Lord Krachah
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Liebe Boxsportfreunde, zum Jahresausklang versuche ich mich mal an einem Beitrag zu dem Thema Boxer des Jahres 2012. Ich fasse Boxer des Jahres recht weit und nenne deswegen auch die Aufsteiger des Jahres aus meiner Sicht. Also wer sind die Gewinner des Jahres 2012? Tja, einige Namen werden sicherlich nicht auf völlige Unterstützung treffen, andere Namen sind nicht sonderlich bekannt (die Chance, mal ein paar Videos zu gucken!), wieder andere Namen fehlen völlig (mit einem Kampf im ganzen Jahr 2012 hat man z.B. imo nichts auf einer Jahresendliste verloren). Ich habe mich jedenfalls auf diese 27 Namen festgelegt. In der Umfrage habe ich die Auswahl dann auf 19 Namen eingeschränkt.
Meine Liste des Jahres 2012:
Tomasz Adamek
Gleich der erste Name wird verständlicherweise auf wenig Gegenliebe stoßen. Gegen Cunningham hat er meines Erachtens klar verloren. So ist der Boxsport, während Cunningham jetzt mühsam nach dem nächsten Fight suchen muss, darf Adamek auf ein glänzendes Jahr 2012 zurückblicken. Mit Nagy Aguilera und insbesondere Eddie Chambers, Travis Walker und Steve Cunningham dürfte es keinen oder kaum einen Schwergewichtler mit besseren Siegen im Jahre 2012 geben. Nun steht er vor einem wichtigen Eliminator gegen Kubrat Pulev und vielleicht sogar bald vor einem sehr lukrativen Kampf gegen Wladimir Klitschko. So unfair kann Boxen sein.
Devon Alexander
Nach einem rabenschwarzen Jahr 2011 ist die einstige US-Hoffnung Alexander wieder zurückgekehrt. Nach ungefährdeten - und langweiligen - Siegen gegen Marcos Rene Maidana und Randall Bailey hat er vielleicht nicht neue Fans gewonnen, dafür allerdings Auftrieb. 2013 kommt es zu einem hochinteressanten Aufeinandertreffen mit Kell Brook. Bei einem Sieg gibt es auch dank des mächtigen Promoters Golden Boy wirklich alle Möglichkeiten für Alexander.
Khabib Allakhverdiev
Auch einige weniger bekannte Namen muss man zu den Gewinnern des Jahres 2012 zählen. Nachdem er insgesamt 5 Jahre eine Profikarriere in Obskurität fristete, meldete sich Allakhverdiev 2012 mit einem Knall auf der internationalen Boxbühne. Überlegene Siege gegen Ignacio Mendoza und insbesondere Kaizer Mabuza und in den USA Joan Guzman brachten ihm nicht nur den WBA-Titel, sondern auch weltweite Aufmerksamkeit. In einer extrem heißen Gewichtsklasse (Halbweltergewicht) wird Allakhverdiev demnächst auf einer Golden Boy Show auf Showtime seinen Titel wohl gegen Humberto Soto verteidigen.
Saul Alvarez
Der wohl kommende Star des Boxsports hat auch 2012 ein gutes Jahr gehabt. Siege gegen den alten Shane Mosley und den leichten Josesito Lopez sind wohl nicht die größte Bewerbung für den Titel des Boxer des Jahres 2012. Zum Weg nach oben gehört allerdings auch die Pflichtaufgaben zu erledigen und sich nicht vom Pech zurückwerfen zu lassen. Genau wie Ortiz als möglicher Gegner durch die Niederlage gegen Lopez wegfiel, ist Cotto nun als Gegner für einen echten Big-Money Fight durch die Niederlage gegen Trout weggefallen. Da Mayweather wohl kein großes Interesse haben soll, könnte es womöglich demnächst gegen Trout gehen. Eines ist klar: Man sollte den Weg von Alvarez unbedingt weiterverfolgen.
Adrien Broner
Die größte Hoffnung im US-Boxsport hat 2012 ein geschäftiges und gutes Jahr erlebt. Siege gegen Eloy Perez, Vicente Escobedo und der Aufstieg ins Leichtgewicht mit dem Sieg gegen Antonio DeMarco brachten ihn sogar in einige P4P-Ranglisten. Broner hat ein Übermaß an Talent, bringt bei HBO gute Quoten, hat einen mächtigen Promoter und nähert sich den lukrativen Gewichtsklassen an. Was soll da schiefgehen? 2013 soll es Vereinigungskämpfe geben. Wunschgegner Ricky Burns und Richard Abril scheinen allerdings abgesagt zu haben. So oder so wird man sich auf einige interessante Kämpfe von Broner freuen können.
