Dürfen Boxer schwul sein ("Dürfen" in den Augen der Fans)


Rashid

Bankspieler
Beiträge
2.209
Punkte
113
Ort
Marzahn u. Bogenhausen
Wieso sollte gerade Wladimir mit diesen Vorurteilen aufräumen sollen? Er ist weichlich und uncool.

Was würde denn passieren, wenn sich Wladimir oder ein anderer guter Boxer outen würde? Müssen wir den dann alle aufgrund seiner Homosexualität abfeiern? Schwulsein ist keine Leistung.

Mir graut es jetzt schon vor dem Tag, wenn sich der erste Bundesligaspieler outet. Schwulen Fußballern wird ja oft abgeraten sich zu outen, um sich nicht den Anfeindungen des Pöbels im Stadion auszusetzen. MMn. würde genau das Gegenteil passieren. Ein unsägliches Abfeiern seiner Sexualität würde in allen Stadien der Republik einsetzen - von einem kleinen Anteil von Stadienbesuchern mal abgesehen, würde er auch von gegnerischen Fans gefeiert werden, weil er schwul ist.:crazy:

Für mich tragen diejenigen, die nicht ruhig schlafen können, sobald sich nicht endlich ein berühmter Fußballer oder Boxer geoutet hat, mindestens genauso zum Problem bei wie die homophoben Ewiggestrigen.

Diese Überhöhung von Sexualität ist komplett affig.
 

Jerry

Bankspieler
Beiträge
16.497
Punkte
113
Schwulsein ist keine Leistung.

Natürlich ist das keine Leistung.

...würde er auch von gegnerischen Fans gefeiert werden, weil er schwul ist.:crazy:

Er würde sich nicht wegen des Schwulseins gefeiert werden, sondern dafür, dass er den Mut hat, öffentlich dazu zu stehen.


Diese Überhöhung von Sexualität ist komplett affig.

Die Überhöhung von Sexualität findet aber von der Mehrheitsgesellschaft (auch) statt. Die schwulen Spieler wollen doch nich johlend durch die Gegend rennen und ihre Sexualität hinausschreien, sondern einfach nur ein normales Leben führen, ohne sich verstecken zu müssen.
 

Rashid

Bankspieler
Beiträge
2.209
Punkte
113
Ort
Marzahn u. Bogenhausen
Wofür braucht es denn den Mut sich in Deutschland zu outen?

Wir sind doch nicht Russland. Dort wäre ein Outing wirklich ein bemerkenswerter Schritt, der auch jede Menge Mut erfordern würde. Der Druck entsteht mMn. dadurch, dass die Mehrheitsgesellschaft wie besessen nach einem schwulen Fußballer giert. Der Idealzustand wäre doch der, dass ein Outing maximal eine Randnotiz wäre. Ich verstehe auch nicht, warum ständig so eine diffuse Angst vor einem Outing aufgebaut wird.
Es kann natürlich sein, dass ich komplett daneben liege, aber den Spieler würde mMn. eine riesige Sympathiewelle erwarten. In diesem Punkt wird die Gesellschaft oder von mir aus der gemeine Stadionbesucher komplett falsch eingeschätzt. Vielleicht ist es auch das, was den schwulen Sportlern Angst macht, dieser Druck, nach einem Outing als so was wie eine Schwulenikone herhalten zu müssen.

Ständig wird vom pöbelnden Fußballfan gewarnt und von einem Outing abgeraten, dass es vielleicht auch deswegen kein Outing gibt, weil die aufgeklärte Mehreitsgesellschaft endlich einen schwulen Sport(Pop)star sehen will, wird nirgendwo erwähnt.
 

Jerry

Bankspieler
Beiträge
16.497
Punkte
113
Wofür braucht es denn den Mut sich in Deutschland zu outen?

Wir sind doch nicht Russland.

So weit muss man doch gar nicht schauen. In Frankreich gehen 100.000 Menschen auf die Strasse um gegen die Homo-Ehe zu demonstrieren etc.

Der Druck entsteht mMn. dadurch, dass die Mehrheitsgesellschaft wie besessen nach einem schwulen Fußballer giert. Der Idealzustand wäre doch der, dass ein Outing maximal eine Randnotiz wäre. Ich verstehe auch nicht, warum ständig so eine diffuse Angst vor einem Outing aufgebaut wird.
Es kann natürlich sein, dass ich komplett daneben liege, aber den Spieler würde mMn. eine riesige Sympathiewelle erwarten. In diesem Punkt wird die Gesellschaft oder von mir aus der gemeine Stadionbesucher komplett falsch eingeschätzt. Vielleicht ist es auch das, was den schwulen Sportlern Angst macht, dieser Druck, nach einem Outing als so was wie eine Schwulenikone herhalten zu müssen.

