An Arreola scheiden sich halt die Geister. Einige sehen ihn als Hypejob einer schwer gezeichneten amerikanischen Boxgemeinde, andere äußern sich über seine Karriere wohlwollend (z.B. Lederman) und zuversichtlich. Es hängt wohl tatsächlich von zwei Faktoren ab, die über Arreolas Zukunft entscheiden: (1) Kriegt er sein Gewicht in den Griff? (2) Wieviel kann er einstecken?
Ich halte ihn nach wie vor für einen Boxer, dem man nicht voreilig das Talent absprechen sollte, weil er nicht in das gängige Muster eines Schwergewichtlers passt. Es ist wohl anzunehmen, daß ein Boxer, der als Amateur über 100 Kämpfe bestritten hat und das Golden Gloves gewinnen konnte, etwas von seinem Handwerk versteht, oder? Auch der ewige Hinweis darauf, daß ihn ein Techniker über die Distanz ausboxen würde, bleibt bloß reine Vermutung. Konditionell scheint er immerhin wenig Probleme zu haben, selbst wenn er völlig verfettet in den Ring steigt und den Techniker Witherspoon hat er letzen Endes doch erwischt.
Schließlich bringt Arreola noch einige Stärken mit in die Division, die ihn von anderen Prospects klar trennen: Das wäre wohl eindeutig der Workload in der Offensive, in der seine Schläge schnell, relativ zielsicher und hart an den Mann kommen. Unter den derzeitigen Prospects der Szene dürfte er wohl eindeutig derjenige mit den meisten und am weitesten entwickelten Fertigkeiten auf diesem Gebiet sein.