Bester deutscher Profitrainer???


CocaCoala

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Hier hagelt es ja ständig Kritik von allen Seiten für die hier ansässigen Profitrainer. Nun also bitte mal Butter bei die Fische. Wen, von den hier aktiven Profitrainern, haltet ihr für den Besten unseres wunderschönen Landes?? Natürlich bitte inkl. Begründung...wieso, weshalb, warum?? Nennt Stärken, Schwächen, die Topleistungen, das Versagen etc...

Ich fang dann mal an und nenne Michael Timm. Nein, nein, nicht weil er Sturm relativ erfolgreich betreut, sondern weil ich ihn einfach, zumindest anhand dem was ich bislang von ihm sehen, erfahren konnte, als Mensch und auch als Trainer schätze. Er ist durchaus auch mal bereit klare Worte im TV zu sagen und in der Regel sind seine Protagonisten mit einem guten taktischen Konzept (den Ulrich-Kampf vom Samstag mal ausgenommen :gitche: ) und einer herrvoragenden körperlichen Verfassung ausgestattet. Zudem konnte ich, zumindest bei den hoffnungsvollsten von ihm betreuten Fälle, in der Vergangenheit zumindest von Kampf zu Kampf eine Steigerung und Entwicklung erkennen. Dies betrifft Brähmer (sehr, sehr gutes Comeback für 3 Jahre Abstinenz, hier hatte sicher auch Talhami einen großen Anteil), auch Ulrich ist, so fand ich, boxerisch ein Stück weit vorgerückt (Meidbewegungen anfangs waren gar nicht schlecht, hätte er dies schon gegen Barney so gebracht, wär das Auge sicherlich nicht so dick geworden und auch in der Psyche schien Ulrich gefestigt zu sein, ich meine, wir haben immerhin schon Herbst, ab und an zieht mal ein kaltes lüftchen durchs Zelt etc. und er ist trotzdem zum WM-Kampf gegen seinen wohl bislang stärksten Gegner angetreten), aber der Gegner war halt einfach zu stark (muss man aktzeptieren)...ebenso hat sich Sturm in seinen letzten Kämpfen konsequent weiterentwickelt...ok, ok...waren wohl nicht die besten Gegner...aber alle wurden eindrucksvoll, seinen Ansprüchen gerechtwerdend, aus dem Ring befördert (auch dies ist wohl mit der Verdienst von Timm), warten wir mal den WM-Fight gegen Masoe ab. Desweiteren hat sich selbst Gomez, auf den hier geposteten Wiegenbildern sah er wesentlich schlechter aus wie dies dann im TV tatsächlich der Fall war, anscheinend konsequent auf den MCCall-Kampf vorbereitet und die Aufgabe auch gut gelöst. Mit Ulrich, Gomez und Brähmer hat Timm wohl die drei, zumindest menschlich und psychisch, schwierigsten Fälle im deutschen Profiboxen unter seinen Fittichen und es scheint als ob sich alle Drei + Sturm natürlich...auf einem guten Weg befinden. Ich denke von Timm und seinen Schützlingen werden wir in Zukunft noch einiges hören und daher setze ich ihn, auch wenn er nach wie vor etwas im Schatten von Sdunek steht, auf die Nr. 1 in Deutschland.

Jetzt bitte mal eure Einschätzungen...

CC
 
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Heavyweightfan

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Ich habe abgestimmt.
Allerdings muss ich zugeben, daß ich Conni Mittermeier und Werner Kirsch nicht kenne. Mir fehlt Thorsten Schmitz.
 

