Die fünfte Runde unseres Tippspiels hält alles bereit, was eine Top-Woche verspricht:
Wahrscheinlich einige Bonuspunkte für die Tipper, drei Top 10-P4P-Fighter im Herbst ihrer Karrieren, einige ausgeglichene Kämpfe und Top-Talente.
Wichtig, sich hier eine gute Ausgangsposition für die Endphase der Vorrunde zu ertippen.
Im ersten Kampf, der am frühen Morgen lief, machte Olascuaga kurzen Prozess.
Heute Abend gibt es hierzulande eine Veranstaltung, in der einige bekannte Namen boxen, allerdings in eher risikoarm gematchten Fights.
Das deutsche Talent Shadalov boxt gegen den Spanier de la Rosa, der das Gewichtslimit aber nicht brachte.
Shadalov, deutscher Olympiateilnehmer mit tschetschenischen Wurzeln, ist technisch der bessere Mann, dafür ist de la Rosa physisch etwas überlegen.
Morgen geht es dann weiter. In Dänemark boxt Lokalmatador Jacob Bank gegen Tyron Zeuge. Der hat seine beste Zeit mutmaßlich schon hinter sich, möchte aber wohl noch einmal angreifen. Bank hatte bisher noch nicht die Top-Leute, sah dabei aber ziemlich souverän aus. Wird schwierig für Zeuge, so zu überzeugen, dass ein Auswärtserfolg realistisch ist.
In Nordirland gibt es einige interessante Duelle. Ishmael Davis muss nach zwei Niederlagen eigentlich wieder auf die Siegerstrasse zurückkehren, wenn er nicht in der Versenkung verschwinden möchte. Das wird gegen den noch unbesiegten Agyarko, der zuletzt aber etwas unsouverän erschien, nicht leicht. Beide sind gute Techniker; der als Teen und Twen zweimal inhaftierte Davis ist eine Art Autodidakt und Bewegungstalent, während Agyarko eher die klassische Amateurschule durchlief und 2018 irischer Meister wurde.
Crocker vs. Donovan ist ein hoch erwartetes Rematch. Im ersten Kampf war Donovan klar überlegen, bis er Crocker nach dem Gong noch einmal schlug und disqualifiziert wurde. Southpaw Donovan ist in allen Bereichen für mich der deutlich bessere Boxer, aber er ist ein Heißsporn. Wenn er besonnen bleibt, sollte er hier gute Chancen auf einen klaren Erfolg haben, aber Crocker ist schon etwas gerissen und bis dato eben noch unbesiegt; dazu hat er ein Heimspiel, aber Donovan wird sicher auch viel Support aus Irland haben.
In Las Vegas sehen wir eine der besten Cards des Jahres.
Unsere HW-Fan-Fraktion wird bei Dychko vs. Franklin sicher Freude bekommen. Der Kasache Dychko ist mit 2,06 m ein Riese, dabei aber eher schlank und beweglich mit Punch. Einer starken Amateurkarriere schloss sich eine holprige Profi-Karriere an mit zwar klaren und schnellen Siegen, aber auch abgesagten Kämpfen und Inaktivität. Mangels Gegnerklasse weiß man eigentlich nicht, wo er wirklich steht.
Sein Gegner Franklin Jr ist ein ordentlicher Boxer, teils aber mit Gewichtsproblemen. Eine knappe Niederlage gegen Whyte und eine mitteldeutliche gegen Joshua auf dem absteigenden Ast lassen den Schluss zu, dass er ein guter Test, aber kein Übergegner ist. Kann sein, dass Dychko hier stolpert, aber wenn er was reissen will, muss er das gewinnen.
Walsh vs. Vargas ist ein Duell zweier Puncher mit Null im Rekord. Walsh hatte in seinem letzten Kampf einen tiefen Cut am oberen Augenlid erlitten. Ich bin überrascht, dass er nach weniger als drei Monaten wieder im Ring steht, zumal sein Gegner, der Sohn von "Ferocious" Fernando Vargas, ein Puncher ist. Walsh sollte technisch besser sein, aber das wird wohl ein harter Test und gutes Duell.