Kell Brook
Ein tolles Jahr für die wohl größte britische Boxhoffnung. Vor tollen Kulissen gab es Siege gegen Matthew Hatton, Carson Jones und Hector David Saldivia. Mit Jones hat er zudem den ersten echten Härtetest bestanden. Als Pflichtherausforderer fordert er demnächst Devon Alexander heraus. Brook hat eigentlich alles, was ein kommender Boxsuperstar haben muss. Talent, attraktiven Stil, begeisterte und begeisternde Fans. Wenn er weiterhin gewinnt, ist für ihn wirklich alles drin.
Nonito Donaire
Ein tolles Jahr für Donaire. Er macht das, was man halt machen muss, wenn sich die ganz großen Kämpfe nicht aufdrängen. Er reiht einen Top-10 Gegner aneinander und haut ihn um. 2012 gab es davon gleich 4: Wilfredo Vazquez Jr, Jeffrey Mathebula, Toshiaki Nishioka und zuletzt Jorge Arce mussten sein Erscheinen im Superbantamgewicht auf die harte Tour spüren. Für viele ist er mit dieser Gegnerliste und der Art und Weise der Siege der Boxer des Jahres 2012. Kann ich gut nachvollziehen. 2013 rechne ich mit einem Kampf gegen Guillermo Rigondeaux und hoffe (aber erwarte nicht) einen Kampf gegen Abner Mares. Anschließend könnte es - mangels Gegner - bereits ins Federgewicht gehen.
Carl Froch
Er ist sicherlich einer der heißesten Kandidaten für den Titel des Boxer des Jahres. 2012 besiegte er auf zerstörerische Art und Weise Lucian Bute. Danach war der ordentliche Yusaf Mack chancenlos. In England könnte ihm der lange verwehrte Sprung in Superstar-Gefilde gelungen sein. Und im nächsten Jahr sollte es auf dem Niveau weitergehen. Es stehen Rematches gegen Lucian Bute und Mikkel Kessler an.
Danny Garcia
Was für ein Jahr für Garcia. Zuvor galt er als nicht sonderlich talentiert, aber immerhin bemüht. Nach 2 Siegen gegen Erik Morales und insbesondere dem Sieg gegen Amir Khan ist Garcia einer der Boxer des Jahres 2012 und insbesondere einer der absoluten Top US-Boxer. 2013 wird er zunächst gegen Zab Judah antreten. Anschließend hat er wirklich alle Möglichkeiten. Ob ein Rematch gegen Khan, ein Kampf gegen Matthysse oder vielleicht sogar eine Herausforderung von Mayweather, In seiner derzeitigen Positionen steht ihm - fast - alles offen.
Daniel Geale
Geale hat ein tolles Jahr hinter sich gebracht. Zunächst hat er sich mit einem Sieg gegen den (guten) Osumanu Adama eine Pflichtverteidigung erledigt, um dann mit einem Sieg in Deutschland gegen Felix Sturm Doppelweltmeister zu werden. Plötzlich ist Geale einer der gefragtesten Männer im Mittelgewicht. 2013 wird er zunächst versuchen, mit einem Sieg gegen Anthony Mundine seine einzige Niederlage auszuwetzen, anschließend könnte es zu einem großen Kampf in die USA gehen. Optionen hat er jedenfalls genügend.
Gennady Golovkin
Nach Jahren der Unbekanntheit war 2012 endlich sein Durchbruch. Nach einem eher unbeachteten Kampf gegen den japanischen Titelträger Makoto Fuchigami zerstörte er in seinem HBO-Debüt Grzegorz Proksa. Plötzlich war Golovkin in aller Munde. Und insbesondere HBO will ihn weiterhin übertragen. Für die ganz großen Kämpfe dürfte ihm noch die Bekanntheit fehlen, aber nun hat er alle Möglichkeit, das zu verändern. Im Januar kriegt er die nächste Chance gegen Gabriel Rosado.
Robert Guerrero
Wer hätte das gedacht? Nach über einem Jahr Pause und eher lachhaften Versuchen, sich einen großen Fight zu erreden, übersprang er 2012 gleich zwei Gewichtsklassen und besiegte in mitreißenden Kämpfen Selcuk Aydin und Andre Berto. Nun scheint er vor einem Kampf mit der größten Cashcow im Boxsport, Floyd Mayweather, zu stehen. Das nenne ich mal eine Erfolgsgeschichte.
Chris John
Abseits der westlichen Boxwelt verteidigt der ewige Federgewichtler Chris John seinen Titel jahrein jahraus. 2012 bezwang er Shoji Kimura sowie in einem asiatischen Superfight Chonlatarn Piriyapinyo. Verteidigungen Nr. 15 und 16 sind damit abgehakt. Auch wenn man John gerne mal wieder im Westen sehen würde, muss man schon anerkennen, dass er auch in Asien, die dort verfügbare (gute) Gegnerschaft boxt und besiegt. Möglicherweise tritt John nach einer langen und großen Karriere im Jahr 2013 ab.
