Das Ziel des Spiels


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Onyag

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Das Ziel von Fussball ist es zu gewinnen.
Also: Ein Tor mehr zu schiessen als der Gegner.

Warum ist dieses Ziel so aus den Augen verloren gegangen?
Mal im Ernst: Italien hätte gestern auch in 240 Minuten kein Tor aus dem Spiel heraus erzielt, ebensowenig wie sie es gegen Deutschland geschafft haben (den Konter zähle ich jetzt bewusst nicht mit...).
Das soll jetzt kein Angriff auf Italien sein, aber dieser Spielstil macht einen doch sehr nachdenklich, vor allem, da er auch noch erfolgreich ist :(
 

Solomo

Hundsbua
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Das ist einfach die Zeit der starken Defensivreihen und eine logische Entwicklung. Schau Dir mal Spiele von 86 oder so an. Da hatten die Spieler noch viel mehr Platz. Heute werden die Räume unheimlich dicht gemacht und im Spiel zwischen 2 Spitzenteams entscheidet halt dann ein Geniestreich oder ein Fehler. So ein Solo wie von Maradona 86 gäbe es heute wohl nicht mehr. weil er spätestens am Strafraum von zwei Leuten abgedrängt worden wäre. Portugal, Frankreich, Italien - drei der letzten vier Mannschaften spielen mit nur einem Stürmer. Es ist auch kein Zufall, dass das Team mit der besten Abwehr Weltmeister wurde. Wir leben nun mal im Zeitalter des Defensivfußballs.
 
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Gast_481

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Solomo schrieb:
Das ist einfach die Zeit der starken Defensivreihen und eine logische Entwicklung. Schau Dir mal Spiele von 86 oder so an. Da hatten die Spieler noch viel mehr Platz. Heute werden die Räume unheimlich dicht gemacht und im Spiel zwischen 2 Spitzenteams entscheidet halt dann ein Geniestreich oder ein Fehler. So ein Solo wie von Maradona 86 gäbe es heute wohl nicht mehr. weil er spätestens am Strafraum von zwei Leuten abgedrängt worden wäre. Portugal, Frankreich, Italien - drei der letzten vier Mannschaften spielen mit nur einem Stürmer. Es ist auch kein Zufall, dass das Team mit der besten Abwehr Weltmeister wurde. Wir leben nun mal im Zeitalter des Defensivfußballs.

und das ist zum :kotz:
 

Joe Calzaghe

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Für mich ist der Ziel des Sports, Spaß zu haben, Spielfreude auszudrücken, alles zu geben, Gras zu fressen, die Ästhetik des Spiels zu frönen.
Dieser ganze Druck ein Spiel gewinnen zu müssen, die ätzende Taktik der Defensivoptimierung, ist mir einfach zum:kotz: :kotz: :kotz:

Günther Netzer ist jedenfalls meiner Meinung:thumb:
 

Bendaaa

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leider ist es zur zeit in mit einem stürmer zu spielen, dazu nen 5er mittelfeld mit meistens 2 defensiven spielern.
sicherheit geht meistens vor.
außerdem hat sich das spiel vollkommen geändert. wenn man sich die spiele vor 20-30 jahren anschaut, wo man noch richtig viel raum hatte,gut kombinieren konnte und nicht bei jeden bißchen sich hinfallen ließ und sie mit heute vergleicht, sieht man ein unterschied von 2 welten.
eigentlich schade :(

es gibt auch meistens nicht mehr den drang nach einem 2ten tor, wenn man schon eins erziehlt hat.dann heißt es hinten rein und auf konter warten.
 

Cold as Ice

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naja aber andereseits haben die italiener auch recht wenn sie sagen dass ein 5:1 langweilig ist, denn es ist nunmal nicht spannend und umso mehr tore fallen desto weniger ist jedes einzelne wert, bei einem 1:0 kann man sich richtig über dieses Tor freuen und es ist dauernd angespannt, ob der ausgleich kommt oder nicht ..., bei einem 5:1 ist das spiel eh schon gegessen. Hängt halt jetzt von den Präferenzen eines jeden einzelnen ab, aber mir wäre es lieber dass kroatien jedes Spiel 1:0 anstatt 4:3 gewinnt oder lieber 2:0 als 5:3, hoffentlich verstehen einige was ich meine. Denn Spannend war das Finale allemal das kann keiner bestreiten, ein Offensivfeuerwerk wars nicht, aber das brauch ich nicht unbedingt. Ich kann mich auch von einem Cannavaro oder Pressing und gutem Taktischen Fussball verzaubern lassen, da brauch ich keine 4 Tore pro Spiel. Aber ich verstehe auch durchaus leute die eben den anderen Fussball auch mögen. Das heißt aber nicht dass ich schlechten Fussball mag, denn wenn Teams wie bayern nichtmal einsatz zeigen und so nur sich hinten reinstellen dann finde ich das nicht toll, Defensive ja, aber dann mit richtig einsatz und pressing
 

Les Selvage

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Auch Menotti ist während der WM zum echten Klinsmann- Fan geworden.