Interessante These bzw. Grundgedanke, aber die Realität sieht doch leider noch anders aus. Da muss ich auch immer an den Auszug aus Lahms Buch denken.

Lahm weiter: „Ich würde keinem schwulen Profifußballer raten, sich zu outen. Ich hätte Angst, dass es ihm gehen könnte wie dem englischen Profi Justin Fashanu, der sich nach seinem Outing so in die Enge getrieben fühlte, dass er schließlich Selbstmord beging.“



Ständig wird vom pöbelnden Fußballfan gewarnt und von einem Outing abgeraten, dass es vielleicht auch deswegen kein Outing gibt, weil die aufgeklärte Mehreitsgesellschaft endlich einen schwulen Sport(Pop)star sehen will, wird nirgendwo erwähnt.

Das halte ich für Unfug. Natürlich wäre derjenige zunächst ein Medienereignis und die liberale Presse würde ihn wohl auch "feiern". Dennoch hat ein Spieler wohl mehr Angst davor, ständig diesbezüglich bepöbelt zu werden.


Es ist nämlich leider (noch) nicht vollkommen normal, wenn man schwul ist. Auch nicht in Deutschland.
 

Rashid

Bankspieler
Beiträge
2.209
Punkte
113
Ort
Marzahn u. Bogenhausen
Wie gesagt, ich kann mich auch komplett irren. Die Proteste in Frankreich haben mich in dieser Form auch überrascht, aber ich sehe Deutschland in diesem Punkt um einiges weiter, zumal es hier zum fast selben Zeitraum eine ähnliche Debatte gab und ich kann mich nicht daran erinnern, dass es irgendwelche größeren Proteste gab.

Justin Fashanu war eine völlig andere Zeit. Du glaubst doch nicht, dass, sagen wir mal Guardiola, einen schwulen Spieler vor versammelter Mannschaft als "verdammte **********" bezeichnen würde. Vielleicht hat er sich auch umgebracht, weil er beschuldigt wurde (wahrscheinlich zu Unrecht) einen 17jährigen vergewaltigt zu haben.

Genauso gut könnte ich jetzt Gareth Thomas anführen (Rugby).

Doch sein Trainer ist nicht mal überrascht. Er habe es sich schon lange gedacht, beruhigt er den Spieler. "Aber jetzt müssen es auch die anderen wissen. Denn allein kommst du damit nicht mehr klar". Und als die Mitspieler kommen, merkt Thomas schnell, wie unbegründet seine Angst war. "Das ist uns doch egal“, sagen sie und klopfen ihm auf den Rücken. "Niemand distanzierte sich von mir, nicht einer", erinnert sich Thomas. Dennoch traute er sich erst im Dezember 2009, gegen Ende seiner Karriere, sein Outing öffentlich zu machen.

http://www.zeit.de/sport/2010-01/outing-gareth-thomas-schwul-fussball-rugby

Wir haben doch viele öffentliche Persönlichkeiten, die sich zu ihrer Homosexualität bekennen, zwar aus anderen Bereichen, aber die werden doch auch nicht deswegen angegriffen, oder es geht halt total an mir vorbei.

Die Studie sagt zwar was anderes, aber ich kann mir nicht erklären, wo diese ständigen Übergriffe stattgefunden haben sollen. Es kommt für mich auch immer darauf an, wie man seine Sexualität nach außen trägt. Ich war schon desöfteren in Situationen, die andersherum (also im Verhältnis Mann zu Frau) zu gewaltigen Problemen hätten führen können.
 

Devil

Bankspieler
Beiträge
17.419
Punkte
113
Ich glaube nicht, dass sich kein Fussballer outet, weil er Angst vor den "asozialen Fans" hat, denn Fussballfans sind nicht asozialer als der Druchschnittsmensch. Die Menschen , die ins Stadion gehen sind ein Querschnitt der Gesellschaft. Da gehen Frauen hin, Kinder, alte Mesnchen , junge etc. Und die sind zu 99.5% da, weil sie ein gutes Fussballspiel sehen und die Stimmung geniesen wollen. Fussballfans haben ein viel zu schlechtes Image. Vor allem Leute, die sich nicht so auskennen, denken, dass es gefährlich ist ins Stadion zu gehen, weil man verkloppt wird und das die Fans rassistisch und homophob seien, was so nicht stimmt. Ein schwuler Fussballer würde mit den Fans keine Probleme kriegen, die allermeisten würden es absolut ablehnen, wenn ein Spieler wegen seiner Neigung fertig gemacht. Ich glaube einfach, dass niemand der erste sein will, weil er dann sein Leben lang darauf reduziert wird oder zumindest der Name imer damit in Verbindung steht.
 