Mikkel Kessler
Mikkel Kessler ist wieder da. Nach seiner langen Pause bezwang er 2012 mit Allan Green und Brian Magee gute Leute aus der zweiten Reihe des Supermittelgewichts. Damit fehlt ihm der ganz große Sieg, um als echter Kandidat für den Boxer des Jahres zu gelten, einer der Aufsteiger ist er allerdings sicherlich. Insbesondere die Art und Weise der Siege stimmt zuversichtlich. 2013 wird in einem Rematch gegen Carl Froch deutlich werden, wie viel von seiner alten Leistungsfähigkeit noch übrig ist.
Vitali Klitschko
Ich nenne ihn hier mal als Vertreter der K2-Gesamtschaft. Die Klitschkos dominieren auch 2012 das Schwergewicht. Seinen Teil der HW-Krone verteidigte er mit Siegen gegen den couragierten Dereck Chisora und den überforderten Manuel Charr. Auch mit 41 Jahren gibt es nicht viele, denen man eine Chance gegen Vitali Klitschko ausrechnen kann. Gegen einen der wenigen (vielleicht sogar den einzigen) könnte es 2013 in seinem Abschiedskampf gehen: David Haye.
Wladimir Klitschko
Da kommt der nächste Klitschko. 2012 war jetzt kein überragendes Jahr in der Karriere des jüngeren Klitschkos, allerdings blieb auch er wieder unangefochten. Ob unnötige (Jean Marc Mormeck), Pflicht- (Tony Thompson) oder ungeschlagene (Mariusz Wach) Herausforderer. Chancen hatte keiner. 2013 könnte ein Pflichtherausfordererjahr werden. Sowohl der WBA- als auch der IBF-Titel steht zur Verteidigung an. Klar ist nur Folgendes: Auch im Jahr 2013 wird Wladimir Klitschko wieder als großer Favorit in alle seine Kämpfe gehen.
Juan Manuel Marquez
Er ist einer der wohl größten Kandidaten für den Titel des Boxer des Jahres. Nach einem stay busy Sieg gegen Serhiy Fedchenko besiegte er - endlich - seine Nemesis Manny Pacquiao. Und das auf die eindrücklichste aller Arten: Dem KO des Jahres. Mit 39 Jahren steht er damit wohl auf dem Zenit seines Ruhms. Ein Rematch wird - wenn er denn weiterboxt - sicher kommen. Die späte Genugtuung eines - gerade in der mexikanischen Aufmerksamkeit im Vergleich zu Morales oder Barrera - oft verschmähten alten Kriegers.
Sergio Gabriel Martinez
2012 hat Martinez endlich die Chance auf einen Big-Money Fight erhalten. Nach einem Pflichtsieg gegen den guten Matthew Macklin gab es im September den PPV-Fight gegen Julio Cesar Chavez Jr. Nach ungefährdeten 11 Runden sorgte die 12. Runde für genug Spannung, um ein Rematch zu rechtfertigen. Dieses wird es wohl 2013 geben. Zuvor darf Martinez allerdings einen Homecoming-Fight gegen Martin Murray machen. Wann war HBO eigentlich zuletzt in Südamerika? Auch ein Zeichen für den gestiegenen Status eines der Gewinner des Jahres 2012.
Lucas Martin Matthysse
Einer der Top TV-Boxer des Jahres 2012 war mal wieder dieser argentinische Warrior. Nach einem Sieg gegen den harmlosen Angel Martinez gab es anschließend in tollen Kämpfen zwei Siege gegen die starken Humberto Soto und Ajose Olusegun. Für viele - angesichts seiner umstrittenen Niederlagen - die heimliche Nr. 1 des Halbweltergewichts ist Matthysse zudem wie kaum ein zweiter ein verlässlicher Action-Fighter. 2013 geht es zunächst mit einem Kampf gegen Henry Lundy los. Anschließend wünschen sich die Boxfans unvergessliche Action-Fights gegen Gegner wie Maidana, Garcia oder gar Rios. Gewinnt er weiter, wird er auch die großen Fights bekommen.
Kubrat Pulev
Der Aufsteiger im Schwergewichtszirkus. Nachdem er 2011 „nur“ als vielversprechendes Prospect beendete, ist er nun endgültig im Contender-Status angekommen. Siege gegen Michael Sprott und insbesondere Alexander Dimitrenko und Alexander Ustinov dürften ihn als sicheren Top-5 Boxer im Schwergewicht nah an einen Titelkampf herangetragen haben. 2013 wird es voraussichtlich gegen Tomasz Adamek gehen. Danach könnte ein Kampf gegen Wladimir Klitschko folgen. Eines dürfte klar sein: Das Jahr 2013 wird sehr spannend für Kubrat Pulev werden.