Menotti: „Deutschland vollführt eine Revolution“

Er hat sich nie verbiegen lassen. César Luis Menotti, der die argentinische Fußballnationalmannschaft im eigenen Land zum Weltmeistertitel 1978 führte, verweigerte der damals herrschenden Militärjunta den Handschlag. Vor der heutigen Viertelfinalpartie seiner Argentinier lobt Menotti die Mannschaft des Gastgebers: „Die Deutschen vollführen eine Revolution.“


Auf die Frage, in welcher der beiden Mannschaften mehr Menotti stecke, antwortet "El Flaco", der Dünne, in der "Süddeutschen Zeitung": „Offenkundig in Deutschland.“ Denn die Mannschaft von Jürgen Klinsmann besäße mehr Angriffsvarianten. Auch seinem jungen Trainerkollegen, den er einst bei Sampdoria Genua noch selbst trainiert hat, zollt Menotti Anerkennung: „Was ich an Klinsmann bewundere, ist, dass er nicht das gemacht hat, was ihm die Strömung vorgab.“ Das Auftreten der deutschen Elf sei die größte Überraschung seit 1974, als die Holländer mit ihrem „Fußball total“ für Aufsehen sorgten.

Für Aufsehen in der Fußballwelt hat Menotti mit seiner Theorie des linken und rechten Fußballs gesorgt. Darin unterscheidet er zwischen einem kreativen, offensivfreudigen Spektakel und dem auf Disziplin und Effizienz angelegten, ergebnisorientierten Stil. Gerade solch einen freudlosen „rechten Fußball“ hat César Luis Menotti auch 2006 bei den Italienern ausgemacht: „Wieder ist das Talent umstritten, aber nicht der Muskel. Italien macht weiterhin einen konservativen Fußball. Es bereitet mir kein Vergnügen.“
 

croshere44

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auf der falschen Rheinseite ;)
2004 war es ja noch anders. Wir sahen ein großes Turnier mit viel Topfußball auf höchstem Niveau und zugleich spektakulär. Europameister wurde jedoch eine andere Mannschaft: Griechenland.

Die Zeichen haben sich nun mal geändert. Das haben die anderen Teams auch erkannt. Jetzt spielen alle Teams auf diese Weise, womit Griechenland Europameister wurde. Dass Griechenland mittlerweile chancenlos ist, liegt auf der Hand, ihre Möglichkeiten sind nun mal arg limitiert und die Umsetzung der "kontrollierten Offensive" wurde von den Topmannschaften verfeinert.

Wir erleben ein ähnliches Phänomen wie in der NHL in den letzten Jahren. Die Liga verzeichnete einen gewaltigen Zuschauerschwund, weil das Spiel nicht mehr spektakulär genug war. Da die Tore weniger fielen, boten die Spieler mit Gewaltakten, Bodychecks etc. "Spektakel". Im Fußball sehe ich eine ähnliche Problematik. Das taktische Niveau ist hoch, es fallen immer weniger Tore. Die Spiele sind nicht schlechter, aber weniger spektakulär. Das geht auf Kosten von Fans und das ist nicht gut für den Sport.

Das erleben wir übrigens nicht nur bei der WM, sondern auch in der Champions League. Arsenal kam ins Finale und meistens gewannen sie ihre Spiele mit 1:0.

Eine Regeländerung, die vorgeschlagen wurde, halte ich sogar für nicht sehr dumm. Das Tor vergrößern. Für den Torwart ist es ungleich schwerer, auch die Abwehrreihen müssen sich neu einstellen. Außerdem können die Stürmer mehr Tore schießen. Weniger sinnvoll finde ich den Vorschlag mit 9 Feldspielern spielen zu lassen. Die Spieler sind mittlerweile im Fitnessbereich auf einem so hohen Niveau, dass sie die dadurch offen gewordene Räume wieder schnell zudecken können nach einer gewissen Zeit.