Bohachuk bekommt nach viereinhalb Jahren Chance zur Revanche gegen Adams. In Fight 1 ging der Ukrainer nach Punkten führend KO. Seither hat sich Bohachuk an die Spitze rangeboxt, während Adams danach drei Jahre nicht kämpfte und nun aber wieder da ist, zuletzt gegen Katzourakis knapp unterlag. Bohachuk ist größer, sechs Jahre jünger und legt eine gute Workrate und Power vor, aber Adams wirkt immer topfit und motiviert. Den Kampf kann man gut machen, auch wenn dieses Mal vieles dafür spricht, dass Bohachuk ausgleicht.
Mbilli gegen Martinez hat vielleicht das Zeug zum Kampf des Wochenendes. Beide sind Offensivboxer mit Power und Technik. Vielleicht ist Martinez sogar etwas flüssiger und schneller, Mbilli dafür der härtere. Klasse Duell, wo es jederzeit krachen kann!
Bei Canelo Alvarez vs. Terence Crawford haben wir zwei P4P-Kandidaten im Duell. Beide sind vielleicht doch schon etwas hinter ihrer besten Zeit, zuletzt tat sich Alvarez gegen Scull in einem Langweiler sehr schwer, und auch Crawford hatte gegen Madrimov Probleme. Waren stylewise auch schwierige und unangenehme Gegner, die auch noch größer waren.
Nun wagt sich Crawford ins SMW. Das sind 7 kg mehr als im letzten Kampf vor mehr als 13 Monaten. Tja, mit 37 ist der Gewichtsweg nach oben vielleicht einfacher als umgekehrt, aber ich bin skeptisch, dass Bud hier sein Potential ausschöpfen kann. Canelo ist im SMW trotz kleiner Größe längst reingewachsen, aber die aufregendsten Kämpfe hat er weiter unten gezeigt. Mutmaßlich sind die Namen hier deutlich größer, als der Kampf wird, vielleicht zeigen auch beide noch mal ihre frühere Klasse. Schwer zu prognostizieren ist es auf jeden Fall.
In Japan haben wir am Sonntagvormittag noch drei Fights.
Takada stand in seiner Karriere nach 19 Fights bei 8-8-3... was danach kam war erstaunlich mit acht Siegen, zuletzt gegen den recht hoch eingeschätzten Goki Kobayashi. Southpaw Matsumoto steht hier erst in seinem siebten Profikampf, wirkt aber schon recht abgeklärt. Das wird aber sicher ein ernsthafter Test.
Ex-Kickbox-Superstar Takei ist auch als Boxer in der Spitzengruppe angekommen, wenn er auch gegen die Top-Gegner teilweise tiefer graben musste als gewohnt. Ob der Mexikaner Jimenez hier einen draufsetzen kann, ist wohl fraglich. Der Mexikaner ist zäh und hat etwas Power, ist aber kein Edeltechniker.
Dann gibt sich Naoya Inoue die Ehre. Ich verfolge ihn ja seit Beginn und sah zuletzt nun doch Anzeichen, dass der Peak überschritten ist. Er wirkt entweder sorgloser und unaufmerksamer als früher oder aber die Reflexe haben nachgelassen, jedenfalls wird er öfter deutlich und hart getroffen als früher und zeigt zuweilen auch Wirkung. Die Kombinationen und Power sind natürlich immer noch klasse.
Gegner Akhmadaliev war ein Top-Amateur mit Medaillen bei Olympia, WM und Asienmeister.
Der Usbeke ist physisch stark, hat gute Power und ist technisch ansprechend. Dazu ist er Southpaw - genau wie Nery und Cardenas, die Inoue zu Boden schickten. Inoue ist Favorit, aber wenn er in Hinblick auf einen möglichen Megafight gegen Nakatani hier unfokussiert ist, kann das schiefgehen.
Nächsten Donnerstag kommt es dann in Australien zum Southpaw-Duell Paro vs. Papot. Paro glänzte gegen Matias, enttäuschte etwas gegen Hitchins. Zu Hause möchte er sicher ein Feuerwerk abbrennen. Papot ist ein erfahrener Veteran und noch ungeschlagen, aber Paro ist sicherlich ein anders Level als das, was er bisher vor den Fäusten hatte. Paro ist demnach klarer Favorit.
@Deontay hat seine Saison vermutlich abgehakt. Die Tipps sind natürlich dennoch gerne gesehen.
Hier die Tippübersicht:
Allen viel Spaß, Glück und Erfolg!