Brandon Rios
Mit Rios ist es wie mit Adamek. Als Profiteur eines der Robberys des Jahres gegen Richard Abril hat seine Nennung einen faden Beigeschmack. Aber insbesondere mit dem anschließenden Sieg gegen Mike Alvarado hat er sich auch 2012 mal wieder als einer der Action-Fighter schlechthin profiliert. Er stand sogar vor einem Kampf gegen Manny Pacquiao, der allerdings aufgrund der Marquez-Niederlage zunichte gemacht wurde. Nun geht es wohl zunächst mit einem Rematch gegen Alvarado weiter. 2012 hat Rios wieder unterstrichen, dass er wohl einer der größten Namen im derzeitigen US-Boxen ist.
Gabriel Rosado
Er ist einer der Aufsteiger des Jahres 2012. Nachdem seine Karriere vorher eher der eines besseren Journeymans glich, profitierte er von dem Erfolg der neuen Boxreihe auf NBC Sports. Siege gegen Jesus Soto Karass, Sechew Powell und Charles Whittaker garantierten ihm einen Titelshot im Halbmittelgewicht. Da ein Boxer wie Rosado allerdings nicht auf den geeigneten Kampf warten kann und das, was ihm angeboten wird, nehmen muss, geht es jetzt allerdings zunächst eine Gewichtsklasse hoch gegen Gennady Golovkin. Die Titelchance dürfte bei einer Niederlage wohl vergeben sein, es ist trotzdem schön, dass man auch als B-Seite eine kleine Erfolgsgeschichte schreiben kann.
Yota Sato (?)
Der aus der niedrigsten Gewichtsklasse der hier aufgezählten Boxer stammende Sato (Superfliegengewicht) steht zugleich unter Vorbehalt. Für ihn ist das Boxjahr 2012 noch nicht vorbei. Am 31.12. tritt er nämlich noch gegen den ungeschlagenen Ryo Akaho an. Aber bereits die vorherigen 2 Siege gegen Suriyan Sor Rungvisai und Sylvester Lopez reichen mir, um ihn hier aufzuzählen. Seit nunmehr über 7 Jahren ungeschlagen sicherte er sich gegen den starken Thailänder Suriyan zunächst den WBC Titel und pflichtverteidigte ihn dann gegen den guten Philippinen Lopez. Sato ist einer der Senkrechtstarter des japanischen Boxens.
Adonis Stevenson
Auch einen bislang nicht so wahnsinnig bekannten Boxer möchte ich gerne nennen. Trainiert vom leider verstorbenen Emanuel Steward ist der Aufsteiger im Supermittelgewicht für mich ohne Zweifel Adonis Stevenson. 3 KO-Siege gegen Jesus Gonzales (KO des Jahres Kandidat), Noe Gonzalez Alcoba (die Sturmsche Zuckerrübe) und schließlich Don George machten ihn zum Pflichtherausforderer der IBF und zu einem der coolsten TV-Boxer in den höheren Gewichtsklassen. 2013 dürfte es um den IBF-Titel gehen. Falls Carl Froch größere Kämpfe anstrebt, wohl um den vakanten Titel. Ein möglicher Gegner ist Edwin Rodriguez. Unbedingt anschauen.
Austin Trout
Ein heißer Kandidat für den Titel des Boxer des Jahres. Trout bezwang zunächst in einem eher enttäuschenden Fight Delvin Rodriguez. Danach gab es allerdings den Durchbruch mit einem Überraschungserfolg gegen Miguel Cotto. Der zuvor vielleicht unbekannteste US-Weltmeister ist plötzlich in aller Munde. Verdient hat er sich das allemal. Ohne großen Promoter häufiger auswärts boxend, wurde ihm der Erfolg nicht mundgerecht serviert. Talent hat er genug. Im nächsten Jahr könnte es zu einem großen Fight gegen Saul Alvarez kommen. Selbst wenn es dazu nicht kommen sollte, TV-Plätze dürfte er inzwischen sicher haben.
Miguel Vazquez
Der größte Crowd-Pleaser wird er in diesem Leben nicht mehr. Vazquez hat allerdings auch 2012 wieder Sieg an Sieg gereiht. Ammeth Diaz, Daniel Attah, Marvin Quintero (knapp) und Mercito Gesta sind diesmal die unterlegenen Gegner. Zusammen mit Broner sicherlich der beste Leichtgewichtler des Planeten dürfte ihm sein Stil (und im Falle von Broner sein Promoter) wohl den ganz großen Kämpfen im Wege stehen.
