsten wäre, einfach aufzuhören, aber eine Stelle als Back-up, der dir ggf. auch ein Short Yardage QB-Power Run Game gibt, könnte noch rausspringen, wenn er das akzeptiert.
#31 Mitch Trubisky
Bei ihm bin ich zutiefst skeptisch, trotz des Runs zum Saisonende hin. Ich würde ihn ehrlich gesagt nicht mal als Back-up wollen, aber er hat eine solide Athletik, vielleicht findet er ja eine Rolle für sich. Dafür muss er aber aus seinem Gehirn löschen, dass der der #2 Overall Pick war usw.
Tier 6: Außer Konkurrenz. Es wäre Zeit für das Karriereende
Ben Roethlisberger
12-0 sah so gut aus, aber dann folgte der brutal tiefe Fall. Das war mMn die Klippe. Ich lag da schon falsch, so ist es nicht. Aber ich sehe nicht, wie er nochmal auf gehobenes NFL-Niveau zurückkommt. Er will ja noch ein Jahr spielen, aber mMn verlieren die Steelers dadurch nur ein Jahr der Prime ihrer Defense und die günstigen Rookie-Contracts dieses jungen und spannenden Receiving Corps.
Alex Smith
Tolle Comeback-Geschichte, aber er sollte es unbedingt darauf beruhen lassen. Er hatte ja schon lange große Probleme mit der Arm Strenght, aber die Verletzung hat jegliche Athletik gekillt, mit der er das bei Chiefs noch so ein wenig kompensieren konnte. Ja, das Washington-Team war 5-1 mit ihm als Starter, aber das war eher ein Zeichen, wie gut die Defense ist. Ich war wirklich schockiert im Spiel gegen die Eagles, als es für WAS um alles ging. Sobald du ihn von seinem Spot in der Pocket bewegen kannst, war das Play zu Ende. Da ging nichts mehr. Schön, dass er sich nochmal zurückgekämpft hat, aber der Tank ist mMn völlig leer. Dass der XFL-Back-up und eingeschriebene Student Taylor Heinicke dem Team gegen die Buccs einen Funken Hoffnung geben konnte, sagt alles über das absurd niedrige QB-Niveau aus, das Washington in der abgelaufenen Saison hatte.
Disclaimer: Als Kriterium für meine Liste dient die Annahme, dass ich einen QB für die 2021er-Saison draften müsste. D.h. ein antizipierter Entwicklungssprung oder Decline spielt mit rein. Grundsätzlich spielt die abgelaufene Saison natürlich eine große Rolle, ist aber nicht das einzige Kriterium für das Ranking. Wenn ihr selbst Listen machen wollt, was im Sinne der Diskussion natürlich toll wäre, seid ihr selbstverständlich frei in eurer Definition, aber wenn ihr etwas grundlegend anders macht als ich, schreibt es am besten kurz, damit wir alle eine gemeinsame Diskussionsgrundlage haben. Genug definiert, los geht's.
Tier 1: Franchise Quarterbacks, die ihre Teams Huckepack nehmen können
#1 Patrick Mahomes
Nur weil er sich seine mit Abstand schlechteste Karriere-Leistung für den Super Bowl aufgehoben hat, stoße ich ihn sicher nicht vom Thron. Er bleibt der Gold Standard auf der Position. Der Weg zum GoaT ist aber gestern erheblich schwieriger geworden. Hätte er gewonnen, würde er bei zwei Ringen stehen, Brady bei sechs. Und Mahomes hätte das direkte Duell. Das hat jetzt Brady für sich gewonnen und damit muss Mahomes wohl mindestens acht holen. Aber alleine schon, dass man das nicht mal realistischerweise ausschließen kann, zeigt, über was für eine Ausnahmeerscheinung wir sprechen.
