Eigentlich war Tysons Stil ein damals schon als etwas veraltet geltender Stil. Ähnliche Stile gab es schon sehr lange(schon vor der Jahrhundertwende zum 20 Jahrhundert). Das war der klassische Swarmer Stil, bei dem man an den Mann ging und Druck machte. Das Problem das diese Leute hatten war aber das sie sich so leicht Treffern aussetzten.
Also mussten sie Strategien entwickeln die Trefferanzahl zu begrenzen.
1) Die erste und primitivste Taktik war das "Crouchen", dabei beugte man sich nach unten links und verkleinerte so die Trefferfläche. Das Problem dabei war, dass man so recht ausrechenbar und in seinen Handlungen eingeschränkt war. Man ist besonders gegen Aufwärtshaken verwundbar.
Vertreter: Marciano, La Motta und viele Fighter for dem 2. Weltkrieg.
Beispiele wie man solche Leute besiegt: Joe Louis gegen Galento und Godoy
2) Die 2. Strategie die später entwickelt wurde war das Bob and weave. Dabei duckt man sich ab und taucht dann schräg zur anderen Seite wieder auf. Dadurch bleibt man in Position und ist viel schwerer zu treffen, außerdem hat man danach von der blinden Seite eine gute Kontermöglichkeit.
Diese Taktik wurde bekannt durch Jack Dempsey und später Joe Frazier und einige andere
3) Die dritte Entwicklung war der peekaboo Style von Tyson. Im gegensatz zu Dempsey mit seinem bob and weave, machte Tyson meist seitliche Pendelbewegungen mit dem Oberkörper(wie ein Scheibenwischer). Diese Bewegung ist zwar etwas primitiver und leichter auszurechnen, aber wegen ihrer einfachheit auch extrem schnell auszuführen. Dadurch war er viel schneller als Frazier mit seiner komplizierteren Bewegung und dadurch konnte er viele Schläge vermeiden.
Eigentlich ist ein Mann der immer die gleiche Seitliche Bewegung macht zwar nicht so schwer zu treffen(da man sozusagen warten kann bis der Gegner zurückpendelt), aber Tyson konnte man wegen seiner Offense nicht mal so einfach anschauen, deshalb war die Defense sehr effektiv.
Auch Tysons Stil beruhte sehr stark darauf Schläge zur Außenseite zu meiden und dan von der "Blinden Seite" zu Kontern. Danach machte er dann mit seiner Kombi weiter.
Tysons Stil ist für einen Pressurefighter schon ziemlich ideal denke ich. Allerdings hat man es mit so einem Stil schon Schwer. Die konditionellen Anforderungen sind schon extrem hoch. Außerdem kassiert man trotz Pendeln halt doch viele Treffer. Deshalb sind reinee "Swarmer" schon seit den 50er Jahren immer seltener geworden, auch weil mit der besseren Athletik und dadurch größeren Schlagkraft(ich rede hier von der entwicklung von den 20ern bis jetzt nicht von den 80ern bis jetzt-bevor hier wieder Diskussionen vo wegen fette HWs kommen), es nicht mehr so einfach war durch die Angriffe des Gegners zu laufen.
Der Trend ging halt klar zum Boxer oder Boxer/Puncher und auch die Pressurefighter kämpften einen eher konventionellen Stil.
Ein Ausnahmeathlet wie Tyson konnte mit seinem ausgereiften Stil Erfolg haben, aber auch bei ihm war der Verschleiß enorm. Deshalb gehen halt die meisten Leute den bequemeren Weg des Boxer-Punchers oder nutzen die europäische Variante, die Doppeldeckung.
Eigentlich ist das Schade, die Swarmer gaben immer interessante Fights, aber das ist halt die Entwiclung des Sports, ähnlich wie im Tennis die Serve and Volley Spieler aussterben. Tyson war da halt nochmal ein letztes (sehr helles) Aufleuchten dieses Stils.
Auch heute könnte sicher ein Ausnahmemann mit Tysons Stil erfolg haben, aber es ist eher unwahrscheinlich. Extrem viele Faktoren müssen dafür gegeben sein. Schnelligkeit, Kondition, Kinn,Beweglichkeit,Aggressivität, Herz Punch.... fehlt nur einer dieser Faktoren bricht das ganze Labile Gebilde in sich zusammen, egal wie gut die anderen Faktoren sind. Zusammen mit der Tatsache das es(aus den genannten Gründen) nur wenige Vesuchen, ist die Chance auf noch so einen Typ sehr gering. Tyson war da halt in jeder hinsicht ein Ausnahmemann.