Shinsuke Yamanaka
Yamanakas Durchbruch kam im Jahr 2011. 2012 hat er seine Stellung als derzeit vielleicht bester japanischer Boxer mit Siegen gegen Vic Darchinyan, der anschließend bewies, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört, und Tomas Rojas eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Demnächst dürfte es in einem sehr spannenden Gefecht gegen den frischgebackenen Pflichtherausforderer Malcolm Tunacao gehen. Hoffentlich boxt Yamanaka weiterhin so gute Gegner.
Meine Liste des Jahres 2012:
Tomasz Adamek
Gleich der erste Name wird verständlicherweise auf wenig Gegenliebe stoßen. Gegen Cunningham hat er meines Erachtens klar verloren. So ist der Boxsport, während Cunningham jetzt mühsam nach dem nächsten Fight suchen muss, darf Adamek auf ein glänzendes Jahr 2012 zurückblicken. Mit Nagy Aguilera und insbesondere Eddie Chambers, Travis Walker und Steve Cunningham dürfte es keinen oder kaum einen Schwergewichtler mit besseren Siegen im Jahre 2012 geben. Nun steht er vor einem wichtigen Eliminator gegen Kubrat Pulev und vielleicht sogar bald vor einem sehr lukrativen Kampf gegen Wladimir Klitschko. So unfair kann Boxen sein.
Devon Alexander
Nach einem rabenschwarzen Jahr 2011 ist die einstige US-Hoffnung Alexander wieder zurückgekehrt. Nach ungefährdeten - und langweiligen - Siegen gegen Marcos Rene Maidana und Randall Bailey hat er vielleicht nicht neue Fans gewonnen, dafür allerdings Auftrieb. 2013 kommt es zu einem hochinteressanten Aufeinandertreffen mit Kell Brook. Bei einem Sieg gibt es auch dank des mächtigen Promoters Golden Boy wirklich alle Möglichkeiten für Alexander.
Khabib Allakhverdiev
Auch einige weniger bekannte Namen muss man zu den Gewinnern des Jahres 2012 zählen. Nachdem er insgesamt 5 Jahre eine Profikarriere in Obskurität fristete, meldete sich Allakhverdiev 2012 mit einem Knall auf der internationalen Boxbühne. Überlegene Siege gegen Ignacio Mendoza und insbesondere Kaizer Mabuza und in den USA Joan Guzman brachten ihm nicht nur den WBA-Titel, sondern auch weltweite Aufmerksamkeit. In einer extrem heißen Gewichtsklasse (Halbweltergewicht) wird Allakhverdiev demnächst auf einer Golden Boy Show auf Showtime seinen Titel wohl gegen Humberto Soto verteidigen.
Saul Alvarez
Der wohl kommende Star des Boxsports hat auch 2012 ein gutes Jahr gehabt. Siege gegen den alten Shane Mosley und den leichten Josesito Lopez sind wohl nicht die größte Bewerbung für den Titel des Boxer des Jahres 2012. Zum Weg nach oben gehört allerdings auch die Pflichtaufgaben zu erledigen und sich nicht vom Pech zurückwerfen zu lassen. Genau wie Ortiz als möglicher Gegner durch die Niederlage gegen Lopez wegfiel, ist Cotto nun als Gegner für einen echten Big-Money Fight durch die Niederlage gegen Trout weggefallen. Da Mayweather wohl kein großes Interesse haben soll, könnte es womöglich demnächst gegen Trout gehen. Eines ist klar: Man sollte den Weg von Alvarez unbedingt weiterverfolgen.
Adrien Broner
Die größte Hoffnung im US-Boxsport hat 2012 ein geschäftiges und gutes Jahr erlebt. Siege gegen Eloy Perez, Vicente Escobedo und der Aufstieg ins Leichtgewicht mit dem Sieg gegen Antonio DeMarco brachten ihn sogar in einige P4P-Ranglisten. Broner hat ein Übermaß an Talent, bringt bei HBO gute Quoten, hat einen mächtigen Promoter und nähert sich den lukrativen Gewichtsklassen an. Was soll da schiefgehen? 2013 soll es Vereinigungskämpfe geben. Wunschgegner Ricky Burns und Richard Abril scheinen allerdings abgesagt zu haben. So oder so wird man sich auf einige interessante Kämpfe von Broner freuen können.
Kell Brook
Ein tolles Jahr für die wohl größte britische Boxhoffnung. Vor tollen Kulissen gab es Siege gegen Matthew Hatton, Carson Jones und Hector David Saldivia. Mit Jones hat er zudem den ersten echten Härtetest bestanden. Als Pflichtherausforderer fordert er demnächst Devon Alexander heraus. Brook hat eigentlich alles, was ein kommender Boxsuperstar haben muss. Talent, attraktiven Stil, begeisterte und begeisternde Fans. Wenn er weiterhin gewinnt, ist für ihn wirklich alles drin.