#2 Tom Brady
Werden viele jetzt nicht gerne lesen, aber man darf das, was gestern passiert ist, natürlich auch nicht unterschätzen. Und das sage ich als jemand, der Brady nach 2018 in Decline und nach 2019 stark im Decline gesehen hat. Aber ich hatte unterschätzt, wie groß der Einfluss seiner Mitspieler war. Wenn man ihm einen sehr guten (aber auch nicht überragenden) Supporting Cast gibt, ist der GoaT noch völlig auf der Höhe der Zeit - und weiterhin gnadenlos effektiv. Die Saison war, nachdem er zu seinen Coaches und Mitspielern gefunden und es nach der Bye (ironischerweise nach der Niederlage gegen KC) Klick gemacht hat, ein großer Legacy-Sieg über Bill Belichick.
#3 Aaron Rodgers
Die Packers haben ihn mit einem Messer gekitzelt - und er hat wie ein Champion reagiert. Zurecht zum MVP gewählt. Aber wir durften das direkte Duell erleben und deswegen kann ich ihn nicht auf Rang zwei setzen.
#4 Josh Allen
Der größte Sprung nach vorne von allen Quarterbacks. Scheinbar unbegrenztes Potenzial hatte er schon immer, aber eine derartige Entwicklung hätte ich ihm nicht zugetraut. Wir haben aus meiner Sicht nicht das letzte Championship-Game zwischen Mahomes und ihm gesehen. Gemeinsam mit PM15 die Zukunft der Liga auf der Position.
#5 Russell Wilson
Schon ein relativ tiefer Fall für Russ, den ich in den vergangenen Jahren auf 2 oder 3 hatte. Ist nicht alles seine Schuld. Brady und Rodgers kamen mit voller Wucht in die Premium-Klasse zurück, Josh Allen hat eine wahnsinnige Entwicklung genommen. Russ selbst hatte eine zweigeteilte Spielzeit. In den ersten acht Wochen war er auf MVP-Niveau, danach folgte, mit Ausnahme des Arizona Spiels, ziemliche Magerkost. Ungewohnt. Auf der Liste vor ihm hatte nur Aaron Rodgers auch nur annährend ähnlich schlechtes Coaching (OC, Playcaller) in seiner Karriere. Ich habe weiterhin allerhöchsten Respekt vor RW3, aber nach dieser Saison kann ich ihn nicht höher ranken. Kann nächste Saison aber schon wieder anders aussehen.
Nach Tier 1 kommt durchaus ein signifikanter Gap zu Tier 2: Franchise QBs
#6 Deshaun Watson
Bill O'Brien hat wirklich alles versucht, seine Karriere zu sabotieren. Klar ist: Um so weit vorne zu bleiben, kann er sich nicht viele Spielzeiten mit einem 4-12 Record erlauben. Aber wenn es an einem in der Organisation nicht lag, dann war es Watson. Er ist ein Special Talent. Ich wünsche ihm, dass er in eine Franchise kommt, in der man ihm hilft, nicht Knüppel zwischen die Beine wirft.
#7 Lamar Jackson
Stichwort Special Talent ... Wenn die Ravens ihr Laufspiel etabliert bekommen sind sie quasi nicht zu stoppen. Das hat viel mit Lamar zu tun, siehe sein MVP-Jahr in 2019. Gleichzeitig muss er sich weiterentwickeln, um auch Spiele auch gewinnen zu können, in denen er 45+ mal werfen muss, um noch weiter vorne zu landen. Wünschenswert wäre für ihn sicherlich, einen richtigen #1 WR zu haben. Das birgt in diesem Run Heavy Scheme zwar Konfliktpotenzial, weil sich ja schon jetzt Hollywood Brown über zu wenig Targets beschwert. Aber ich glaube Lamar braucht das, um den nächsten Schritt als Passer Outside the Numbers zu machen.