Bei einem größeren Tor stoßen die Spieler, insbesondere die Torhüter auf physikalische Grenzen. Da sollte man denk ich ansetzen. Das Fehlen eines fairen Schlagabtauschs mit viel Spektakel wäre der Tod des Fußballs, da gerade dieser Sport von der Faszination und den Fans lebt.
 

Romo

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croshere44 schrieb:
Bei einem größeren Tor stoßen die Spieler, insbesondere die Torhüter auf physikalische Grenzen. Da sollte man denk ich ansetzen. Das Fehlen eines fairen Schlagabtauschs mit viel Spektakel wäre der Tod des Fußballs, da gerade dieser Sport von der Faszination und den Fans lebt.
Ein blindes Gebolze von schußgewaltigen Antifußballern wäre wohl die Folge.
:idiot:
 

Cold as Ice

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zum thema spielfeldveränderungen sag ich nur:

Never touch a running system oder sportlerisch ausgedrückt, never change a winning team, warum um hergottswillen eine (fast) perfekte sportart versauen, es sind schließlich die trainer und nicht das spielfeld schuld dass so gespielt wird (was ich wie vorhin geschrieben gar nicht mal so tragisch finde). Das attraktiver Fussball möglich ist, auch mit diesem Feld und Tor ist doch schon oft bewiesen worden, das was die nhl gemacht hat, hat mir den ganzen spaß am sport genommen, für mich ist das jetzt müll wenn spiele 7:4 ausgehen, klar sollte nicht verteidigung alleine zum titel ausreichen, aber man sollte trotzdem verteidigen können wenn man will und gute verteidiger hat, und das ist in der nhl fast nicht mehr richtig möglich, also warum den selben ******* im fussball jetzt nachäffen. Zum glück steht das nicht in realität zur debatte
 

Der alte Mann

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Ich hätte nichts dagegen einen Feldspieler wegzulassen bzw. dies mal zu testen. Dadurch ergeben sich zwangsläufig Räume, die eben nichtmehr von Kampfmaschinen zugelaufen werden können. Auch wird es schwieriger den Ballführenden sofort anzugreifen, so daß die guten Spieler wieder die Zeit haben den "tödlichen" Pass zu spielen.
Im Moment geht die Tendenz ja dahin, daß die Bälle immer torhüterunfreundlicher werden, so daß man viel aus der zweiten Reihe schießt. Das sollte nicht Ziel der Übung sein.
Das Tor zu vergrößern halte ich für Quatsch. Es ist die mit Abstand teuerste Lösung und sie würde das Spiel schlechter machen, weil dann schon ab 35m draufgehalten wird.
 

Tupelo

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Für die k.o.-Spiele könnte folgende Regelung helfen:
Es gibt vor dem Spiel ein Elfmeterschießen, das den Sieger für den Fall bestimmt, dass es nach 90 Minuten Unentschieden steht.
Ich war zwar bisher ein Anhänger der klassischen Verlängerung, aber die WM hat gezeigt, daß es den klassischen offenen Schlagabtausch in der Nachspielzeit(à la Dtld. - Fra. `82) nicht mehr gibt. Wenn überhaupt einmal ein Tor gefallen ist, dann war es auch schon das entscheidende.
Zu beobachten war aber, dass den Mannschaften, die über 120 Minuten gehen mußten, in der folgenden Runde früh die Kräfte ausgingen: z.B. Deutschland im Spiel gegen Italien oder Italien im Endspiel!
Die Regeländerung wäre also ein Beitrag zur Chancengleichheit, aber vor allem würde sie die Spiele attraktiver machen. Denn zu keinem Zeitpunkt könnten sich beide Mannschaften auf ihren Lorbeeren ausruhen - eine wäre immer dazu gezwungen etwas zu tun! Man hat es doch im Endspiel gesehen: als das 1:1 gefallen war, wollte erstmal keiner mehr viel riskieren...
Für die Zuschauer wäre es auch ein Gewinn, denn sie bekämen in jeder k.o.-Partie ein spektakuläres Elfmeterschießen geboten - das wiederum nicht so emotional aufgeladen wäre, wie jetzt, denn man hätte immer noch 90 Minuten Zeit, das "halbe Tor" Rückstand aufzuholen. Also kein grausamer "Sudden Death" wie jetzt und auch nicht dieses ungute Gefühl, "nur im Elfmeterschießen" gewonnen zu haben...
 

GitcheGumme

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Hm wäre interessant. Sollte man vielleicht mal testen!
ich glaube dann würden sich die Teams ´zumindest mehr anstrengen und das team, das im EMS verlor, muß ja was tun, um das Spiel nicht zu verlieren. Brächte eine gewisse Brisanz in das Spiel.
 
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