Nonito Donaire
Ein tolles Jahr für Donaire. Er macht das, was man halt machen muss, wenn sich die ganz großen Kämpfe nicht aufdrängen. Er reiht einen Top-10 Gegner aneinander und haut ihn um. 2012 gab es davon gleich 4: Wilfredo Vazquez Jr, Jeffrey Mathebula, Toshiaki Nishioka und zuletzt Jorge Arce mussten sein Erscheinen im Superbantamgewicht auf die harte Tour spüren. Für viele ist er mit dieser Gegnerliste und der Art und Weise der Siege der Boxer des Jahres 2012. Kann ich gut nachvollziehen. 2013 rechne ich mit einem Kampf gegen Guillermo Rigondeaux und hoffe (aber erwarte nicht) einen Kampf gegen Abner Mares. Anschließend könnte es - mangels Gegner - bereits ins Federgewicht gehen.
Carl Froch
Er ist sicherlich einer der heißesten Kandidaten für den Titel des Boxer des Jahres. 2012 besiegte er auf zerstörerische Art und Weise Lucian Bute. Danach war der ordentliche Yusaf Mack chancenlos. In England könnte ihm der lange verwehrte Sprung in Superstar-Gefilde gelungen sein. Und im nächsten Jahr sollte es auf dem Niveau weitergehen. Es stehen Rematches gegen Lucian Bute und Mikkel Kessler an.
Danny Garcia
Was für ein Jahr für Garcia. Zuvor galt er als nicht sonderlich talentiert, aber immerhin bemüht. Nach 2 Siegen gegen Erik Morales und insbesondere dem Sieg gegen Amir Khan ist Garcia einer der Boxer des Jahres 2012 und insbesondere einer der absoluten Top US-Boxer. 2013 wird er zunächst gegen Zab Judah antreten. Anschließend hat er wirklich alle Möglichkeiten. Ob ein Rematch gegen Khan, ein Kampf gegen Matthysse oder vielleicht sogar eine Herausforderung von Mayweather, In seiner derzeitigen Positionen steht ihm - fast - alles offen.
Daniel Geale
Geale hat ein tolles Jahr hinter sich gebracht. Zunächst hat er sich mit einem Sieg gegen den (guten) Osumanu Adama eine Pflichtverteidigung erledigt, um dann mit einem Sieg in Deutschland gegen Felix Sturm Doppelweltmeister zu werden. Plötzlich ist Geale einer der gefragtesten Männer im Mittelgewicht. 2013 wird er zunächst versuchen, mit einem Sieg gegen Anthony Mundine seine einzige Niederlage auszuwetzen, anschließend könnte es zu einem großen Kampf in die USA gehen. Optionen hat er jedenfalls genügend.
Gennady Golovkin
Nach Jahren der Unbekanntheit war 2012 endlich sein Durchbruch. Nach einem eher unbeachteten Kampf gegen den japanischen Titelträger Makoto Fuchigami zerstörte er in seinem HBO-Debüt Grzegorz Proksa. Plötzlich war Golovkin in aller Munde. Und insbesondere HBO will ihn weiterhin übertragen. Für die ganz großen Kämpfe dürfte ihm noch die Bekanntheit fehlen, aber nun hat er alle Möglichkeit, das zu verändern. Im Januar kriegt er die nächste Chance gegen Gabriel Rosado.
Robert Guerrero
Wer hätte das gedacht? Nach über einem Jahr Pause und eher lachhaften Versuchen, sich einen großen Fight zu erreden, übersprang er 2012 gleich zwei Gewichtsklassen und besiegte in mitreißenden Kämpfen Selcuk Aydin und Andre Berto. Nun scheint er vor einem Kampf mit der größten Cashcow im Boxsport, Floyd Mayweather, zu stehen. Das nenne ich mal eine Erfolgsgeschichte.
Chris John
Abseits der westlichen Boxwelt verteidigt der ewige Federgewichtler Chris John seinen Titel jahrein jahraus. 2012 bezwang er Shoji Kimura sowie in einem asiatischen Superfight Chonlatarn Piriyapinyo. Verteidigungen Nr. 15 und 16 sind damit abgehakt. Auch wenn man John gerne mal wieder im Westen sehen würde, muss man schon anerkennen, dass er auch in Asien, die dort verfügbare (gute) Gegnerschaft boxt und besiegt. Möglicherweise tritt John nach einer langen und großen Karriere im Jahr 2013 ab.