Tobi.G

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Ich bin auch für Michael Timm aus gleichen Gründen wie der Coala Bär.
 

timeout4u

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Vorausschicken möchte ich, dass ganz sicher alle der genannten Trainer eine Menge Ahnung vom Boxen und alle ihre Stärken und Schwächen haben. Wobei es Loritz sicher schwieriger hat, da UBP und Sauerland einfach bessere Bedingungen haben und aus einem entsprechenden Talenttopf schöpfen können. Eine wirklich objektive und gerechte Bewertung ist hier nur schwer möglich und die Erfolge eines Sduneks, Wolkes und Wegner können nicht wegdiskutiert werden.
Persönlich würde ich Wegner ganz vorne sehen. Meiner Meinung nach hat er sich ständig gesteigert und ist auch offen für Neuerungen. Er gibt kurze, passende Kommandos im Ring, ist ein Schlitzohr und hat eigentlich die wenigsten Patzer vorzuweisen. Sdunek, Wolke, Timm oder Schmitz z.B. hatten da in der Vergangenheit doch einige Anfängerfehler in ihrer Arbeit, soweit ich das von aussen und anhand ihres Verhaltens in den Ringpausen beurteilen kann. Sdunek z.B. bei den Klitschko-Niederlagen, Wolke bei seiner ständigen Stiltreue, Timm im ODH-Fight u.s.w. Sdunek, Wolke, Timm oder Schmitz sind fachlich sicher top. Nur sie vergessen meiner Meinung nach die Kleinigkeiten und vor allem die psychische Komponente. Sie improvisieren zu wenig und setzen eine Spur zu viel auf ihre gelernte Schule und ihren jeweiligen Plan und ihre Taktik. Die osteuropäische Schule ist nicht schlecht. Aber die sog. US-Schule auch nicht. Die Mischung machts und Wegner scheint mir da aufgeschlossener, kreativer und schlitzohriger, ist halt schwer zu beschreiben. Bei Sdunek & Co. vermisse ich einfach ein paar us-typische Psychotricks, die manchmal Wunder bewirken können. Man braucht sich nur das Tape bei einem UBP-Boxer um den Handschuh ansehen und im Vergleich das Tape von Hopkins. :licht: Sicher, mag nicht kampfentscheidend sein, aber ist halt nur ein Beispiel für die Dinge, die ich meine.
Ansonsten traue ich Mittermeier einiges zu. Er hat Profierfahrung als Boxer und das ist meiner Meinung nach für einen Profiboxtrainer nicht ganz unwichtig, auch wenn natürlich auch die anderen deutschen Trainer eine Menge Praxiswissen als Boxer gesammelt haben. Bis jetzt gefällt er mir ganz gut und für Blains Schlagschwäche kann er auch nichts, zumal hier die Gegnerauswahl meiner Meinung nach in den ersten Fights ein wenig unglücklich verlief, aber ist ein anderes Thema und gegenwärtig auch noch nicht so wichtig.
 
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jisi

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Nur sie vergessen meiner Meinung nach die Kleinigkeiten und vor allem die psychische Komponente. Sie improvisieren zu wenig und setzen eine Spur zu viel auf ihre gelernte Schule und ihren jeweiligen Plan und ihre Taktik. Die osteuropäische Schule ist nicht schlecht. Aber die sog. US-Schule auch nicht. Die Mischung machts und Wegner scheint mir da aufgeschlossener, kreativer und schlitzohriger, ist halt schwer zu beschreiben. Bei Sdunek & Co. vermisse ich einfach ein paar us-typische Psychotricks, die manchmal Wunder bewirken können. Man braucht sich nur das Tape bei einem UBP-Boxer um den Handschuh ansehen und im Vergleich das Tape von Hopkins. Sicher, mag nicht kampfentscheidend sein, aber ist halt nur ein Beispiel für die Dinge, die ich meine.

:thumb:

Fritz Sdunek & Co coachen mir auch zu sehr nach Schema "F", vieles ist zu einstudiert und wenig auf die Situation und Boxer angepasst.

Kann ich absolut zustimmen und habe deshalb auch für Ulli Wegener gestimmt.
 

desl

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Der Wegner Ulli hat meine Stimme bekommen ... er macht z.B. in den Ringpausen den besten Eindruck auf mich.
Timm und Sdunek schätze ich aber ähnlich stark ein.
Jeder derer hat seine Stärken und Schwächen ... wie die Boxer auch.
 

