Bundesliga 19/20 2.Spieltag: 1.FC Köln - Borussia Dortmund


Wie gehts aus?


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VvJ-Ente

Verdammter Wohltäter
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Danke, liebe Dortmunder, euer Thread war heute wieder sehr unterhaltsam. Ich hoffe, sky braucht noch sehr lange um zu merken, dass eure Beiträge viel besser sind als das Spiel... :popcorn1::beten:


Die Hoffnung auf einen spannenden Meisterschaftskampf wird also schon am zweiten Spieltag zerstört :saint:
Jetzt lass doch den Ante erstmal spielen, bevor du den Wolfsburgern die Punkte schenken willst...


Ich persönlich glaube übrigens, dass die Verletzungen unserer AVs (und der Folgeprobleme in der IV), sowie von Pulisic/Reus/Guerreiro (teilweise gleichzeitig ausgefallen) eher an den schlechten Ergebnissen im Februar/März Schuld waren als irgendwas anderes.

Aber mit der Meinung stehe ich ziemlich allein da.
Nö, stehst du nicht. In der Hinrunde alle Schlüsselspieler fast immer verfügbar, in der Rückrunde Reus verletzt, Alcacer verletzt, Spieler-Lotto in der Verteidigung... Natürlich habt ihr auch Spiele aus purer Dummheit abgegeben (Hoffenheim), aber dass ihr den Hinrundenwahnsinn nicht wiederholen könnt, war irgendwo klar. Dazu kam, dass die 9 Punkte Vorsprung auf die Bayern nicht aus eigener Kraft zustande kamen, sondern daher, dass die sich lieber eine Spielerrevolte gegen den Trainer geleistet haben, als sich auf Spiele gegen Hertha und Düsseldorf zu konzentrieren. Also selbst wenn man Spiele wie Hoffenheim und Schalke gewonnen hätte, wäre es verflucht knapp geworden...

Larsen darf doch zum Beispiel überhaupt keine Alternative sein wenns um Titel geht.
Dir ist schon klar, dass du von einem Verein sprichst, der mit Schmelzer und Großkreutz auf einer Seite das Double gewonnen hat und bis ins CL-Finale marschiert ist? :popcorn1:
 

le freaque

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Es stimmt schon: eigentlich bringt Favre in Dortmund genau das, was man unter Berücksichtigung seiner früheren Stationen erwarten konnte. Ich denke, dass es nach der vorletzten Horrorsaison auch genau der richtige Weg gewesen ist (um wieder Ruhe reinzubringen). Aber reicht das mittelfristig beim BVB? Ich habe meine Zweifel. Und das bitte nicht so verstehen, dass ich Favre rauswerfen möchte. Er ist ein guter Coach. Aber ein guter Coach kann auch mal zu schlecht für eine sehr gute Mannschaft werden...
Natürlich kann das seiin, allerdings kann man auch mit Favres Fußball sehr erfolgreich sein. Meines Erachtens kann man damit auch durchaus Meister werden, da steht ihm - für mich - eher seine zaudernde Art als die Taktik an sich im Weg. Man muss als Toptrainer ja nicht nur den richtigen, taktischen Plan haben, sondern auch die Mannschaft begeistern, zumindest aber die wichtigen Spieler, die dann auf dem Platz Verantwortung übernehmen sollen, überzeugen. Da weiß ich immer nicht so ganz, ob Favre das wirklich "hat".

Beim BVB kommt noch ein weiteres Problem hinzu, dass wir in München recht ähnlich haben: Klopp hat dem ganzen Verein und den Fans eine gewisse "Erlebniserwartung" als DNA eingeimpft. Tuchel hat das dann in seinem ersten Jahr durch eher Pep-ähnlichen Ballbesitzfußball ersetzt, der sich letztlich am Foetbal total orientiert - das war anders, aber auch ein tolles Erlebnis, weil es ja auch funktioniert hat und auch absolut attraktiv war. Jetzt hat man schon drei Jahre in Folge nur noch sehr wenig von diesen emotionalen Erlebniswelten und entfernt sich immer mehr von dem, was die "neue Identität" nach dem Niebaum/Meier-Großmanns-Crash ausgemacht hat. Und natürlich gibt es eine Sehnsucht nach eben dieser Identität, diesem Geist - auch wenn das Favre gegenüber wahrscheinlich nicht fair ist, weil die Ergebnisse ja absolut stimmen.