#8 Justin Herbert
Ich bin bei Rookies normalerweise eher konservativ in der Bewertung für so eine Liste, aber Herbert hatte schon eine phänomenale Rookie-Saison. Vor allem wenn man bedenkt, dass er von Seiten der Coaches jetzt alles andere als eine Gourmet-Auswahl hatte. Das ist nicht vergleichbar mit einem Rookie, der unter Andy Reid oder Sean Payton spielt. Gutes Stichwort: sein neuer OC wird ja Joe Lombardi. War lange der Saints-QB Coach, ist dann als OC der Lions gescheitert und wurde wieder Saints QB-Coach. Hoffentlich wird Herbert nicht, wie Watson, durch eine unfähige Franchise zurückgehalten. Brandon Staley als Head Coach hat Potenzial, aber ist jetzt auch keine sichere Bank. Die zweite Saison ist für Quarterbacks häufig die Schwierigste. Gut möglich, dass das Ranking nächste Saison unglücklich aussieht. Aber Herbert hat den vollen Werkzeugkasten.
# 9 Kyler Murray
Ähnlich wie Russell Wilson eine zweigeteilte Saison. Wichtige kommende Saison für ihn. Ich kann den Einbruch durch eine sehr schwache OL erklären, mit der er seit seiner Rookie-Saison zu kämpfen hat. Aber ewig taugt diese Entschuldigung nicht. Hat das Potenzial, perspektivisch in die Top 5 zu kommen, kann aber auch abstürzen. Hatte diese Saison erstmals Verletzungsprobleme, auch wenn er letztlich alle 16 Spiele starten konnte. Das war bei seinem Körperbau (nicht mal so sehr die Größe, sondern die Masse) immer kritisch. Als Rookie hat er sich gut beschützt. Die Cardinals müssen sich darum kümmern, dass er in der Pocket beschützt wird.
#10 Joe Burrow
Eine sehr vielversprechende Rookie-Saison mit einem bösen Ende. Ich wünsche ihm sehr, dass er sich von der schweren Verletzung besser erholt als bspw. Carson Wentz. Und dass ihm die Bengals eine bessere OL bereitstellen, sonst geht das nicht lange gut. Insgesamt fällt mir das Ranking für ihn schwer. Hatte natürlich auch extrem wenig Unterstützung, von Seiten der Mitspieler und der Coaches. Die Stats waren gut. Aber mir geht es mehr um den Eye-Test: er wirkte auf mich wie ein QB, um den du deine Franchise aufbaust.
Tier 3: Ein Playoff-Run ist möglich, aber der GM ist sehr gefordert, weil er ein sehr gutes Team um den Quarterback herum bauen muss
#11 Ryan Tannehill
Ihn hätte ich fast noch in Tier 2 genommen. Ich war ja lange ein scharfer Kritiker von ihm, aber er hat sich wirklich zu einem sehr effizienten QB gemausert. War dann letztlich wohl doch ein Opfer einer schlechten Franchise und Coaches in Miami. Derrick Henry ist der Motor und MVP der Titans Offense, aber mit Mariota als QB sah das alles noch ganz anders aus.
#12 Dak Prescott
Natürlich auch nicht einfach zu bewerten, aber er hatte eine starke 2019er-Saison und einen guten Start in 2020. Hat mMn ein Ceiling, aber gehört dann doch zu den QBs, mit denen du gewinnen kannst. Ob er den Monstervertrag, den er irgendwann bekommen wird, wert ist? Sehr fraglich. Aber er ist mittlerweile ohne jeden Zweifel der beste QB der NFC East.
#13 Kirk Cousins
Wird immer von seinem Supporting Cast abhängig sein, aber wenn es um ihn herum passt, liefert er auch. Hat das Choking-Label, das ihn lange verfolgt hat, abgelegt. In Tier 3 stellt sich immer die Frage, ob die Quarterbacks das Geld, das sie verdienen, wert sind. Aber Cousins bietet dir zumindest einen Mehrwert. Eine Dynasty kannst du um ihn herum in einer Salary Cap Liga nicht aufbauen, aber ein Ring könnte schon drin sein.
