Boxkolumne über den Untergang der Amis


Tobi.G

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"Die Rote Box-Armee" oder

16.08.2006

Den Sozialismus in seinem Lauf...






Michael Katz aus Las Vegas ist der beste, weil neben allen Informationen auch lustigste Box-Schreiber der Welt. Dan Rafael der Verrückteste, weil er jedes noch so obskure Kampfvideo studiert als wäre es eine Originalaufnahme der Auferstehung Christi. Und wir in Deutschland, jeder Box-Journalist zwischen Flensburg und Konstanz, hat was von Hartmut Scherzer gelernt.
Aber wenn es um den Titel des besten Box-Propheten aller Zeiten geht, gewinnt Sylvester Stallone durch K.o. in der 4. Runde.
1981. Rocky 4. Ivan Drago. Die Sowjetunion greift nach dem Schwergewichts-Titel. Drago scheitert. Aber jeder Kinogänger verlässt den Saal mit diesem dumpfen Gefühl – wenn das mal auf Dauer gut geht.
Es ist nicht gut gegangen. Seit dem K.o.-Triumph von Oleg Maskajew über Hasim Rahman gehören alle vier Schwergewichts-Gürtel Kämpfern, die in der ehemaligen UdSSR geboren wurden.....


http://www.boxen.com/themen/aktuelles/infight.php
 

D. Crosby

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Die Vorliebe des Autors für Michael Katz ist mir suspekt, aber ansonsten sehr guter Artikel, nicht immer ganz ernst, aber mit viel wahrem Inhalt. :thumb:
 

Roberts

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Stimmt, mir erscheint der Artikel und die Ursachenanalyse sehr stimmig. Wieso ist dieser interessante Thread eigentlich im Trash-Talk? Vorsichtsmaßnahme, weil zwangsläufig bei diesem Thema wieder die Jehova-Lobhudelei losgeht?

Roberts
 

Alfonso

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Ich finde den Artikel auch sehr gut, er ist gut anlaysiert aber witzig geschrieben und oeffnet dem Leser die Augen, warum die USA Probleme haben - denn die "Ghetto Kids" haben andere Moeglichkeiten mehr Geld, schneller zu verdienen...

Gute gelungene Kolumne:thumb:

Eine Moeglichkeit gebe es ja, die Jungs koennten ja erst Footballer werden und dann Boxer aber das funktioniert nicht denn dann sind sie entweder schon satt oder verschlissen...
Mundine als Australischer Rugby Profi ist da ne Ausnahme...
 

timeout4u

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Allerdings ist es nicht immer nur allein das Geld, dass die "Jungs" vom Boxen wegtreibt. Es sind oft auch die fehlenden Mittel und die Infrastrukturen. Es gibt immer weniger Gyms, die Kosten steigen, es wird schwieriger Kämpfe zu organisieren, die Amateurflaute, das sinkende Medieninteresse etc. Viele Osteuropäer profitieren dagegen noch von einer besseren Boxförderung in den Anfangsjahren, während da bei den Amis schon Abstriche gemacht werden müssen. Würden die Angebote für junge Boxinteressierte steigen, hätte man sicher auch wieder entsprechenden Nachwuchs. So allerdings sind es nicht nur die geringeren Verdienstmöglichkeiten, sondern überhaupt die immer weniger werdenden Angebote (Gyms, Kämpfe, Clubs) die zum sog. US-Dilemma geführt haben.
 

Alfonso

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@Timeout4ou

Wie ist denn in den USA gibt es dort Boxen auch in den High Schools und Colleges oder wird das dort auch eher wenig angeboten/gefoerdert?
Weisst Du etwas darueber?

Gruss

Alfonso
 

Cânhamo

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Wie das heute ist, entzieht sich meiner Kenntniss.
Auch ich warte gespannt auf die Antwort von Timeout.
Frueher (in den 20ger Jahre) hat ja z.B. der damalige WM im Fliegengewicht, Fidel LaBarba, seinen Titel niedergelegt, um auf der Universitaet studieren zu koennen.
 

Eric

Maximo Lider
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Ich denke mal, dass der Talentepool beim Boxen auch früher schon kleiner war als zB beim Basketball. Man kann easy mit nen paar Kumpels an der Ecke Basketball spielen. Nur, kann man Boxen "spielen" (es sei denn man heisst BBU und lässt sich auf der Kirmes was auf die Nase geben)? Boxen ist doch etwas zu "ernst" als dass das für jedermann attraktiv sein könnte.

Und nebenbei, wenn man sich die Ergebnisse der USA bei den letzten internationalen Basketballturnieren so ansieht, dann sieht man auch da eindeutig einen Niedergang.

