@ Devil
Lee genießt in Kampkunstkreisen einen ähnlichen Ruf wie Ali im Boxen oder Jordan im Basketball. Er gilt allgemein als der größte Kampfkünstler des 20. Jahrhunderts, für viele auch aller Zeiten.
Er trainierte und sparrte mit sehr vielen Kampfkünstler als auch Kampfsportler, und keiner hat gesagt er könne nix, ganz im Gegenteil. Joe Lewis, der auf zwei Kontinenten (Amerika, Europa) zum "greatest Karate Fighter of all time" gewählt wurde sagte, "If Bruce Lee wasn´t the greatest martial artist of all time, then certainly he is the Nr. 1 candidate."
Muhammad Ali zu Lee: "In nem Ring nach Boxregeln kill ich den. Auf der Straße ohne Regeln killt er mich."
Lee und Ali waren beide ziemlich krass drauf, manchmal bescheiden, manchmal großmäulig.
Ali: "I told you all, that i was the greatest of all time!"
Lee: "To tell the truth, i can beat anybody in the world!"
Apropo: Lee gewann als 17 jähriger ein Junioren Boxturnier in Hongkong, war damals britische Kolonie, er schlug den dreifachen amtierenden britischen Champ Garry Elms. Hier ne Auflistung seiner Kämpfe:
- Defeated British boxer Gary Elms by knockout in the 3rd round in the 1958 Hong Kong amateur boxing championships. Before he met Elms in the finals, he knocked out three boxers in the first round. Hawkings Cheung, his fellow Wing Chun street fighter, witnessed the event.
- knocked out Wong Jack-Man in Oakland, California in a 1965 no-holds barred challenge match. It was Lee's last official fight. It lasted three minutes.
- knocked-out Chung, a Choy Li Fut fighter, in Hong Kong in a 1958 Full-Contact match. The match was refereed by Wong Shun-Leung.
- knocked-out Uechi in 10 seconds in a 1963 Full-Contact match in Seattle. It was refereed by Jesse Glover.
@ Devil & Iceman
Ali, Gracie, Norris und Co waren Wettkämpfer, sprich Kampfsportler (combative sport), Lee hingegen war aussschließlich Kampfkünstler (Martial Arts).
Das wird im deutschen Sprachgebrauch alles in einen Topf geschmissen, hier die Schwerpunkte.
Kampfsport: Der Kampf wird von einem Dritten (Kampfrichter) entschieden. Es kommt mehr darauf an, den Kampfrichter von den eigenen Fähigkeiten zu überzeugen, als den Gegner zu besiegen. Heimliche Fouls werden daher gerne als Hilfsmittel für den Sieg eingesetzt.
Kampfkunst: Der Kampf beginnt und wird solange fortgesetzt, bis einer der Gegner aufgibt (oder auch dazu nicht mehr in der Lage ist).
Kampfsport: Wer die Regeln nicht beachtet und dabei erwischt wird, kann trotz eines Sieges nachträglich disqualifiziert werden (z.B. wegen Doping).
Kampfkunst: Der Schwerpunkt liegt nicht auf formalisierten Regeln, sondern auf einer erfolgreichen Anwendung von Prinzipien.
Kampfsport: Wenn einer der Kämpfer in eine überlegene Position gelangt, wird der Kampf unterbrochen und die Kämpfer dürfen wieder eine gleichwertige Ausgangsposition einnehmen.
Kampfkunst: Wenn einer der Kämpfer überlegen ist, wird er diese Überlegenheit nutzen und weiterkämpfen.
Kampfsport: Der Kampf wird künstlich verlängert, jeder bekommt immer wieder eine neue Chance. Wer am Anfang schlecht ausgesehen hat, kann hinterher trotzdem Sieger werden.
Kampfkunst: Der Kampf wird zügig beendet, es gibt keine zweite Chance.
Kampfsport: Nach dem Ende des Kampfes sorgt der Kampfrichter für einen sicheren Rückzug des unterlegenen Kämpfers - Nachschlagen wird bestraft.
Kampfkunst: Die Kämpfer sind auch nach dem Kampf wachsam und reaktionsfähig. Es sei denn, einer der Kämpfer oder beide sind aufgrund des Kampfverlaufs oder aufgrund äußerer Einflüsse K.O., tot oder anderweitig außer Gefecht gesetzt bzw. nicht mehr in der Lage reagieren zu können oder aufmerksam zu sein.
Kampfsport: Die Techniken hängen vom Reglement ab, z.B. hohe Tritte im Taekwon-Do, Würfe beim Judo, Schläge beim Boxen.
Kampfkunst: Erfolgreiche Techniken werden individuell verfeinert.