#14 Matthew Stafford
Einer der polarisierendsten QBs der Liga. Ich bin bei ihm sicher am hinteren Ende der Einordnung, aber ich leugne sein theoretisches Potenzial nicht. Er ist talentierter als die drei QBs vor ihm, vielleicht sogar als der ein oder andere in der Top 10. Auf der großen Bühne hat er es aber nie gezeigt. Seine Fans schieben das mehr oder weniger exklusiv den Lions in die Schuhe. Wir werden die Antwort bei den Rams bekommen. Das kann eine Tannehill-auf-Steroide Entwicklung nehmen - oder die von Jay Cutler, in der sich viele sehr lange auf das theoretische Potenzial beriefen und dabei nicht gemerkt haben, dass er ihnen seit Jahren mitgeteilt ist, wer er wirklich ist.
#15 Baker Mayfield
2020 war ein Do-or-Die Jahr für seine Karriere. Er hat überlebt. Es wäre so typisch für die Geschichte der Browns, wenn sie ihm jetzt einen Monstervertrag geben, der die Franchise in das gewohnte Leid führt. Kevin Stefanski hat das als HC und Playcaller sehr, sehr gut gemacht und das Team um das Run Game aufgebaut. Ich gebe Baker aber durchaus Credit dafür, dass er seine INTs deutlich reduziert hat. Anscheinend hat er sich ja auch mehr auf Football und weniger um das Leben als Celebrity konzentriert. Ich bin weiterhin skeptisch, wie hoch sein Ceiling ist, aber klar ist nach dieser Saison: Du kannst mit ihm als QB zumindest die Playoffs erreichen und dort sogar ein Spiel gewinnen.
#16 Derek Carr
Auf der einen Seite spielt er wahnsinnig effizient. Auf der anderen Seite ist es jetzt mindestens die dritte Offseason in Folge, in der darüber spekuliert wird, was die Raiders auf QB machen. Das sagt ja auch etwas. Rang 16, die frühere Default-Platzierung von Andy Dalton, passt da irgendwie ganz gut.
#17 Matt Ryan
Seine Arm Strenght ist schon seit Jahren eine der schwächsten der Liga. Er gleicht das zumindest insoweit durch sehr hohen Football IQ und einen guten Touch aus, als dass er immer mindestens solide, teilweise sehr gute Stats hat. Aber er spielt keinen Winning Football mehr. Wird mMn eine sehr gute Bridge für einen Rookie QB sein, aber dann ist die Zeit für das Karriereende mMn auch gekommen.
#18 Jimmy Garoppolo
Tue mir sehr schwer in der Einschätzung. Gefühlt würde ich ihn gerne tiefer ranken. Aber Fakt ist, dass er vor ziemlich genau 365 Tagen im Super Bowl stand und Mahomes seinen vielleicht legendärsten Wurf auspacken musste, um das Spiel zu drehen. Ich würde gerne den Scheme von Shanahan mit einem richtig guten Quarterback sehen. Da wäre ein Blick zum Gegner im letztjährigen Super Bowl von Nutzen. Die Chiefs waren unter Andy Reid jahrelang in den Playoffs, aber immer mit dem Ceiling Alex Smith. Als Mahomes dann übernahm, explodierte die Offense auf einmal.
#19 Jared Goff
Ein sehr extremer Quarterback. Kann mit einem guten Run Game extrem effizient spielen. Hat bei guter Protection einen extrem guten Deep Ball. Aber spielt ohne gute Protection auch extrem schlecht und ist extrem anfällig für Turnover.
#20 Daniel Jones
Ich sehe es bei ihm weiterhin nicht. Limitiertes Ceiling, ohne einen ausgesprochen hohen Floor zu haben. Ich hoffe, dass die Giants weiterhin davon überzeugt sind, einen Franchise QB zu haben, denn ich bin es nicht.