Beim Football siehts anders aus, aber dafür interessiert sich ja auch sonst keiner.
 

timeout4u

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Soviel ich weiß ist der Boxsport in den meisten normalen akademischen Ausbildungsgängen der amerikanischen Jugendlichen nicht integriert. Mit Boxen gibt es kein College-Stipendium. Mit Baseball, Basketball, Football oder sogar Ringen und Leichtathletik dagegen schon. War aber früher schon ähnlich und Boxen steht in den Staaten schon länger hinter Basketball, Football u.s.w. zurück. Die Joe Louis, Ali und vielleicht Tyson-Zeiten sind vorbei und es wird durch die oben besagten Gründe gegenwärtig für den Boxsport in den Staaten zunehmend schwerer, so mein Eindruck. Die alten Gyms sterben allmählich aus, so scheint es und ohne Angebote wie Fitness-Boxen, Bodybuildung, Kickboxen und andere Kampfsportarten können sich reine Boxgyms nur noch zentral, aber nicht mehr so flächendeckend wie einst, halten. Außerdem will die heutige "zahlende Kundschaft" bei den sog. Passiv- und Hobbyboxern meist zwar gerne alte Box-Bilder an den Wänden anschauen und den Ringstaub alter Größen schmecken, aber bitteschön keine verkalkten oder verschimmelten Duschen, keine Blutspritzer im Ring, keine schweißtriefenden Boxhandschuhe usw. :D :saint:
 
S

sabatai

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Das Schwergewicht braucht einfach wieder einen Straßenfeger wie Tyson oder Holyfield. Von PPV Buys jenseits der 1,500,000 sind die Amis ja mittlerweile Lichtjahre entfernt im Schwergewicht. Wenn ein neuer Superstar da ist, dann kommt auch wieder das Interesse und die Kids strömen in die Gyms.

:thumb:
 

desl

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Der letzte Satz der Kolumne lässt mich daran erinnern, dass es Valuev vor dem Boxen auch mit Baskaetball versuchte...
 

speedclem

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Eric schrieb:
Ich denke mal, dass der Talentepool beim Boxen auch früher schon kleiner war als zB beim Basketball. Man kann easy mit nen paar Kumpels an der Ecke Basketball spielen. Nur, kann man Boxen "spielen" (es sei denn man heisst BBU und lässt sich auf der Kirmes was auf die Nase geben)? Boxen ist doch etwas zu "ernst" als dass das für jedermann attraktiv sein könnte.

Und nebenbei, wenn man sich die Ergebnisse der USA bei den letzten internationalen Basketballturnieren so ansieht, dann sieht man auch da eindeutig einen Niedergang.

Beim Football siehts anders aus, aber dafür interessiert sich ja auch sonst keiner.

Das stimmt, aber es gibt mE keinen Sport, bei dem man seine Probleme, seine Agressionen und seine Ängste besser "verarbeiten" kann.
 

Tobi.G

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sabatai schrieb:
Das Schwergewicht braucht einfach wieder einen Straßenfeger wie Tyson oder Holyfield. Von PPV Buys jenseits der 1,500,000 sind die Amis ja mittlerweile Lichtjahre entfernt im Schwergewicht. Wenn ein neuer Superstar da ist, dann kommt auch wieder das Interesse und die Kids strömen in die Gyms.

:thumb:

Genau, im Moment gibts einfach keine Idole im Moment! Neue Superstars braucht das Boxen! Wie wärs mit einer Castingshow: Amerika sucht den Box-superstar? Aber so etwas ähnliches gibt es ja bereits aber hallt mit Boxern die schon Profis sind!(The Contender) Vielleicht wäre es gut wenn man so ne Castingshow macht wo sich Leute bewerben die noch keine oder kaum Boxerfahrung haben und eine Jury mit mit paar Trainern und promotern entscheiden ob die Leute talentiert sind und wenn ja kommen die im Auscheidungsverfahren weiter, müssen durch verschieden Box-workshops und wenn dann am ende nur noch 20 oder so übrig sind müssen die dann wie bei Contender gegeneinander antreten und der Verlieren fliegt raus bis am Ende fünf leute übrig bleiben die 500.000 Dollar gewinnen und einen 2 jährigen Profi-Vertrag bei Don King oder was weiss ich wo! das wäre doch mal was!
 

