In der heutigen Ausgabe des "Mannheimer Morgen" war folgender Bericht zu lesen:
BOXEN GEGEN AGGRESSION
Der ehemalige deutsche Schwergewichtsmeister Charly Graf seit gestern in Festanstellung bei der Stadt Mannheim
Groß, breitschultrig und mit ernster Miene steht Charly Graf inmitten einer Horde Jungs, die wild auf Sandsäcke einboxen und dabei mächtig schwitzen. Ein „Ruhe!“ genügt und die Sechs-bis Achtklässler der Humboldt-Hauptschule sind mucksmäuschenstill. Der ehemalige deutsche Boxmeister, dessen Lebenslauf zwischen mehrjähriger Haft und Gelegenheitsjobs nicht immer geradelinig verlief, hat jetzt eine Festanstellung im Fachbereich Bildung der Stadt Mannheim: An fünf Tagen in der Woche gibt er an vier Mannheimer Schulen Anti-Aggressions-Training für Jugendliche aus sozialen Brennpunkten.
„Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich diese Chance bekomme. Immerhin war ich früher ein hochgradig asozialer Kotzbrocken“, bemerkt der längst resozialisierte Boxer. Acht Jahre bot Graf das Training ehrenamtlich an Haupt- und Förderschulen in sozialen Brennpunkten an. Dr.Gerhard Mersmann, bis vor kurzem Leiter des Fachbereichs Bildung, lieferte die Idee und forciete die Entscheidung bei der Stadtverwaltung. Er übernahm sogar die Verantwortung für die Einstellung des 56-jährigen.
„Seit wir bei unserem Coach trainieren, kämpfen wir nicht mehr draussen“, sagt Ozan über das Training. „Wir lassen unsere Wut jetzt hier raus“ fügt Mehmet hinzu. Die beiden 13-jährigen haben großen Respekt vor ihrem Trainer, der ihnen viel beibringt.
„Im Gegensatz zu ihren Lehrern weiß ich, wie sie ticken“, erklärt Graf seinen Einfluss. „Wie viele dieser Jungs, habe ich früher auch in einer sozial schwachen Gegend gewohnt.“
Graf macht aber nicht nur Sport mit den Jungs. Mit den Älteren diskutiert er über sein Leben, will sie davor bewahren, auf die schiefe Bahn zu geraten.
Auch die Bürgermeisterin Gabriele Warminski-Leitheußer ist sichtlich begeistert von dem sanften Schwergewicht, das mit stoischer Ruhe dirigiert und trotz des Lärmpegels nicht einmal die Stimme erheben muss.
„Er hat eine bemerkenswerte Autorität. Er erreicht die Jungs direkt, weil er authentisch ist“, schwärmt sie.
BOXEN GEGEN AGGRESSION
Der ehemalige deutsche Schwergewichtsmeister Charly Graf seit gestern in Festanstellung bei der Stadt Mannheim
Groß, breitschultrig und mit ernster Miene steht Charly Graf inmitten einer Horde Jungs, die wild auf Sandsäcke einboxen und dabei mächtig schwitzen. Ein „Ruhe!“ genügt und die Sechs-bis Achtklässler der Humboldt-Hauptschule sind mucksmäuschenstill. Der ehemalige deutsche Boxmeister, dessen Lebenslauf zwischen mehrjähriger Haft und Gelegenheitsjobs nicht immer geradelinig verlief, hat jetzt eine Festanstellung im Fachbereich Bildung der Stadt Mannheim: An fünf Tagen in der Woche gibt er an vier Mannheimer Schulen Anti-Aggressions-Training für Jugendliche aus sozialen Brennpunkten.
„Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich diese Chance bekomme. Immerhin war ich früher ein hochgradig asozialer Kotzbrocken“, bemerkt der längst resozialisierte Boxer. Acht Jahre bot Graf das Training ehrenamtlich an Haupt- und Förderschulen in sozialen Brennpunkten an. Dr.Gerhard Mersmann, bis vor kurzem Leiter des Fachbereichs Bildung, lieferte die Idee und forciete die Entscheidung bei der Stadtverwaltung. Er übernahm sogar die Verantwortung für die Einstellung des 56-jährigen.
„Seit wir bei unserem Coach trainieren, kämpfen wir nicht mehr draussen“, sagt Ozan über das Training. „Wir lassen unsere Wut jetzt hier raus“ fügt Mehmet hinzu. Die beiden 13-jährigen haben großen Respekt vor ihrem Trainer, der ihnen viel beibringt.
„Im Gegensatz zu ihren Lehrern weiß ich, wie sie ticken“, erklärt Graf seinen Einfluss. „Wie viele dieser Jungs, habe ich früher auch in einer sozial schwachen Gegend gewohnt.“
Graf macht aber nicht nur Sport mit den Jungs. Mit den Älteren diskutiert er über sein Leben, will sie davor bewahren, auf die schiefe Bahn zu geraten.
Auch die Bürgermeisterin Gabriele Warminski-Leitheußer ist sichtlich begeistert von dem sanften Schwergewicht, das mit stoischer Ruhe dirigiert und trotz des Lärmpegels nicht einmal die Stimme erheben muss.
„Er hat eine bemerkenswerte Autorität. Er erreicht die Jungs direkt, weil er authentisch ist“, schwärmt sie.