Tier 4: Eine letzte Chance bekommt ihr noch, dann ist die Karriere als Starting QB beendet
#21 Carson Wentz
Kommt aus diesem Tier als Erstes, weil er das höchste Ceiling gezeigt hat. Dafür in der vergangenen Saison auch den niedrigsten Floor. Das ganz grundsätzliche sportliche Problem ist mMn, dass ihn sein Kreuzbandriss 2017 für seinen bevorzugten Hudini-Spielstil notwendige Athletik gekostet hat - und er trotzdem noch denkt, er hätte sie. Das viel tiefergehende Problem für mich persönlich sind aber Character concerns. Als Franchise-Quarterback musst du ein Alpha-Charakter sein, aber konstruktive Kritik sollte immer möglich sein. Wentz akzeptiert das aber nicht. Es ist kein Wunder, dass die beiden Teams im Rennen um Wentz derzeit die Colts und Bears sind, die mit Frank Reich und John DeFillipo den OC bzw. QB-Coach aus seiner 2017er-Saison haben. Die beiden sind zu ihm durchgedrungen. Aber ob das 2021 überhaupt noch jemand schafft, bezweifle ich ehrlich gesagt.
#22 Sam Darnold
Hat das zweithöchste Ceiling in diesem Tier gezeigt, sah ab und zu wie ein Franchise QB aus. Hatte großes Pech, bei den Jets und Adam Gase zu landen. Kann unter dem richtigen Coach möglicherweise steil durch die Decke gehen. Ich würde es ihm gönnen, dass er bei Shanahan und den 49ers landet. Kann aber auch sein, dass es einfach nicht reicht bei ihm. Die Zeit wird es zeigen.
#23 Tua Tagovailoa
Vielleicht ein bisschen früh, ihn so anzuzählen, aber bei ihm fand ich den Eye-Test ziemlich verheerend. Und Rookie hin oder her, das Buffalo Spiel in Week 17, quasi ein Playoff-Spiel, war katastrophal. Dazu kommt noch die Entwicklung in Alabama, wo Mac Jones, wahrlich kein Ausnahmetalent, mit objektiv weniger talentierten Spielern (Ruggs und Jeudy waren Top 15 Draftpicks) um sich herum besser aussah. Für Tua spricht sein Character, der nach allem, was man liest, herausragend sein soll, und sein Quick Release. Aber ganz ehrlich: Ich würde an der Stelle der Dolphins zumindest sehr ernsthaft in Betracht ziehen, einen QB an 3 picken. Mir geht auch eine SMS, die Daniel Jeremiah von einem NFL-Executive bekommen hat, nicht mehr aus dem Kopf: Are we watching Matt Leinart all over again? Wer dessen Karriere nicht kennt und ein bisschen Zeit hat, kann ja mal auf Wikipedia nachstöbern.
#24 Drew Lock
4-1 als Starter in 2019 sah noch halbwegs vielversprechend aus, aber 2020 war dafür brutal. 57 Prozent Completion Percentage, 16/15 TD/INT ratio, 75 Rating. Ich weiß nicht einmal, ob er noch eine Chance in Denver bekommt, aber wenn, dann wird es seine letzte sein.
Tier 5: Gute Back-up Quarterbacks, aber keine Starter
#25 Teddy Bridgewater
Soll jetzt wirklich kein flacher Wortwitz werden, aber aus meiner Sicht ist er ein guter Bridge-QB für einen Rookie, mehr aber auch nicht. Kann mir vorstellen, dass er diese Rolle, ähnlich wie Josh McCown oder Ryan Fitzpatrick, für verschiedene Franchises in den kommenden Jahren ausfüllen wird.
#26 Nick Foles
Ich weiß, dass ich BDN jetzt über Quarterbacks ranke, die ihn in Quarterback-Competitions besiegt haben. Das mache ich nur, weil ich schon durch das Tier explizit definiere, dass wir so oder so über Back-ups reden. Zunächst einmal ist klar: Damit Foles funktionieren kann, muss er einen sehr guten Supporting Cast haben. Das hatte er bei den Jags und den Bears nicht ansatzweise und die Ergebnisse waren entsprechend. Aber für einen Contender könnte Foles trotzdem ein extrem guter Back-up sein. Als Persönlichkeit herausragend, da wird sich keiner finden, der das Gegenteil behauptet. Und gleichzeitig schlummert irgendwo ganz tief in ihm eben BDN, der Super Bowl MVP, der 27-2 QB. Wenn dein Starting QB sich verletzt hast du immer ein fundamentales Problem. Gut möglich, dass Foles scheitert. Aber wenn du ihn in seinen Rhythmus bringst, kann er auch richtig glänzen. Ist natürlich fraglich, ob er überhaupt noch Lust hat, den Back-up zu geben, aber wenn ja, wäre er ein sehr guter.