Das ist bei uns bei Bayern fast deckungsgleich, nur mit einem anderen Fußballsystem oder einem anderen "Vereinsgeist", wenn man so will. Irgendwie auch witzig, dass diese Phase bei beiden Vereinen fast zeitgleich eintrat und bis heute anhält. Da diese beiden Vereine aber nunmal die absolute nationale Spitze darstellen und (gemeinsam) beinahe allein für Ansehen und Spielentwicklung des deutschen Fußballs zuständig sind (zusammen mit Löw als zusammenführendes, aber auch von diesen Vereinen stark abhängiges Organ für die NM), merkt man diese...ich nenne es mal "innere Schieflage" auch im gesamten deutschen Fußball. Denn auch hängt die Krise natürlich nicht nur mit Löw und dem DFB zusammen, sondern auch ganz stark mit dem tatsächlichen und dem Gemütszustand der beiden Vereine, die unsere Spitze darstellen.
 

Blayde

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Beim BVB kommt noch ein weiteres Problem hinzu, dass wir in München recht ähnlich haben: Klopp hat dem ganzen Verein und den Fans eine gewisse "Erlebniserwartung" als DNA eingeimpft. Tuchel hat das dann in seinem ersten Jahr durch eher Pep-ähnlichen Ballbesitzfußball ersetzt, der sich letztlich am Foetbal total orientiert - das war anders, aber auch ein tolles Erlebnis, weil es ja auch funktioniert hat und auch absolut attraktiv war. Jetzt hat man schon drei Jahre in Folge nur noch sehr wenig von diesen emotionalen Erlebniswelten und entfernt sich immer mehr von dem, was die "neue Identität" nach dem Niebaum/Meier-Großmanns-Crash ausgemacht hat. Und natürlich gibt es eine Sehnsucht nach eben dieser Identität, diesem Geist - auch wenn das Favre gegenüber wahrscheinlich nicht fair ist, weil die Ergebnisse ja absolut stimmen.

Huh? Gibt es mehr Erlebnis als jedes Mal in Rückstand zu geraten und es mit Vollgas drehen zu müssen? :D

Wenn das Hintenreinstellen funktionieren würde, ok. Aber bis jetzt hat es das halt nahezu nie. Heute war sinnbildlich. Passiver "defensiver", "sicherer" Fußball -> 0:1 Tore. Aktiver, offensiver, riskanter Fußball -> 3:0 Tore.
 

Dortmunder in M

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................Und das will ich nicht. Ich will eine tolle Saison :)

Die wirst Du bekommen (y). Lass Dich nur nicht von der immer mehr ausufernden Sportforennegativhysterie einiger sogenannten Experten runterziehen bzw.. anstecken ;). Wenn hier schon wieder ( oder immer noch) einige gegen Favre schießen ( angeblich nicht BVB- und somit Meistertauglich)! Du hast sowas von recht mit Deinem Fazit zu letzter Saison... ( klar waren es teilweise dumme Punktverluste, aber Personalengpässe etc. wird von einigen hier komplett ausgeblendet ).
Deine sachlichen und guten Beiträge sind so wohltuend 👌
Favre ist mit Sicherheit nicht die Vollgraupe zu der er hier hochstilisiert wird. Solang er an den richtigen Stellschrauben dreht ( so wie gestern mit der Herausnähme von den doch schon arg abfallenden Weigl - sehr zweikampfschwach und Schulz - gestern so gar kein Faktor) ist doch alles gut.
Das wir die individuelle Klasse haben, um so ein Spiel bei einem müde werdenden Gegner noch zu drehen ( und diese Saison sind wir kadertechnisch top aufgestellt um reagieren zu können, wenn der ein oder andere nicht den besten Tag erwischt), weiß doch auch Favre.
Wir haben letzte Woche gegen FCA in ähnlicher Manier gewonnen, allerdings war die Gegenwehr nicht ganz so groß wie die der Kölner. Warum sollte Favre dann aufstellungstechnisch was ändern? Und müde werden solche vom Papier her unterlegenen Gegner gewöhnlich immer, weil du gegen uns immer viel verschieben und laufen musst ( wenn der Gegner es nicht tut, wird er halt früh zerlegt ). Und wenn nicht, dann hat der Gegner halt verdient Punkte zu holen.