Husky85

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Werner Kirsch ist irgendwie kult, aber ich habe für Ulli Wegner gestimmt!
 

Ironimo

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Geht der Trainer von Valuev auch als "Deutscher" durch? Für mich DIE Trainerlichtgestalt der letzten Jahrzehnte :D Einfach KULT! :D
 

Mr. Hemming

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timeout4u schrieb:
Bei Sdunek & Co. vermisse ich einfach ein paar us-typische Psychotricks, die manchmal Wunder bewirken können. Man braucht sich nur das Tape bei einem UBP-Boxer um den Handschuh ansehen und im Vergleich das Tape von Hopkins. :licht: .

Oder bei diesem "Panama-lewis" mit seinem speziellen Getränk das nur Wasser gesesen sein soll.
Ne,ne das würd unsre Boxprofis wohl nur verwirren.
Sprüche wie "Wo ist der Bär?!" haben bisher auch nie gezogen. :laugh2:
 

timeout4u

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Sprüche wie "Wo ist der Bär?!" haben bisher auch nie gezogen.

Obwohl ich zugeben muss, dass die Amerikaner manchmal noch blödere Sprüche loslassen. :D Meine Anmerkung bezog sich aber nicht nur unbedingt auf "Sprüche", sondern mehr auf die ganzen Sachen drumherum, angefangen beim Bandagieren über spezielle Trainingsarten bis hin zur Handschuhauswahl oder die Betreuung vor dem Kampf u.s.w. Hier denkt man meist eher ein bisschen amateurhaft, statt "amerikanisch". Will aber damit nicht sagen, dass das sog. "Amerikanische" stets besser ist. In einigen Sachen brauchen sich die deutschen Trainer wirklich nicht vor ihren Kollegen aus anderen Ländern verstecken, denn manche Erfolge sprechen ja durchaus für sie.

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Never change a running system. :belehr: :p ;)
 

jisi

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timeout4u schrieb:
Obwohl ich zugeben muss, dass die Amerikaner manchmal noch blödere Sprüche loslassen. :D Meine Anmerkung bezog sich aber nicht nur unbedingt auf "Sprüche", sondern mehr auf die ganzen Sachen drumherum, angefangen beim Bandagieren über spezielle Trainingsarten bis hin zur Handschuhauswahl oder die Betreuung vor dem Kampf u.s.w. Hier denkt man meist eher ein bisschen amateurhaft, statt "amerikanisch". Will aber damit nicht sagen, dass das sog. "Amerikanische" stets besser ist. In einigen Sachen brauchen sich die deutschen Trainer wirklich nicht vor ihren Kollegen aus anderen Ländern verstecken, denn manche Erfolge sprechen ja durchaus für sie.



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Das wichtigste ist meiner Meinung nach, dass Trainer und Boxer zueiander passen und sich gegenseitig vertrauen und ein Team bilden.
 

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Also Werner Kirsch kenne ich jetzt auch, zumindest habe ich ihn jetzt gesehen.
In dem EM Kampf Vitali Klitschko gegen Mario Schiesser, war er Schiessers Trainer, und der Reporter sprach über die Vergangenheit Kirsch´s als DDR-Trainer.
Schön, jetzt habe ich ihn auch mal gesehen. Aber ein Urteil über ihn kann ich mir natürlich nicht erlauben, außerdem habe ich ja schon gewählt.

Den Kampf hatte ich nämlich gestern nochmal gesehen, ich schneide gerade Vitalis Kämpfe, Interviews und Vorbereitungen zusammen. Das Ergebnis wird eine 8 Stündige Dokumentation über Vitalis Karriere für den Privatgebrauch. Eins meiner Hobbies.
 

Jünter

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jisi schrieb:
Das wichtigste ist meiner Meinung nach, dass Trainer und Boxer zueiander passen und sich gegenseitig vertrauen und ein Team bilden.
Mindestens das halbe Forum wartet noch auf die Vervollständigung deines Satzes...:D :wavey:
 
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