#27 Jameis Winston
Im Prinzip ein ähnliches Spiel wie bei Foles. Winston garantiert dir als Back-up zwar einige INTs, aber er kann auch den Ball bewegen und an einem guten Tag ein Spiel für dich gewinnen.
#28 Gardner Minshew
Ryan Fitzpatrick 2.0. Was für den Harvard-Absolventen Fitzmagic ist, ist für Gardner Minshewmania. Ein paar richtig gute Spiele sind drin, bevor es dann tief nach unten geht. Aber wenn die magischen Spiele zum richtigen Zeitpunkt kommen, kann er als Back-up hervorragend funktionieren.
#29 Andy Dalton
Wenn die Cowboys nur eine etwas bessere Defense gehabt hätten, Dalton hätte das Team in die Playoffs führen können. Nun zugegeben, in der schlechtesten Division ever und mit drei sehr guten WR und Zeke Elliott um sich, aber deswegen reden wir ja auch über einen Back-up.
#30 Cam Newton
Der Zug als Starter ist mMn definitiv abgefahren. Ja, er hatte vielleicht die schlechtesten Weapons der gesamten Liga um sich. Ich denke man übertreibt nicht wenn man sagt, dass Alabama, also ein College-Team, das bessere Receiving Corps hatte als die Patriots. Aber als Passer war das absolut gar nichts von ihm. 8 TD/10 INT in 15 Starts, das ist ja fast schon Realsatire. Allerdings wurde sein Character durch die Bank sehr gelobt. Ich weiß nicht, ob es für ihn nicht am klügsten wäre, einfach aufzuhören, aber eine Stelle als Back-up, der dir ggf. auch ein Short Yardage QB-Power Run Game gibt, könnte noch rausspringen, wenn er das akzeptiert.
#31 Mitch Trubisky
Bei ihm bin ich zutiefst skeptisch, trotz des Runs zum Saisonende hin. Ich würde ihn ehrlich gesagt nicht mal als Back-up wollen, aber er hat eine solide Athletik, vielleicht findet er ja eine Rolle für sich. Dafür muss er aber aus seinem Gehirn löschen, dass der der #2 Overall Pick war usw.
Tier 6: Außer Konkurrenz. Es wäre Zeit für das Karriereende
Ben Roethlisberger
12-0 sah so gut aus, aber dann folgte der brutal tiefe Fall. Das war mMn die Klippe. Ich lag da schon falsch, so ist es nicht. Aber ich sehe nicht, wie er nochmal auf gehobenes NFL-Niveau zurückkommt. Er will ja noch ein Jahr spielen, aber mMn verlieren die Steelers dadurch nur ein Jahr der Prime ihrer Defense und die günstigen Rookie-Contracts dieses jungen und spannenden Receiving Corps.
Alex Smith
Tolle Comeback-Geschichte, aber er sollte es unbedingt darauf beruhen lassen. Er hatte ja schon lange große Probleme mit der Arm Strenght, aber die Verletzung hat jegliche Athletik gekillt, mit der er das bei Chiefs noch so ein wenig kompensieren konnte. Ja, das Washington-Team war 5-1 mit ihm als Starter, aber das war eher ein Zeichen, wie gut die Defense ist. Ich war wirklich schockiert im Spiel gegen die Eagles, als es für WAS um alles ging. Sobald du ihn von seinem Spot in der Pocket bewegen kannst, war das Play zu Ende. Da ging nichts mehr. Schön, dass er sich nochmal zurückgekämpft hat, aber der Tank ist mMn völlig leer. Dass der XFL-Back-up und eingeschriebene Student Taylor Heinicke dem Team gegen die Buccs einen Funken Hoffnung geben konnte, sagt alles über das absurd niedrige QB-Niveau aus, das Washington in der abgelaufenen Saison hatte.