Jünter

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sabatai schrieb:
...Das Schwergewicht braucht einfach wieder einen Straßenfeger wie Tyson oder Holyfield...
Holyfield war noch nie ein Straßenfeger, dazu brauchte es immer einen attraktiven Gegner wie z. B. Lewis, bei Tyson dagegen reichte es, sich nur auf eine Parkbank zu setzen und zu FSK18...:D

Die Kolumne finde ich weder gut geschrieben noch sonst irgendwie besonders erhellend. Es ist nur eine Aneinanderreihung von Klischees, die man in gewissen Kreisen gerne weiter am Leben hält. Wer denkt denn schon als pubertierender Jugendlicher darüber nach, wieviel Millionen man evtl. mit dem Football oder mit dem Boxsport verdient ?
Es wird doch wohl überwiegend der Sport betrieben, der am populärsten ist, und dabei spielen finanzielle Überlegungen bei den Jugendlichen mit Sicherheit kaum eine Rolle. Glaubt denn unser Journalist und Ottke-Freund wirklich, wenn sich ein Jugendlicher ernsthaft für den Boxsport interessiert, er sich lieber bei den LA Lakers zum Basketball wegen der besseren Verdienstmöglichkeiten anmeldet ?
Das Einzige, was wirklich in einer Sportart junge Leute zieht, sind Vorbilder oder auch "Helden", zu denen man aufschauen kann.
Das war schon hier in Deutschland mit Becker/Graf im Tennis, Schumacher in der Formel 1 oder auch jetzt mit Klinsmann bei der Fußball-NM so, und das Gleiche gilt auch für den Rest der Welt.
Die jetzige Phalanx der ehemaligen Sowjets in den 4 großen Weltverbänden ist nur eine Momentaufnahme und wird sich mit Sicherheit in den nächsten Jahren auch wieder ändern, Verdienstmöglichkeiten hin oder her.
 

Alfonso

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@ Ralf, ich denke Du taeuschst Dich da sehr.
Jungs in der Pubertaet wissen schon genau wie das Leben laeuft, das man es entweder packt oder man muss sein Leben lang hart kaempfen wie vielleicht die eigenen Eltern.
14, 15 0der 16 j. sind schon schlau genug um mit zu bekommen das Football Profis viel Geld verdienen, in den USA gibr es viele dumme Menschen das aber kapieren sie schon.
Und wenn es durch MTV & co. ist wo gezeugt wird wie diese Stars leben...

Die Popularietaet der Football Profis wird ihnen sicher auch nicht entgehen...
 

jkd

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nee, ich denke der Ralf hat da schon ganz recht.
die jugendlichen meinen nur zu wissen um was es geht. es ernsthaft nachvollziehen können jedoch nur die wenigsten. die meisten meinen sie hätten ewig zeit weil ihnen einfach das gefühl diese einzuschätzen fehlt usw.

leider ist mit dem untergang der amis im boxen auch eine erhebliche verschlechterung der qualität verbunden. es ist ja nicht so als wären die ehemaligen sowjets die neuen überflieger. ausser Tszyu fällt mir da so schnell keine besondere klasse ein.
 

Joker

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Nach dem, was mir ein Footballtrainer aus den USA erzählt hat, wissen die Kids sehr genau, dass es um sehr viel Kohle geht, wenn sie eine Sportlerkarriere anpeilen. Die Talentscouts der Colleges lassen sich gerne auf "Bolzplätzen" blicken und dann wird in manchen Gegenden sogar mit vorgehaltener Knarre diskutiert, ob das ein Touchdown war, oder nicht.

@ timeout4u

Gehen die Jugendlichen nicht mehr zu Boxen, weil es kaum noch Gyms gibt, oder werden die Gyms geschlossen, weil niemand mehr Boxen will? Ist die Frage nach dem Huhn und dem Ei.

Schimmelige Duschen sind ekelhaft! :kotz: Aber in anderen Sportarten nehmen Talente auch einiges auf sich, um den Durchbruch zu schaffen.
 

timeout4u

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@Joker
Nicht ganz Huhn und Ei. Das Boxtraining ist schon sehr beliebt und Neugierige und Interessenten zu finden, ist nicht so sehr das Problem. Es gibt auch viele Hobbyboxer und Nurtrainierer, so meine persönliche Einschätzung. Nur diese zu halten, ist halt schwieriger geworden. Wie gesagt, viele erwarten eine moderne Einrichtung (Duschen, Kraftraining, Sauna etc.), aber bei den meisten Gyms ist das aus diversen und vielen unterschiedlichen Gründen nicht mehr möglich. Die Kosten dafür wären zu hoch, Renovierungen, Sanierungen sind nicht möglich bzw. lohnen sich nicht bei den alten Schuppen etc. So ein Gym kostet eben eine Menge Zeit und Geld und meist ist es am Ende bei den aktiven Boxern ein Draufzahlgeschäft, wenn man dazu noch Kämpfe organisieren und finden will. Ohne Sponsoren geht das meist nicht und diese interessieren sich in der Regel überhaupt nicht für eine Investition in das Boxgeschäft, weil es ja immer noch einen gewissen Makel an sich hat und nun mal eher der Sport der "ärmeren" Leute ist. So ungefähr kurz mal ein Problem umrissen. Natürlich gibts auch die Fälle, die du gemeint hat, keine Frage, da haste auch nicht Unrecht.
 
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