Lord Krachah

Bankspieler
Beiträge
11.520
Punkte
113
Ich kann Rashids Argumente wirklich sehr gut nachvollziehen. Auch die Folgen des bisherigen Box-Outings gehen doch in die Richtung. Ich habe bislang 0,0 negative Reaktionen bei Cruz mitbekommen. Im Gegenteil wird dieser wirklich eher durchschnittliche Boxer inzwischen z.B. von der WBO geradezu hofiert und ohne es auch nur ansatzweise verdient zu haben, mittlerweile zum Pflichtherausforderer ernannt (Nr. 39 bei Boxrec). Ehrlich gesagt dürfte das Outing zumindest bislang Cruz nur ungerechtfertigte Vorteile gebracht haben.
 

Lord Krachah

Bankspieler
Beiträge
11.520
Punkte
113
Ach ja, ich zitiere mich Habermas-like mal selbst vom 06.10.12, weil ich die Entwicklung dort bereits so vermutete.

Naja, Cruz ist ein alter(nder) allenfalls zweitklassiger Boxer, da hält sich das Risiko in Grenzen. Weniger als 2 Kämpfe in den letzten zweieinhalb Jahren kann man ja kaum boxen. Da er jetzt eine Aufmerksamkeit bekommt, die er aufgrund seiner sportlichen Leistungen nie im Leben bekommen hätte, rechne ich eher damit, dass er irgendeinen Kampf bekommt, den er sonst nie im Leben bekommen hätte. Vielleicht war ja das auch der Hintergrund des "Outings". Hört sich jetzt vielleicht ein bisschen zynisch an, aber irgendwie hat es für mich den Anschein.

Und mal als zweiter Nachtrag, ich denke ein "schwuler Fußballer" wird genauso viel oder wenig im Stadion beschimpft wie seine Mitspieler, da wird es bestimmt auch Bezüge zur sexuellen Ausrichtung geben werden, was aber weniger an Homophobie liegt, sondern mehr daran, dass sich der durchschnittliche Beschimpfer nunmal Themen aussucht, die zu der beschimpfenden Person passt (Ailton war fett, Kahn war ein Affe, Lahm hat ne ****** Stimme, Ballack ist arrogant, die Liste ließe sich ewig fortsetzen...).
 

Devil

Bankspieler
Beiträge
17.419
Punkte
113
Du verwechselst Härte mit Erfolg.

Erfolg im Boxen ist ohne Härte schwer vorstellbar. Dass Wladimir außerhalb des Rings kein harter Typ ist, kann ja sein. Was diesen Boxer Cuz betrifft, habe ich auch schon gedacht, dass das Outing auch vielleicht eher einen Karriepush geben solll, denn er war ja nicht ganz nah dran an der Spitze, aber auch nicht so weit weg, dass er sich nciht für Titelkämpfe interessant machen könnte. Hab dessen Werdegang aber nicht mehr verfolgt.
 

Rashid

Bankspieler
Beiträge
2.209
Punkte
113
Ort
Marzahn u. Bogenhausen
Ich bewerte Wladimir nur als Boxer, was er außerhalb des Rings für ein Typ ist, kann ich nicht beurteilen. Natürlich benötigt ein Boxer eine gewisse Härte, vor allem wenn man erfolgreich sein will, aber dass bestreite ich doch auch gar nicht.

Rein aufs Boxen bezogen ist Wladimir halt doch ein eher softer Typ. Sein kompletter Stil basiert doch mittlerweile darauf, nicht mehr getroffen zu werden, was auch vernünftig ist, aber das ständige Klammern, Führhand stehen lassen und jeden Schlagabtausch meiden ist nun mal kein Ausdruck von boxerischer Härte.
 

Goal04

Bankspieler
Beiträge
7.241
Punkte
113
Ort
DE
Manuel Charr hat gerade im Big Brother Haus klipp und klarr gesagt, dass Wladimir klitschko zu 100% schwul sei und dieser nicht auf Frauen steht. Das mit Penetierre sei nur Schein und tausend andere würden es auch wissen.... :ricardo: das ist Zündstoffmaterial.....
 

Deisic

Stammuser
Beiträge
2.712
Punkte
113
Ort
Global/2007
01.10 Uhr gibt es auf Sat.1 eine Wiederholung ,dann kann sich jeder der daran interessiert ist anhören was er genau gesagt hat.


Promi Big Brother
Reality-
Show

translate-32.png






 

adrvalsie

Nachwuchsspieler
Beiträge
70
Punkte
0
Abgesehen davon, dass dieses Video, meiner Meinung nach, unfreiwillig komisch rüber kommt, macht Charr alles richtig. Es ist ganz egal, was er macht, ob Big Brother, Musik-Videos oder Einmischung in Pressekonferenzen, er muss medial so viel Präsenz zeigen wie möglich, damit er aus seiner Situation heraus, maximalen Profit schlagen kann.
 
Oben