So wird dann ja wohl auch von den Verbänden entschieden. Was aber der Sportbetrachter von der Geschichte hält, bleibt alleine ihm selbst überlassen.
Das gilt auch dafür, was man "ekelhaft" findet. Die einen möchten an einen sauberen Sport glauben und werden für jede noch so übermenschliche Leistung Gründe finden, und andere halten dies nur mit Betrug für möglich. Was hat das mit einer Verurteilung zu tun? Sätze wie "im Zweifel für den Angeklagten" gelten für Gerichte, aber nicht für den Alltag. Da handelt man allzuoft nach Gerüchten und wartet nicht erst jeden letzten Beweis ab.
Die andere Seite hat ebenso ihr Recht auf ihre Meinung, denn in der Geschichte gab es nun wirklich genug Sportler, die jahrelang auf ihre negativen Tests hinwiesen und letztlich eben doch nicht sauber waren. Wieso sollen da jetzt ausgerechnet Sportarten wie Eisschnelllauf, Leichtathletik und Schwimmen die Ausnahme sein, wenn es hier ebenso um Geld (Werbung, Sportförderung) und Ruhm geht und bei ihnen die Mittel ebenfalls durchaus ihre Wirkung hätten? Aus anderen Sportarten - gerade die Geständnisse der Rad- und jetzt auch Pferdesportler sprechen Bände - weiß man ja, dass viele bereit sind, sich so ihren Vorteil zu verschaffen, weil sie die Gewissheit haben, dass sie nur mit Pech auffliegen. Nicht mal ein schlechtes Gewissen haben sie, denn sie betrügen viele Kollegen nicht, weil diese die gleichen Mittel anwenden.