Mikkel Kessler
Mikkel Kessler ist wieder da. Nach seiner langen Pause bezwang er 2012 mit Allan Green und Brian Magee gute Leute aus der zweiten Reihe des Supermittelgewichts. Damit fehlt ihm der ganz große Sieg, um als echter Kandidat für den Boxer des Jahres zu gelten, einer der Aufsteiger ist er allerdings sicherlich. Insbesondere die Art und Weise der Siege stimmt zuversichtlich. 2013 wird in einem Rematch gegen Carl Froch deutlich werden, wie viel von seiner alten Leistungsfähigkeit noch übrig ist.
Vitali Klitschko
Ich nenne ihn hier mal als Vertreter der K2-Gesamtschaft. Die Klitschkos dominieren auch 2012 das Schwergewicht. Seinen Teil der HW-Krone verteidigte er mit Siegen gegen den couragierten Dereck Chisora und den überforderten Manuel Charr. Auch mit 41 Jahren gibt es nicht viele, denen man eine Chance gegen Vitali Klitschko ausrechnen kann. Gegen einen der wenigen (vielleicht sogar den einzigen) könnte es 2013 in seinem Abschiedskampf gehen: David Haye.
Wladimir Klitschko
Da kommt der nächste Klitschko. 2012 war jetzt kein überragendes Jahr in der Karriere des jüngeren Klitschkos, allerdings blieb auch er wieder unangefochten. Ob unnötige (Jean Marc Mormeck), Pflicht- (Tony Thompson) oder ungeschlagene (Mariusz Wach) Herausforderer. Chancen hatte keiner. 2013 könnte ein Pflichtherausfordererjahr werden. Sowohl der WBA- als auch der IBF-Titel steht zur Verteidigung an. Klar ist nur Folgendes: Auch im Jahr 2013 wird Wladimir Klitschko wieder als großer Favorit in alle seine Kämpfe gehen.
Juan Manuel Marquez
Er ist einer der wohl größten Kandidaten für den Titel des Boxer des Jahres. Nach einem stay busy Sieg gegen Serhiy Fedchenko besiegte er - endlich - seine Nemesis Manny Pacquiao. Und das auf die eindrücklichste aller Arten: Dem KO des Jahres. Mit 39 Jahren steht er damit wohl auf dem Zenit seines Ruhms. Ein Rematch wird - wenn er denn weiterboxt - sicher kommen. Die späte Genugtuung eines - gerade in der mexikanischen Aufmerksamkeit im Vergleich zu Morales oder Barrera - oft verschmähten alten Kriegers.
Sergio Gabriel Martinez
2012 hat Martinez endlich die Chance auf einen Big-Money Fight erhalten. Nach einem Pflichtsieg gegen den guten Matthew Macklin gab es im September den PPV-Fight gegen Julio Cesar Chavez Jr. Nach ungefährdeten 11 Runden sorgte die 12. Runde für genug Spannung, um ein Rematch zu rechtfertigen. Dieses wird es wohl 2013 geben. Zuvor darf Martinez allerdings einen Homecoming-Fight gegen Martin Murray machen. Wann war HBO eigentlich zuletzt in Südamerika? Auch ein Zeichen für den gestiegenen Status eines der Gewinner des Jahres 2012.
Lucas Martin Matthysse
Einer der Top TV-Boxer des Jahres 2012 war mal wieder dieser argentinische Warrior. Nach einem Sieg gegen den harmlosen Angel Martinez gab es anschließend in tollen Kämpfen zwei Siege gegen die starken Humberto Soto und Ajose Olusegun. Für viele - angesichts seiner umstrittenen Niederlagen - die heimliche Nr. 1 des Halbweltergewichts ist Matthysse zudem wie kaum ein zweiter ein verlässlicher Action-Fighter. 2013 geht es zunächst mit einem Kampf gegen Henry Lundy los. Anschließend wünschen sich die Boxfans unvergessliche Action-Fights gegen Gegner wie Maidana, Garcia oder gar Rios. Gewinnt er weiter, wird er auch die großen Fights bekommen.
Kubrat Pulev
Der Aufsteiger im Schwergewichtszirkus. Nachdem er 2011 „nur“ als vielversprechendes Prospect beendete, ist er nun endgültig im Contender-Status angekommen. Siege gegen Michael Sprott und insbesondere Alexander Dimitrenko und Alexander Ustinov dürften ihn als sicheren Top-5 Boxer im Schwergewicht nah an einen Titelkampf herangetragen haben. 2013 wird es voraussichtlich gegen Tomasz Adamek gehen. Danach könnte ein Kampf gegen Wladimir Klitschko folgen. Eines dürfte klar sein: Das Jahr 2013 wird sehr spannend für Kubrat Pulev werden.
