Der Ringärzte-Thread


Sowjet Boxunion

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ganz klar beim kampf araham-miranda sollte der docktor disqualifiziert werden , er sagt ganz deutlich der kiefer ist gebrochen und lässt abraham trodzdem weiter boxen :belehr: ich frage mich wieviel er für seine entsheidung kassiert hat?:skepsis:
 

Alfonso

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@timeout4ou

Ich hatte erst verstanden das Du sagen wolltest das der Vernastalter die Ringärzte zu etwas verpflichten muss und nicht das er sie anheuern/verpflichten muss.

Daher meine Frage, ist ja jetzt geklaert.;)
 

Rtx091ultra

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jisi schrieb:
Gestern traf ich auf meinem täglichen Spaziergang einen Landwirt aus dem hiesigen Ort, der im Wald arbeitete und der weiß, dass ich Boxsportfan bin und das sowieso nicht verstehen kann, wegen meiner Einstellung zu Tieren etc.


"Was sagst du denn zu Samstag? Das hätte man einem Stück Vieh nicht angetan." Die Antwort blieb ich ihm schuldig, was hätte ich auch sagen sollen?

jisi, Du hättest ihm ja sagen können, dass ein Boxer nun einmal kein Stück Vieh ist.....;)
 

Rtx091ultra

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Den Effe hätte er diesen Leuten machen können. Ein Boxer trägt auch Eigenverantwortung. Klar, ist natürlich schwierig, denn ich weiß, im Kampf "tickt man irgendwie anders" und es geht alles so schnell, umso schlimmer das unkorrekte Verhalten seitens der "Betreuung". Letztendlich sollte ein Boxer aber den Willen haben, sich von nichts und niemanden (be)zwingen zu lassen.
 

"The Ref"

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Der alte Mann schrieb:
Das kann auch ein Proktologe.
Die Cuts werden auch nicht vom Ringarzt genäht, so daß die Erfahrung darin auch nicht besonders hilfreich ist.

@DaM
Doch bei BDB gibt es Ringärzte die Cuts nähen. In der Pause oder nach der Veranstaltung.
 

uhlan

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Competition schrieb:
.....
Weil es verschiedentlich angesprochen wurde, daß andere Boxer mit Kieferbrüchen weiter geboxt haben und niemand auf die Idee kam, den Kampf abzubrechen, sollte wohl erwähnt werden, daß Kieferbrüche ebenso wie Cuts unterschiedlich sein können. Für mich ist lediglich wichtig, daß Prof. Wagner meinte, es könne nicht weitergehen und der Ringrichter sich ihm verbal schon anschloss. Genau das ist der Punkt, daß eine auf Verantwortung beruhende (gute) Entscheidung zugunsten einer Promoter-politisch opportunen zurückgenommen wurde.

Gruß, Competition

IMHO der beste Beitrag in diesem Thread! :thumb:
Exakt auf den Punkt gebracht, worum es sich dreht.

@Jisi
Der Vergleich mit Tieren hinkt immer ein wenig, da sich Tiere niemals aus freien Stücken dazu entscheiden, sportliche Leistungen zu vollbringen. Daher hasse ich JEDEN Tiersport, sei es Windhundrennen, Military oder Springreiten. Im gewissen Sinne ist auch ein Flohzirkus, Taubenwettbewerbe oder ein "Meerschweinchen sucht das Tor aus"-Rennen in meinen Augen höchst fragwürdig.
Allen Leuten, die mit dem "Vieh"-Spruch kommen wie Dein Bekannter, würde ich entgegenhalten, daß dies das Übel am Boxsport ist genauso wie in der Wirtschaft, wenn es um das liebe Geld geht, aber das der Boxer durchaus frei entscheiden kann, ob er weiterboxt oder nicht.

@Alfonso
Wenn es nur noch Pflichtverteidigungen gäbe, wäre in der Tat der Manipulation ein wenig Einhalt geboten. Im Grunde also eine gute Idee. Leider wird dies nie umgesetzt, da einer der grossen Verbände damit starten müsste und alle betroffenen Boxer und Promoter sich auf die anderen Verbände konzentrieren würden, damit Sie auch mit einem angeschlagenen Fighter wieder verdienen können (siehe Joe Mesi!). Der Verband würde nicht mehr annähernd das gleiche Geld umsetzen wie die anderen Verbände und nach und nach wären alle Top-Boxer bei diesem Verband verschwunden. Daher funktioniert sowas erst, wenn die Verbände abgeschafft sind und es ein einheitliches und vor allem sportlich faires Regelwerk für Kampfansetzungen und Durchführung gibt (also NIE - leider).

Zurück zum Thema:
Ringärzte wie auch Punktrichter und andere Offizielle stehen zu sehr unter dem Einfluß der Verbände und die Verbände zu sehr unter dem Einfluss der Veranstalter. Daher ist es unerheblich nach der genauen Ausbildung zu fragen. Bestimmt gibt es hierzu Statuten, die aber genau wie Pflichtverteidigungen etc. umgangen werden können. Wenn ein einflussreicher Veranstalter nicht möchte, daß sein Champ gegen den besten Boxer der Gewichtsklasse antritt, weil er weiß, daß er so den Titel los ist, wird der Verband geschmiert und der Boxer tritt nie als Pflichtherausforderer in Erscheinung. Auf der anderen Seite kann man auf diesem Weg auch einen Boxer zum Pflichtherausforderer machen. Das geht hin und her. Warum sollte es bei Ringärzten oder Punktrichtern oder Supervisoren oder oder oder anders sein? :confused:

Ich bin mir sicher, daß wenn jemand einen Tierarzt am Ring als verantwortlichen Ringarzt haben möchte, daß das mit den notwendigen Geldscheinen, welche natürlich in die "richtige" Richtung fliessen müssen, geregelt werden kann. Wenn es den Großverdienern (und somit den Veranstaltern) dienlich ist, kann bestimmt auch ein Heilpraktiker oder ein hauptberuflicher Masseur als Ringarzt eingesetzt werden. Wenn man dann dafür auch eine Bescheinigung benötigt, wird diese ebenso auf "dubiosen" Wegen besorgt.

Damit möchte ich übrigens nicht zum Ausdruck bringen, daß dies im Boxsport generell der Fall ist, aber solange es keine einheitliche Regelungsinstanz gibt und die veröffentlichten Regelungen nur dazu dienen, die Öffentlichkeit von einer gewissen "Legalität" zu überzeugen, wird sowas vorkommen. Selbst in einigermassen gut geregelten Sportarten wie z.Bsp. Fussball geht es eben manchmal drunter und drüber (siehe Wettskandal). Das liegt daran, daß zuviel Geld im Spiel ist und wenn das der Fall ist, sind Einzelschicksale Nebensache.

Daher sehe ich den Hauptverantwortlichen vom Samstag in Abraham selbst. Er hätte selbst aufhören müssen, doch wenn er sich dieser Gefahr aussetzt, ist das seine Entscheidung. Es verdient genauso Bewunderung wie ein Aufhören à la Klitschko ("meine Arm kaputt - kann nicht weiterarbeiten") oder Krasniqi ("Schluuuuuuusssss").

Ich bin froh, daß ich nicht vor einer solchen Entscheidung stehe und hoffentlich niemals stehen werde. Und egal wie sich der Boxer entscheidet oder entschieden hat, Respekt habe ich vor jeder Entscheidung, egal wie diese ausfällt, denn nicht ich muß damit leben sondern er.

Gruß

Uhlan
 
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