Ich wöllte noch so viel mehr schreiben, aber irgendwie dann doch wieder nicht :popcorn1:

Nur noch 32 Spieltage bis zur schwarz-gelben Meisterschaft :beten:
 

Mahoney_jr

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Es gibt immer Glück und Pech, aber letztlich muss ich meine Siegwahrscheinlichkeit maximieren. In so einer ersten Halbzeit und einem somit wahrscheinlichen Rückstand kann kein Erfolgsrezept liegen. Willst du sagen, es ist subjektiv, ob es besser oder schlechter ist, erst in Rückstand zu geraten? (schließlich kann man ja hinten raus Gas geben) ;)

Ich fand die erste Halbzeit auch indiskutabel. Wir hatten keine richtige Torchance, während der Gegner halt mal wieder eine Standardsituation verwerten konnte (aber sonst auch nichts hatte, außer hohe Moral).

Und ja, ich sehe den Trend, dass wir uns insbesondere nach den ersten Minuten vom Gegner den Schneid abkaufen lassen (bei Understat sieht man das dann im zweiten Sechstel). Das passiert insbesondere durch Gegner, die mit sehr hoher Courage, Aggressivität und hohem Pressing reingehen.

Und das wiederum passiert häufig natürlich auswärts, wenn der Gegner sein ganzes Publikum mitnimmt und wir immer kleiner werden. Dann passieren auch plötzlich Fehler, wie von Bürki oder Akanji (Rückpass ins Aus).

Uns fehlt da eine gewisse Gelassenheit. Ich würde es aber nicht so wie Favre ausdrücken, weil dann jeder sein Wunsch für "Ruhe" so interpretiert, dass er den Gegner auf eine Tasse Tee einladen möchte, sondern eine Ruhe wie ein Tiger einen kläffenden Jagdhund zwei Mal mit der Pranke wegwischt und beim dritten Mal kompromisslos zubeißt.

Unser Problem ist also nicht die Taktik, sondern Haltung und Selbstverständnis. Oder... sorry... Mia san Mia. Wir gucken da regelmäßig wie Welpen aus der Wäsche und finden erst wieder ins Spiel, wenn der Gegner sich müde gelaufen hat.

Ist Favre da "schuld"? Bedingt, denn wir haben uns schon seit Jahren so die Butter vom Brot nehmen lassen. Aber ich glaube, dass ein besserer Motivator hier schnellere Fortschritte erzielt hätte.

Taktische Defizite sehe ich immer noch nicht, ich kann sogar verstehen, dass sie sich in den Situationen zurückzieht, da es nunmal unsere große Schwäche ist, damit umzugehen. Ich will also, dass die Mannschaft die Attacken weitaus souveräner abwehrt, als das sie es tut und möchte dass man ein Rezept für die zwei belastbaren Schwächen (Mitte erste Halbzeit, Auswärts) entwickelt. Und ich bin gespannt, was Hummels denkt. Der hat das jetzt am eigenen Leib erfahren und ich hoffe, der kann seinen Leuten da was mitgeben.
 