Brandon Rios
Mit Rios ist es wie mit Adamek. Als Profiteur eines der Robberys des Jahres gegen Richard Abril hat seine Nennung einen faden Beigeschmack. Aber insbesondere mit dem anschließenden Sieg gegen Mike Alvarado hat er sich auch 2012 mal wieder als einer der Action-Fighter schlechthin profiliert. Er stand sogar vor einem Kampf gegen Manny Pacquiao, der allerdings aufgrund der Marquez-Niederlage zunichte gemacht wurde. Nun geht es wohl zunächst mit einem Rematch gegen Alvarado weiter. 2012 hat Rios wieder unterstrichen, dass er wohl einer der größten Namen im derzeitigen US-Boxen ist.
Gabriel Rosado
Er ist einer der Aufsteiger des Jahres 2012. Nachdem seine Karriere vorher eher der eines besseren Journeymans glich, profitierte er von dem Erfolg der neuen Boxreihe auf NBC Sports. Siege gegen Jesus Soto Karass, Sechew Powell und Charles Whittaker garantierten ihm einen Titelshot im Halbmittelgewicht. Da ein Boxer wie Rosado allerdings nicht auf den geeigneten Kampf warten kann und das, was ihm angeboten wird, nehmen muss, geht es jetzt allerdings zunächst eine Gewichtsklasse hoch gegen Gennady Golovkin. Die Titelchance dürfte bei einer Niederlage wohl vergeben sein, es ist trotzdem schön, dass man auch als B-Seite eine kleine Erfolgsgeschichte schreiben kann.
Yota Sato (?)
Der aus der niedrigsten Gewichtsklasse der hier aufgezählten Boxer stammende Sato (Superfliegengewicht) steht zugleich unter Vorbehalt. Für ihn ist das Boxjahr 2012 noch nicht vorbei. Am 31.12. tritt er nämlich noch gegen den ungeschlagenen Ryo Akaho an. Aber bereits die vorherigen 2 Siege gegen Suriyan Sor Rungvisai und Sylvester Lopez reichen mir, um ihn hier aufzuzählen. Seit nunmehr über 7 Jahren ungeschlagen sicherte er sich gegen den starken Thailänder Suriyan zunächst den WBC Titel und pflichtverteidigte ihn dann gegen den guten Philippinen Lopez. Sato ist einer der Senkrechtstarter des japanischen Boxens.
Adonis Stevenson
Auch einen bislang nicht so wahnsinnig bekannten Boxer möchte ich gerne nennen. Trainiert vom leider verstorbenen Emanuel Steward ist der Aufsteiger im Supermittelgewicht für mich ohne Zweifel Adonis Stevenson. 3 KO-Siege gegen Jesus Gonzales (KO des Jahres Kandidat), Noe Gonzalez Alcoba (die Sturmsche Zuckerrübe) und schließlich Don George machten ihn zum Pflichtherausforderer der IBF und zu einem der coolsten TV-Boxer in den höheren Gewichtsklassen. 2013 dürfte es um den IBF-Titel gehen. Falls Carl Froch größere Kämpfe anstrebt, wohl um den vakanten Titel. Ein möglicher Gegner ist Edwin Rodriguez. Unbedingt anschauen.
Austin Trout
Ein heißer Kandidat für den Titel des Boxer des Jahres. Trout bezwang zunächst in einem eher enttäuschenden Fight Delvin Rodriguez. Danach gab es allerdings den Durchbruch mit einem Überraschungserfolg gegen Miguel Cotto. Der zuvor vielleicht unbekannteste US-Weltmeister ist plötzlich in aller Munde. Verdient hat er sich das allemal. Ohne großen Promoter häufiger auswärts boxend, wurde ihm der Erfolg nicht mundgerecht serviert. Talent hat er genug. Im nächsten Jahr könnte es zu einem großen Fight gegen Saul Alvarez kommen. Selbst wenn es dazu nicht kommen sollte, TV-Plätze dürfte er inzwischen sicher haben.
Miguel Vazquez
Der größte Crowd-Pleaser wird er in diesem Leben nicht mehr. Vazquez hat allerdings auch 2012 wieder Sieg an Sieg gereiht. Ammeth Diaz, Daniel Attah, Marvin Quintero (knapp) und Mercito Gesta sind diesmal die unterlegenen Gegner. Zusammen mit Broner sicherlich der beste Leichtgewichtler des Planeten dürfte ihm sein Stil (und im Falle von Broner sein Promoter) wohl den ganz großen Kämpfen im Wege stehen.
Shinsuke Yamanaka
Yamanakas Durchbruch kam im Jahr 2011. 2012 hat er seine Stellung als derzeit vielleicht bester japanischer Boxer mit Siegen gegen Vic Darchinyan, der anschließend bewies, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört, und Tomas Rojas eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Demnächst dürfte es in einem sehr spannenden Gefecht gegen den frischgebackenen Pflichtherausforderer Malcolm Tunacao gehen. Hoffentlich boxt Yamanaka weiterhin so gute Gegner.