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der zuschauer will schlachten sehen, er will sehen wie sich beide im ring alles geben und nicht wie sein local hero wieder mal mit einem lächeln auf dem gesicht das fallobst zerschmettert.
Insgesamt Zustimmung. Ob er immer Schlachten sehen will, sei mal dahingestellt. Auch technisch gutes Boxen ohne gegenseitiges Gesicht zermanschen kann sehr mitreissen. Er will aber zweifelsfrei nicht sehen, wie als Alternative zum Fallobst zerschmettern eine Farce aufgeführt wird, bei der ein manchmal überraschend gleichwertiger oder besserer Gegner ebenso wie die Zuschauer zuerst verarscht und dann auch noch mit tumber und durchschaubarer Lügerei verhöhnt wird. Wie viel mehr Anerkennung hätte eine Ina Menzer gewinnen können, die sich den Titel nach der klaren Niederlage gegen Esther Schouten im zweiten Kampf in einem dritten Kampf zurück geholt hätte, wieviel populärer wäre sie, wenn sie statt arroganten Faselei den Sieg ihrer Gegnerin einfach anerkannt hätte? Wieviel besser hätte es einem Ulf Steinforth zu Gesicht gestanden, wenn er den gerade erfolgten sportlichen Betrug an Conjestina Achieng mit Schämen, zugeben oder zumindest schweigen kommentiert hätte, anstatt das sachkundige, pfeifende Publikum der Ahnungslosigkeit zu bezichtigen? Wieviel interessanter für das deutsche Publikum wäre es gewesen, wenn Alesia Graf sich den verlorenen Titel von Terri Lynn Cruz wieder erboxt hätte, als ihr diesen verdienten Titel durch Betrug zu verwehren und stattdessen gegen Ana Maria Torres ohne die übliche Promoterhilfe unterzugehen?
Es ist in der Tat in manchen Gewichtsklassen einigermaßen ausgeglichene Duelle hinzubekommen, weil diese bei den Frauen sehr schwach besetzt sind. Trotzdem bleibt das Nulpenklatschen nur ein Ärgernis. Ein weiteres, oft noch deutlich größeres Ärgernis ist das Verarschen gleichwertiger oder besserer Gegnerinnen mit anschließender Verhöhnung à la "um mich zu entthronen und Weltmeisterin zu werden, hätte sie noch mehr machen müssen.", wenn es mal zu auf dem Papier ausgeglicheneren Duellen kommt, die dann objektiv nicht gewonnen werden und wo die Gegnerin unabweisbar mehr als genug gemacht hat. Es ist eben nicht nur die Unausgeglichenheit vieler Kämpfe, die verärgert, sondern auch die Arroganz der sicheren Betrugsmöglichkeit als letztes Mittel in grundsätzlich ausgeglicheneren Duellen. Unter rein sportlichen Aspekten dürfen sich doch gute Boxerinnen aus dem Ausland gar nicht mehr nach Deutschland trauen, es sein denn, das Schmerzengeld für die Verarsche fällt großzügig genug aus.