Epsilon

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Danke, liebe Dortmunder, euer Thread war heute wieder sehr unterhaltsam. Ich hoffe, sky braucht noch sehr lange um zu merken, dass eure Beiträge viel besser sind als das Spiel... :popcorn1::beten:

Hab nix vom Spiel gesehen weil ich unterwegs war und jetzt fix diesen live Thread überflogen, gleich schau ich mir die Aufzeichnung an. Es ist immer wieder ein Highlight einen BVB live Thread in diesem Forum im Nachgang zu lesen wenn der BVB im Spiel zurück lag. Aber was hier alles an Heulposts geschrieben wurde und das nachdem man das 1. Spiel mit 5-1 gewann und sich gerade erstmal am 2. Spieltag befindet hätte ich echt nicht für möglich gehalten. Meine Erkenntnis wenn Delaney nicht spielt wird sich 90 min auf Favre eingeschossen ganz egal wie das Spiel läuft. Nicht auszudenken man verliert tatsächlich mal ein Spiel...
 

Kalle6861

Regentänzer - Klares Rot!
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Wenn Delaney spielt gehts erst recht nur gegen Favre!
Und gestern hatte das wohl eher was mit Weigls schwachem auftritt zu tun das hin und wieder der name Delaney fiel!
 

WallIn

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Von der Südtribüne aus hatte ich den Eindruck, dass Witsel der beste Spieler über das gesamte Spiel war. Er war überall, hat sich die Bälle geholt, auf engem Raum immer die Ruhe bewahrt und nach vorne gespielt.
Im Gegenzug war Weigl richtig grausam. Oft zu spät oder zu weinerlich im Zweikampf, kaum ein Ball nach vorne, immer zur Seite oder nach hinten.
Da war Brand viel giftiger, dynamischer und auch körperlicher als Weigl.
Sancho auch Lange ziemlich abgemeldet und ohne Impact. Konnte dann ab der 70ten dann aber loslegen. Hazard war auch eher enttäuschend.

Generell verstehe ich nicht, dass wenn ein Gegner wie Köln kommt, dass man nicht mit Brand statt Weigl spielt...aber gut Sieg ist Sieg und der Verlauf war persönlich für mich optimal. Lange Zeit gute Stimmung auf der Süd durch das 1:0 und am Ende konnte ich mich trotzdem freuen :D
 

Dortmunder in M

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...............
Generell verstehe ich nicht, dass wenn ein Gegner wie Köln kommt, dass man nicht mit Brand statt Weigl spielt...aber gut Sieg ist Sieg und der Verlauf war persönlich für mich optimal. Lange Zeit gute Stimmung auf der Süd durch das 1:0 und am Ende konnte ich mich trotzdem freuen :D
Wie ich schon oben schrieb, es ist ja gegen Augsburg ( auch vorwiegend über Pressing und Kampf kommend) mit Weigl auch gut gegangen. Weigl hatte halt ein rabenschwarzen Tag - das er keine Körperlichkeit mitbringt ist ja allen klar. Ich versteh es auch nicht so ganz, aber Favre wird seine Gründe haben. Favre wird das Spiel mit Sicherheit analysieren und seine Schlüsse ziehen.
 

VvJ-Ente

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Favre stellt halt immer einen defensiven Spieler mehr auf. Genauso gut könntest du Guardiola sagen, er soll sein Ticitaca sein lassen, weil der Gegner anfällig bei hohen Bällen ist. Da hättest du in etwa dieselben Erfolgschancen wie bei dem Versuch, Favre einen zusätzlichen offensiven Spieler aufzuschwatzen.
 

NcsHawk

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Bei aller Begeisterung über die letzten Minuten im 4-1-4-1 hat man aber auch gesehen, dass Brandt noch nicht zu 100% drin ist. Da gab es in den wenigen Minuten mit ihm auf dem Feld eben auch einige Ballverluste die gegen bessere Teams richtig weh tun können.
Trotzdem hat er aber im Gegensatz zu Weigl die richtigen Lücken besetzt. Das war mit Weigl und Witsel im Aufbau viel zu stationär.
Die Lücken die man in HZ 2 bespielt hat gab es auch in HZ 1.

