J-Dog
Nachwuchsspieler
Seine Biografie ist Pflichtlektüre auf dem Gymnasium. In Livorno, versteht sich. Dort ist Cristiano Lucarelli geboren, dort spielt er seit zwei Jahren. 2004 schoss er den Klub aus der Toskana mit 29 Toren in die Serie A. Eine Rückkehr nach 55 Jahren.
"Behaltet Eure Million": Livornos Stürmer und Autor Cristiano Lucarelli.Dann klopfte der AC Turin an, bot zwei Millionen Euro Ablöse und ein fürstliches Gehalt. "Ich habe genug Geld und will hier bleiben", sagte Lucarelli trocken, kürzte sich sein Gehalt selbst um 100 000 Euro und schrieb das Buch: "Behaltet Eure Million".
Es endet mit dem Satz: "Livorno ist nicht nur irgendeine Mannschaft, sondern eine der Kräfte, die den Fußball in Italien retten werden." Er rettete Livorno in der vergangenen Saison mit 24 Treffern und wurde damit Torschützenkönig der Serie A.
Lucarelli ist kein gewöhnlicher Spieler. Schuss- und kopfballstark und ein Mann der Kurve. "Der Calcio stinkt gewaltig. Vorm Stadion sollte man einen Meckerkasten für Fans anbringen. Da würden die staubigen Funktionäre aber Atemnot bekommen." Der größten Fangruppe, den Autonomen Brigaden, steht er besonders nah. Die Nummer 99 trägt Lucarelli, weil sich die Gruppe 1999 gegründet hat. Sie teilen nicht nur sportliche Sympathien.
Livorno ist linker als links, die Brigaden nennen Che Guevara ihr Vorbild und Lucarelli macht aus seiner politischen Überzeugung auch kein Geheimnis: "Ich bin seit Geburt Kommunist." Die kubanische Tageszeitung "Granma" widmete Livorno bereits eine längere Reportage, für den kommenden Sommer machte Lucarelli ein Spiel in Havanna aus.
Den großen Klubs aus dem Norden ist der 29-Jährige ein Dorn im Auge. So strafte die Liga Lucarellis zum Kommunistengruß geballte Faust dreimal schärfer als den ausgestreckten Arm von Paolo Di Canio. "Kein Wunder", konterte Lucarelli. "2004 stiegen Perugia, Modena, Empoli, Ancona ab. Alle mit linksorientierten Fans und Che-Plakaten."
Che Guevara wurde auch ihm schon zum Verhängnis. Nach seinem ersten U-21-Treffer jubelte Lucarelli im Shirt mit dem Konterfei des kubanischen Revolutionärs. Der Verband ließ ihn zahlen und berief Lucarelli nie wieder in die U 21. Dafür ist er nun im erweiterten Kreis der großen Azzurri gelandet. Bei seinem Debüt gegen Serbien (1:1) traf er prompt - ohne Che Guevara. Leise Hoffnungen auf die WM hat er noch.
Die hätte er sich fast in England verdienen können. Kurz vor Transferschluss bot Tottenham fünf Millionen Euro. Livornos Präsident lehnte brüsk ab und bezeichnete Lucarelli als Söldner. Der gab darauf seine Kapitänsbinde ab. "Ich fühle mich gedemütigt. Zum Glück spiele ich nicht für ihn, sondern für die Fans, die bezahlen und Spaß erwarten. Für dieses Trikot habe ich alles gegeben und werde es auch in Zukunft." Im ersten Saisonspiel ging Livorno schon nach 14 Minuten in Führung. Torschütze: Cristiano Lucarelli.
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Hab ich grad im FC-Forum gefunden, Original-Quelle hab ich leider nicht. Dachte das wäre für die nicht-Serie-A-Junkies, die das eh kennen, mal ganz interessant. Fand die Story recht interessant, vielleicht gehts euch ähnlich.
"Behaltet Eure Million": Livornos Stürmer und Autor Cristiano Lucarelli.Dann klopfte der AC Turin an, bot zwei Millionen Euro Ablöse und ein fürstliches Gehalt. "Ich habe genug Geld und will hier bleiben", sagte Lucarelli trocken, kürzte sich sein Gehalt selbst um 100 000 Euro und schrieb das Buch: "Behaltet Eure Million".
Es endet mit dem Satz: "Livorno ist nicht nur irgendeine Mannschaft, sondern eine der Kräfte, die den Fußball in Italien retten werden." Er rettete Livorno in der vergangenen Saison mit 24 Treffern und wurde damit Torschützenkönig der Serie A.
Lucarelli ist kein gewöhnlicher Spieler. Schuss- und kopfballstark und ein Mann der Kurve. "Der Calcio stinkt gewaltig. Vorm Stadion sollte man einen Meckerkasten für Fans anbringen. Da würden die staubigen Funktionäre aber Atemnot bekommen." Der größten Fangruppe, den Autonomen Brigaden, steht er besonders nah. Die Nummer 99 trägt Lucarelli, weil sich die Gruppe 1999 gegründet hat. Sie teilen nicht nur sportliche Sympathien.
Livorno ist linker als links, die Brigaden nennen Che Guevara ihr Vorbild und Lucarelli macht aus seiner politischen Überzeugung auch kein Geheimnis: "Ich bin seit Geburt Kommunist." Die kubanische Tageszeitung "Granma" widmete Livorno bereits eine längere Reportage, für den kommenden Sommer machte Lucarelli ein Spiel in Havanna aus.
Den großen Klubs aus dem Norden ist der 29-Jährige ein Dorn im Auge. So strafte die Liga Lucarellis zum Kommunistengruß geballte Faust dreimal schärfer als den ausgestreckten Arm von Paolo Di Canio. "Kein Wunder", konterte Lucarelli. "2004 stiegen Perugia, Modena, Empoli, Ancona ab. Alle mit linksorientierten Fans und Che-Plakaten."
Che Guevara wurde auch ihm schon zum Verhängnis. Nach seinem ersten U-21-Treffer jubelte Lucarelli im Shirt mit dem Konterfei des kubanischen Revolutionärs. Der Verband ließ ihn zahlen und berief Lucarelli nie wieder in die U 21. Dafür ist er nun im erweiterten Kreis der großen Azzurri gelandet. Bei seinem Debüt gegen Serbien (1:1) traf er prompt - ohne Che Guevara. Leise Hoffnungen auf die WM hat er noch.
Die hätte er sich fast in England verdienen können. Kurz vor Transferschluss bot Tottenham fünf Millionen Euro. Livornos Präsident lehnte brüsk ab und bezeichnete Lucarelli als Söldner. Der gab darauf seine Kapitänsbinde ab. "Ich fühle mich gedemütigt. Zum Glück spiele ich nicht für ihn, sondern für die Fans, die bezahlen und Spaß erwarten. Für dieses Trikot habe ich alles gegeben und werde es auch in Zukunft." Im ersten Saisonspiel ging Livorno schon nach 14 Minuten in Führung. Torschütze: Cristiano Lucarelli.
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Hab ich grad im FC-Forum gefunden, Original-Quelle hab ich leider nicht. Dachte das wäre für die nicht-Serie-A-Junkies, die das eh kennen, mal ganz interessant. Fand die Story recht interessant, vielleicht gehts euch ähnlich.