Hakimi hat ebenfalls sofort Dynamik reingebracht.

Die Probleme im BVB Spiel hat man schon nach wenigen Minuten erkennen können. Da hätte man nicht bis zur 60 Minute mit den Wechseln warten müssen.

Es ist ja okay wenn man sagt Brandt braucht noch ein paar Wochen bis er sicher genug für die Startelf ist aber dann muss eben Dahoud oder Götze mit Witsel aufs Feld.

Hazard hat ganz schön eine mitbekommen. Da es aber ohne Rapha keine richtigen Alternativen gab musste er so lange drauf bleiben.
 

nbatibo

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Die Sofa-Trainer (da schließe ich mich natürlich mit ein) fordern zwar immer sehr viel, wenn der Tag bzw. das Spiel lang ist und teilweise auch (zu) extrem - aber auch gestern lässt es sich halt mMn nicht von der Hand weißen (auch wenn Köln mit zunehmender Spieldauer nachlassen musste), dass die oft geforderten Brandt + Hakimi eine ganz andere Dynamik ins Spiel gebracht haben und dadurch auch mitverantwortlich für den Sieg waren.

Über Art & Weise lässt sich sicherlich - wie immer - streiten, aber so doof sind die Forderungen halt eben meist nicht. Deswegen finde ich die Keulen pro/contra Sofa-Trainern immer schwierig - gilt für beide Seiten, ein bisschen (Halb-)Wahrheit scheint immer dabei zu sein...

Persönlich fand ich die Anfangsphase eigentlich sehr ballsicher und dominant. Die Kombi auf Hazard am Strafraum (der dann wieder verdaddelt, weil Kopf unten) war klasse und danach dachte ich, jetzt geht es richtig los.
Dann kommt aber zum x-ten Mal diese passive Spielwiese ans Tageslicht und man lässt einen Gegner ins Spiel kommen, der eigentlich gefühlt selbst keinen Bock drauf hatte.
Viele schläfrige Aktionen - da werden Gegner einfach durchgewunken oder Bälle nicht abgelaufen nach dem Motto, passiert ja eh nix oder holt mein Mitspieler - dann entstehen Konter, Standards etc. für den Gegner, der sich aus jeder guten Aktion das Selbstvertrauen vor eigenem Publikum zieht. Total unnötig, das sollte man den Jungs endlich austreiben. Solche Phasen oder gar „Arroganz-Anfälle“ hatten eben auch letztes Jahr mMn einen großen Anteil am Verlust des Titels - da müsste der Staff und/oder das „Kompetenzteam“ zeitnah ansetzen - gefällt mir nicht...

Als dann mal wieder eine Einzelaktion das Spiel zu den eigenen Gunsten dreht bzw. man auch dadurch das Spiel wieder in den Griff bekam, sah das Ganze - wie bereits erwähnt - spätestens nach der Brandt/Hakimi-Einwechselung, wieder teilweise richtig vielversprechend aus.

Hoffe einfach, dass sich das 4-1-4-1 mit Brandt und ggf. zwei dynamischen AV‘s (wobei ein Hakimi in Form, da nochmal ein ganz anderes Level als Schulz ist) zunächst gegen nominell „schwächere“ Gegner und dann im Laufe der Saison komplett etabliert. Als Spezialisten bzw. gegen diverse Gegner können Delaney/Weigl weiterhin passende Optionen sein...

Die Ergebnisse passen aber natürlich (y)

Sancho muss man genießen (seine Defensivarbeit hat mir gestern übrigens sehr zugesagt) - so lange er noch da ist und Brandt macht mir persönlich einfach Spaß, auch wenn er sich die Böcke im Spielaufbau nicht erlauben sollte - mit zunehmender Spielzeit würde ich mir da aber wenig Sorgen machen. Dafür hatte ich ihn aber gar nicht so körperlich in Erinnerung - kann ja ganz ordentlich dazwischenhauen, wenn er will...
 
Zuletzt bearbeitet:

elpres

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Wenn Gegner sich weit zurückziehen und mit allen Mann im der eigenen Hälfte verteidigen, kann Weigl seine Stärken noch am ehesten ausspielen. Sobald Gegner höher und aggressiv verteidigen, sieht er nicht besonders gut aus. Weigl braucht das Spiel vor sich und Zeit, dann kann er Bälle verteilen und seine Mitspieler machen lassen. Unter Druck fehlt ihm einfach die Schnelligkeit, sowohl physisch als auch mental.

Bin gespannt, ob Favre das mit ihm durchzieht.
 

Blayde

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Ich fand die erste Halbzeit auch indiskutabel. Wir hatten keine richtige Torchance, während der Gegner halt mal wieder eine Standardsituation verwerten konnte (aber sonst auch nichts hatte, außer hohe Moral).

Und ja, ich sehe den Trend, dass wir uns insbesondere nach den ersten Minuten vom Gegner den Schneid abkaufen lassen (bei Understat sieht man das dann im zweiten Sechstel). Das passiert insbesondere durch Gegner, die mit sehr hoher Courage, Aggressivität und hohem Pressing reingehen.

Und das wiederum passiert häufig natürlich auswärts, wenn der Gegner sein ganzes Publikum mitnimmt und wir immer kleiner werden. Dann passieren auch plötzlich Fehler, wie von Bürki oder Akanji (Rückpass ins Aus).

Uns fehlt da eine gewisse Gelassenheit. Ich würde es aber nicht so wie Favre ausdrücken, weil dann jeder sein Wunsch für "Ruhe" so interpretiert, dass er den Gegner auf eine Tasse Tee einladen möchte, sondern eine Ruhe wie ein Tiger einen kläffenden Jagdhund zwei Mal mit der Pranke wegwischt und beim dritten Mal kompromisslos zubeißt.

Unser Problem ist also nicht die Taktik, sondern Haltung und Selbstverständnis. Oder... sorry... Mia san Mia. Wir gucken da regelmäßig wie Welpen aus der Wäsche und finden erst wieder ins Spiel, wenn der Gegner sich müde gelaufen hat.

Ist Favre da "schuld"? Bedingt, denn wir haben uns schon seit Jahren so die Butter vom Brot nehmen lassen. Aber ich glaube, dass ein besserer Motivator hier schnellere Fortschritte erzielt hätte.

Taktische Defizite sehe ich immer noch nicht, ich kann sogar verstehen, dass sie sich in den Situationen zurückzieht, da es nunmal unsere große Schwäche ist, damit umzugehen. Ich will also, dass die Mannschaft die Attacken weitaus souveräner abwehrt, als das sie es tut und möchte dass man ein Rezept für die zwei belastbaren Schwächen (Mitte erste Halbzeit, Auswärts) entwickelt. Und ich bin gespannt, was Hummels denkt. Der hat das jetzt am eigenen Leib erfahren und ich hoffe, der kann seinen Leuten da was mitgeben.

Hmm. Unter Bosz war dieses Zerfallen unter Gegnerdruck halt nachvollziehbar, weil in jeglicher Hinsicht das Personal auf dem Feld gefehlt hat. Jetzt fehlt immer noch ein echter 8er, aber was wir auf IV, AV, ZM aufstellen, geht schon in Ordnung.
Lustigerweise hat ja Stöger in meiner Erinnerung genau das geschafft. Hinten gut stehen, Stabilität rein bringen, im Zweifel mal ein 0:0 riskieren, falls das 1:0 nicht gelingt. Nach vorne war es natürlich mau. Ich wette, mit Paco-Reus-Sancho-Hakimi wäre das 1:0 auch ihm oft gelungen. Aber unter Favres "Stabilität" kommen wir regelmäßig ins Schwitzen.
 
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